- Lokomotiven der Hannoverschen Staatsbahn
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Die Königlich Hannöversche Staatseisenbahnen besaßen sechs sechs Typen von Lokomotiven, davon vier Personenzug- und zwei Schnellzuglokomotivtypen.
Inhaltsverzeichnis
Personenzuglokomotiven
Ernst August
Personenzuglokomotive Anzahl: 1 Hersteller: Maschinenfabrik Georg Egestorff Baujahr(e): 1846 Ausmusterung: 1872 Achsformel: 1A1 Dienstmasse: 21,8 t Reibungsmasse: 8,8 t Radsatzfahrmasse: 8,8 t Treibraddurchmesser: 1.524 mm Laufraddurchmesser vorn: 910 mm Laufraddurchmesser hinten: 910 mm Zylinderdurchmesser: 356 mm Kolbenhub: 559 mm Kesselüberdruck: 4 bar Rostfläche: 0,90 m² Verdampfungsheizfläche: 72,78 m² Tender: 3 T 5 Wasservorrat: 5,0 m³ Die Personenzuglokomotive Ernst August war die erste Dampflokomotive für die Königlich Hannöversche Staatseisenbahnen. Als erste Lokomotive wurde sie 1846 von der Maschinenfabrik Georg Egestorff in Linden bei Hannover gebaut und war bis 1872 im Einsatz. In dieser Zeit legte sie mehr als 1.000 Meilen zurück, was damals lobend erwähnt wurde.
Die Lokomotive besaß einen vornliegenden Dampfkessel, eine überhöhte Feuerbüchse, schräg liegende Zylinder und eine Stephensonsche Schwingsteuerung.
Das Fahrzeug war mit einem Schlepptender der Bauart 3 T 5 ausgestattet.
Erste Serie Bauart 1 B
Personenzuglokomotive Anzahl: 95 Hersteller: Egestorff Baujahr(e): 1854ff. Ausmusterung: 1880er Achsformel: 1B Dienstmasse: 25,5 t Reibungsmasse: 18,0 t Treibraddurchmesser: 1.524 mm Laufraddurchmesser vorn: 914 mm Zylinderdurchmesser: 381 mm Kolbenhub: 610 mm Kesselüberdruck: 6 bar Rostfläche: 1,02 m² Verdampfungsheizfläche: 81,70 m² Tender: 3 T 5, 3 T 7 Wasservorrat: 5,0/7,0 m³ In Anlehnung an die Lokomotive Ernst August ließen die Königlich Hannöversche Staatseisenbahnen weitere 95 Fahrzeuge von Egestorff bauen. Sie waren mit einem vorderen Dampfdom ausgestattet, der ein Kirchwegersches Gewichtssicherheitsventil aufwies. Einige dieser Maschinen wurden von anderen Bahnen der Preußischen Staatseisenbahnen übernommen.
Die Fahrzeuge waren mit Schlepptendern der Bauart 3 T 5/7 ausgestattet.
Zweite Serie Bauart 1 B
Personenzuglokomotive Anzahl: 26 Baujahr(e): 1872ff. Ausmusterung: 1914 Achsformel: 1B Dienstmasse: 34,0 t Reibungsmasse: 21,5 t Treibraddurchmesser: 1.524 mm Laufraddurchmesser vorn: 1.067 mm Zylinderdurchmesser: 419 mm Kolbenhub: 559 mm Kesselüberdruck: 10 bar Rostfläche: 1,53 m² Verdampfungsheizfläche: 93,80 m² Tender: 2 T 8,5 Die Fahrzeuge dieser Bauart hatten eine lange Feuerbüchse und eine überhöhte, rechteckige Hinterkesseldecke. Der Dampfdom hatte ein Wöhlersches und der Hinterkessel ein Saltersches Sicherheitsventil. Später erfolgte ein Umrüstung von 98,1 kN/cm² Kesselüberdruck auf 117,7 kN/cm². Alle Fahrzeuge, welche auch zum Ziehen von Güterzügen auf flachen Strecken verwendet werden konnten, wurden auch von anderen Bahnen der Preußischen Staatseisenbahnen übernommen.
