Aussichtsturm Grosser Feldberg

Aussichtsturm Grosser Feldberg

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Großer Feldberg
Großer Feldberg von Norden (Hintertaunus) betrachtet, links im Hintergrund: der Berg Altkönig (798 m)

Großer Feldberg von Norden (Hintertaunus) betrachtet,
links im Hintergrund: der Berg Altkönig (798 m)

Höhe 881,5 m ü. NN
Lage Rhein-Main-Gebiet, Hessen, Deutschland
Gebirge Rheinisches Schiefergebirge (Taunus)
Dominanz 109 km → Wasserkuppe
Schartenhöhe 670 mfd2fd3
Geographische Lage 50° 13′ 57″ N, 8° 27′ 32″ O50.23258.4589166666667881.5Koordinaten: 50° 13′ 57″ N, 8° 27′ 32″ O
Großer Feldberg (Hessen)
DEC
Großer Feldberg
Blick vom Aussichtsturm Großer Feldberg auf dem Feldbergplateau zum Hintertaunus
Alte Karte mit Feldbergansicht
Alte Karte mit Feldbergansicht
Aussichtsturm auf dem Großen Feldberg
Großer Feldberg vom Usinger Becken (Hintertaunus) betrachtet
Blick vom Großen Feldberg über den Taunus
Feldberplateau 1868

Der Große Feldberg (im Volksmund zumeist nur Feldberg genannt) ist der höchste Berg des im südwestlichen Teil von Hessen gelegenen Mittelgebirges Taunus und mit 881,5 m ü. NN[1] auch der höchste Berg des gesamten Rheinischen Schiefergebirges. Über die exakte Höhe des Großen Feldbergs herrscht Unklarheit, da häufig auch 878,5 m ü. NN[2] als Höhe genannt wird.

Mit einer Prominenz von 670 m (über dem Sattel bei Großen-Buseck nahe Gießen) und einer Dominanz von über 109 km (gegen die Wasserkuppe in der Rhön) ist er einer der markantesten Mittelgebirgsgipfel in Deutschland.

Das Feldbergmassiv, bestehend aus Großem Feldberg und dem nahen Kleinen Feldberg (826 m ü. NN), ist Bestandteil des Taunushauptkamms (Hoher Taunus oder auch Hochtaunus genannt).

Der Große Feldberg war einst ein beliebtes Wintersportgebiet; wegen des in den vergangenen Jahren häufigen Schneemangels verlor er aber unter Wintersportlern an Attraktivität. Jedoch ist der Berg, dessen oberster Bereich unbewaldet ist, noch immer zu allen Jahreszeiten ein beliebtes Ausflugsziel.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Der Große Feldberg erhebt sich im Naturpark Hochtaunus und im Hochtaunuskreis innerhalb der Gemarkung der Gemeinde Schmitten, dessen Kernort nördlich des Bergs liegt. Oberursel liegt östlich, Kronberg südöstlich, Königstein südlich und Glashütten südwestlich. Knapp 1,4 km süd-südwestlich befindet sich der Kleine Feldberg (826 m ü. NN), 2,85 km südöstlich der Berg Altkönig (798 m ü. NN).

Geologie

Auf dem Plateau des Großen Feldbergs gibt es an vielen Stellen den für den Hohen Taunus typischen Quarzit, wie er zum Beispiel auch am Goldgrubenfelsen an die Oberfläche tritt.

Klima

Das Klima des Großen Feldbergs hebt sich deutlich vom Klima seiner Umgebung ab. Es ist kühler und auch feuchter als im Flachland. So sind Temperaturunterschiede von 5 Grad und mehr keine Seltenheit. Aufgrund sogenannter Inversionswetterlage ist es gelegentlich nachts milder als im Tal. Vor allem im Sommer ist es mit kaum 20 °C rund 5 °C kühler als im Flachland. Die jährlichen Niederschläge liegen bei rund 1000 mm.

Der Große Feldberg liegt innerhalb des Heilklimaparks Hochtaunus.

