- Landkreis Adenau
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Der Landkreis Adenau war eine im Jahr 1816 unter dem ursprünglichen Namen Kreis Adenau vom Königreich Preußen geschaffene Verwaltungseinheit, die im Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz lag. Administrativ war er dem preußischen Regierungsbezirk Koblenz in der 1822 gebildeten Rheinprovinz zugehörig.
Zum Landkreis Adenau zählte man in etwa das Gebiet der heutigen Verbandsgemeinden Adenau und Kelberg sowie einige daran angrenzende Ortschaften. Der Kreis wurde am 30. September 1932 auf Grund der „Verordnung über die Neugliederung von Landkreisen vom 1. August 1932“ aufgelöst. Die Ämter bzw. Gemeinden wurden den Landkreisen Ahrweiler und Mayen zugeordnet.[1]
Inhaltsverzeichnis
Zugehörige Gemeinden
Zum Landkreis Adenau gehörten 1932 insgesamt 107 Gemeinden:[2][3][4]
- Acht
- Adenau
- Antweiler
- Arbach
- Aremberg
- Arft
- Baar
- Barweiler
- Bauler
- Bereborn
- Berenbach
- Blindert, 1970 nach Hümmel eingemeindet
- Bodenbach
- Bongard
- Borler
- Breidscheid, 1952 nach Adenau eingemeindet
- Brück, 1969 nach Ahrbrück eingemeindet
- Brück, 1974 nach Dreis-Brück eingemeindet
- Dankerath
- Denn, heute Ortsteil von Ahrbrück
- Dorsel
- Drees
- Dümpelfeld
- Eichenbach
- Engeln, 1979 nach Kempenich eingemeindet
- Fuchshofen
- Gelenberg
- Gilgenbach, 1970 nach Leimbach eingemeindet
- Gunderath
- Hannebach, heute Ortsteil von Spessart
- Harscheid
- Hausen, heute Hörschhausen
- Hausten
- Herresbach
- Herschbach, heute Ortsteil von Kaltenborn
- Herschbroich
- Hoffeld
- Honerath
- Hönningen
- Horperath
- Hümmel
- Hünerbach, 1970 nach Kelberg eingemeindet
- Insul
- Jammelshofen, 1970 nach Kaltenborn eingemeindet
- Kaltenborn
- Kaperich
- Kelberg
- Kempenich
- Kesseling
- Kirsbach
- Kolverath
- Köttelbach, 1970 nach Kelberg eingemeindet
- Kottenborn
- Kötterichen
- Langenfeld
- Langscheid
- Lederbach, heute Ortsteil von Hohenleimbach
- Leimbach
- Leimbach, heute Hohenleimbach
- Liers, 1972 nach Hönningen eingemeindet
- Lirstal
- Lind
- Lückenbach, 1976 nach Dümpelfeld eingemeindet
- Mannebach
- Meuspath
- Mosbruch
- Müllenbach
- Müsch
- Niederadenau, 1976 nach Dümpelfeld eingemeindet
- Nitz
- Nohn
- Nürburg
- Oberelz
- Obliers, 1971 nach Lind eingemeindet
- Ohlenhard
- Pitscheid, 1970 nach Hümmel eingemeindet
- Plittersdorf, 1971 nach Lind eingemeindet
- Pomster
- Pützfeld, 1969 nach Ahrbrück eingemeindet
- Quiddelbach
- Reifferscheid
- Reimerath
- Retterath
- Rodder
- Rothenbach, 1970 nach Kelberg eingemeindet
- Sassen
- Schuld
- Senscheid
- Siebenbach
- Sierscheid
- Spessart
- Staffel, 1972 nach Kesseling eingemeindet
- Trierscheid
- Uersfeld
- Ueß
- Virneburg
- Wabern, heute Ortsteil von Weibern
- Weibern
- Weidenbach
- Welcherath
- Welschenbach
- Wershofen
- Wiesemscheid
- Wimbach
- Winnerath
- Wirft mit Kirmuthscheid
- Zermüllen, 1970 nach Kelberg eingemeindet
Geschichte
Nachdem das Königreich Preußen im Jahre 1815 auf dem Wiener Kongress das Rheinland und damit auch Teile des von 1794 bis 1814 unter französischer Verwaltung stehenden linksrheinische Gebietes zugesprochen bekam, wurden am 22. April 1816 in den beiden rheinischen Provinzen sechs Regierungsbezirke eingerichtet. Am 14. Mai 1816 wurde im Amtsblatt der Bezirksregierung zu Coblenz die Einteilung des Regierungsbezirk Koblenz in 16 Kreise veröffentlicht,[5] von denen einer der Kreis Adenau war. Von 1822 an gehörte der Regierungsbezirk Koblenz und der Kreis Adenau zu der damals neu geschaffenen Rheinprovinz.
