Rumänische Rugby-Union-Nationalmannschaft

Rumänische Rugby-Union-Nationalmannschaft
Rumänien
Logo
Spitzname(n) Stejarii
Verband Federaţia Română de Rugby
Trainer Flag of Romania.svg Romeo Gontineac und Flag of New Zealand.svg Steve McDowell
Kapitän Sorin Socol
Trikotfarben
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Heim
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Auswärts
Meiste Länderspiele
Romeo Gontineac, Adrian Lungu (76)
Meiste erzielte Punkte
Petre Mitu (327)
Meiste erzielte Versuche
Gabriel Brezoianu (26)
Erstes Länderspiel
Rumänien KonigreichRumänien Rumänien 0:21 USA Vereinigte Staaten 48Vereinigte Staaten
(1. Juli 1919)
Höchster Sieg
Flag of Bulgaria (1971-1990).svg Bulgarien 0:100 Rumänien Flag of Romania (1965-1989).svg
(21. September 1976)
Höchste Niederlage
EnglandEngland England 134:0 Rumänien Flag of Romania.svg
(17. November 2001)
Weltmeisterschaft
Teilnahmen: 6
Bestes Ergebnis: ein Sieg in der Vorrunde
1987, 1991, 1999, 2003 und 2007
IRB-Kürzel : ROM
IRB-Rang : 18. (63.98 Punkte) (Stand: 24. Oktober 2011)[1]

Die Rumänische Rugby-Union-Nationalmannschaft vertritt Rumänien in der Sportart Rugby Union. Sie wird Stejarii („die Eichen“) genannt und gehört der zweiten Stärkeklasse (second tier) an. Damit gehört die rumänische Nationalmannschaft zu den stärksten europäischen Teams außerhalb der Six Nations. Bislang hat die Auswahl an allen Weltmeisterschaften teilgenommen und konnte bei fünf Austragungen jeweils ein Spiel in der Vorrunde gewinnen. Neben den Teilnahmen an Weltmeisterschaften gehören die drei Titel bei der Europameisterschaft zu den größten Erfolgen der Rumänen. Während ihrer Blütezeit in den 1980er Jahren gelang es ihnen, Rugbygrößen wie Frankreich, Wales und Schottland zu besiegen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Anfänge

Die Rugbyhistorie Rumäniens begann im frühen 20.Jahrhundert, als Studenten den Sport aus Frankreich mitbrachten. 1919 bestritt die Nationalmannschaft ihr erstes Länderspiel gegen die USA. Sie gehörten neben den Vereinigten Staaten und Frankreich zu den drei Nationen, die bei den Olympischen Spiele 1924 antraten. Aufgrund zwei klarer Niederlagen blieb Rumänien der dritte Platz und damit die Bronzemedaille. 1931 gründete sich der nationale Rugbyverband Federaţia Română de Rugby.

Aufbauarbeit

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden französische Trainer engagiert, um ein funktionierendes System rund um den Rugbysport aufzubauen. Sie schulten unter anderem einheimische Trainer, was dazu führte, dass die Nationalmannschaft in den folgenden Jahrzehnten sehr erfolgreich spielte. Von den 1960er Jahren an spielte sie gegen die großen Rugbynationen aus Europa wie Frankreich. 1976 reisten die Rumänen gar nach Neuseeland, um gegen die All Blacks zu spielen. Rumänien entwickelte im Laufe der Jahrzehnte einen eigenen Stil, der vor allem durch starke Stürmer und Gedränge geprägt war. 1979 etablierten sich die Osteuropäer endgültig, als sie nur knapp einen Sieg gegen Wales verpassten. Die Waliser konnten erst kurz vor Schluss den entscheidenden Sprungtritt zum 13:12 erzielen. Ein Jahr später siegte man in Bukarest gegen Frankreich mit 15:0.

Etablierung in Europa

In den 1980er Jahren reisten unter anderem Wales und Schottland nach Rumänien, um dort Länderspiele auszutragen. Beide Mannschaften konnten besiegt werden. Den ersten Auswärtssieg bei einer der Five Nations gelang 1988. In Cardiff schlug Rumänien Wales mit 15:9. Neben den Siegen gegen Frankreich, Schottland und Wales zählte auch die Niederlage gegen die Neuseeländer 1981 zu den größten Erfolgen dieser Zeit. Die Rumänen verloren zwar mit 14:6, ihnen wurden allerdings zwei Versuche aberkannt. Trotz dieser guten Ergebnisse war Rumänien nie Teil eines größeren Wettbewerbes wie etwa der Five Nations.

