- Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft
-
Spanien Spitzname(n) El XV del León Verband Federación Española de Rugby Trainer Régis Sonnes Kapitän Pablo Feijoo Meiste Länderspiele
Francisco Puertas Soto (93)Meiste erzielte Punkte
Esteban Roqué Segovia (270)Meiste erzielte Versuche
Cesar Sempere (22)Erstes Länderspiel
Spanien 9:0 Italien
(Barcelona, 20. Mai 1929)Höchster Sieg
Spanien 90:8 Tschechien
(Madrid, 2. April 1995)Höchste Niederlage
Spanien 10:92 Australien
(Madrid, 1. November 2001)Weltmeisterschaft
Teilnahmen: 1. (1999)
Bestes Ergebnis: VorrundeIRB-Kürzel : ESP IRB-Rang : 24. (59.43 Punkte) (Stand: 24. Oktober 2011)[1] Die Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft vertritt Spanien in der Sportart Rugby Union. Sie wird vom Weltverband International Rugby Board (IRB) in die dritte Stärkeklasse (third tier) eingeteilt. Der spanische Rugbyverband Federación Española de Rugby (FER) wurde 1923 gegründet, war 1934 Gründungsmitglied der FIRA und trat 1988 auch dem International Rugby Board (IRB) bei.
Sechs Jahre nach der Gründung des Verbandes wurde 1929 das erste Länderspiel gegen Italien ausgetragen, die Spanier gewannen damals mit 9:0. Der bisher größte Erfolg war die Teilnahme an der Rugby-Union-Weltmeisterschaft 1999, bei der man allerdings in der Vorrunde ausschied. Die Nationalelf trägt den Spitznamen El XV del León (dt: die XV des Löwen).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Rugbysport kam zu Beginn der 1920er Jahre aus Frankreich, am Anfang vor allem über Katalonien, nach Spanien. Bereits 1923 wurde der Dachverband Federación Española de Rugby gegründet und sechs Jahre später bestritt die Spanische Nationalmannschaft ihr erstes Länderspiel, das mit 9:0 gegen Italien gewonnen wurde.
Der Spanische Bürgerkrieg und die schweren Nachkriegsjahre führten dazu, dass es in den 1940er Jahren kaum zu internationalen Begegnungen kam und erst 1951, nach Gründung des von der FIRA geleiteten Europacups für Nationalmannschaften, kehrte man zurück. 1954 und 1973 konnte man jeweils den dritten Platz dieser Amateureuropameisterschaft erringen. Nachdem 1973 die FIRA-Europameisterschaft geschaffen wurde, gelangen 1974 und 1978 erneut zwei dritte Plätze. Zwischen 1994 und 1996, während der damals in zwei Gruppen unterteilten Europameisterschaft, konnte ein erster (1994/95) und ein zweiter (1995/96) Rang hinter Frankreich erreicht werden. Zwischen März 1996 und November 1997 erreichte man die bislang längste Siegesserie, als man neun Spiele in Folge gewinnen konnte.
1998/99 gelang der bislang größte Erfolg, in der Runde B der Qualifikation zur Rugby-Union-Weltmeisterschaft 1999 wurde die Gruppe gegen Portugal, Deutschland, die Tschechische Republik sowie Andorra mit vier Siegen aus ebenso vielen Spielen gewonnen. In der Runde C qualifizierte man sich schließlich als Gruppenzweiter hinter Schottland für die Rugby-Union-Weltmeisterschaft 1999. Bei dieser konnte man allerdings gegen Schottland sowie Südafrika und Uruguay keinen Erfolg erzielen und schied in der Vorrunde aus.
Seit dem 1999 ins Leben gerufen European Nations Cup, dem gegenwärtig zweithöchsten kontinentalen Bewerb nach dem Six Nations, schwankten die Resultate. Bei der ersten Austragung erreichten die Spanier Rang drei hinter Rumänien und Georgien, 2000/01 und 2001/02 wurde man Vierter und 2003/04 stieg man durch einen enttäuschenden sechsten Rang in die Division 2 ab, schaffte aber in der darauf folgenden Saison 2004–06 wieder den Aufstieg in die höchste Spielklasse durch den Einzug in die 4. Runde der WM-Qualifikation. Beim 2006–08 ausgetragenen Bewerb erreichten die Spanier den vierten Rang, hinter Turniersieger Georgien sowie Russland und Rumänien.
