Rümlang

Rümlang
Rümlang
Wappen von Rümlang
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Zürich
Bezirk: Dielsdorfw
Gemeindenummer: 0097i1f3f4
Postleitzahl: 8153
UN/LOCODE: CH RMA
Koordinaten: (682553 / 256445)47.4536088.53333443Koordinaten: 47° 27′ 13″ N, 8° 32′ 0″ O; CH1903: (682553 / 256445)
Höhe: 443 m ü. M.
Fläche: 12.39 km²
Einwohner: 6698 (31. Dezember 2010)[1]
Website: www.ruemlang.ch
Reformierte Kirche, 952 erwähnt

Reformierte Kirche, 952 erwähnt

Karte
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Wappen der Herren von Rümlang im Scheiblersches Wappenbuch

Rümlang ist eine politische Gemeinde im Bezirk Dielsdorf des Kantons Zürich in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Blasonierung

In Rot ein halbes silbernes Einhorn

Das Gemeindewappen zeigt auf rotem Grund die obere Hälfte eines für den Angriff aufgebäumten, weissen Einhorns. Es soll an die Ritter von Rümlang erinnern, die ihre Schilder und Helme mit diesem Emblem bemalt hatten. Im Jahre 1424 erschien dieses Einhorn im Wappen der Obervogtei Rümlang, die im Wesentlichen aus dem Dorf bestand. Deshalb übertrug sich das Wappen bereits 1508 auf das Dorf Rümlang, was durch eine bald 500 Jahre alte Wappenscheibe der Gemeinde im Chorfenster der reformierten Kirche belegt ist.

Bevölkerung

Das frühere Bauerndorf Rümlang hatte lange Zeit nur ca. 1100 Einwohner. Unter dem Druck der Agglomeration Zürich und des Flughafens stieg die Einwohnerzahl nach 1948 aber rasch an. Heute hat Rümlang rund fünfmal so viele Einwohner wie 1940. Aufgrund der starken Bevölkerungszunahme wurden um den alten Dorfkern im Laufe der letzten Jahrzehnte viele neue Wohnbauten und gewerbliche Betriebsstätten erstellt. Trotzdem fühlen sich die Rümlanger nach wie vor als Dorf.

Geschichte

Reste von römischer Besiedlung sind auf der «Bölli» zu finden, was nicht verwundert, denn das heutige Gemeindegebiet wurde von Ost nach West von einer römischen Landstrasse durchquert.

Der Name Rümlang leitet sich ab aus der im 7. Jahrhundert entstandenen Alemannen-Siedlung. «Rumilinswanc», die älteste in schriftlichen Quellen überlieferte Ortsbezeichnung datiert auf das Jahr 924, eine spätere lautet «Rumelanc». Man vermutet, dass ein Anführer namens «Rumilo» sich mit seiner Sippe auf heutigem Gemeindegebiet niederliess. Der zweite Teil des Namens leitet sich aus «wang» ab, was Wiesenhalde oder Grashang bedeutet. Rümlang liegt denn auch an einem sanft nach Osten abfallenden Hang.

Kleinjogg, Landwirtschaftsreformer im 18. Jahrhundert

Einer der berühmtesten Rümlanger ist der Kleinjogg. Er wohnte im Weiler Katzenrüti, wo eine Gedenktafel an ihn erinnert: In diesem Hause wirkte der Musterbauer Jakob Gujer, genannt Kleinjogg, 1769 bis 1785 für eine vorbildliche Erneuerung der zürcherischen Landwirtschaft. Johann Wolfgang Goethe besuchte den Musterbauer am 12. Juni 1775 und am 26./27. November 1779: Ich habe kein aus den Wolcken abgesencktes Ideal angetroffen, Gott sey Dank, aber eins der herrlichsten Geschöpfe, wie sie die Erde hervorbringt. (Goethe an Sophie von La Roche, Zürich, 12. Juni 1775).

Eng mit Kleinjogg verbunden ist die Legende vom gestrickten Kirchturm (Zürichdeutsch: Vom glismete Chileturm). Die Rümlanger hatten sich nämlich im 18. Jahrhundert von der Landwirtschaft ab und der Heimarbeit im Textilgewerbe zugewandt. Sie waren spezialisiert auf die Herstellung von Strümpfen. Nicht nur Frauen und Kinder, auch die Männer strickten grobe, wollene Strümpfe. Die Rümlanger färbten die Wolle und liessen ihre Erzeugnisse von Hausierern im ganzen Zürichbiet und darüber hinaus verkaufen. Ob all dieser Professionistentätigkeit kam jedoch die Landwirtschaft zu kurz. Wo alle strickten, was das Zeug hielt, da fehlten die Hände zur Bewirtschaftung des Bodens, so dass viele Felder vergandeten. Das war Kleinjogg ein Dorn im Auge. Er pachtete um 1775 drei Jucharten vernachlässigten Ackerlandes und pflanzte dort Esparsette, um seinen Nachbarn ein Beispiel zu geben, wie sie ihre Güter zu Quellen wahren Reichtums machen könnten, wenn sie ihre elende Müssiggängerbeschäftigung (Stricken) mit Feldarbeit vertauschen würden. Schon aus diesen Worten kann man erkennen, weshalb im ganzen Zürcher Unterland über die Rümlanger gespottet wurde – ja man behauptete sogar, sie hätten gar ihren Kirchturm «glismet»!

Galerie

Politik

Gemeindepräsident ist Thomas Hardegger (SP Stand 2010).

Literatur

  • Hans Peter Treichler: Rümlang - ein Dorf mit Geschichte, 1996 (Bezug auf der Gemeindeverwaltung)
  • Walter Gujer: 1050 Jahre Reformierte Kirche Rümlang - Baugeschichtliches von 952 bis zur Renovation im Jahr 2002 - (Bezug bei der Ev.-ref. Kirchgemeinde Rümlang)
  • Walter Gujer: 60 Jahre Flurgenossenschaft Rümlang - Rückblick 1946-2006 - (Bezug bei der Flurgenossenschaft Rümlang)

Weblinks

 Commons: Rümlang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt des Kantons Zürich – Bevölkerung in den Gemeinden und Regionen des Kantons Zürich, 2010

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