- Richard Scheuermann
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Richard Scheuermann (* 29. Dezember 1876 in Neumarkt bei Breslau; † 8. September 1913 in Köln) war ein deutscher Pionier des Profi-Radsports.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach einer Schneiderlehre absolvierte Richard Scheuermann eine zweijährige Militärzeit. Ab 1896 fuhr er als Amateur seine ersten Radrennen. Nach mehreren Siegen und gewonnenen Preisen beschloss er 1899, Berufs-Radrennfahrer zu werden. Scheuermann spezialisierte sich auf die beiden Sparten Flieger und Steherrennen, war aber auch ein gesuchter Partner beim Tandemfahren. Zeitgenössische Radsport-Chronisten bezeichneten ihn bereits im Alter von 28 Jahren als „Veteranen der Rennbahn“. Er wurde, gemessen am Einkommen, an dritter Stelle der erfolgreichsten deutschen Dauerfahrer im In- und Ausland aufgeführt. Scheuermann starb 1913 nach einem Sturz in einem Rennen mit dem Weltmeister Paul Guignard auf der Riehler Rennbahn in Köln. Durch diesen Sturz kam auch Guignards Schrittmacher Gus Lawson ums Leben; Scheuermanns Schrittmacher Emil Meinhold wurde lebensgefährlich verletzt. Richard Scheuermann wurde am 13. September auf dem Friedhof Pohlanowitz in Breslau beerdigt.
Sportliche Erfolge
(Auswahl)
- 1900 4. Platz 100 km-Meisterschaft von Europa
- 1901 3. Platz Europameisterschaft über 2000 m, 3. Platz Weltmeisterschaft in Friedenau, Tamdemfahren mit Walter Rütt
- 1902 1. Platz Großer Tandempreis zu Leipzig mit Otto Meyer, 1. Platz Tandem-Prämienfahren in Leipzig
- 1904 1. Platz Ländermatch, Kopenhagen, Tandem zusammen mit Willy Arend
- 1905 1. Platz im Hauptfahren und im Prämienfahren am 1. April in Steglitz, 1. Platz GP von Steglitz mit Bader im Tandemrennen
- 1908 1 Platz Weltmeisterschaft in Steglitz
- 1909 1. Platz Mitteldeutsches Derby, Magdeburg
- 1910 1. Platz Meisterschaft von Deutschland, 1. Platz 'Der Zürileu', Zürich, 1. Platz Großer Bergischer Herbstpreis, Barmen und 2. Platz GP von Chany
- 1911 1. Platz Großer Herbstpreis in Köln, 2. Platz Weltmeisterschaft in Dresden, 2. Platz GP von Europa, Leipzig, 3. Platz Meisterschaft von Deutschland und 3. Platz Meisterschaft von Europa, Breslau
Literatur
- Sport-Album der Radwelt. 2., 3., 10., 11. Jahrgang, ZDB-ID 749618-7.
- Fredy Budzinski: Richard Scheuermann. Eine Biographie. Herausgegeben vom Verlag d. „Rad-Welt“. Rad-Welt, Berlin 1913 (Biographien berühmter Rennfahrer 23).
Weblinks
- Richard Scheuermann auf cycling4fans.de
Deutsche Meister im Steherrennen (Profis)1892 Oskar Breitling | 1896 Josef Fischer | 1897 Fritz Opel | 1898 Alfred Köcher | 1905, 1911, 1912 Peter Günther | 1906 Anton Huber | 1907, 1908 Thaddäus Robl | 1909 Arthur Stellbrink/Werner Krüger | 1910 Richard Scheuermann | 1913, 1915 Gustav Janke/Werner Krüger | 1914, 1919, 1924 Karl Saldow | 1916–1917 nicht ausgetragen | 1918 Franz Krupkat | 1920, 1921, 1926 Karl Wittig | 1922 Paul Thomas | 1923 Jean Rosellen/Willi Heßlich | 1925 Karl Saldow/Christian Junggeburth | 1927, 1929, 1931 Walter Sawall/Emil Meinhold | 1928 Erich Möller[1] | 1930 nicht ausgetragen | 1931 Erich Möller/Léon Didier | 1933, 1939 Erich Metze | 1935, 1936, Erich Metze/Maurice Ville | 1934 Erich Metze/Karl Saldow | 1937 Adolf Schön/Jupp Merkens | 1938, 1944, 1946, 1948, 1949, 1951, 1952, 1953 Walter Lohmann | 1939 Erich Metze/Willi Heßlich | 1940 Toni Merkens/Arnulf Meinhold | 1941 Walter Lohmann/Jupp Merkens | 1942, 1950 Erich Bautz/Jupp Merkens | 1943 Walter Lohmann/Arnulf Meinhold | 1947 Jean Schorn/Jupp Merkens | 1954 Karl Kittsteiner | 1955, 1957 Valentin Petry | 1956 Heinz Jakobi/Miel Vandenbosch | 1958, 1959 Heinz Jakobi/Kurt Schindler | 1960, 1961, 1963 Karl-Heinz Marsell | 1962 Achim Holz/Werner Schmidt | 1964 Horst Staudacher/Werner Schmidt | 1965, 1966, 1968 Ehrenfried Rudolph | 1969 Ehrenfried Rudolph/Bruno Walrave | 1970–1974 nicht ausgetragen | 1975 Dieter Kemper/Norbert Koch | 1976 Dieter Kemper | 1977 nicht ausgetragen | 1978 Horst Schütz | 1979 Wilfried Peffgen | 1980–1983 nicht ausgetragen | 1984, 1985, 1988 Werner Betz | 1986–1987 nicht ausgetragen | 1989 Torsten Rellensmann | 1990, 1991 nicht ausgetragen | 1992 Roland Günther/Dieter Durst | 1993, 1994, 1995 Carsten Podlesch/Dieter Durst | 1996 Torsten Rellensmann/Christian Dippel | 1997 Stefan Schmitz/Manfred Schmadtke | 1998 Carsten Podlesch/Christian Dippel | 1999 Andreas Kappes/Dieter Durst | 2000, 2001, 2002 Carsten Podlesch/Bruno Walrave | 2003, 2004 Stefan Klare/Christian Dippel | 2005, 2006 Carsten Podlesch/Helmut Baur | 2007 Jan Eric Schwarzer/Christian Dippel | 2008 Timo Scholz/Peter Bäuerlein | 2009 Mario Vonhof/Dieter Durst | 2010 Marcel Möbus/Helmut Baur | 2011 Florian Fernow/Peter Bäuerlein
Deutsche Meister bis 1992 Profis, danach "open". Wenn bekannt, mit Angabe der Schrittmacher
- ↑ Im September 1928 wurden die Ergebnisse der Meisterschaft im selben Jahr vom Bund Deutscher Radfahrer wegen unfairer Fahrweise von Möller annulliert. Illustrierter Radrenn-Sport, 23. September 1928
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