- Kempenich
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Wappen Deutschlandkarte 50.4197222222227.1188888888889460Koordinaten: 50° 25′ N, 7° 7′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Ahrweiler Verbandsgemeinde: Brohltal Höhe: 460 m ü. NN Fläche: 11,91 km² Einwohner: 1.882 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 158 Einwohner je km² Postleitzahl: 56746 Vorwahl: 02655 Kfz-Kennzeichen: AW Gemeindeschlüssel: 07 1 31 502 NUTS: DEB12 Gemeindegliederung: 2 Ortsteile Adresse der Verbandsverwaltung: Kapellenstraße 12
56651 NiederzissenWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Stefan Friedsam (CDU) Lage der Ortsgemeinde Kempenich im Landkreis Ahrweiler Kempenich ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Brohltal an, die ihren Verwaltungssitz in Niederzissen hat. Kempenich ist der größte Ort im oberen Brohltal und ein staatlich anerkannter Erholungsort.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Gemeinde liegt im östlichen Randbereich der Hocheifel.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den beiden Ortsteilen Kempenich und Engeln. Der Ortsteil Engeln bildet zugleich einen Ortsbezirk.[3]
Zum Ortsteil Kempenich gehören auch die Wohnplätze Burg Kempenich (Villa), Heidnerhof, Hommeshof, Kreuzwäldchen, Lärchenhof, Rottlandhöfe und Stefanshof; zum Ortsteil Engeln die Wohnplätze Appentalerhof und Buchhof.[4]
Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 808 mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 65 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juli. Im Juli fallen 1,4-mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 4 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Geschichte
Kempenich wurde 1093 erstmals urkundlich erwähnt. Richwin von Kempenich wird in der Stiftungsurkunde der Abtei Laach als Zeuge genannt.
Die Geschichte des Ortes ist eng verbunden mit der Geschichte der Burg Kempenich und der Herrschaft Kempenich.
In den Jahren 1661 und 1753 haben zwei Brände große Teile des Ortes vernichtet.[5]
Territoriale Zugehörigkeit
Die Herrschaft und damit auch der Ort Kempenich war seit 1581 vom Trierer Kurfürsten Johann VII. an die Grafen von Elz verpfändet, 1777 wurde Kempenich unter Clemens Wenzeslaus in das Kurfürstentum Trier eingegliedert und das kurtrierische Amt Kempenich gebildet, Verwaltungssitz war jedoch in Mayen.[6]
Im Zusammenhang mit den Napoleonischen Kriegen kam die Region 1794 unter französische Verwaltung und von 1798 an kam Kempenich zum Kanton Wehr im Arrondissement Bonn, das zum Rhein- und Moseldepartement gehörte. Kempenich wurde Sitz einer Mairie.[7]
Nachdem das Rheinland im Jahre 1815 aufgrund der Verträge des Wiener Kongresses an das Königreich Preußen kam, wurde Kempenich Sitz der Bürgermeisterei Kempenich in dem 1816 neu geschaffenen Kreis Adenau im Regierungsbezirk Koblenz. Zur Bürgermeisterei Kempenich gehörten die Gemeinden Engeln, Hausten, Kempenich, Lederbach, Leimbach, Morswiesen, Spessart, Wabern und Weibern.[6] Nachdem der Kreis Adenau im Jahre 1932 aufgelöst wurde, kam die Bürgermeisterei Kempenich (ab 1927 Amt Kempenich) zum Kreis Mayen (ab 1939 Landkreis Mayen) und im Rahmen der Gebietsreform am 7. November 1970 zum Landkreis Ahrweiler. Aus dem Amt Kempenich war 1968 vorübergehend die Verbandsgemeinde Kempenich entstanden, welche ebenfalls zum 7. November 1970 aufgelöst wurde. Die Ortsgemeinde Kempenich wurde der neu gebildeten Verbandsgemeinde Brohtal zugeordnet.[7][8]
Die bis dahin selbständige Ortsgemeinde Engeln wurde am 10. Juni 1979 mit damals 117 Einwohnern nach Kempenich eingemeindet.[8]
Pfarrei Kempenich
Die Pfarrei zu Kempenich ist sehr alt und gehörte zum Landkapitel Ochtendung im Kardener Archidiakonat in der Trierischen Diözese. Anfang des 19. Jahrhunderts waren außer Kempenich die Ortschaften Engeln, Hannebach (heute Ortsteil von Spessart), der Heulingshof bei Hannebach, Hausten mit Marswiese, Lederbach, Leimbach, Spessart, Wabern und Weibern eingepfarrt. Alle eingepfarrten Orte, Hausten und Marswiesen ausgenommen, besaßen Kapellen.
