Aussichtsturm Stammerberg

Aussichtsturm Stammerberg
Unterstammheim
Wappen von Unterstammheim
Basisdaten
Kanton: Zürich
Bezirk: Andelfingen
BFS-Nr.: 0042Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 8476
Koordinaten: (701593 / 277407)47.6394448.790552433Koordinaten: 47° 38′ 22″ N, 8° 47′ 26″ O; CH1903: (701593 / 277407)
Höhe: 433 m ü. M.
Fläche: 7.32 km²
Einwohner: 897
(31. Dezember 2007)[1]
Website: www.unterstammheim.ch
Kirche Unterstammheim
Kirche Unterstammheim
Karte
Karte von Unterstammheim

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Unterstammheim ist eine politische Gemeinde im Bezirk Andelfingen des Kantons Zürich in der Schweiz. Sie ist mit ihrer Nachbargemeinde Oberstammheim zusammengewachsen.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Blasonierung

In Rot ein ausgerissener goldener Baumstamm mit drei Aststummeln

Bereits das Wappen der Obervogtei Stammheim führte Anfang des 16. Jahrhunderts in einer Hälfte einen Baumstamm mit Wurzelstock (Unterstamm). Das Motiv zog sich auch durch die folgenden Jahrhunderte. Anfang 1928 bestätigte der Gemeinderat von Unterstammheim das bekannte Motiv, als offizielles Wappen der Gemeinde.

Geographie

Die Gemeinde Unterstammheim liegt im nordöstlichen Zipfel des Kantons Zürich im Zürcher Weinland nahe der Thurgauer Grenze. Zusammen mit den Zürcher Nachbargemeinden Oberstammheim und Waltalingen bildet sie einen Teil des landschaftlich einheitlichen Stammertals.

53% der Gemeindefläche sind landwirtschaftlich genutzt, 36% ist mit Wald bedeckt. Die Siedlungsfläche nimmt 6% in Anspruch.(Stand 1996)

Geschichte

Erste schriftliche Erwähnung Stammheims ist im Jahr 761 zu finden, in einer Schenkungsurkunde. Der freie Alemanne Isanhart überlässt dem Kloster St. Gallen seinen Hof. Während den folgenden 1000 Jahren ist die Geschichte Unterstammheims mit dem Kloster verknüpft.

1212 wurde erstmal zwischen Unter- und Oberstammheim unterschieden, doch bildeten die beiden Dörfer bis 1538 eine Einheit. 1652 erfolgte die Trennung in Unterstammheim und Oberstammheim.

1464 schon kam das Dorf durch einen Kauf zum Kanton Zürich. Während des Dreißigjährigen Krieges hatten die Zürcher zwei Hochwachten auf dem Stammerberg, welche der frühen Warnung der Eidgenossenschaft bei einem Einfall der Kriegsführenden in Süddeutschland dienten. Von der Vorderhütten sah man bis auf den Uetliberg und den Zürichberg.

Reformation

1524 nahm der Landvogt des Thurgaus, der Schwyzer Josef Amberg in Stein am Rhein den reformierten Pfarrer Johannes Oechsli fest. Dies erzürnte zahlreiche reformierte Gemeinden ringsum, so auch Unterstammheim. Zahlreiche Einwohner Unterstammheims zogen mit anderen an die Thur, schliesslich vor die Kartause Ittingen. Am 18. und 19. Juli 1524 wurde die Kartause fast komplett zerstört (Ittingersturm).

Dafür zur Verantwortung gezogen wurde der Untervogt von Stammheim, Hans Wirth. Er hatte zusammen mit seinen Söhnen und dem Untervogt von Nussbaumen, B. Rüttimann vergeblich versucht die aufgebrachten Bauern vom Klostersturm abzuhalten. Gegen den Protest der Stadt Zürich (welche reformiert war) wurden sie festgenommen, und bei der Tagsatzung in Baden vor Gericht gestellt. Am 28. September 1524 wurden Hans Wirth, sein Sohn Johannes und Burkhart Rüttimann in Baden durch Enthauptung hingerichtet. Als Grund lag vor, dass sie dem reformierten Glauben angehörten. Der zweite Sohn Hans', Adrian Wirth wurde nach Hause zurückgeschickt.

