- Moschotz
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Mošovce
Wappen Karte BasisdatenLandschaftsverband (Kraj): Žilinský kraj Bezirk (Okres): Turčianske Teplice Region: Turiec Fläche: 57,972 km² Einwohner: 1.328 (1. Januar 2008) Bevölkerungsdichte: 22,91 Einwohner je km² Höhe: 483 Meter Postleitzahl: 038 21 Telefonvorwahl: 0 43 Geographische Lage: 48° 54′ N, 18° 53′ O48.90777777777818.8875483Koordinaten: 48° 54′ 28″ N, 18° 53′ 15″ O Kfz-Kennzeichen: Angabe fehlt. Gemeindekennziffer: 512460 StrukturGemeindeart: Gemeinde Verwaltung (Stand: Januar 2008)Bürgermeister: Ján Žirko Adresse: Obecný úrad Mošovce
Kollárovo námestie 314
03821 MošovceWebpräsenz: www.mosovce.sk Gemeindeinformation
auf portal.gov.skStatistikinformation
auf statistics.skMošovce (deutsch Moschotz, ungarisch Mosóc - älter auch Mossóc) ist eine der größten Gemeinden im Gebiet der Region Turz in der Mittelslowakei. Die Gemeinde ist etwa 20 km südlich von Martin (Slowakei) und etwa 30 km nordwestlich von Banská Bystrica gelegen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Viele gut erhaltene historische Gebäude zeugen von der 770-jährigen Geschichte des Ortes. Zum ersten Mal wurde die Gemeinde in einer Schenkungsurkunde König Andreas' II. von Ungarn im Jahr 1233 erwähnt.
Ursprünglich bestand Mošovce aus zwei Siedlungen: Die erste, Machyuch, befand sich im Raum des heutigen Starý Rad; die zweite, Terra Moys, die dem Dorf den gegenwärtigen Namen gegeben hat, lag im Gebiet des heutigen Vidrmoch. Wegen des Namens des zweiten Siedlung, der „Land des Mojš“ bedeutet, vermutet man, dass das ganze Dorf ursprünglich einem Herren Mojš gehörte. Dieser Name könnte eine Verkürzung eines zusammengesetzten slawischen Namens „Mojtech“ sein (ähnlich Vojtech oder Mojmír). Während der Jahrhunderte hat der Name des Dorfes viele Variationen erlebt, z. B. Mossovych, Mosocz, Mossowecz, villa regia Mayos alio nomine Mossovych, oppidioum Mayus sue Mosocz, Mosocz olim Mayus bis zum heutigen Mošovce.
Der Name eines separaten altertümlichen Teils von Mošovce, die ehemalige Siedlung von Chornukov, ist bis heute in der modernen Form von Čerňakov erhalten geblieben. Zu Mošovce gehört neben dem eigentlich Ort auch noch der nordöstlich gelegene Ort Mazan, er stellt jedoch keinen offiziellen Ortsteil dar.
Mošovce entwickelte sich zuerst als eine königliche Siedlung mit einer freien Anwaltschaft, und seit der Mitte des 14. Jahrhunderts als eine der Königsburg von Blatnica unterstellte privilegierte Stadt. Im Jahr 1527 fiel es in die Hände der Familie Révay, die die Privilegien Mošovces fast 400 Jahre unterdrückte.
In der Vergangenheit war Mošovce ein wichtiges Handwerkszentrum des Gebiets um Turz. Die Handwerke erlebten eine Expansion, und es gab in der Stadt bis 15 aktive Gilden; die Schuster und die berühmten Kürschner waren die Gilden, die am längsten überlebten. Heute ist Mošovce ein wichtiges Touristengebiet mit vielen Sehenswürdigkeiten.
Natur
In der Umgebung von Mošovce besteht ein Komplex historischer Alleen und Wäldchen als Fortführung des Veľká-Fatra-Gebirges mit den Bergen von Tlstá, Ostrá und Drienok. Aus Kalkstein und Dolomit sind bizarre Formen entstanden. Sehenswert sind auch das naheliegende Blatnica- und Gadertal.
Ein Bach namens Mošovka fließt durch das Dorf. Er teilt sich in zwei Ärme: den Hauptflussarm und den so genannten Oberbach, der in der Vergangenheit eine Wassermühle angetrieben hat.
Am nördlichen Rand der Gemeinde, im Ortsteil Čerňakov, liegten mehrere Fischteiche, die aus dem Bach Čierna Voda gespeist werden. Ursprünglich gehörten die Teiche der Adelsfamilie Révay. Sie dienen heute der Forellenzucht.
Sehenswürdigkeiten
Eines der merkwürdigsten Monumente ist ein Rokoko-klassisches Herrenhaus aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts mit einem großflächigen Englischen Park. Zu anderen Denkmälern im Dorf gehören: Das Geburtshaus von Ján Kollár, eine neogotische katholische Kirche mit einem wertvollen Altar, die an der Stelle eines altertümlichen Vorgängerbaus errichtet wurde, eine 1784 errichtete lutherische Kirche, ein Mausoleum, in dem sich jetzt ein Handwerksmuseum befindet, ein Jugendstil-Treibhaus und ein Pavillon aus dem Jahre 1800.
