Recaro

Recaro
RECARO GmbH & Co. KG
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Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1. Oktober 1906
Sitz Kirchheim unter Teck

Leitung

  • Bernhard Strunk, Geschäftsführer
  • Gerhard Kraus, Geschäftsführer
Mitarbeiter 689 (2007)
Branche Automobilzulieferer
Website www.recaro.com
RECARO Aircraft Seating GmbH & Co. KG
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Rechtsform GmbH & Co. KG
Sitz Schwäbisch Hall
Website www.recaro-as.com
RECARO GmbH & Co. KG Competence Center Child Safety
Recaro Logo.svg
Rechtsform GmbH & Co. KG
Sitz Marktleugast
Branche Autokindersitze, Kinderwagen
Website www.recaro-cs.com

Die RECARO GmbH & Co. KG ist ein deutsches Unternehmen mit Sitz in Kirchheim unter Teck bei Stuttgart, das zu den weltweit führenden[1] Herstellern von Autositzen gehört. Das Unternehmen ist vor allem durch seine Sportsitze bekannt, die in vielen sportlichen Autos namhafter Hersteller verbaut sind.

Die rechtlich eigenständige RECARO Aircraft Seating GmbH & Co. KG mit Sitz in Schwäbisch Hall stellt Flugzeugsitze her. Das Unternehmen gehört mit einem Marktanteil von 20% zu den drei größten Flugzeugsitzentwicklern und -herstellern und ist Weltmarktführer im Bereich der Leichtbau-Sitze für Passagierflugzeuge.[1]

Beide Unternehmen gehören zur Keiper Recaro Group (8.500 Mitarbeiter) mit Sitz in Kaiserslautern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Wilhelm Reutter gründete am 1. Oktober 1906 im Alter von 32 Jahren in Stuttgart eine Sattlerei, wobei er sich unter der aufstrebenden Automobilindustrie in Stuttgart mit Bosch, Maybach und Daimler, einen Namen machte.

1909 tritt sein Bruder Albert Reutter in das Unternehmen als Teilhaber und Kaufmännischer Leiter ein. Albert Reutter wurde in der Folge zum eigentlichen Motor des Unternehmens. Der Unternehmensname wird 1910 in „Stuttgarter Karosseriewerk Reutter & Co“ geändert. Das junge Unternehmen produzierte Karosserien für (fast) alle namhaften Hersteller der Zeit. Bekannt wurde sie vor allem durch die patentierte "Reutter's Reform-Karosserie", welche ein Vorgänger der Cabriolets war. Ferdinand Porsche ließ 1935 von Reutter einen Prototyp des VW Käfers bauen. Beide Unternehmen arbeiteten auch später eng zusammen. Der Porsche 356 ist auf diese Kooperation zurückzuführen, bei welchem Reutters Unternehmen für die Karosserie zuständig war.

Mit dem Modellwechsel vom Porsche 356 zum Typ 911 (ursprünglich 901) verkaufte Reutter Ende 1963 das Karosseriewerk an die Porsche KG. Rechtsnachfolger des Karosseriewerks Reutter war damit der Zuffenhausener Nachbar Porsche.

Zum 9. September 1957 wurde in der Schweiz die Recaro AG (REutter CAROsserie) gegründet - ursprünglicher Unternehmenszweck war der "Kauf, die Auswertung und der Verkauf von Patenten, der Erwerb, die Vergebung und der Verkauf von Lizenzen und anderen ähnlichen Rechten".

Nach dem Verkauf des Karosseriewerks an Porsche wurde die Sitzfertigung unter dem Unternehmensnamen Recaro im ursprünglichen Reutter Werk I in der Stuttgarter Augustenstraße weitergeführt.

Die Familie Reutter verkaufte 1969 nach wirtschaftlichen Problemen das Unternehmen an die Konkurrenten Keiper, Huber & Wagner und Metzeler. Keiper übernahm 1983 alle Anteile an Recaro, jedoch blieb Recaro bis heute ein selbstständiges Unternehmen.

In den 1990er Jahren expandierte die „Keiper Recaro Group“ auf die asiatischen und amerikanischen Kontinente.

In den silbernen Stadtbahnen vom Typ TW 2000 in Hannover sind RECARO-Sitze im Fahrerraum eingebaut.

Auch im Bereich Kindersicherheitsprodukte ist Recaro ein Begriff. 1998 wurde der ersten Kindersitz von Recaro, der Recaro Start (ECE-Gruppen I/II/III) im Markt eingeführt. Seit 2004 deckt der Bereich der Recaro-Kindersitze alle Altersstufen und ECE-Gruppen ab.

Ende 2010 wurde das gesamte Automotive-Geschäft der Unternehmensgruppe Keiper-Recaro an den US-amerikanischen Automobilzulieferer Johnson Controls veräußert. Im Eigentum der Eigentümerfamilie Putsch verbleiben die Produktion von Kindersitzen, Flugzeugsitzen und Polstermöbeln.[2]

Sonstiges

Recaro-Sitze haben auch beim Fußball eine Medienpräsenz: Bei vielen Erst- und Zweitligisten der Deutschen Bundesliga sind Trainer- und Ersatzspieler, aber auch einige Zuschauer im VIP-Bereich, auf Recaro-Sitzen zu sehen.

Automobile mit Recarositzen (Beispiele)

Sportsitz im Gemballa GTR 600 Evo

Weblinks

 Commons: Recaro – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Florian Langenscheidt, Bernd Venohr (Hrsg.): Lexikon der deutschen Weltmarktführer. Die Königsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild. Deutsche Standards Editionen, Köln 2010, ISBN 978-3-86936-221-2.
  2. Autozulieferer Keiper geht an Johnson Controls, Handelsblatt, 30. Dezember 2010

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