- Anger (Berchtesgadener Land)
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Wappen Deutschlandkarte 47.812.85558Koordinaten: 47° 48′ N, 12° 51′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: Berchtesgadener Land Höhe: 558 m ü. NN Fläche: 45,91 km² Einwohner: 4.302 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 94 Einwohner je km² Postleitzahl: 83454 Vorwahl: 08656 Kfz-Kennzeichen: BGL Gemeindeschlüssel: 09 1 72 112 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Dorfplatz 4
83454 AngerWebpräsenz: Bürgermeister: Silvester Enzinger (CSU) Lage der Gemeinde Anger im Landkreis Berchtesgadener Land Anger ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land in der Nähe der Autobahn A8 München-Salzburg. Im Gemeindegebiet befindet sich auch das frühere Kloster Höglwörth, einer der romantischsten Sakralbauten im Rupertiwinkel.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde liegt zwischen dem Bergrücken des Högl und dem Stoißberg, einem Ausläufer des Hochstaufen-Gebirgsstockes und erstreckt sich von ca. 470 m ü. NN (Ortsteil Jechling) bis auf eine Höhe von 827 m am Högl sowie 1.333 m am höchsten Punkt des Gemeindegebietes, der „Schneid“ am Teisenberg an der Gemeindegrenze zu Teisendorf. Größtes Fließgewässer im Gemeindegebiet ist die Stoißer Ache, größter See der Höglwörther See. Zu Anger gehören die Ortsteile Anger, Aufham, Hadermarkt, Hainham, Högl, Höglwörth, Holzhausen, Irlberg, Jechling, Lebloh, Moosbacherau, Oberhögl, Pfaffendorf, Pfingstl, Prasting, Reitberg, Steinhögl, Stockham, Stoißberg, Thal, Unterberg, Vachenlueg, Wolfertsau und Zellberg.
Nachbargemeinden sind: Ainring, Inzell, Piding und Teisendorf.
Geschichte
Die Gründung des Ortes reicht bis in die jüngste Steinzeit zurück. Auf dem Bergrücken des Högl, am linken Ufer der Saalach, sind Funde wie Bronzeschwerter, Äxte und Urnen, aber auch Reste römischer Bauten zu verzeichnen.
Die auf die Silben "-ing" und "–ham" endenden frühbayerischen Ortsnamen rund um Anger weisen darauf hin, dass der Högl im frühen Mittelalter von den Bayern besiedelt wurde. Für eine Siedlungskontinuität sprechen die bajuwarischen Reihengräber des 6.–8. Jahrhunderts in Anger, Aufham, Piding, Urwies und Mauthausen.
Anger kam schon um das Jahr 1000 durch Schenkung eines Grafen an das Kloster St. Peter in Salzburg, später als Stiftungsgut an das Augustinerkloster Höglwörth. Als Teil des Erzstifts Salzburg (seit 1275) fiel Anger bei der Säkularisation 1803 an Erzherzog Ferdinand von Toskana, 1805 im Frieden von Preßburg an Österreich, welches es dann im Frieden von Schönbrunn 1809/10 als Teil des "Rupertiwinkels" an das Bayern abtreten musste. 1818 entstand die heutige politische Gemeinde, allerdings wurde bis weit ins 20. Jahrhundert der amtliche Name Stoißberg für die gesamte Gemeinde verwendet, zu der auch Anger gehörte. Erst mit Erlass vom 17. August 1937 wurde die Gemeinde Stoißberg in Anger umbenannt.[2] Durch die Gemeindegebietsreform 1978 wurde Aufham nach Anger eingemeindet.
siehe auch Burgruine VachenluegPolitik
Gemeinderat und Bürgermeister
Der 1. Bürgermeister Silvester Enzinger (CSU) steht dem Gemeinderat vor. Dieser hat 16 Mitglieder.
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: In Rot zwei gekreuzte silberne Schlüssel, darüber eine silberne Pilgermuschel, darunter ein silberner Raitelhaken.[3]
Tradition
In der Gegend um Anger-Aufham-Högl haben sich viele alte Sitten und Gebräuche gut erhalten. Besonders das religiöse Brauchtum ist ausgeprägt. In alter Tradition werden zahlreiche kirchliche Feste begangen, aber auch Bräuche heidnischen Ursprungs gepflegt. Dazu gehören alte Volkstänze, das Aperschnalzen, das Kramperllaufen, die Schuhplattler, die Trachten, die angestammte Bauweise der Häuser, die Mundart und die große Verbundenheit der Bevölkerung zur Musik als Ausdruck traditionellen Brauchtums. Insgesamt 3 Musikkapellen (Bergschützenkapelle Anger, Trachtenkapelle Anger-Höglwörth, Musikkapelle Aufham) sorgen bei verschiedensten weltlichen und kirchlichen Anlässen für musikalische Untermalung bzw. Unterhaltung.
Wirtschaft
Das Gebiet der Gemeinde Anger war lange stark bäuerlich geprägt.
In den gebirgsnahen Tälern war der Haupterwerb Wald- und Forstwirtschaft die Holz für den Bergbau am Kressenberg (Neukirchen am Teisenberg, Erzbergbau), die Erzschmelze in Achtal, die Saline in Hallein und das Eisen-Hammerwerk in Hammerau geliefert hat. Da um Salzburg wenig Wälder vorhanden waren, wurde auch Brennholz in die Landeshauptstadt gebracht.
Im Voralpengebiet wurde vor allen Dingen Ackerbau und Viehzucht betrieben, an Seen auch Fischerei. Es wurde hauptsächlich Weizen, Hirse, Dinkel und Roggen angebaut und Kühe, Pferde, Ziegen, Schweine und Kleingetier wie Enten, Gänse und Hühner als Vieh gehalten. In den größeren Orten (Städte und Märkte) lebte die Bevölkerung meistens von Handwerk und Handel. Diese Struktur blieb bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts erhalten und änderte sich erst mit dem Einsetzen des Fremdenverkehrs.
Infrastruktur
- Sendemast Högl der Deutschen Telekom AG (Fernseh- und UKW-Grundnetzsender)
Fotos
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 434
- ↑ Anger (Berchtesgadener Land): Wappengeschichte vom HdBG
Weblinks
Commons: Anger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Internetpräsenz der Gemeinde Anger
- Anger (Berchtesgadener Land): Wappengeschichte vom HdBG
- Anger (Berchtesgadener Land): Amtliche Statistik des LStDV
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