Demographie
Bei der Volkszählung 2001 hatte die Gemeinde noch 1380 Einwohner, was einen Rückgang von 4,7% der Population in den Jahren bis 2008 bedeutet. 2001 waren 98,62% der Einwohner Slowaken, 0,72% Tschechen und 0,14% Ungarn. Hinsichtlich der Religion bezeichneten sich 54,78% als Lutheraner, 30,36% als Katholiken und 12,97% als konfessionslos.
Söhne und Töchter des Ortes
In Mošovce wurden mehrere bekannte Persönlichkeiten geboren, u. a. Frico Kafenda (1883–1963), Komponist; Anna Lacková-Zora (1899–1988), Schriftstellerin; Štefan Krčméry (1892–1955), Literaturkritiker, Historiker, und Dichter; Júr Tesák Mošovský, Barock-Dramatiker und Miloslav Schmidt, der Gründer der Freiwilligen Feuerwehr in der Slowakei.
Die vielleicht wichtigste Person, die in Mošovce geboren wurde, ist aber der große slawische Dichter, Philosoph und evangelische Prediger Ján Kollár (1793–1852), der die Literatur von mindestens zwei Nationen mit seinem poetischen Werk Slávy Dcera beeinflusst hat. Seine Arbeit wird bis heute als eine Quelle des slowakischen Patriotismus angesehen. Sie wurde in verschiedene slawische und nicht-slawische Sprachen übersetzt.
Darüber hinaus wurden die folgenden Persönlichkeiten in Mošovce geboren oder wirkten dort:
- Izák Abrahamides - Schriftsteller und Kirchenaktivist
- Dušan Čajka - Arzt
- Ján Emanuel Dobrucký - Sorbischer Nationalaktivist, Dichter
- Dušan Jamriška - Militärofizier
- Daniel Krman - Schriftsteller und Übersetzer
- Daniel Láni - Kirchenschriftsteller
- Eliáš Láni - Dichter und Schriftsteller
- Gregor Láni - Lutherischer Würdenträger und Schriftsteller
- Viliam Lenčo - Pädagoge
- Karol Lilge - Nationalaktivist und Schriftsteller
- Matej Lochman - Priester und Chronist
- Matej Miškóci - Nationalaktivist und Pädagoge
- Matej Polereczky - Militärofizier
- Ján Sturmayr - Architekt
- Ján Šikura - Historiker
- Ondrej Šoltýs - Enzyklopädiker
- Samuel Štarke - Nationalaktivist
- Ladislav Zgúth - Nationalaktivist und Journalist
Aktivitäten der Gemeinde
Im Dorf befindet sich die Mittlere Gesamtfachschule der Fischerei und Landwirtschaft, die zu den wenigen Schulen ihrer Art in Mitteleuropa gehört. Der traditionelle Mošovcer Michael-Jahrmarkt, der Anfang Oktober stattfindet, gehört zu den größten derartigen Ereignissen der Slowakei. Neben dem Neujahrsfeuerwerk und dem klassischen Maibaum, ist auch der Feuerwehrball, der während des Faschings organisiert wird, zu erwähnen.
In der Vergangenheit, bis der Anfang der 1990er Jahre, wurde in der Gemeinde in jedem Jahr ein Halbmarathon mit dem Namen SNP-Rennen organisiert. Außerdem gibt es in Mošovce seit 1977 jeweils Ende August den Volleyballwettkampf um den Pokal von ŠRZ Drienok - den größten Amateurvolleyballwettkampf in der Slowakei, an dem über 90 Mannschaften teilnehmen. In der gleichen Periode werden traditionell Kränze am Denkmal des Slowakischen Nationalaufstands niedergelegt.
Die Gemeinde Mošovce hat eine Partnerschaft mit den folgenden Gemeinden geschlossen:
Wirtschaft
Bis zum Anfang der 90er gab es in der Gemeinde eine Fabrik zur Pelzverarbeitung und im Zusammenhang damit auch Betriebe, die Pelzkleider herstellten. Später orientierte sich die Bevölkerung auf touristische Dienstleistungen (Thermalquellen), die Lebensmittelindustrie (Bäckereien), die Bauindustrie (Produktion von Betonpräfabrikaten und montierten Häusern, traditionelle Bauten) und Fischerei (Teiche) um. Die Landwirtschaft bleibt wichtig, mit einer steigenden Bedeutung der Forstwirtschaft.
Es ist aber nötig zu betonen, dass das Funktion der Gemeinde trotzdem überwiegend residentiell bleibt, und die Mehrheit von der ökonomisch aktiven Bevölkerung in den naheliegenden Städten von Turčianske Teplice und Martin arbeitet.
Weblinks
Galerie
Quellen
- J. BEŇOVSKÝ a kol.: Mošovce v premenách času. Martin, Osveta 1984.
- M. LIPPAN a kol.: Mošovce. Stredoslovenské vydavateľstvo, Banská Bystrica 1971.
- P. REŤKOVSKÝ: The Tourist Guide of Sites in Mošovce. Obecný úrad Mošovce, Mošovce 2004, ISBN 80-969156-1-4
- J. TATÁR: Mošovce v historickej, kultúrnej a prírodnej mozaike. Obecný úrad Mošovce, Mošovce 2003, ISBN 80-968976-0-8
- J. TATÁR: Živý poklad (Povesti z Mošoviec). Obecný úrad Mošovce, Mošovce 1994, ISBN 80-967232-0-0
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