Burg Waldeck (Odenwald)

Burg Waldeck (Odenwald)

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Burg Waldeck
Entstehungszeit: um 1250 bis 1300
Burgentyp: Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand: Ruine
Ständische Stellung: Edelfreie
Ort: Vorderheubach
Geographische Lage 49° 29′ 18,2″ N, 8° 47′ 16,4″ O49.48848.7879315Koordinaten: 49° 29′ 18,2″ N, 8° 47′ 16,4″ O
Höhe: 315 m ü. NN
Burg Waldeck (Baden-Württemberg)
Burg Waldeck

Die Burg Waldeck ist eine Burgruine in Vorderheubach, einem heutigen Ortsteil von Heiligkreuzsteinach, im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Reste der einstigen Höhenburg liegen auf dem Bergsporn zwischen dem Tal der Steinach und dem ihres kleinen rechten Zuflusses Heubach, wenige Schritte von Neckarsteinach-Schafhof im Odenwald.

Geschichte

Die Burg wurde erbaut von den Herren von Strahlenberg, einem Geschlecht von Edelfreien, das von der zweiten Hälfte des 12. bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts bekundet ist. Ihr Stammsitz war die um 1235 erbaute Strahlenburg in Schriesheim, wo sich die Familie ursprünglich auf der Basis von Vogteirechten eine kleine Herrschaft aufgebaut hatte, die sie allerdings vom Kloster Ellwangen zu Lehen hielt.

In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaute Conrad II. von Strahlenberg die Burg Waldeck. Nachdem sein Bruder Eberhard († 1293) im Jahre 1291 Bischof von Worms geworden war, belehnte dieser seinen Neffen, Conrad III. von Strahlenburg, mit ausgedehntem Gebiet im Steinachtal nördlich von Neckarsteinach, welches Conrad zwischen 1293 und 1316 zur Gründung von Rodungssiedlungen (Heiligkreuzsteinach, Bärsbach, Eiterbach, Lampenhain, Altneudorf, Vorderheubach, Altenbach) nutzte, die in der Herrschaft Waldeck zusammengefasst waren.

1301 öffneten Conrads Witwe und ihre Söhne Conrad IV. und Rennewart II. von Strahlenberg die Burgen Waldeck und Strahlenberg dem Pfalzgrafen Ruprecht und räumten ihm ein Vorkaufsrecht ein. 1310 wurde die Burg jedoch an das Bistum Worms verpfändet. 1357 verkaufte Siegfried von Strahlenberg Burg und Herrschaft Waldeck an Pfalzgraf Ruprecht I. Die Pfalzgrafen veräußerten Waldeck 1388 an die Familie des Ritters Kreis von Lindenfels, erwarben es aber 1537 unter Kurfürst Ludwig V. endgültig.

Die kurpfälzische Verwaltung richtete in der ehemaligen Herrschaft einen eigenen Verwaltungsbezirk ein. Da der Verwalter als „Keller“ bezeichnet wurde und seinen Amtssitz auf der Burg Waldeck hatte, wurde das Gebiet nunmehr als die „Kellerei Waldeck“ bezeichnet. Der Keller war verantwortlich für Verwaltung, Gerichtsbarkeit und Steuern.

Die Burg wurde zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges zerstört. Die Kellerei wurde nach Schönau verlegt, wo sie bis 1803 ansässig war.

Anlage

Die Anlage war mottenartig und von einer unregelmäßigen polygonalen Ringmauer von etwa 1,80 bis 2,20 Meter Dicke umgeben.

Von der zerstörten Burg sind heute nur noch Reste von zwei Flankierungstürmen erhalten.

Siehe auch

Literatur

  • Hermann Brunn: 1200 Jahre Schriesheim. Mannheim 1964
  • Rainer Kunze: „Die Hirschberg-Waldecker und ihre Burgen“. In: Mannheimer Geschichtsblätter. Neue Folge. Band 5. 1998. S. 9-32
  • Frank Göttmann: „Die Strahlenberger, der Pfalzgraf und die Keßler“. In: Alzeyer Geschichtsblätter. Heft 18. 1983. S. 48-70
  • Peter W. und Marion Sattler: Burgen und Schlösser im Odenwald, Weinheim 2004
  • Stefan Grathoff, Mainzer Erzbischofsburgen: Erwerb und Funktion von Burgherrschaft am Beispiel der Mainzer Erzbischöfe im Hoch- und Spätmittelalter, Geschichtliche Landeskunde Band 58, Franz Steiner, Stuttgart 2005, ISBN 3-515-08240-9

Weblinks


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