Richtstrahlpionier

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Barettabzeichen der Fernmeldetruppe der Bundeswehr

Die Fernmeldetruppe (schweiz.: Übermittlungstruppen) ist die Gesamtheit aller vorrangig mit der Kommunikation zwischen einzelnen Truppenteilen befassten Kräfte einer Streitkraft. Fernmelder sind in fast allen Streitkräften, Teilstreitkräften und militärischen Organisationsbereichen vertreten.

In Deutschland, Österreich und in der Schweiz ist die Fernmeldetruppe (Schweiz: Übermittlungstruppen) eine eigene Truppengattung und entstand aus der Telegrafentruppe.

Inhaltsverzeichnis

In der Bundeswehr

Taktisches Zeichen

Nur im deutschen Heer sowie der Streitkräftebasis bilden die Fernmelder eine eigene Truppengattung. Besondere Fernmeldefähigkeiten besitzen u.a. auch die Heeresaufklärungstruppe, Fernmeldetruppe EloKa, die Feldnachrichtentruppe sowie die Truppe für Operative Information, die jedoch ihre Fernmeldefähigkeiten zur Erfüllung ihres originär anderen Auftrag einsetzen. Fernmeldekräfte der Marine und Luftwaffe werden nicht als eigene Truppengattung aufgefasst. Das liegt insbesondere daran, dass die Luftwaffe und Marine nicht von Truppengattungen sprechen, sondern von Dienstteilbereichen. In der Luftwaffe ist dies auch ein eigener Werdegang.

Dienstgrade und Abzeichen

Der niedrigste Mannschaftsdienstgrad in der Fernmeldetruppe wird als Funker bezeichnet. Litzen und Kragenspiegel der Fernmeldetruppe, also die Waffenfarbe sind zitronengelb, dazu wird ein korallenrotes Barett mit einem stilisierten Blitz als Abzeichen getragen, das ihrem taktischem Zeichen entspricht.

Auftrag / Aufgaben

Fernsprechvermittlung in der Armee des Deutschen Reiches
Ein Radiotechniker arbeitet an der SatCom Uplink Multiplex Station in Kroatien während des IFOR-Einsatzes der NATO, Dezember 1995

Fernmelder sind für alle Sprechfunk-, Fernsprech-, Fernschreib-, Richtfunk-, Datenübertragungs-, Bildübertragungs- und Telefaxverbindungen zuständig. Das beinhaltet die Errichtung und die Wartung derselben. Es gibt unter anderem folgende Gruppen:

  • Richtfunk
  • Funk
  • Kabelkommunikation
  • Satellitenkommunikation (SatCom)
  • stehendes Netz (Telekommunikation)

Die aktive Elektronische Kampfführung ist ausdrücklich nicht Aufgabe der Fernmeldetruppe (Verbindungsdienst), sondern der Fernmeldetruppe EloKa. Die Fernmeldetruppe sichert aber mit passiven (elektronischen) Schutzmaßnahmen wie Verschleierung, Desinformation (zur nutzlosen Bindung gegnerischer Entschleierungkapazitäten) und Kryptographie die Sicherheit der übertragenen Informationen. Weitere Maßnahmen sollen die Aufklärung der einzelnen Kommunikationsstellen (und der mit diesen verbundenen Gefechtsstände) und des Kommunikationsnetzes erschweren.

Organisation

Durch die Transformation der Bundeswehr und somit des Heeres werden alle Verbände in drei verschiedene Kräftekategorien unterteilt: Eingreifkräfte, Stabilisierungskräfte und Unterstützungskräfte. Die zentrale Ausbildungseinrichtung der Fernmeldetruppe des Heeres und der Streitkräftebasis (SKB) ist die Führungsunterstützungsschule der Bundeswehr und Fachschule der Bundeswehr für Informationstechnik (FüUstgSBW/FSBwIT). Die ehemals mit der Ausbildung betreute Fernmeldeschule und Fachschule des Heeres für Elektrotechnik ist aufgelöst.