An der ersten Weltmeisterschaft 1987 in Neuseeland und Australien nahmen die Rumänen jedoch teil und gewannen ein Spiel. Man konnte Simbabwe mit 21:20 schlagen, die beiden anderen Gruppenspiele gegen Frankreich und Schottland gingen jedoch verloren. So verpasste man das Viertelfinale und schied bereits in der Vorrunde aus.

Ende des Kalten Krieges

Nach der Auflösung der Sowjetunion fielen schlagartig die finanziellen Mittel für die beiden wichtigsten Teams in Rumänien, Dinamo und Steaua Bukarest, weg. Diese beiden Mannschaften waren durch die Polizei respektive die Armee gebildet worden, die in dieser Form nun nicht mehr bestanden. Dazu kam, dass zahlreiche Spieler in der rumänischen Revolution 1989 ums Leben kamen. Zunächst blieb die Nationalmannschaft jedoch weiter erfolgreich. 1990 konnte auswärts gegen Frankreich gewonnen werden, im Jahr darauf besiegte man erneut Schottland. Bei der Weltmeisterschaft 1991 gelang wie bei der vorherigen WM erneut ein Sieg. Im abschließenden Gruppenspiel, nach Niederlagen gegen Frankreich und Kanada, konnte Fidschi mit 17:15 bezwungen werden.

Die Weltmeisterschaft 1995 ist bis dato das einzige Turnier dieser Art, bei dem Rumänien kein Spiel gewinnen konnte. Erneut traf man auf Kanada, zudem auf Gastgeber Südafrika und Australien. Gegen Südafrika hatten die Rumänen die besten Chancen auf einen Sieg, scheiterten letztendlich aber mit 8:21 am späteren Weltmeister.

Mit der Professionalisierung des Rugbysports in den 1990er Jahren endete auch die erfolgreiche Ära der rumänischen Nationalmannschaft. Da der finanzschwache Verband keine eigene hochklassige Liga schaffen konnte, wechselten die besten Spieler des Landes nach Frankreich und Italien. Die Zahl der aktiven Spieler ging rapide zurück, nur wenige schafften den Sprung nach Westeuropa und setzten sich in den besten Ligen durch. Zahlreiche rumänische Vereine lösten sich auf, die übrig gebliebenen konnten vor allem finanziell nicht annähernd mit der westlichen Konkurrenz mithalten.

2000er Jahre

Spiel gegen Schottland 2006

Im Jahr 2000 gewann Rumänien den European Nations Cup durch vier Siege in vier Spielen. In den folgenden Jahren wuchs die Konkurrenz in diesem Wettbewerb jedoch, da die Georgier immer stärker wurden und die Rumänen auch besiegen konnten. 2001 zeigte sich deutlich, dass die Schere zwischen den großen Rugbynationen und Rumänien stark auseinander gegangen war. Bei einem Länderspiel gegen England verlor die Nationalmannschaft mit 134:0, die höchste Niederlage in der Geschichte des Verbandes. Allerdings waren die besten Spieler Rumäniens nicht dabei, da sie von ihren Vereinen nur eine sehr geringe Bezahlung in der Zeit der Länderspiele erhalten sollten.

2002 verpflichtete man den französischen Trainer Bernard Charreyre, der die Mannschaft wieder zurück auf die Erfolgsspur brachte. Sie gewann den European Nations Cup in diesem Jahr und qualifizierte sich für Weltmeisterschaft in Australien. Bei diesem Turnier gelang wieder ein Sieg. Im abschließenden Gruppenspiel, nach drei Niederlagen gegen Australien, Irland und Argentinien, wurde Namibia mit 37:7 geschlagen. Die Verantwortlichen des Verbandes zeigten sich nicht zufrieden mit dem Abschneiden der Mannschaft und entließen Charreyre nach dem Turnier. Nach ihm wurden drei anderen französischen Trainer verpflichtet: Phillipe Sauton, Robert Antonin und Daniel Santamans, der bis 2007 unter Vertrag stand.