Resultate
European Nations Cup
Jahr Spielklasse Spiele Siege Unent. Ndlg. +/- Bonus[A 1] Pkt. Platz 2000 Division 1 4 2 0 2 94: 86 8 3 2001 Division 1 5 2 0 3 118:128 9 4 2001-02 Division 1 10 3 0 7 246:247 16 4 2003-04 Division 1 10 0 1 9 129:335 11 6 2004-06 WM-Qualifikation 2007 Aufstieg in Division 1 durch Einzug in Runde 4 2006-08 Division 1 10 4 0 6 233:240 18 4 2008-10 Division 1 10 2 0 8 145:304 14 5 2010-12 Division 1 5 2 0 3 92:175 2 10 5 - ↑ Ab der Saison 2010–2012 wird ein Bonuspunkt bei vier oder mehr Versuchen in einem Spiel sowie ein Bonuspunkt bei einer Niederlage mit sieben oder weniger Punkten Differenz vergeben.
Rugby-Union-Weltmeisterschaft
Jahr Resultat 1987 Nicht eingeladen 1991 Nicht qualifiziert (4. Qualifikationsrunde) 1995 Nicht qualifiziert (2. Qualifikationsrunde) 1999 Vorrunde 2003 Nicht qualifiziert (2. Barrage-Runde) 2007 Nicht qualifiziert (5. Qualifikationsrunde) 2011 Nicht qualifiziert (5. Qualifikationsrunde) Bekannte Spieler
- Oscar Astarloa (u.a. Aviron Bayonnais)
- Carlos Blanco Smith (u.a. Northern Suburbs RFC)
- Damien Elgoyhen (u.a. Aviron Bayonnais)
- Pablo Feijoo (u.a. RFC Waterloo, Leicester Tigers)
- Cyril Hijar (u.a. Stade Toulousain, Stade Bordelais, SC Albi)
- Matthieu López (u.a. Stade Montois)
- Mickaël López (u.a. Aviron Bayonnais)
- Ignacio Martín (u.a. Gran Parma Rugby, Rugby Parma)
- Jesús Moreno (u.a. Aviron Bayonnais, ASM Clermont Auvergne, Union Bordeaux Bègles, Leeds Carnegie)
- Oriol Ripol (u.a. Northampton Saints, Sale Sharks, Barbarian FC, Worcester Warriors)
- Fabien Rofes (USA Perpignan, RC Narbonne, Montpellier Hérault RC)
- César Sempere (u.a. Montpellier Hérault RC, Nottingham RFC, Northampton Saints)
- Ferran Velazco
- Diego Zarzosa (u.a. Harlequins, Barbarian FC)
Der spanische Schauspieler Javier Bardem, unter anderem Oscar und Golden Globe Preisträger, war in seiner Jugend Teil der spanischen Nationalmannschaft.
Länderspiele
Stand: 19. März 2011
Legende:
- positive Bilanz
- ausgeglichene Bilanz
- negative Bilanz
Gegner Spiele Gewonnen Verloren Unentschieden Andorra 3 3 0 0 Argentinien 4 0 4 0 Australien 1 0 1 0 Belgien 12 11 1 0 Chile 3 1 2 0 Dänemark 1 1 0 0 Deutschland 19 10 8 1 Fidschi 1 0 1 0 Frankreich 1 0 1 0 Georgien 10 2 7 1 Italien 27 3 23 1 Japan 2 0 2 0 Jugoslawien 4 4 0 0 Kanada 1 0 1 0 Kroatien 2 1 0 1 Marokko 20 13 5 2 Moldawien 1 1 0 0 Namibia 1 1 0 0 New Zealand Māori 2 0 2 0 Niederlande 14 13 0 1 Polen 16 10 6 0 Portugal 32 21 9 2 Rumänien 28 1 27 0 Russland[A 1] 20 7 13 0 Schottland 1 0 1 0 Schweden 2 2 0 0 Schweiz 1 1 0 0 Simbabwe 6 4 2 0 Slowenien 1 1 0 0 Südafrika 1 0 1 0 Tschechien[A 2] 13 8 4 1 Tunesien 6 5 1 0 Ukraine 1 1 0 0 Ungarn 1 1 0 0 Uruguay 5 2 3 0 Vereinigte Staaten 3 0 3 0 Wales 1 0 1 0 Gesamt 267 128 129 10 Anmerkungen
- ↑ inkl. Sowjetunion
- ↑ inkl. Tschechoslowakei
Siebener Rugby
7er-Rugby ist eine Variante des Rugby Union, die mit sieben statt 15 Spielern pro Mannschaft bestritten wird. Ab 2016 gehört sie zum Programm der Olympischen Spiele.