Klimatabelle Großer Feldberg
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jahr
Tagestemperatur (°C) −1,2 0,3 3,8 8,5 13,1 16,8 19,0 18,7 14,6 9,4 2,9 −0,6 8,8
Nachttemperatur (°C) −4,9 −4,4 −2,7 1,1 5,2 9,0 11,5 11,2 7,8 3,3 −1,5 −3,8 2,7
Sonnenstunden pro Tag 2 3 5 6 7 8 8 7 6 5 3 2 5,1
Regentage 15 13 13 11 12 13 13 11 12 13 14 16 156

Ausflugsziel

Einer der ersten, dessen „Besteigung“ des Großen Feldbergs belegt ist, war Johann Wolfgang von Goethe. In Dichtung und Wahrheit schreibt Goethe „Durch zufällige Anregung, sowie in zufälliger Gesellschaft stellte ich manche Wanderung nach dem Gebirge an, das von Kindheit an so fern und ernsthaft vor mir gestanden hatte. So besuchten wir Homburg, Kroneburg, bestiegen den Feldberg, von dem uns die weite Aussicht immer mehr in die Ferne lockte.“

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Große Feldberg zum beliebten Ausflugsziel, vor allem für die Frankfurter Bevölkerung. In den 1860er-Jahren wurde mit dem „Feldberghaus“ das erste feste Bauwerk errichtet, in dem sich 1868 unter dem Namen „Bund der Feldbergläufer“ der erste deutsche Wanderverein, der heutige „Taunusklub“, gründete. Der europäische Fernwanderweg E3, im Taunus markiert mit Symbol X, führt über den Großen Feldberg.

Heute ist der Große Feldberg ein beliebtes Ziel für Motorradfahrer, Wanderer, Fahrradfahrer und Ausflügler aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet. Über mehrere Jahrzehnte wurde ein Teil des Plateaus als gebührenpflichtiger Parkplatz genutzt. Heute befindet sich auf dem Plateau nur noch eine Bushaltestelle mit Wendeschleife, die von Königstein und Oberursel-Hohemarkl aus mit der Linie 57 regelmäßig angefahren wird.

Im Winter sind die Hänge des Feldbergs fest in der Hand der Schlittenfahrer und Skilangläufer, auch wenn durch die mittlerweile errichteten Holzzäune die Möglichkeiten nur noch eingeschränkt bestehen. Für Snowboarder und Abfahrtsläufer besteht seit 1991 keine Beförderungsmöglichkeit mehr, weil das wegen der schneearmen Winter entstandene Defizit nicht mehr aufgefangen werden konnte. Der ehemalige Skilift (ein Ankerlift), der Ende der 1960er erbaut worden war und für den zwei Schneisen in den Wald geschlagen werden mussten, befand sich auf der Nordseite des Großen Feldbergs und verlief entlang der sogenannten Nordbahn-Piste (daher auch der Name „Nordbahnlift“). Der Name „Nordbahn“ hat den Lift überlebt und ist immer noch gebräuchlich.

Auf der Nordbahn sind im Sommer immer noch einige Spätfolgen zu besichtigen: Um die Attraktivität des Großen Feldbergs zu steigern, wurden Kunststoffmatten verlegt, um so ein Sommer-Skifahren zu ermöglichen. Dieser Versuch scheiterte – übrig geblieben sind immer noch Reste der weißen Kunststoffmatten.

Im Umfeld des Großen Feldbergs existieren teilweise noch Lifte (z. B. in Schmitten-Treisberg). An einigen Stellen werden im Winter Behelfslifte aufgebaut (z. B. in Schmitten-Oberreifenberg am Pechberg).

Aussichtsturm Großer Feldberg

Auf dem Großen Feldberg steht der 40 Meter hohe Aussichtsturm Großer Feldberg. Er wurde 1902 errichtet und unter anderem von Kaiser Wilhelm II. besucht.

Die Grundsteinlegung für den Turm erfolgte am 7. Juli 1901 und die Einweihung am 12. Oktober 1902. Ursprünglich trug der Turm auf seinem Dach einen Reichsadler. Der Turm wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1949 vom Hessischen Rundfunk als Aussichtsturm mit Antennenträger auf der Spitze wieder errichtet. Damit ist der Turm Teil der Sendeanlagen auf dem Großen Feldberg.

Der Turm, der über ein geschlossenes Treppenhaus und eine verglaste Aussichtsplattform verfügt, trägt zur markanten Silhouette des Bergs bei.

Brunhildisfelsen

Der am nördlichen Rand des Plateaus liegende Quarzit-Felsen wird im Volksmund als Brunhildisfelsen bezeichnet. Dies soll der Legende nach auf die Siegfried-Sage zurückgehen, da hier Brünhild einmal in Schlaf versetzt worden sein soll. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Felsen im Jahr 1043 als „lectulus Brunhildi“ (Bettlein der Brunhilde).[3]

Limes

Über das Massiv des Großen Feldbergs verlaufen Abschnitte des Obergermanisch-Raetischen Limes − insbesondere entlang seiner Nordflanke. Unweit südwestlich des Bergs befinden sich entlang des Limes Reste des römischen Kastell Kleiner Feldberg (Feldbergkastell) und nordöstlich jene des Kleinkastells Altes Jagdhaus.