Die Führung der Fernmeldetruppe wird vom General der Fernmeldetruppe wahrgenommen. Dieser ist gleichzeitig der Kommandeur der Führungsunterstützungsschule der Bundeswehr und bekleidet den Rang eines Brigadegenerals. Damit gehört er zur Streitkräftebasis, ist jedoch auch für die Ausbildung und Entwicklung der Heeresanteile der Fernmeldetruppe zuständig.

Heer

Das Heer hat die meisten Fernmeldkräfte an die Streitkräftebasis überstellt. Das Heer umfasst noch acht Fernmeldeeinheiten und hat dazu mehrere Anteile an multinationalen Verbänden.

Fernmeldeverbände "EK"
Fernmeldeverbände "SK"
Fernmeldeverbände "UK"

Streitkräftebasis

Die in die Streitkräftebasis eingegliederten Fernmeldekräfte sind Teil der Führungsunterstützungstruppe und besteht aus folgenden Verbänden:

* Führungsunterstützungsregiment 28, Mechernich

  • Führungsunterstützungsbataillon 281, Gerolstein
  • Führungsunterstützungsbataillon 282, Kastellaun
  • Führungsunterstützungsbataillon 283, Lahnstein
  • Fernmeldebataillon 284, Wesel (ehem. FmRgt 990 LC)
  • Führungsunterstützungsbataillon 285, Visselhövede
  • Führungsunterstützungsbataillon 286, Rotenburg an der Fulda

* Führungsunterstützungsregiment 29, Dillingen/Donau

  • Führungsunterstützungsbataillon 291, Sigmaringen (ehem. FmBtl 10)
  • Führungsunterstützungsbataillon 292, Dillingen/Donau (ehem. FmBtl 230)
  • Führungsunterstützungsbataillon 293, Murnau (ehem. GebSt/FmLehrBtl 8)
  • Fernmeldebataillon 384, Karlsruhe (Auflösung zum 31.03.2009)

* Führungsunterstützungsregiment 38, Storkow

  • Führungsunterstützungsbataillon 381, Storkow
  • Führungsunterstützungsbataillon 382, Havelberg
  • Führungsunterstützungsbataillon 383, Erfurt

Ausrüstung

Zumindest für das Führungsunterstützungsbataillon 382 gilt folgendes:

  • AMA 34 m: mobile Antennenmastanlage, die hydraulisch bis auf 34 m ausgefahren werden kann. In der Konfiguration 1 sind es 4 Spiegel mit Durchmesser 90 cm, die auf einer Ebene angeordnet sind. Die Signale werden in Hohlleitern vom Radiogerät (Sender / Empfänger) zum Horn geführt. In der Konfiguration 2 eine Spiegel von 90 cm und ein Großspiegel von 2 m.
  • CTM 250, fernsteuerbares Hauptgerät mit Frequenzbereich 4.400-5.000 MHz in 125 kHz-Schritten, Leistung 1,5W und maximal 34.368 kbps. Unterschiedliche Basisbänder ermöglichen die Bahnbreite in 1x2/2x2 oder 1x8/2x8 Mbit
  • CTM 350, fernsteuerbare Hauptgerät mit höherer Leistung und größerer Bandbreite bis 32 MBit
  • MTT4600: mobile Satellitenkomunikationsantenne
  • SEM 80/90 VHF-Funkgerät (Thales)
  • SEM 93 VHF-Funkgerät (Thales)
  • HRT-7400 UHF-Funkgerät (Rohde & Schwarz)
  • Auf Lkw verladbare Container, Kabinen genannt, mit Elektronik zur Steuerung der Anlagen, Verschlüsselung der Daten und als Ein-/Ausgang für Teilnehmer (Kabeleingang für ein normales Telefon).

Siehe auch

Weblinks


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