Die Spanische Nationalmannschaft kann im 7er Rugby auf bessere Resultate zurückblicken als im 15er Rugby. Bisher konnte man sich drei Mal für die vom International Rugby Board organisierten 7er-Rugby-Weltmeisterschaft qualifizieren; 1993, 1997 und 2001. Das beste Resultat erzielte man 1993, als man das Turnier auf dem sechsten Gesamtrang beenden konnte. An den europäischen Turnieren der IRB Sevens World Series nimmt die spanische Nationalmannschaft gelegentlich teil. Die besten Resultate erreichte man in der Saison 2007/08, als man beim London Sevens, nach Siegen gegen Russland im Halbfinale und Kenia im Finale, den Wettbewerb um den Shield gewinnen konnte. Im Edinburgh Sevens setzten sich die Spanier in der Gruppenphase überraschend gegen Kanada durch und besiegte im Viertelfinale um den Bowl auch Moldawien. Erst im Halbfinale scheiterten die Spanier am späteren Bowl-Gewinner Australien.
Bei den von der FIRA-AER organisierten 7er-Rugby-Europameisterschaften erreichten die Spanier 2009 in Hannover den vierten Endrang hinter Russland, Frankreich und Italien. Ein Jahr später konnte die Platzierung in Moskau wiederholt werden, diesmal landeten die Iberer hinter Portugal, Frankreich und Gastgeber Russland.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ IRB World Rankings - 17 January 2011. In: IRB.com, 24. Oktober 2011. Abgerufen am 31. Oktober 2011.
Weblinks
Commons: Spanische Rugby-Union-Nationalmannschaft – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienRugby-Union-NationalmannschaftenErste Stärkeklasse (First tier)
Argentinien | Australien | England | Frankreich | Irland | Italien | Neuseeland | Schottland | Südafrika | WalesZweite Stärkeklasse (Second tier)
Fidschi | Japan | Kanada | Rumänien | Samoa | Tonga | Vereinigte StaatenDritte Stärkeklasse (Third tier) mit WM-Teilnahme
Elfenbeinküste | Georgien | Namibia | Portugal | Russland | Spanien | Simbabwe | UruguayDritte Stärkeklasse (Third tier) ohne WM-Teilnahme
Ägypten | Algerien | Amerikanisch-Samoa | Andorra | Armenien | Aserbaidschan | Bahamas | Barbados | Belgien | Benin | Bermuda | Bosnien und Herzegowina | Botsuana | Brasilien | Britische Jungferninseln | Brunei | Bulgarien | Burkina Faso | Burundi | Chile | China | Cookinseln | Costa Rica | Dänemark | Deutschland | Dominikanische Republik | El Salvador | Estland | Finnland | Ghana | Griechenland | Guam | Guatemala | Guyana | Hongkong | Indien | Indonesien | Iran | Israel | Jamaika | Jordanien | Kaimaninseln | Kambodscha | Kamerun | Kasachstan | Kenia | Kirgisistan | Kolumbien | Rep. Kongo | Kroatien | Laos | Lettland | Libanon | Libyen | Litauen | Luxemburg | Macao | Madagaskar | Malaysia | Mali | Malta | Marokko | Martinique | Mauretanien | Mauritius | Mayotte | Mexiko | Moldawien | Monaco | Mongolei | Neukaledonien | Niederlande | Niger | Nigeria | Niue | Norwegen | Österreich | Pakistan | Panama | Papua-Neuguinea | Paraguay | Peru | Philippinen | Polen | Réunion | Ruanda | Salomonen | Sambia | Schweden | Schweiz | Senegal | Serbien | Singapur | Slowakei | Slowenien | Sri Lanka | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Südkorea | Swasiland | Tahiti | Taiwan | Tansania | Thailand | Togo | Trinidad und Tobago | Tschechien | Tunesien | Türkei | Turkmenistan | Uganda | Ukraine | Ungarn | Usbekistan | Vanuatu | Venezuela Zypern |Aufgelöste Mannschaften
Arabien | DDR | Jugoslawien | Sowjetunion | Ostafrika | TschechoslowakeiInoffizielle Mannschaften
Australia A | British and Irish Lions | Junior All Blacks | New Zealand Māori | Pacific Islanders
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