- Argentinische Rugby-Union-Nationalmannschaft
-
Argentinien Spitzname(n) 'Los Pumas' Verband Unión Argentina de Rugby Trainer Santiago Phelan Kapitän Felipe Contepomi Meiste Länderspiele
Lisandro Arbizu (87)Meiste erzielte Punkte
Gonzalo Quesada (486)Meiste erzielte Versuche
José María Núñez Piossek (30)Erstes Länderspiel
_British_Lions_28:3_Argentinien_ British Lions 28:3 Argentinien
(12. Juni 1910)Höchster Sieg
Paraguay 0:152 Argentinien
(1. Mai 2002)Höchste Niederlage
Neuseeland 93:8 Argentinien
(21. Juni 1997)Weltmeisterschaft
Teilnahmen: 6
Bestes Ergebnis: 3. Platz 2007IRB-Kürzel : ARG IRB-Rang : 7. (80.28 Punkte) (Stand: 24. Oktober 2011)[1] Die Argentinische Rugby-Union-Nationalmannschaft vertritt Argentinien auf internationaler Ebene in der Sportart Rugby Union und gilt als beste Mannschaft Amerikas. Die organisatorische Verantwortung trägt die Unión Argentina de Rugby. Argentinien ist zurzeit die einzige vom International Rugby Board in die höchste Stärkeklasse eingestufte Mannschaft, die nicht regelmäßig an bedeutenden Turnieren teilnimmt, wie z. B. Six Nations oder Tri Nations. Die Mannschaft konnte sich bisher für jede Weltmeisterschaft qualifizieren und erreichte 2007 den dritten Platz. Die Heimspiele werden üblicherweise im Estadio José Amalfitani in Buenos Aires ausgetragen.
Inhaltsverzeichnis
Trikots und Spitzname
Argentinien spielt in hellblau-weiß gestreiften Hemden, weißen Shorts und hellblau-weiß gestreiften Socken. Diese Farben entsprechen der Flagge Argentiniens. Auf dem Hemd ist das Verbandswappen mit einem Jaguar abgebildet. Der offizielle Ausrüster ist adidas, der Trikotsponsor ist VISA.
Der Spitzname der Mannschaft lautet Los Pumas. Zurückzuführen ist dies ist auf ein Missverständnis eines Journalisten, der die Mannschaft 1965 auf ihrer ersten Überseetour nach Südafrika begleitete. Die Medien suchten nach einem ähnlich eingängigen Spitznamen wie All Blacks, Wallabies oder Springboks. Einer der Journalisten entdeckte den Jaguar auf dem Verbandswappen, dachte jedoch, es handle sich dabei um einen Puma. Die Fehleinschätzung verbreitete sich rasch und der Name wurde schließlich von den Argentiniern selbst übernommen.
Geschichte
Frühe Jahre
Das erste Rugby-Union-Spiel in Argentinien fand 1873 statt, die Sportart war von britischen Einwanderern eingeführt worden. 1899 gründeten vier Vereine aus der Hauptstadt Buenos Aires den Verband River Plate Rugby Football Union (1951 in Unión Argentina de Rugby umbenannt). 1910 reiste eine von der Universität Oxford aufgestellte Mannschaft durch Argentinien. Sie trat als englische Nationalmannschaft auf, doch im Kader waren auch drei Schotten. Am 12. Juli bestritt die argentinische Nationalmannschaft in Buenos Aires gegen diese Auswahl ihr erstes Länderspiel und verlor 3:28.
1927 tourten die British Lions durch Argentinien und gewannen alle neun Spiele. Von den neun Spielen, die alle in der Hauptstadt stattfanden, waren fünf gegen Vereinsmannschaften und vier gegen die Nationalmannschaft. Bis zum nächsten Besuch einer ausländischen Mannschaft vergingen weitere fünf Jahre. Argentinien verlor beide Begegnungen gegen die südafrikanischen Junioren.
Die British Lions kehrten 1936 nach Argentinien zurück und gewannen alle zehn Spiele. Nur eines war ein Länderspiel, welches Argentinien mit 0:23 verlor. Im selben Jahr absolvierte die Nationalmannschaft ihr erste Länderspiel außerhalb Argentiniens, in Valparaíso wurde Nachbar Chile mit 29:0 besiegt.
Zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts
Im Rahmen der 1. Panamerikanischen Spiele veranstaltete Argentinien 1951 in Buenos Aires das erste südamerikanische Rugbyturnier, zu dem Chile, Uruguay und Brasilien eingeladen waren. Dabei erwies sich Argentinien als klar stärkste Mannschaft des Kontinents (13:3 gegen Chile, 62:0 gegen Uruguay und 72:0 gegen Brasilien).