Nach dem Sieg über Italien 2004 wurden die Rumänen vom IRB in die zweite Stärkeklasse eingeordnet und ersetzten Russland beim Super Powers Cup. Bei diesem Wettbewerb musste sich das Team mit dem letzten Platz begnügen, da zahlreiche Profis aus Frankreich nicht dabei sein konnten. Trotz diverser Rückschläge qualifizierte sich Rumänien erneut für die Weltmeisterschaft. Gegen Schottland und Neuseeland war man chancenlos, gegen Italien verlor man nur knapp. Gegen den aus dem European Nations Cup bekannten Gegner aus Portugal gelang der einzige Sieg dieser WM. Nach der Weltmeisterschaft entließ der Verband Trainer Santamans und verpflichtete den Neuseeländer Ellis Meachen. Meachen wurde im März 2009 wieder entlassen, nachdem Rumänien im European Nations Cup nach zwei Niederlagen nur auf Platz vier der Tabelle lag und damit außerhalb der Ränge, die zur Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2011 berechtigten.[2] Seitdem der neue Trainer, der Franzose Serge Lairle, im Mai 2010 eine Vertragsverlängerung zu geringeren Bezügen ablehnte, wurde das Gespann bestehend aus dem Neuseeländer Steve McDowell und dem Rumänen Romeo Gontineac mit der Traineraufgabe betraut.[3] Bei der Weltmeisterschaft in Neuseeland wurde jedoch kein Spiel und kein Bonuspunkt in der Gruppe B gewonnen.

Erfolge

Länderspiele

Stand: 14. Februar 2009

Land Spiele Gewonnen Verloren Unentschieden
ArgentinienArgentinien Argentinien 7 0 7 0
AustralienAustralien Australien 3 0 3 0
BelgienBelgien Belgien 2 2 0 0
BulgarienBulgarien Bulgarien 3 3 0 0
DDR DDR 13 12 0 1
DeutschlandDeutschland Deutschland 15 10 5 0
EnglandEngland England 4 0 4 0
FidschiFidschi Fidschi 1 1 0 0
FrankreichFrankreich Frankreich 50 8 40 2
GeorgienGeorgien Georgien 11 7 4 0
IrlandIrland Irland 8 0 8 0
ItalienItalien Italien 41 16 22 3
JapanJapan Japan 3 1 2 0
KanadaKanada Kanada 3 1 2 0
MarokkoMarokko Marokko 9 8 1 0
NamibiaNamibia Namibia 2 2 0 0
NiederlandeNiederlande Niederlande 8 7 0 1
NeuseelandNeuseeland Neuseeland 2 0 2 0
PolenPolen Polen 20 18 2 0
PortugalPortugal Portugal 14 13 1 0
RusslandRussland Russland 9 6 3 0
SchottlandSchottland Schottland 12 2 10 0
SerbienSerbien Serbien 1 1 0 0
SimbabweSimbabwe Simbabwe 4 4 0 0
Sowjetunion Sowjetunion 22 18 3 1
SpanienSpanien Spanien 26 24 2 0
SudafrikaSüdafrika Südafrika 1 0 1 0
Tunesien Tunesien 4 3 1 0
TschechienTschechien Tschechien 26 25 0 1
UkraineUkraine Ukraine 3 3 0 0
UruguayUruguay Uruguay 1 1 0 0
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten 5 1 4 0
Wales Wales 8 2 6 0
Total 341 199 133 9

Ergebnisse bei Weltmeisterschaften

Bekannte Spieler

  • Petru Bălan
  • Gabriel Brezoianu
  • Hari Dumitraș
  • Romeo Gontineac
  • Adrian Lungu
  • Valentin Maftei
  • Alexandru Manta
  • Razvan Mavrodin
  • Viorel Morariu
  • Florică Murariu
  • Mircea Paraschiv
  • Adrien Petrache
  • Cristian Petre
  • Sorin Socol
  • Marius Tincu
  • Ovidiu Tonița

Einzelnachweise

  1. IRB World Rankings - 17 January 2011. In: IRB.com, 24. Oktober 2011. Abgerufen am 31. Oktober 2011.
  2. Roumanie : Meachen remercié. Rugbyrama, 16. März 2009, abgerufen am 17. März 2009 (französisch).
  3. ONLINESPORT.ro vom 19. Mai 2010, abgerufen am 21. November 2010 (rumänisch)

Weblinks


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