Kundl

Kundl
Kundl
Wappen von Kundl
Kundl (Österreich)
Kundl
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Kufstein
Kfz-Kennzeichen: KU
Fläche: 21,94 km²
Koordinaten: 47° 28′ N, 11° 59′ O47.46666666666711.983333333333526Koordinaten: 47° 28′ 0″ N, 11° 59′ 0″ O
Höhe: 526 m ü. A.
Einwohner: 3.971 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 180,99 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6250
Vorwahl: 05338
Gemeindekennziffer: 7 05 14
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Dorfstraße 11
6250 Kundl
Website: www.kundl.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister: Anton Hoflacher (SPÖ)
Gemeinderat: (2010)
(15 Mitglieder)
4 Kundler Bürgermeisterliste - Werner Haaser

5 Anton Hoflacher und sein Team - SPÖ Kundl
2 Bürgerliche Kundler Liste
1 AKTIV 2000
2 Wirtschaft.Kundl
1 Die Jungen

Lage der Marktgemeinde Kundl im Bezirk Kufstein
Alpbach Angath Angerberg Bad Häring Brandenberg Breitenbach am Inn Brixlegg Ebbs Ellmau Erl Kirchbichl Kramsach Kufstein Kundl Langkampfen Mariastein Münster Niederndorf Niederndorferberg Radfeld Rattenberg (Tirol) Reith im Alpbachtal Rettenschöss Scheffau am Wilden Kaiser Schwoich Söll Thiersee Walchsee Wildschönau Wörgl Tirol (Bundesland)Lage der Gemeinde Kundl im Bezirk Kufstein (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Kundl ist eine Marktgemeinde mit 3971 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Kufstein, Tirol (Österreich).

Kundl
Blick von Süden auf Kundl

Inhaltsverzeichnis

Lage

Kundl liegt im Unterinntal auf einem Schwemmkegel der Wildschönauer Ache, die in den Inn mündet. Ortsteile sind Kundl, Liesfeld, Saulueg, St. Leonhard.

Kundl liegt an der Inntalautobahn (Ausfahrt Wörgl West) und an der ÖBB-Unterinntalbahn (Strecke Kufstein - Wörgl - Innsbruck) als Teil der ÖBB-Westbahn; der Bahnhof Kundl gehört zu den ausgedehnten Bahnanlagen der Nachbarstadt Wörgl (Bahnhofteil Wörgl Kundl des Wörgler Hauptbahnhofes).

Nachbargemeinden

Breitenbach am Inn, Radfeld, Wildschönau, Wörgl

Geschichte

Bereits in vorrömischer Zeit ist eine Siedlungstätigkeit nachzuweisen. 1973 wurde bei einer Schottergrube ein Gräberfeld aus der La-Tène-Zeit mit mehreren hundert Urnen gefunden. Dieser Beerdigungsort wurde auch schon in der Hallstattzeit und später unter römischer Herrschaft benutzt, wie spätere Grabungen ergaben. Man kann davon ausgehen, dass diese Ansiedelung dauerhaft war.
788 tritt Kundl erstmals als ad Quantalas im Güterverzeichnis von Bischof Arno von Salzburg in das Licht der urkundlich belegten Geschichte. 1160 wurden erstmals die Herrn von Kundl urkundlich genannt, welche die Kundlburg bewohnten. Zu den bedeutendsten Kundler Adelsgeschlechtern gehörten die Kummersbrucker, die auf der 1213 erstmals genannten Kundlburg saßen, mit der ein selbstständisches Gericht verbunden war. Um 1405 wurde das Dorfgericht aufgelöst und seine Kompetenzen fielen an das Landgericht Rattenberg, der Verwaltungsbezirk blieb jedoch bestehen. Im 15. und 16. Jahrhundert erlangte der Bergbau (Silber, Kupfer und Kobalt) Bedeutung und so entstand im Ort ein Hütt- und Schmelzwerk (Kundler Ofen).

Von der Brauerei zur Biochemie

1658 wurde von Bartlmä Plank eine Brauerei gegründet, in der das 'Kundler Bier' gebraut wurde. Damals wurde auch ein 50 Meter tiefer und 15 Meter breiter Stollen in den Berg südlich von Kundl gebaut. Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind dort konstant und daher wurden die Räume als Bierlager genutzt. Von 1942 bis 1945 waren die Schwarzen Mander aus der Innsbrucker Hofkirche wegen Bombengefahr im Felsenkeller untergegebracht. Heute reifen in den adaptierten Höhlen hundert Laibe Bergkäse zum 'Felsenkellerkäse' heran. Aus dieser Brauerei entstand 1946 die Biochemie Kundl.Im 20. Jahrhundert entwickelte sich Kundl zu einem Industrieort, der neben mehreren namhaften Gewerbebetrieben auch das Traktorenwerk Lindner und die aus der Firma Biochemie hervorgegangene Sandoz Österreich beherbergt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft

Kundl ist durch die Ansiedlung großer Betriebe ab den 1950er Jahren zu einer Einpendlergemeinde geworden, wobei das Pharmaunternehmen Sandoz Österreich das bedeutendste darstellt. Ein zweites großes wirtschaftliches Standbein ist das Traktorenwerk Lindner, das seit 1948 Qualitätstraktoren herstellt. In Anerkennung der wirtschaftlichen Bedeutung wurde Kundl am 10. Juli 1988 die Urkunde über die von der Tiroler Landesregierung verliehene Marktgemeinde überreicht.
Zu den Gemeindebetrieben gehören u.a. das Alten- und Pflegeheim, die Eisarena und das Schwimmbad.

Politik

Bei der letzten Gemeinderatswahl vom 14. März 2010 wurde Anton Hoflacher von der SPÖ in der Direktwahl zum neuen Bürgermeister gewählt.

Wappen

Kundl erhielt am 8. Jänner 1953 sein Gemeindewappen verliehen. In der Wappenbeschreibung heißt es: "In einem geteilten Dreieckschild im oberen Feld auf silbernem Grund ein rotes, nach rechts gewendetes wachsendes Einhorn, im unteren Feld auf blauem Grund drei goldene Sterne." Das Gemeindewappen erinnert an das Wappen der besonders im 13. Jahrhundert für die Geschichte des Dorfes bedeutenden Herren von Kundl.

Kultur

Es besteht wohl kein Zweifel, dass auch in Kundl die geistliche sowie weltliche Musik seit Jahrhunderten gepflegt worden ist. Daraus entstand später die Musikkapelle Kundl, die 2010 das 225-Jahr-Jubiläum feierte.
Seit 2002 findet in Kundl im Zweijahresrhythmus das Internationale Jugendfilmfestival Tirol statt. Beim 3. Filmfestival im Juni 2006 wurden mehr als 200 Filme aus 40 Nationen eingesandt. Das Festival erstreckt sich meist über 3 Tage und zeigt die besten Filme des Bewerbes öffentlich und bei freiem Eintritt. Organisiert wird das Internationale Jugendfilmfestival Tirol von Filmemacher Emanuel Altenburger, der in London an der Filmhochschule studierte und ebenfalls aus Kundl stammt.
Besonders sehenswert ist der Leonhardiritt am Sonntag nach dem 6. November mit Prozessionsgang zur St.-Leonhards-Kirche, bei dem Pfarrer und hunderte Teilnehmer sowie mehr als 200 Pferde einen Prozessionszug bilden. Auf einer Wiese gegenüber der Kirche wird die Feldmesse gefeiert und anschließend die Pferdesegnung vorgenommen.

Sport

Kundls Traditionsfußballklub, der SC Holz Pfeifer Kundl, spielt in der Tiroler Landesliga.

Religion

Church of St. Leonhard close to Kundl
St. Leonhard-Kirche

Bereits bei der ersten urkundlichen Erwähnung 788 wurde auch eine Kirche genannt. Die Reste dieses Gebäudes wurden später freigelegt. Die Pfarre Kundl war eine Urpfarre. Der heutige Widum wurde im Jahre 1576 errichtet. Um das Jahr 1680 erhielt die Kirche eine neue Orgel. 1734/36 wurde die Pfarrkirche zu Mariä Himmelfahrt anstelle eines älteren Baues neu errichtet. Das Äußere der Pfarrkirche ist schlicht gehalten, die Innenausstattung ist jedoch von bestechender Eleganz. Hervorragende wertvolle Stukkaturen und Deckenfresken sowie das Altarbild Maria Himmelfahrt, das von der alten Kirche übernommen wurde, bestimmen das Innere der Pfarrkirche.
Weiters sehenswert ist die St.-Leonhard-Kirche (2 km westlich von Kundl), ein Spitzenmonument der Spätgotik. Laut Legende wird die Wallfahrtskirche zum Hl. Leonhard auf ein Verlöbnis zurückgeführt: Heinrich II. soll um 1019 durch sein Pferd an ein früheres Versprechen, hier eine Kirche zu errichten, erinnert worden sein. 1020 wurde die Kirche durch Papst Benedikt VIII. bei einer Reise durch Tirol eingeweiht. Der heutige Bau stammt allerdings aus dem 16. Jahrhundert. Zur Zeit Josephs II. wurde die Kirche gesperrt. Fast wäre sie versteigert und abgerissen worden, hätten sich nicht die tiefgläubigen Bauern der Umgebung für den Erhalt des Gotteshauses eingesetzt.

Persönlichkeiten

Weblinks


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