Heute gehören zur kath. Pfarrgemeinde St. Philippus und Jakobus die Filialgemeinden Engeln, Hannebach, Heulingshof, Hohenleimbach, Lederbach und Spessart. Seit dem 1. April 2004 gehört die Pfarrgemeinde zu dem damals neu geschaffenen Dekanat Brohltal-Remagen im Bistum Trier.
Die evangelischen Christen in Kempenich gehören zu der seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bestehenden evangelischen Kirchengemeinde Adenau.
Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Kempenich bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner 1815 842 1950 1.225 1835 1.040 1961 1.233 1871 1.068 1970 1.476 1905 1.296 1987 1.582 1939 1.131 2005 1.914 Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Kempenich besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[9]
Jahr CDU WG 1 WG 2 WG 3 Gesamt 2009 7 7 2 – 16 Sitze 2004 5 7 3 1 16 Sitze Der Ortsbezirk Engeln hat einen Ortsvorsteher, aber keinen Ortsbeirat.[3]
Wappen
Das Recht zur Führung eines Wappens wurde der Ortsgemeinde vom Landkreis Ahrweiler am 31. März 1993 erteilt, nachdem ein Ratsbeschluss des Ortsgemeinderates vorangegangen war.
Die Wappenbeschreibung lautet: „In Gold neben einer rechts oben stehenden roten Sonne ein rechtsgewendeter roter Bauer mit rotem Hut, silbernem Gesicht und silbernen Armen, schwarzem Haar und schwarzen Stiefeln hinter einem schwarzen Pflug“.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kulturdenkmäler
In Kempenich befinden sich einige unter Denkmalschutz gestellte Kulturdenkmäler:[5][10]
- Ortsteil Kempenich
- Die katholische Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus, mit spätromanischem, viergeschossigem Westturm vom Anfang des 13. Jahrhunderts, erneuert 1716 und 1923; das spätgotische Langhaus, ursprünglich zweischiffig, stammt aus dem 15. Jahrhundert, Erweiterung 1904 bis 1906; in der Kirche ein romanischer Taufstein aus Basaltlava aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, weiterhin ein Grabstein aus dem 16. Jahrhundert; auf dem Friedhof eine Anzahl von Grabkreuzen aus dem 18. Jahrhundert.
- Das ehemalige Pfarrhaus, ein tuffgegliederter Basaltquaderbau, etwa 1900; das barocke Pfarrhofportal soll von der Burg stammen (Marktstraße).
- Das ehemalige Glöcknerhaus, ein Fachwerkbau, teilweise massiv, aus dem Jahr 1848 (Marktstraße).
- Das Altenheim „Marienburg“, ein dreigeschossiger neubarocker Mansarddachbau aus den 1920er Jahren (Beunstraße).
- Das ehemalige katholische Jugendheim, ein Tuffquaderbau von 1927 (Goldbachstraße).
- Ein Basaltquaderbau aus dem frühen 19. Jahrhundert; bei dem Gebäude ein Halbrundturm, der möglicherweise von der mittelalterlichen Befestigung stammt (Oberdorfstraße).
- Gemarkung Kempenich
- Die Ruine der Burg Kempenich.
- Die Berharduskapelle mit einer Fachwerkdecke, darin ein Relief des Hl. Bernhardus aus Tuff von 1606 (auf dem Burgberg).
- Mehrere Bildstöcke und Wegekreuze, teilweise aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
- Die Kreuzkapelle mit einem Kreuzweg aus dem 20. Jahrhundert.
- Ortsteil Engeln
- Die Kapelle der Vierzehn Nothelfer, ein Saalbau von 1767.
- Eine Wegekapelle aus Tuffquadern von 1857.
- Gemarkung Engeln
- Mehrere und Wegekreuze, teilweise aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Kempenich
Erwähnenswert
- Der Bahnhof Engeln ist seit 1974 Endstation der Brohltalbahn.
- Am Bahnhof Engeln befindet sich der Geogarten Engeln.
Weblinks
Commons: Kempenich – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ a b Hauptsatzung der Ortsgemeinde Kempenich vom 6. Mai 2010
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile, Seite 7 (PDF)
- ↑ a b Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler - Rheinland-Pfalz, Saarland. Deutscher Kunstverlag, München 1984, ISBN 3-422-00382-7
- ↑ a b Karl Friedrich Wilhelm Dieterici: Mittheilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, 1856, Seite 9
- ↑ a b Jakob Rausch: 15O Jahre Kreis Ahrweiler im Heimatjahrbuch 1966 des Kreises Ahrweiler
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Seiten 158, 164, 181
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
- ↑ Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Ahrweiler, Seite 22 (PDF)
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