Kronenburg (Dossenheim)

Kronenburg (Dossenheim)
Kronenburg
Dossenheim-Kronenburg.jpg
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Mauerreste, Gräben, Wälle
Ort: Dossenheim
Geographische Lage 49° 27′ 10,8″ N, 8° 41′ 45,6″ O49.4538.696303.7Koordinaten: 49° 27′ 10,8″ N, 8° 41′ 45,6″ O
Höhe: 303,7 m ü. NN
Kronenburg (Baden-Württemberg)
Kronenburg

Als Kronenburg wird eine Gruppe von Burgresten bei Dossenheim im Rhein-Neckar-Kreis im Nordwesten Baden-Württembergs bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Überreste der Burgenanlage liegen in etwa 300 Metern Höhe auf einem Sporn im Odenwald, der das Dossenheimer Mühltal im Westen zerteilt und nördlich und südlich von zwei Quellbächen umflossen wird. Im Tal südlich verläuft ein alter Weg ins Neckar- und Steinachtal. Nicht weit entfernt im Nordwesten liegt die Schauenburg, Reste einer weiteren Burg befinden sich südwestlich in der Gewann „im Wolfsgrund“.[1]

Geschichte

Die Burgengruppe konnte bislang nicht historisch eingeordnet werden. Vermutungen, dass es sich um Vorgängerbauten der Schauenburg handelt, konnten nicht belegt werden.[2] Urkundliche Erwähnungen existieren nicht. Der Baubefund lässt auf das 11. oder frühe 12. Jahrhundert schließen. Der Name Kronenburg entstammt dem 19. Jahrhundert. Der traditionelle Name ist Altes Schlössel.

Anlage

Von den Bauwerken haben sich nur spärliche Überreste erhalten. Die künstliche Formung des heute baumbewachsenen Geländes zeichnet sich aber deutlich ab.

Die Ostburg ist vom Sattel durch zwei Vorwälle getrennt. Im Norden und Westen ist sie von einem kleinen Wall umgeben, der sich bis zum Bau einer Forststraße wahrscheinlich im Süden fortsetzte. Von der Ringmauer sind nur noch lose Schuttwälle vorhanden. Auf dem polygonalen Plateau mit 60 Metern Länge und 45 Metern Breite deuten sich im Westen die Grundrisse eines Rundbaus, eines von Suchgrabungen zerwühlten Gebäudes und einer Grube an.

Etwa 30 Meter westlich liegt etwas tiefer die Westburg. Sie ist mit Ausnahme der steil abfallenden Nordseite von einem Ringraben umgeben. Das polygonale Plateau weist Achsdurchmesser von je 40 Metern auf. In den 1930er Jahren wurden die Fundamente der Ringmauer freigelegt. Darin zeichnen sich die Grundmauern eines Gebäudes ab. Zwischen den beiden Burgen befinden sich die Mauerreste einer Vorburg.

Literatur

  • Thomas Biller: Burgen und Schlösser im Odenwald: Ein Führer zu Geschichte und Architektur. Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1711-2, S. 95f.
  • Christian Burkhart: Eine hochmittelalterliche Luftheizung vom alten Schlössel (sog. „Kronenburg“) bei Dossenheim an der badischen Bergstraße. In: Der Odenwald. Zeitschrift des Breuberg-Bundes Heft 4, 2006, S. 148–161.
  • Achim Wendt: Das Rätsel der „Kronenburg(en)“: eine Bestandsaufnahme aus archäologischer Sicht. In: Heimatverein Dossenheim, Berichte, Informationen, Mitteilungen, Nr. 17, 1997. 1998
  • Rainer Kunze: Betrifft: »Kronenburg« und Schauenburg bei Dossenheim. In: Mannheimer Geschichtsblätter Neue Folge Bd. 3/1996. Sigmaringen 1996, ISBN 3-7995-0957-7
  • Rainer Kunze: Kapelle oder Hühnerstall? – Nochmals Kronenburg. In: Mannheimer Geschichtsblätter Neue Folge Bd. 6/1999. Ubstadt-Weiher 1999, ISBN 3-89735-129-3
  • Thomas Steinmetz: Burgen im Odenwald. Verlag Ellen Schmid, Brensbach 1998, ISBN 3-931529-02-9, S. 34f.
  • Staatl. Archivverwaltung Baden-Württemberg in Verbindung mit d. Städten u.d. Landkreisen Heidelberg u. Mannheim (Hrsg.): Die Stadt- und die Landkreise Heidelberg und Mannheim: Amtliche Kreisbeschreibung.
    • Bd 2: Die Stadt Heidelberg und die Gemeinden des Landkreises Heidelberg. Karlsruhe 1968

Einzelnachweise

  1. Christian Burkhart: Entdeckung, Erforschung und Erhaltung des sogenannten „Mauersechsecks“ im Wolfsgrund bei Dossenheim an der Bergstraße. In: Der Odenwald. Zeitschrift des Breuberg-Bundes 43/1, 1996, S. 3–19.
  2. Thomas Steinmetz: Burgen im Odenwald. Verlag Ellen Schmid, Brensbach 1998, ISBN 3-931529-02-9, S. 29f.

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