1952 schafften die Argentinier ein 3:3-Unentschieden gegen Irland. Es war das erste Mal überhaupt, dass die Mannschaft gegen eine europäische Topmannschaft nicht verloren hatte. Beim zweiten südamerikanischen Turnier im Jahr 1958 wurden Uruguay mit 50:3 und Peru mit 44:0 bezwungen. Obwohl die Argentinier leicht alkoholisiert zum Spiel gegen Chile antraten, gewannen sie dennoch mit 14:0.
Die beiden nächsten südamerikanischen Turniere in den Jahr 1961 und 1964 dominierten die Argentinier erneut mit je drei Siegen. Die erste Tour der argentinischen Nationalmannschaft auf die andere Seite des Atlantiks führte 1965 nach Rhodesien und Südafrika. Während dieser Tour kam der heute gebräuchliche Spitzname „Pumas“ auf. Ende der 1960er Jahre begannen die vier britischen Nationalmannschaften, regelmäßig gegen Argentinien zu spielen. 1968 siegten die Argentinier erstmals gegen Schottland und Wales.
Von den späten 1970er bis zu den frühen 1990er Jahren erzielte Argentinien einige beachtliche Erfolge, unter anderem gegen Frankreich, England und Australien. Ebenfalls zu Buche steht ein Unentschieden gegen die als überlegen eingestuften neuseeländischen All Blacks im Jahr 1985, was bis heute als eines der bemerkenswertesten Ergebnisse der Pumas gilt.
1987 ging man davon aus, dass die Argentinier bei der ersten Weltmeisterschaft die Qualifikation für das Viertelfinale schaffen würde, doch die Pumas verpassten diese mit einer unerwarteten Niederlage gegen Samoa. Der Rücktritt zahlreicher Schlüsselspieler führte zu einer Schwächung der Mannschaft, so dass sie bei der Weltmeisterschaft 1991 und der Weltmeisterschaft 1995 keinen einzigen Sieg feiern konnte. Weitaus erfolgreicher verlief die Weltmeisterschaft 1999: Die Argentinier erreichten in ihrer Vorrundengruppe hinter Wales den zweiten Platz, setzten sich in der Zwischenrunde gegen Irland durch und qualifizierten sich erstmals für das Viertelfinale, in dem sie aber dem späteren Vizeweltmeister Frankreich unterlagen.
21. Jahrhundert
Bei der Weltmeisterschaft 2003 konnte Argentinien in der Vorrunde zwei Spiele gewinnen, verpasste aber den Einzug ins Viertelfinale mit Niederlagen gegen Australien und Irland. Im Juni 2004 siegten die Pumas erstmals auswärts gegen Frankreich, das wenige Monate zuvor das Six Nations-Turnier gewonnen hatte. 2005 und 2006 folgten mehrere Siege gegen Wales, Schottland, Italien und England.
Mit zwei deutlichen Siegen gegen Chile und Uruguay qualifizierten sich die Pumas für die Weltmeisterschaft 2007, wo sie im ersten Spiel den großen Favoriten Frankreich schlagen konnten. Die Argentinier wurden Gruppensieger und schlugen im Viertelfinale Schottland mit 19:13. Im Halbfinale mussten sie sich dem späteren Weltmeister Südafrika mit 13:37 geschlagen geben, aber im Spiel um Platz 3 schlugen sie erneut Gastgeber Frankreich (mit 34:10) und errangen damit den größten Erfolg ihrer Geschichte.
Das International Rugby Board, wird ab 2012 das zwischen Australien, Neuseeland und Südafrika ausgetragene Tri-Nations-Turnier um die argentinische Nationalmannschaft erweitern.
