- Heinrichswalde
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Wappen Deutschlandkarte 53.61333333333313.77638888888918Koordinaten: 53° 37′ N, 13° 47′ OBasisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Landkreis: Vorpommern-Greifswald Amt: Torgelow-Ferdinandshof Höhe: 18 m ü. NN Fläche: 14,3 km² Einwohner: 452 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 32 Einwohner je km² Postleitzahl: 17379 Vorwahl: 039772 Kfz-Kennzeichen: UER Gemeindeschlüssel: 13 0 75 048 Adresse der Amtsverwaltung: Bahnhofsstr. 2
17358 TorgelowWebpräsenz: Bürgermeister: Gerhard Michalik Lage der Gemeinde Heinrichswalde im Landkreis Vorpommern-Greifswald Heinrichswalde ist eine Gemeinde im Landkreis Vorpommern-Greifswald im Osten Mecklenburg-Vorpommerns. Bis zum 31. Dezember 2004 war die Gemeinde Verwaltungszentrum des gleichnamigen Amtes. Sie gehört nun zum Amt Torgelow-Ferdinandshof mit Sitz in der Stadt Torgelow.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Heinrichswalde liegt in waldreicher Landschaft nördlich der Brohmer Berge und am Südrand der Friedländer Großen Wiese mit dem Galenbecker See.
Geschichte
Der Ortsname wurde von König Friedrich Wilhelm I. zu Ehren des Generalpächters dieses Gebietes, Henrici, verliehen.
Das Dorf wurde im Rahmen der friderizianischen Kolonisation 1737 als Vorwerk des Amtes Torgelow angelegt. 1748 kamen Kolonisten aus Süddeutschland (sogen. Pfälzer), denen Unterkünfte, Acker- und Wiesenland, Befreiung vom Militärdienst und freie Religionsausübung zugesagt worden war. Als die sechs Bauern, sechs Halbbauern und 18 Kossäten in Heinrichswalde eintrafen, mussten sie sich entgegen der Zusage ihr Land erst selbst roden; danach wurde ihnen das Land vom Generalpächter Henrici nicht nach pommerschem Maß, sondern nach Magdeburger Maß vermessen, was für jeden Bauern 7000 m² Ackerland weniger bedeutete.
Zusätzlich zu diesem Betrug forderte der Generalpächter Henrici die Pacht in brandenburgischen Münzen, ihre Schwerarbeit wurde aber in sundischen Schillingen entlohnt, so dass sie beim Umtausch Verluste hinnehmen mussten. In ihrem Privileg waren keine Dienstleistungen auf dem Vorwerk Heinrichswalde erwähnt, Henrici jun. verlangte sie dennoch von den Siedlern. Die Pommersche Kriegs- und Domänenkammer in Stettin und die Kolonisten hatten einen jahrzehntelangen Streit in dieser Sache. 1771 wurden die Sprecher von Heinrichswalde, Wittmann, Lauffer und Greiner, zeitweilig inhaftiert. Die Bauern schalteten auch das Generaldirektorium in Berlin und König Friedrich II. in ihren Streit ein.
Der neue Generalpächter Ingermann versuchte, auch Pasewalker Dragoner einzusetzen, um die Bauern zu den Naturaldiensten zu zwingen. Schließlich kam der Streit 1774 zu einem Ende: In sogen. Hofbriefen (Urkunden) erhielten sie ihren Besitz als Eigentum bestätigt. Jedoch wurden Dienste, wenn auch stark ermäßigte, für die Vorwerke Wilhelmsburg und Mühlenhof festgeschrieben.
1954 wurde die einmalige Naturschönheit um Heinrichswalde (Galenbecker See) von Helmut Drechsler besucht und in dem Buch Wildschwäne über Uhlenhorst beschrieben. Im Gegenzug hat der frühere Chef des FDGB Harry Tisch, der in Heinrichswalde geboren wurde, später in diesem Naturgebiet für die DDR-Elite ein exklusives Jagdgebiet eingerichtet, zu dem die Bürger von Heinrichwalde keinen Zutritt hatten.
Seit der Wende wurde viel getan, um das Ortsbild zu verbessern. Seit 1992 wurde der Ortskern (Gehwege, Straßenbeleuchtung) mit Hilfe der Städtebauförderung umfassend saniert. Die Erneuerungen betrafen auch die Kindertagesstätte und die Feuerwehr. Im Kreis-, Landes- und Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ konnte Heinrichswalde sehr gute Platzierungen erreichen.