Bezogen auf die Besitzverhältnisse vor 1794 bestand der Kreis aus Teilen des Kurfürstentums Köln und des Herzogtums Arenberg sowie aus der Grafschaft Virneburg.[6] Während der französischen Verwaltung war das Gebiet von 1798 bis 1814 als Kanton Adenau im Arrondissement Bonn dem Rhein-Mosel-Département zugeordnet.
Zum Kreis Adenau gehörten eine Stadt (Adenau, drei Flecken (Aremberg, Virneburg, Kelberg), 63 Dörfer, 56 Weiler sowie 93 einzeln stehenden Höfe und Mühlen. Die preußische Statistik von 1828 zählte zum Kreis zwei Schlösser, 25 Katholische Kirchen und 81 Kapellen, 77 öffentliche Gebäude, 37 katholische Elementarschulen und zwei Fabriken.[6]
Verwaltungsmäßig war der Kreis zunächst in fünf, später in sechs Bürgermeistereien eingeteilt:[2][6]
- Bürgermeisterei Adenau mit der Stadt Adenau, 23 Dörfern, neun Weilern, vier Höfen und vier Mühlen; 1828 lebten hier 7590 Einwohner. Aus der Bürgermeisterei Adenau wurde etwa 1840 die Bürgermeisterei Brück ausgegliedert.
- Bürgermeisterei Aremberg mit dem Flecken Aremberg, sieben Dörfern, 16 Weilern und sieben Mühlen; 1828 lebten hier 3977 Einwohner. Der Sitz der Bürgermeisterei war in Antweiler.
- Bürgermeisterei Virneburg mit dem Flecken Virneburg, 10 Dörfern, 13 Weilern, fünf Höfen und zwei Mühlen; 1828 lebten hier 3310 Einwohner.
- Bürgermeisterei Kelberg mit dem Flecken Kelberg, 19 Dörfern, 11 Weilern, sieben Höfen und sechs Mühlen, welche 1828 zusammen 3478 Einwohner hatten.
- Bürgermeisterei Kempenich mit vier Dörfern, sechs Weilern, zwei Höfen und vier Mühlen, welche 1828 zusammen 2122 Einwohner hatten.
Die Bürgermeistereien bestanden bis 1927 und wurden dann in Ämter umbenannt.
Der Landkreis Adenau wurde am 30. September 1932 auf Grund der „Verordnung über die Neugliederung von Landkreisen vom 1. August 1932“ aufgelöst. Die Gemeinden der Ämter Adenau, Antweiler und Brück wurden dem Landkreis Ahrweiler, die Gemeinden der Ämter Kelberg (mit Ausnahme der Gemeinden Nürburg, Meuspath und Müllenbach), Kempenich und Virneburg dem Landkreis Mayen zugeordnet.[1]
Landräte
1816: Franz Heinrich Freiherr von Gruben 1816 – 1825: Köller 1825: Haas (auftragsweise) 1825 – 1829: Carl Hans Heuberger 1829: Metten (auftragsweise) 1829 – 1848: Joseph Christian Hermengild Gattermann 1848: Heinrich Jäger (auftragsweise) 1848 – 1867: Anton Fonk 1867: Thüring (auftragsweise) 1867 – 1872: Alexander Halm 1872: Hugo Strom 1872 – 1874: Theodor Dillenburger 1874 – 1884: Clemens August Heckmann 1884 – 1891: Richard Ludwig Friedrich von Doemming 1891: Hermann von Kruse 1899 – 1912: Wilhelm Scherer 1912 – 1917: Heinrich Schellen 1917 – 1919: Erich Klausener 1919 – 1923: Friedrich Gorius 1924 – 1932: Otto Creutz Einzelnachweise
- ↑ a b Leonhard Janta: Zur Auflösung des Kreises Adenau im Jahre 1932, in Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2002
- ↑ a b Statistische Nachrichten über den Regierungsbezirk Coblenz, 1861, Seite 30
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII Provinz Rheinpreußen, Verlag des Königlich statistischen Bureaus (Hrsg.), 1888, Seite 30
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Seite 193 (PDF)
- ↑ Alfred Oppenhoff: Vor 175 Jahren kamen die Preußen im Heimatjahrbuch 1991 des Landkreises Ahrweiler
- ↑ a b c Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen, 1830, Seite 665
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