Fasnachtsfeuer

Unter den Gemeinden des Stammertals herrscht seit Urzeiten eine grosse Rivalität. Die Feindseligkeiten gipfeln im alljährlichen Bau der Fasnachstfeuer. Eigentlich da um den Winter zu vertreiben, stellen sie viel eher ein Kräftemessen zwischen den Dörfern dar. Diese Kunstwerke regionaler Architektur erreichen bis zu 17 m und werden von den Oberstufenschüler der jeweiligen Dörfer während den Wintermonaten gebaut.

Am Vorabend des Fasnachtstages, an dem die Feuer niedergebrannt werden, veranstalten die Jugendlichen einen Wächterabend. Früher war das Ziel des Wächterabend, die anderen Feuer anzugreifen und wenn möglich anzuzünden - natürlich die Höchststrafe unter "Fasnibauer". Heutzutage kommt es eher darauf an, wer das pompösere Feuerwerk zur Verfügung hat. Deshalb wird von solchen Angriffen abgesehen.

Im Mittelpunkt steht ein berauschendes Fest. Um dieses Fest und das Feuerwerk finanzieren zu können, sind die "Fasnibauer" auf die meist sehr spendablen Dorfbewohner angewiesen.

Das ganze Wesen des Fasnachtsfeuer hat sich in der letzten Zeit geändert. Vom früher sehr erbitterten "Kampf" zwischen den Dörfern ist ein friedlicher Wettkampf geworden. Von seiner speziellen Atmosphäre hat es aber nichts eingebüsst.

Politik

Der Gemeinderat besteht aus fünf Mitgliedern, einer davon Präsident und einer dessen Vize. Derzeit im Gemeinderat sind: Martin Schwager (Präsident), Hans Wirz (Vizepräsident), Verena Brack, Frank Keller und Ernst Frei.

Kultur

Das Gemeindehaus aus dem Jahre 1530 ist gut erhalten, und wird auch heute noch genutzt. Im ersten Stock befindet sich der Gemeindehaussaal. Dort hängen knapp 30 Wappenscheiben, auf welche die Unterstammer sehr stolz sind. Die Älteste der Scheiben ist aus dem Jahr 1531, und wurde von der Stadt Diessenhofen am Rhein den Unterstammern geschenkt.

Dazu gilt Stammheim als eines der besterhaltenen Riegelbaudörfer in der Schweiz. Um dies zu erhalten werden am Dorfkern wenige bis gar keine Neu- oder Umbauten vorgenommen. Einige der Gebäude stehen zusätzlich noch unter Heimatschutz.

Zusätzlich sind im Stammertal rund 50 Vereine eingetragen, welche ein breites Spektrum an Freizeitunterhaltung abdecken.

Wirtschaft

In der Gegend um Unterstammheim wird Weinbau betrieben. Siehe hierzu auch den Artikel Weinbau in der Schweiz.

Des Weiteren wird in Unterstammheim Hopfen angebaut. Neben dem Fricktal (Kt. AG) und Wolfwil (Kt. SO) gilt Unterstammheim zu den grössten Hopfenanbaugebieten in der Schweiz.

Grosse Arbeitgeber sind auch die Sägerei Keller AG und die Landwirtschaftliche Genossenschaft.

Sport

Der Dorfclub BC-Stammheim wurde im Juni 2006 Schweizer Schulsportmeister. Dazu auch jegliche Male Kantons Schulsportmeister.

Aussichtsturm

Aussichtsturm Vorderhütten auf dem Stammerberg

Der auf dem Stammerberg gelegene Aussichtsturm Vorderhütten eröffnet eine schöne Aussicht über das ganze Stammertal. Der Aussichtsturm ist von der Kirche Unterstammheim in ca. 45 Minuten erreichbar. Der Weg ist mit "Aussichtsturm Vorderhütte" signalisiert. Am Fusse des Turms befindet sich ein schöner Rastplatz.

Vom Turm aus überblickt man bei klarer Sicht den ganzen Alpenkranz vom Säntis bis zum Berner Oberland. Der zweite Aussichtspunkt, Hinterhütten, gibt den Blick frei in den süddeutschen Hegau mit seiner vulkanisch geprägten Landschaft und der Schwäbischen Alp am Horizont. Beide Aussichtspunkte gehörten früher zum zürcherischen Netz der Hochwachten, mit denen der Kanton überwacht wurde.


Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

Weblinks


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