Old Surehand 1. Teil (1965)

Old Surehand 1. Teil (1965)
Filmdaten
Deutscher Titel: Old Surehand 1. Teil
Produktionsland: Deutschland,
Yugoslawien
Erscheinungsjahr: 1965
Länge: 90 Minuten
Originalsprache: Deutsch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Alfred Vohrer
Drehbuch: Fred Denger,
Eberhard Keindorff,
Johanna Sibelius
Produktion: Horst Wendlandt
Musik: Martin Böttcher
Kamera: Karl Loeb
Schnitt: Hermann Haller
Besetzung

Old Surehand 1. Teil ist ein Kinofilm frei nach Motiven des Buches von Karl May aus dem Jahr 1965. Die Uraufführung erfolgte am 14. Dezember 1965 im Mathäser-Filmpalast, München. Der englische Schauspieler Stewart Granger hatte mit diesem Film seinen dritten und letzten Einsatz in einem Karl-May-Film. Die Romanvorlage blieb bei dieser Verfilmung erneut auf der Strecke. Dennoch erhielt der Film von der Presse positive Kritiken.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Eine Banditenbande unter Führung des „Generals“ raubt einen Zug mit Lohngeldern aus. Kurze Zeit später bringen einige Leute der Bande auf der Flucht vor Indianern, denen sie die Büffel erschossen haben, den Sohn des Farmers Mac Hara um und lassen es so aussehen, als wären die Indianer schuld an dessen Tod.

Old Surehand hatte gerade noch rechtzeitig die von den Banditen im Zug eingeschlossenen Passagiere kurz vor Sprengung des Zuges befreit und setzt sich nun weiter auf deren Spur. Auf dem Weg nach Mason City trifft Surehand den alten Goldgräber Ben und nimmt ihn mit in die Stadt, wo Ben auf seine Enkelin Judith und deren Verlobten Toby trifft, der als Anwalt bei dem Richter Edwards arbeitet. Richter Edwards informiert Surehand, dass er immer noch keine neuen Informationen über den Mörder von dessen Bruder hat.

Der Sohn des Komantschen-Häuptlings Maki-moteh, der in Mason City Gerechtigkeit gegen die Angriffe der Banditen einfordern will, wird von ihnen mitten in der Stadt ermordet, und auch der Goldgräber Ben, der etwas zu unbedarft mit seinem Goldfund umgegangen ist, wird ermordet. Hinter den Morden steckt der General, er will mit dem Töten der Büffel und dem Mord an dem Häuptlingssohn die Indianer aufstacheln, gegen die Weißen zu Felde zu ziehen, um ihnen Waffen verkaufen zu können.

Die Komantschen graben tatsächlich das Kriegsbeil aus, um den Mord an ihrem Häuptlingssohn zu rächen, und entführen Toby und Judith, um sie am Marterpfahl sterben zu lassen. Mit dem Versprechen, die wahren Mörder aufzudecken, gelingt es Old Surehand, die beiden zu retten.

Die Banditen wollen sich Old Surehands entledigen und stiften dass Mädchen Delia an, Surehand und seine Begleiter bei einer Übernachtung in einer alten Poststation mit Wein zu betäuben. Surehand durchschaut aber den Plan und macht die wartenden Banditen unschädlich. Währenddessen ist Toby vom General gefangengenommen und in einer Tropfsteinhöhle festgesetzt worden. Winnetou kann unbemerkt in die Höhle schleichen und Toby die Fesseln durchschneiden.

Der General hat die Komantschen mit defekten Gewehren ausgestattet, und diese legen sich in einen Hinterhalt, um eine Armeegruppe des Captain Miller zu überfallen. Old Surehand warnt diesen jedoch rechtzeitig, und zusammen mit Winnetou gelingt es Surehand, Maki-moteh von dem falschen Spiel des Generals zu überzeugen. Die Indianer und Soldaten inszenieren ein Feuergefecht, locken damit die Banditen an und können sie gemeinsam besiegen. Als der General, der auch verantwortlich für den Mord an Surehands Bruder war, auf der Flucht Old Wabble als Geisel nimmt, erledigt Surehand ihn mit einem gezielten Schuss.

Anmerkungen

Old Surehand ist einer von nur drei Karl-May-Filmen, von denen View-Master-Scheiben mit dreidimensionalen Bildern in den Handel kamen.

Mit der Bezeichnung „1. Teil“ sollte der Filmbesucher darauf hoffen können, dass auch der zweite und dritte Old-Surehand-Roman in die Kinos kommt. Daraus wurde wegen des weniger guten Besuches jedoch nichts. Old Surehand war der erste Karl-May-Film der 1960er-Jahre, der keine Goldene Leinwand mehr für den geschäftlich erfolgreichsten Film erhielt. Er hatte aber insgesamt noch über 2,5 Millionen Besucher. Enttäuscht zeigten sich die Winnetou-Fans, da die Figur verhältnismäßig wenig in die Handlung eingebunden war. Das hatte man umso mehr von dem Produzenten erwartet, der die Figur gemäß der literarischen Vorlage trotz massiver Proteste des Publikums im Film davor sterben (Winnetou 3. Teil) ließ.

Wie Pierre Brice in seiner Autobiographie schrieb, gab es während der Dreharbeiten der drei gemeinsamen Filme ständig Streit mit Stewart Granger. Granger, der zum Zeitpunkt des Drehs schon eine 30-jährige Filmkarriere hinter sich hatte, hatte große Starallüren, beschimpfte Brice als einen schlechten Schauspieler, änderte eigenmächtig Texte oder schrieb ganze Drehbücher um, um selbst mehr im Mittelpunkt zu stehen.

Deutsche Fassung

Aufgrund der internationalen Besetzung war im Zuge der Filmproduktion eine deutsche Synchronbearbeitung notwendig.[1]

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Old Surehand Stewart Granger Heinz Engelmann
Winnetou Pierre Brice Thomas Eckelmann
Toby Mario Girotti Joachim Ansorge
Richter Edwards Wolfgang Lukschy Wolfgang Lukschy
Judith Letitia Roman Marianne Lutz
„General“ Jack O’Neil Larry Pennell Rainer Brandt
Old Wabble (Jeremy Sanders) Milan Srdoc (=Paddy Fox) Hugo Schrader

Kritiken

„Old Surehand ist routinierter und witziger gemacht als die meisten deutschen „Western“ vor ihm. Ein paar Action-Szenen haben endlich mal Schwung. Der erste Karl-May-Western, in dem man sich nicht langweilen muß.“

Süddeutsche Zeitung, 16. Dezember 1965

„Formal durchschnittlicher Karl-May-Western ohne besondere Attraktionen“

Evangelischer Film-Beobachter (1965, Nr. 488)

„Sehr freie Verfilmung des Romans von Karl May. Weniger dicht und spannend, dafür aber gröber als die besten seiner Vorgänger.“

Lexikon des internationalen Films

Literatur

  • Buch: Karl May – Gesammelte Werke, Bd. 14, Old Surehand, Karl-May-Verlag, ISBN 3780200147 oder Tosa-Verlag, ISBN 3-85001-120-8.

Einzelnachweise

  1. Thomas Bräutigam: Lexikon der Film- und Fernsehsynchronisation. Mehr als 2000 Filme und Serien mit ihren deutschen Synchronsprechern etc.. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-289-X, S. 280

Weblinks


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