Die Fahrzeuge waren mit Schlepptendern der Bauart 2 T 8,5 ausgestattet.
Dritte Serie Bauart 1 B
Personenzuglokomotive Anzahl: 20 Baujahr(e): 1874–1876 Ausmusterung: 1912 Achsformel: 1B Dienstmasse: 36,5 t Reibungsmasse: 27,0 t Treibraddurchmesser: 1.524 mm Laufraddurchmesser vorn: 1.085 mm Zylinderdurchmesser: 420 mm Kolbenhub: 558 mm Kesselüberdruck: 10 bar Rostfläche: 1,53 m² Verdampfungsheizfläche: 95,80 m² Tender: 2 T 8,5 Wasservorrat: 8,5 m³ Bremse: Carpender Um den ansteigenden Bedarf an Lokomotiven zu decken ließen die Königlich Hannöversche Staatseisenbahnen in Anlehnung an die Schnellzuglokomotive gleicher Bauart weitere Personenzuglokomotiven bauen. Sie hatten einen überhöhten Stehkessel der Bauart Belpaire oberhalb der zweiten Kuppelachse. Nach der Übernahme der Hannoverschen Staatseisenbahnen reihten die Preußischen Staatseisenbahnen alle Fahrzeuge in die Baureihe P 3.2 ein.
Die Maschinen waren mit Schlepptendern der Bauart 2 T 8,5 ausgestattet.
Schnellzuglokomotiven
Bauart 2 A
Personenschnellzuglokomotive Anzahl: 33 Hersteller: Wöhlert, Egestorff Baujahr(e): 1857 Ausmusterung: 1890er Achsformel: 2A Dienstmasse: 28,5 t Reibungsmasse: 11,5 t Treibraddurchmesser: 2.134 mm Laufraddurchmesser vorn: 1.068 mm Zylinderdurchmesser: 406 mm Kolbenhub: 560 mm Kesselüberdruck: 6 bar Rostfläche: 1,20 m² Verdampfungsheizfläche: 86,50 m² Tender: 3 T 3,5; 3 T 6 Wasservorrat: 3,5/6,0 m³ Für den immer stärker steigenden Bedarf an Schnellzügen erwiesen sich die Fahrzeuge der Bauart 1 B im Laufe der Zeit als nicht mehr leistungsfähig genug. Als Ersatz wurden die Fahrzeuge der Bauart 2 A angeschafft. Sie wurden bis 1870 für diese Zwecke eingesetzt, ab diesem Zeitpunkt wurden die Züge für die Fahrzeuge zu schwer. Einige Fahrzeuge liefen noch bis in die 1890er. Besonders auffallend an den Maschinen war die Kirchweger Kondensationsvorrichtung.
Sie waren mit Schlepptendern der Bauart 3 T 6/3,5 ausgestattet.
Bauart 1 B
Personenschnellzuglokomotive Anzahl: 41 Baujahr(e): 1873ff. Ausmusterung: 1903 Achsformel: 1B Dienstmasse: 35,0 t Reibungsmasse: 26,0 t Treibraddurchmesser: 1.848 mm Laufraddurchmesser vorn: 1.067 mm Zylinderdurchmesser: 419 mm Kolbenhub: 559 mm Kesselüberdruck: 10 bar Rostfläche: 1,72 m² Verdampfungsheizfläche: 94,10 m² Die Fahrzeuge waren die Nachfolger für die der Bauart 2 A. Alle Maschinen wurden später von 10 bar Kesselüberdruck auf 12 bar umgerüstet. 32 Exemplare waren mit einem Sicherheitsventil der Bauart Wöhler, die übrigen der Bauart Meggenhof ausgerüstet. Die Preußischen Staatseisenbahnen übernahmen die Fahrzeuge in die Baureihe P 3.1.
DampflokomotivenDRG/DRB: Schnellzug-, Personenzug-, Güterzug-, Tender-, Schmalspurlokomotiven
DB: Schnellzug-, Personenzug-, Güterzug-, Tender-, Schmalspurlokomotiven
DR: Schnellzug-, Personenzug-, Güterzug-, Tender-, Schmalspurlokomotiven
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