In der Gemeinde sind Transport- Bau- und Elektrobetriebe ansässig.Politik
Wappen
Das Wappen wurde am 18. Dezember 1996 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 120 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.
Blasonierung: „In Silber über blauem Wellenschildfuß, darin ein silberner Hecht mit schwarzer Zeichnung, eine ausgerissene, grün beblätterte und befruchtete schwarze Eiche; überhöht von einem auffliegenden schwarz-silbernen Seeadler.“
Das Wappen wurde von dem Torgelower Reiner Kummer gestaltet.
Sehenswürdigkeiten
1997 wurde eine kleine Heimatstube in den Räumen der Schule eingerichtet. Hier wird die Entwicklung der Gemeinde sowie das harte bäuerliche Leben dargestellt.
Verkehrsanbindung
Heinrichswalde liegt 9 km von der Bundesstraße 109 (Berlin - Greifswald) und der Bahnlinie Berlin - Stralsund entfernt; ca. 10 km südlich verläuft die neue Bundesautobahn 20 (Ostseeautobahn).
Persönlichkeiten
- Harry Tisch (1927–1995), DDR-Politiker, war Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der SED
Literatur
- Otto Gebhard: Friderizianische Pfälzerkolonien in Brandenburg und Pommern, Kommissionsverlag Leon Saunier, Stettin 1939
- Manfred Vollack: "Der Kreis Ueckermünde bis 1945, Ein pommersches Heimatbuch", Heimatkreis Pasewalk-Ueckermünde in Gemeinschaft mit dem Pommerschen Zentralverband e.V., Hamburg 1981
Einzelnachweise
- ↑ Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
Weblinks
Commons: Heinrichswalde – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Landkreis Vorpommern-GreifswaldAhlbeck | Alt Tellin | Altwarp | Altwigshagen | Anklam | Bandelin | Bargischow | Behrenhoff | Bentzin | Benz | Bergholz | Blankensee | Blesewitz | Blumenhagen | Boldekow | Boock | Brietzig | Brünzow | Buddenhagen | Bugewitz | Buggenhagen | Butzow | Daberkow | Damerow | Dargelin | Dargen | Dersekow | Diedrichshagen | Ducherow | Düvier | Eggesin | Fahrenwalde | Ferdinandshof | Garz | Glasow | Görmin | Grambin | Grambow | Greifswald | Gribow | Groß Kiesow | Groß Luckow | Groß Polzin | Gützkow | Hammer a. d. Uecker | Hanshagen | Heinrichsruh | Heinrichswalde | Heringsdorf | Hinrichshagen | Hintersee | Hohendorf | Iven | Jarmen | Jatznick | Kamminke | Karlsburg | Karlshagen | Katzow | Kemnitz | Klein Bünzow | Klein Luckow | Koblentz | Kölzin | Korswandt | Koserow | Krackow | Krien | Kröslin | Kruckow | Krugsdorf | Krummin | Krusenfelde | Lassan | Leopoldshagen | Levenhagen | Liepen | Liepgarten | Löcknitz | Loddin | Loissin | Loitz | Lubmin | Lübs | Luckow | Lühmannsdorf | Lütow | Medow | Meiersberg | Mellenthin | Mesekenhagen | Mölschow | Mönkebude | Murchin | Nadrensee | Neetzow | Neu Boltenhagen | Neu Kosenow | Neuendorf A | Neuendorf B | Neuenkirchen | Neuenkirchen | Nieden | Papendorf | Pasewalk | Peenemünde | Penkun | Plöwen | Polzow | Postlow | Pudagla | Putzar | Ramin | Rankwitz | Rollwitz | Rossin | Rossow | Rothemühl | Rothenklempenow | Rubenow | Rubkow | Sarnow | Sassen-Trantow | Sauzin | Schmatzin | Schönwalde | Spantekow | Stolpe | Stolpe auf Usedom | Strasburg (Uckermark) | Torgelow-Holländerei | Torgelow | Trassenheide | Tutow | Ückeritz | Ueckermünde | Usedom | Viereck | Vogelsang-Warsin | Völschow | Wackerow | Weitenhagen | Wilhelmsburg | Wolgast | Wrangelsburg | Wusterhusen | Zemitz | Zempin | Zerrenthin | Ziethen | Zinnowitz | Zirchow | Züsedom | Züssow
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