Freizeitangebote

Webcam am Antennenmast
Die Rettungswache „DRK Bergwacht Großer Feldberg“
hr-Rohrmast, Ersatzmast, Aussichtsturm Großer Feldberg mit Ersatzantennen, Fernmeldeturm (von links nach rechts)
  • Auf dem Großen Feldberg befindet sich der Falkenhof mit Falknerei, die älteste Greifvogelstation in Hessen, welche im Sommer durchgehend besetzt ist. Bei entsprechendem Wetter finden täglich um 14 Uhr Freiflugvorführungen mit Falken, Adlern und Geiern statt.
  • Seit 2004 findet jedes Jahr im Februar ein Internationales Schlittenhunderennen rund um den Feldberg statt, an dem bis zu 80 Teams mit insgesamt 300 Hunden aller Rassen teilnehmen.
  • Bei den Sportlern der Region ist der Große Feldberg auch als Sportstätte bekannt. Im Frühjahr findet der Feldberglauf statt, er führt von Oberursel als Berglauf auf die Feldbergkuppe. Außerdem findet jeweils im August das älteste Bergturnfest im deutschsprachigen Raum statt, das Feldbergfest.

Bergwacht

Die rettungsdienstliche Versorgung wird an Wochenenden und Feiertagen durch die „DRK Bergwacht Hessen − Bereitschaft Großer Feldberg“ gewährleistet. An diesen Tagen ist ganzjährig ein geländegängiger Rettungswagen (Funkrufname BWH 95/83) sowie in den Wintermonaten von Dezember bis Februar zusätzlich ein geländegängiger Krankentransportwagen (Funkrufname BWH 95/94) stationiert. Die Dienststation steht direkt unterhalb des Feldbergplateaus am Fuchstanzweg, die Alarmierung der Einsatzkräfte erfolgt über den normalen Notruf 112. Am Funkmast der Dienststation ist außerdem eine Webcam (siehe Weblinks) montiert, diese überträgt alle drei Minuten aktuelle Bilder vom Feldbergplateau.

Sendeanlagen

Hauptartikel: Sendeanlagen auf dem Großen Feldberg

1937 wurde auf dem Großen Feldberg ein Fernmeldeturm aus einem Stahlbetonunterbau und einem Holzaufbau errichtet, der ursprünglich als Fernsehsendeturm dienen sollte und im Zweiten Weltkrieg zunächst als Radarturm genutzt wurde. In diesem Krieg brannte der Turm nach Bombentreffern komplett aus. Seit dem Wiederaufbau steht er heute wegen seiner einzigartigen Konstruktion unter Denkmalschutz.

Der benachbarte, ältere Aussichtsturm (1902) des Taunusklubs brannte, nachdem er 1943 von einem deutschen Flugzeug im Nebel gerammt wurde, ebenfalls aus. 1949 baute der Hessische Rundfunk den Turm wieder auf, um auf ihm eine Sendeanlage zu errichten. Diese dient heute noch als Reserveanlage für UKW.

Daneben existiert auf dem Großen Feldberg ein 116,17 m hoher, abgespannter Sendemast des Hessischen Rundfunks für die Verbreitung von Radio- und TV-Programmen. Radio wird digital im DAB-Standard und analog per UKW ausgestrahlt, TV im DVB-T- und Handy-TV im DVB-H-Standard.

Im Fernmeldeturm und im Aussichtsturm, sowie auf dem hr-Rohrmast sind außerdem noch einige Amateurfunkrelais untergebracht.

Sonstiges

In der Nähe der Bergstation des ehemaligen Nordbahn-Liftes (und am Rande des Austragungsortes des Feldbergfestes) befindet sich versteckt ein Grenzstein, welcher einst die Grenze zwischen dem Herzogtum Nassau und der Landgrafschaft Hessen-Homburg markierte.

Trivia

Im Gegensatz zu den Telefonanschlüssen in Schmitten direkt haben die Gebäude auf dem Großen Feldberg die Vorwahl 06174 des Vorwahlbereiches Königstein.

In einem Raum des Restaurants befindet sich ein Standesamt.

Quellen und Einzelnachweise

  1. Alexander Stahr, Birgit Bender: Der Taunus - Eine Zeitreise (2007)
  2. Hessisches Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation: TK25 Hessenviewer
  3. Hermin Herr: Lexikon vom Hohen Taunus. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main, 1993

Weblinks

Siehe auch


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