- Treis-Karden
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Wappen Deutschlandkarte 50.1780555555567.302222222222287Koordinaten: 50° 11′ N, 7° 18′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Cochem-Zell Verbandsgemeinde: Treis-Karden Höhe: 87 m ü. NN Fläche: 31,34 km² Einwohner: 2.233 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 71 Einwohner je km² Postleitzahl: 56253 Vorwahl: 02672 Kfz-Kennzeichen: COC Gemeindeschlüssel: 07 1 35 082 Gemeindegliederung: 2 Ortsteile Adresse der Verbandsverwaltung: Am Rathaus 1
56253 Treis-KardenWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Philipp Thönnes (CDU) Lage der Ortsgemeinde Treis-Karden im Landkreis Cochem-Zell Der staatlich anerkannte Fremdenverkehrsort Treis-Karden an der Mosel liegt im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz. Treis-Karden ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Treis-Karden, der die Ortsgemeinde auch angehört. Der heutige Ortsteil Karden wurde bis zum 6. Dezember 1935 amtlich Carden geschrieben[2].
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bereits im 4. Jahrhundert soll der heilige Castor in Karden („vicus cardena“) eine christliche Gemeinschaft gegründet haben. Die Gebeine des Castor von Karden kamen im 9. Jahrhundert größtenteils in die Kastorkirche von Koblenz. Karden hatte in der Antike und im Mittelalter eine große Bedeutung. Die Geschichte des Orts wurde vom bis 1802 bestehenden Kollegiatstift bestimmt. Karden war Zentrum eines Archidiakonats. Der Propst des Stiftes war in Personalunion einer der fünf Archidiakone des Erzbistums Trier.
Treis war Hauptort des Trechirgaus. Das Aussterben der Gaugrafen (Berthold/Bezeline) Ende des 11. Jahrhunderts führte zu einer Reihe von Auseinandersetzungen. So versuchten die Grafen von Salm/Rheineck Treis mit Umland unter ihre Kontrolle zu bringen. Bereits 1121 zerstörte Heinrich V. die Burg, um Pfalzgraf Gottfried von Calw zu unterstützen. Angeblich hatte Otto von Salm die Burg kurz zuvor neu errichtet. Beim Kampf Ottos II. von Rheineck (Sohn von Otto von Salm) mit Hermann von Stahleck um die rheinische Pfalzgrafschaft fiel Treis schließlich 1148 unter die Herrschaft von Kurtrier und verblieb dort bis zum Ende des 18. Jahrhunderts (nach weiteren Erwerbungen 1197 und 1294).
Ab 1794 standen beide Orte unter französischer Herrschaft. 1815 wurden sie auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Seit 1946 sind beide Orte Teil des damals neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz.
Am 7. Juni 1969 wurde aus den beiden bis dahin eigenständigen Gemeinden Treis und Karden die neue Gemeinde Treis-Karden gebildet.[3]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Treis-Karden besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[4]
SPD CDU FDP Gesamt 2009 5 9 2 16 Sitze 2004 5 10 1 16 Sitze Bürgermeister
Seit 2007 ist Philipp Thönnes (CDU) Ortsbürgermeister von Treis-Karden. Er löste Harry Dienes (CDU) ab.
Sehenswürdigkeiten
- Die ehemalige Stiftskirche St. Castor in Karden (ursprünglich ein romanischer Bau) gilt als „Moseldom“. Ein Stiftsmuseum erinnert an die große Vergangenheit des Orts.
- Bemerkswert ist das Ensemble der romanischen Bauten des Stiftsbezirks mit dem sogenannten „Korbisch“ (Verballhornung von Chorbischof), dem ehemaligen Wohngebäude des Propstes. Gotische Fresken (Ende 15. Jh.) in der ehemaligen Stiftsschule Karden zeigen ungewöhnlicherweise ein weltliches Thema: die Sage von Heinrich dem Löwen. Ebenso sind Szenen aus der Susannengeschichte zu sehen.
- 1823 bis 1831 errichtete der Koblenzer Architekt Johann Claudius von Lassaulx die katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Treis, ein bedeutender Bau des Rundbogenstils im Rheinland.
- Gut einen Kilometer südlich von Treis befindet sich die Ruine der Burg Treis. Nur wenige hundert Meter weiter südlich liegt die mittlerweile größtenteils wiederaufgebaute Wildburg.
- Rund 8 km südlich liegt im Flaumbachtal das heute von den Oblatenmissionaren bewohnte Kloster Maria Engelport, welches auch eine Wallfahrtsstätte für die katholische Kirche der Region ist.
- Auf dem Martberg über der Mosel befinden sich Reste einer keltischen Stadt und eines römischen Tempelbezirks.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Treis-Karden
Verkehr
Am Bahnhof von Karden halten im Zweistundentakt Regional-Express-Züge der Linie 1 zwischen Koblenz und Saarbrücken sowie Regionalbahnzüge der Linie 81, die zwischen Koblenz und Trier verkehren.
Karden liegt an der B 416, die dort endet. Zwischen Treis und Karden überquert die B 49 die Mosel. Busse verbinden Treis-Karden mit den umliegenden Gemeinden in Eifel und Hunsrück.
Bildergalerie
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Panorama von Treis mit Moselinsel vom Martberg aus
Quellen und Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Statistik des Deutschen Reichs, Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I, Berlin 1939; Seite 267
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 198 (PDF)
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
Literatur
- Ernst Heimes: Ich habe immer nur den Zaun gesehen. Suche nach dem KZ-Außenlager Cochem. 4. Auflage. Fölbach, Koblenz 1999, ISBN 3-923532-39-3.
- Ernst Heimes: Schattenmenschen. Erzählung. Frankfurt a.M.: Brandes und Apsel, 1996. ISBN 3-86099-449-2.
Weblinks
Commons: Treis-Karden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Internetpräsenz der Verbandsgemeinde Treis-Karden
- Kurzporträt mit Filmbeitrag über Karden bei Hierzuland, SWR Fernsehen
- Historisches
- Geschichte des Stifts in Schorn, Eiflia Sacra Bd. 1, 1888, S. 337ff.
- Stiftskirche St. Castor in Karden
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