Länderspiele
Land Spiele Gewonnen Verloren Unentschieden Australien 17 4 12 1 Barbarians 1 0 1 0 Brasilien 11 11 0 0 British and Irish Lions 7 0 6 1 Chile 27 27 0 0 England 13 3 9 1 Fidschi 4 3 1 0 Frankreich 42 10 31 1 Irland 11 5 6 0 Italien 16 10 5 1 Japan 5 4 1 0 Kanada 8 6 2 0 Namibia 2 2 0 0 Neuseeland 13 0 12 1 Paraguay 16 16 0 0 Peru 1 1 0 0 Rumänien 7 7 0 0 Samoa 4 1 3 0 Schottland 9 7 2 0 Spanien 4 4 0 0 Südafrika 13 0 13 0 Vereinigte Staaten 9 9 0 0 Uruguay 30 30 0 0 Venezuela 1 1 0 0 Wales 11 4 7 0 World XV 3 3 0 0 Total 289 170 113 6 Ergebnisse bei Weltmeisterschaften
- Weltmeisterschaft 1987: Vorrunde (kein Sieg)
- Weltmeisterschaft 1991: Vorrunde (kein Sieg)
- Weltmeisterschaft 1995: Vorrunde (kein Sieg)
- Weltmeisterschaft 1999: Viertelfinale (zwei Siege in der Vorrunde)
- Weltmeisterschaft 2003: Vorrunde (zwei Siege)
- Weltmeisterschaft 2007: 3. Platz
- Weltmeisterschaft 2011: Viertelfinale (drei Siege in der Vorrunde)
Spieler
Aktueller Kader
Die folgenden Spieler bilden den Kader während der Länderspiele im Juni gegen England:[2]
Hintermannschaft (backs)
Spieler Position Verein Länderspiele Agustin Figuerola Gedrängehalb CASI 2 Nicolas Vergallo Gedrängehalb US Dax 12 Santiago Fernandez Verbinder Hindú Club 2 Juan Martín Hernández Verbinder Stade Français 30 Miguel Avramovic Innendreiviertel US Montauban 11 Federico Martín Aramburú Innendreiviertel US Dax 20 Gonzalo Tiesi Innendreiviertel Harlequins 18 Horacio Agulla Außendreiviertel CA Brive 17 Lucas Borges Außendreiviertel US Dax 26 Gonzalo Oscar Camacho Außendreiviertel BAC RC 0 Rafael Carballo Außendreiviertel Castres Olympique 7 Amorosino Lucas Gonzalez Schlussmann Club Pucará 0 Francisco Leonelli Schlussmann Saracens 17 Stürmer (forwards)
Spieler Position Verein Länderspiele Marcos Ayerza Pfeiler Leicester Tigers 21 Eusebio Guiñazu Pfeiler SU Agen 14 Juan Pablo Orlandi Pfeiler Rugby Rovigo 3 Rodrigo Roncero Pfeiler Stade Français 32 Martín Scelzo Pfeiler ASM Clermont Auvergne 45 Mario Ledesma Hakler ASM Clermont Auvergne 70 Alvaro Tejeda Hakler Overmach Parma 3 Alberto Vernet Basualdo Hakler Stade Toulousain 9 Patricio Albacete Zweite-Reihe-Stürmer Stade Toulousain 30 Rimas Álvarez Kairelis Zweite-Reihe-Stürmer USA Perpignan 43 Manuel Carizza Zweite-Reihe-Stürmer Biarritz Olympique 11 Esteban Lozada Zweite-Reihe-Stürmer RC Toulon 13 Alejandro Abadie Flügelstürmer Unione Rugby Capitolina 0 Juan Martín Fernández Lobbe Flügelstürmer Sale Sharks 28 Genaro Fessia Flügelstürmer Córdoba Athletic 2 Alvaro Galindo Flügelstürmer Racing Métro 92 7 Juan Manuel Leguizamón Nummer Acht Stade Français 29 Bekannte Spieler
- Diego Albanese
- Lisandro Arbizu
- Felipe Contepomi
- Manuel Contepomi
- Ignacio Corleto
- Diego Dominguez
- Ignacio Fernández Lobbe
- Omar Hasan
- Mario Ledesma
- Gonzalo Longo
- Rolando Martin
- Juan Martín Hernández
- Federico Mendez
- Patricio Noriega
- José María Núñez Piossek
- Lucas Ostiglia
- Agustín Pichot
- Hugo Porta
- Gonzalo Quesada
- Martin Scelzo
- Pedro Sporleder
Einzelnachweise
- ↑ IRB World Rankings - 17 January 2011. In: IRB.com, 24. Oktober 2011. Abgerufen am 31. Oktober 2011.
- ↑ Pumas name squad for England. Planet Rugby, 22. Mai 2009, abgerufen am 22. Mai 2009 (englisch).
