Laaland

Laaland
Karte von Lolland, Falster und Møn
Kong Svends Høj das größte Ganggrab Dänemarks

Lolland, alter Name Laaland, ist die viertgrößte dänische Insel. Sie liegt in der Ostsee südlich von Seeland und westlich von Falster, ist 58 km lang, 15–25 km breit und hat eine Fläche von 1.243 km2. Auf Lolland leben 68.224 Personen (Stand 1. Januar 2006).

Inhaltsverzeichnis

Verwaltung

Lolland gehört zum Bezirk Region Sjælland. Wichtige Städte sind Maribo, Nakskov, Rødby und Rødbyhavn (Fährhafen nach Fehmarn im Zuge der Vogelfluglinie). Am 1. Januar 2007 wurden die Kommunen auf Lolland und Falster neu geordnet. Mehrere Gemeinden wurden zur Lolland Kommune vereinigt, die Lolländer Gemeinden Sakskøbing und Nysted wurden mit vier Kommunen auf Falster (darunter Nykøbing Falster) zur 60.000 Einwohner starken Guldborgsund Kommune zusammengeschlossen.

Geografie

Die Insel ist niedrig; es gibt im Süden sogar Flächen, die 2 Meter unter dem Meeresspiegel liegen. Fast die gesamte Südküste musste nach der verheerenden Sturmflut von 1872 durch Deiche geschützt werden. Die Küsten sind mit geringen Ausnahmen durch vorliegende Untiefen schwer zugänglich. Der fruchtbare Boden besteht meist aus fettem, mit Humus gemischtem Lehm mit einer Mergelunterlage. Moore finden sich wenige, dagegen sind nicht unbedeutende Wälder vorhanden. Von den Landseen ist der fischreiche Maribosee in der Mitte der Insel der größte. Die Insel ist das Zentrum der dänischen Zuckerindustrie. Der höchste Punkt befindet sich mit 25 m nahe dem Ort Horslunde im Nordwesten.

Geschichte

Lolland ist seit der mittleren Steinzeit besiedelt. Da damals die umliegenden Belte zum Teil noch Festland waren, findet man an der Küste alte Siedlungsplätze mit Feuersteinwerkzeug. Mit der Trichterbecherkultur kam der Ackerbau und der Megalithanlagenbau nach Lolland. Der Kong Svends Høj (König Svens Hügel) ist das größte Ganggrab Dänemarks. Parallel zur dänischen Besiedlung versuchten sich im frühen Mittelalter Slawen auf der Insel (und auf Falster) niederzulassen, wovon slawischen Ortsnamen mit dem Suffix "itse"; Korselitse, Kramnitse, Kuditse, Tillitse zeugen. Später wurde Lolland verschiedenen Prinzen des dänischen Königshauses überlassen und in der Auflösungsperiode des dänischen Staats unter König Christoph II. von Dänemark (1320 - 1332) war der größte Teil der Insel nebst Falster in den Händen des holsteinischen Grafen Johann III..

Um 1888 (nach Meyers) gehörte Lolland mit der Nachbarinsel Falster zum Amt Maribo und hatte 1880 64.420 Einwohner.

Sehenswürdigkeiten

Lolland hat einige der für Dänemark so typischen Vorzeitdenkmäler von besonderem Rang zu bieten. Größere Ansammlungen finden sich bei Flintinge und im Frejlev Skov. Daneben sind die Ganggräber Glentehøj und Kong Svends Høj (das größte Ganggrab Dänemarks) im Nordwesten, wo die Ravnsby Bakker (Anhöhen von Ravnsby), zu den schönsten Landschaften gehören. Hervorzuheben sind auch die Landkirchen von Ravnsborg.

Daneben sind Runensteine zu nennen, besonders der bei der Kirche von Tillitse.

Das Museum für Christian Ditlev Reventlow in Pederstrup erinnert in dessen klassizistischem Gutshaus mit Landschaftspark an den dänischen Staatsmann und Sozialreformer.

Vor der Südküste vom Hafen aus zu sehen, befindet sich der nach eigenen Angaben größte Windkraftpark der Welt, der Nysted Havmøllepark. 10 km vor der Küste befinden sich 72 Windräder mit einer Gesamtleistung von bis zu 165,6 Megawatt.

Wirtschaft und Verkehr

Lolland besitzt durch die von Scandlines und auf der Schiene von Danske Statsbaner betriebene Vogelfluglinie eine große Verkehrsbedeutung. Es ist geplant, eine feste Querung des Fehmarnbeltes von Lolland nach Puttgarden auf Fehmarn zu bauen. Von Rødby führt die Europastraße 47 weiter nach Kopenhagen, Helsingør und zur Öresundbrücke nach Malmö. Von regionaler Bedeutung sind die Fährverbindung nach Spodsbjerg auf Langeland und die private Eisenbahn von Nakskov nach Nykøbing.

Obwohl die Insel einige Bedeutung im Transitverkehr zwischen Mitteleuropa und Skandinavien besitzt, ist ihre wirtschaftliche Lage sehr schwierig. Obwohl sie über feste Landverbindungen direkt mit dem Großraum Kopenhagen verbunden ist, leidet Lolland unter einer ausgesprochen abseitigen Lage. Der allgemeine Niedergang der Landwirtschaft hat die relativ dünn besiedelte Insel hart getroffen. Im Vergleich zu anderen dänischen Regionen ist der Tourismus weniger stark entwickelt, da Lolland nicht über große Attraktionen wie weite Badestrände (wie zum Beispiel an der Nordseeküste Jütlands) verfügt.

Größter Industriebetrieb auf Lolland ist die Zuckerfabrik in Nakskov, zugleich die größte ihrer Art in Dänemark.

Siehe auch

54.76944444444411.4244444444447Koordinaten: 54° 46′ N, 11° 25′ O


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