- Marschregiment
-
Marschbataillone (auch Marschkompanien/ -escadronen/ -batterien, seltener „Marschregimenter“) hießen Truppenteile bei der Österreich-Ungarischen Armee, die die Reserveverbände darstellten.
Im Gegensatz zur Armee des Deutschen Kaiserreiches, bei der fast hinter jedem Regiment der aktiven Truppe im Mobilmachungsfall ein Reserveregiment mit der gleichen Nummer stand, wurde der Personalersatz in den Österreichisch-Ungarischen Landstreitkräften nahezu ausschließlich über das Ersatzbataillonskader (in Deutschland: Rekrutendepot) des jeweiligen Stammtruppenteils abgewickelt und als sog. Marschbataillon der kämpfenden Truppe nachgeschickt (bei Kriegsbeginn 1914 wurden nur einige wenige zusätzliche Infanterieregimenter aufgestellt, z. B. IR 117 in Linz).
Dort wurde es entweder auf das aktive Regiment aufgeteilt oder aber im Bataillonsverband innerhalb des Regiments eingesetzt. Nicht ungewöhnlich war auch der Einsatz eines Marschbataillons als selbständiger Verband ohne Verbindung zum eigentlichen Stammregiment.
Die Auflösung der Marschbataillone und die Zuteilung der Mannschaften an die betreffenden Truppenteile erfolgte über das Regiment, sofern die Brigade oder Division (in Österreich lautete die Bezeichnung Infanterie- oder Kavallerie- "Truppendivision") nicht anderweitig entschieden. In der Praxis bedeutete dies nichts anderes, als dass der Ersatz abgefangen und woanders hingeschickt wurde, bevor er sein eigentliches Ziel – das Stammregiment – erreicht hatte.
Bezeichnung
Die Bezeichnung erfolgte in römischen Ziffern und lautete z. B. wie folgt:
XI. Marschbataillon des 2. TJR (Tiroler Jäger Regiments/Kaiserjäger)
20 und mehr Marschbataillone für einzelne Regimenter waren keine Seltenheit.
Literatur
Österreichisches Bundesministerium und Kriegsarchiv (Herausg.):Österreich-Ungarns letzter Krieg 1914 - 1918, Band I bis VI . Verlag der Militärwissenschaftlichen Mitteilungen, Wien 1931 - 1933.
Teilstreitkräfte des Heeres: k. u. k. Armee | k.k. Landwehr | k.u. Landwehr
Kavallerie: Husaren | Ulanen | Dragoner
Artillerie: k.u.k. Artillerie | k.u.k. Artillerie-Schießschule
Infanterie: Feldjäger | Bosnisch-Herzegowinische Infanterie | Landesschützen | Kaiserjäger | Gebirgstruppe | K.u.k. Infanterie
Garde: Trabantenleibgarde | k.u.k. Leibgardeinfanteriekompanie
k.u.k. Leibgardereitereskadron | Erste Arcièren Leibgarde | k.u. Leibgarde
Technische Truppen: k.u.k. Sappeure | k.u.k. Pioniere | Technisches Militärkomitee
Stabsdienste: Stabswesen | Militärjustizwesen | k.u.k. Adjutanten | k.u.k. Armeestand
Sonstige: k.k. Gendarmerie | k.u. Gendarmerie | Sanitätswesen | Trainwesen | Marschbataillon | Militärgeographisches Institut | Militärseelsorge | Ökonomische Verwaltung | Militärinvalidenversorgungsstand | k.u.k. Generalität | k.u.k. Polizeiwachkorps | Staatspferdezuchtanstalten | k.u.k. Armeeschiessschule
Listen: Kampftruppen | Kampfunterstützungstruppen | Großverbände | Garnisonen
Österreichische Festungswerke an der Grenze zu ItalienLuftstreitkräfte: k. u. k. Luftfahrtruppen | Fliegerasse
Seestreitkräfte: k. u. k. Kriegsmarine | Flotte der k.u.k. Kriegsmarine | Liste der Schiffe | Liste der U-Boote | S.M. Unterseeboote
Uniformierung: Paroli | Adjustierung | Egalisierung
Wikimedia Foundation.