Siehe auch
- Rugby Union in Argentinien
Weblinks
- Unión Argentina de Rugby
- Rugby-Nachrichten auf planetrugby.com
- Spielstatistik von Argentinien auf rugbydata.com
Rugby-Union-NationalmannschaftenErste Stärkeklasse (First tier)
Argentinien | Australien | England | Frankreich | Irland | Italien | Neuseeland | Schottland | Südafrika | WalesZweite Stärkeklasse (Second tier)
Fidschi | Japan | Kanada | Rumänien | Samoa | Tonga | Vereinigte StaatenDritte Stärkeklasse (Third tier) mit WM-Teilnahme
Elfenbeinküste | Georgien | Namibia | Portugal | Russland | Spanien | Simbabwe | UruguayDritte Stärkeklasse (Third tier) ohne WM-Teilnahme
Ägypten | Algerien | Amerikanisch-Samoa | Andorra | Armenien | Aserbaidschan | Bahamas | Barbados | Belgien | Benin | Bermuda | Bosnien und Herzegowina | Botsuana | Brasilien | Britische Jungferninseln | Brunei | Bulgarien | Burkina Faso | Burundi | Chile | China | Cookinseln | Costa Rica | Dänemark | Deutschland | Dominikanische Republik | El Salvador | Estland | Finnland | Ghana | Griechenland | Guam | Guatemala | Guyana | Hongkong | Indien | Indonesien | Iran | Israel | Jamaika | Jordanien | Kaimaninseln | Kambodscha | Kamerun | Kasachstan | Kenia | Kirgisistan | Kolumbien | Rep. Kongo | Kroatien | Laos | Lettland | Libanon | Libyen | Litauen | Luxemburg | Macao | Madagaskar | Malaysia | Mali | Malta | Marokko | Martinique | Mauretanien | Mauritius | Mayotte | Mexiko | Moldawien | Monaco | Mongolei | Neukaledonien | Niederlande | Niger | Nigeria | Niue | Norwegen | Österreich | Pakistan | Panama | Papua-Neuguinea | Paraguay | Peru | Philippinen | Polen | Réunion | Ruanda | Salomonen | Sambia | Schweden | Schweiz | Senegal | Serbien | Singapur | Slowakei | Slowenien | Sri Lanka | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Südkorea | Swasiland | Tahiti | Taiwan | Tansania | Thailand | Togo | Trinidad und Tobago | Tschechien | Tunesien | Türkei | Turkmenistan | Uganda | Ukraine | Ungarn | Usbekistan | Vanuatu | Venezuela Zypern |Aufgelöste Mannschaften
Arabien | DDR | Jugoslawien | Sowjetunion | Ostafrika | TschechoslowakeiInoffizielle Mannschaften
Australia A | British and Irish Lions | Junior All Blacks | New Zealand Māori | Pacific Islanders
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Rugby-Union-Nationalmannschaft von Niue — Niue Spitzname(n) Verband Niue Rugby Football Union Trainer ? Kapitän … Deutsch Wikipedia
US-amerikanische Rugby-Union-Nationalmannschaft — Vereinigte Staaten Spitzname(n) Eagles Verband USA Rugby Trainer … Deutsch Wikipedia
Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2007/Finalrunde — Die Finalrunde der Rugby Union Weltmeisterschaft 2007 umfasste die Gruppenersten der Vorrunde Südafrika, Australien, Neuseeland und Argentinien und die zweitplatzierten England, Fidschi, Schottland und Frankreich. Das erste Viertelfinalspiel war… … Deutsch Wikipedia
Rugby Union Weltmeisterschaft — Die Rugby Union Weltmeisterschaft (engl. Rugby World Cup) ist der wichtigste internationale Wettkampf im Rugby Union und wird seit 1987 alle vier Jahre unter derzeit zwanzig teilnehmenden Männer Nationalmannschaften ausgetragen. Der verliehene… … Deutsch Wikipedia
Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2007/Qualifikation — Für die Endrunde der Rugby Union Weltmeisterschaft 2007, die im September und Oktober in Frankreich ausgetragen wird, sind die acht Teilnehmer der Viertelfinalspiele der Weltmeisterschaft 2003 automatisch startberechtigt. Zehn der zwölf weiteren… … Deutsch Wikipedia
Rugby-Union — typisches Rugby Union Spiel Rugby Union (oft auch einfach nur Rugby, Union oder Fünfzehnerrugby) ist eine Sportart aus der Rugby Familie. Sie ist die am weitesten verbreitete Rugby Art der Welt. In diesem Kampf und Ballspiel versuchen zwei… … Deutsch Wikipedia
Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2007/Gruppe D — Die Gruppe D der Rugby Union Weltmeisterschaft 2007 umfasste Gastgeber Frankreich sowie Argentinien, Georgien, Irland und Namibia. Die Gruppenspiele fanden zwischen dem 7. September und dem 30. September statt. Platz Land Gew. Verl. Resultat… … Deutsch Wikipedia
Rugby-Union-Weltmeisterschaft 2011/Qualifikation — Für die Endrunde der Rugby Union Weltmeisterschaft 2011, die im September und Oktober in Neuseeland ausgetragen wird, sind je die drei Bestplatzierten der vier Vorrundengruppen bei der Weltmeisterschaft 2007 automatisch startberechtigt. Nachdem… … Deutsch Wikipedia
Rugby-WM 2007 — Rugby Union Weltmeisterschaft 2007 Bryan Habana mit dem Webb Ellis Cup … Deutsch Wikipedia
Argentinische Republik — República Argentina Argentinische Republik … Deutsch Wikipedia