- B64
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Basisdaten Bundesländer: Nordrhein-Westfalen
NiedersachsenKarte Verlauf/AnschlussstellenOrtsumfahrung Telgte Warendorf WAF-Beelener Str. Beelen Clarholz Herzebrock Kraftfahrstraße Rheda (23) Rheda-Wiedenbrück Wiedenbrück Wiedenbrück-Ost Ende der Kraftfahrstraße Ortsumfahrung Rietberg Ortsumfahrung Delbrück weiter über (25) Paderborn-Schloss Neuhaus (26) Paderborn-Elsen (27) Paderborn-Zentrum Kraftfahrstraße Paderborn-Zentrum Nordborchen/Paderborn-Zentrum Paderborn-Süd/Universität Paderborn-Ost Ende der Kraftfahrstraße Ortsumfahrung Bad Driburg Ortsumfahrung Brakel Ottbergen Godelheim Gemeinsamer Verlauf mit Höxter Holzminden-Stahle Ortsumfahrung Holzminden Ortsumfahrung Bevern Eschershausen Brunsen Kreiensen Ortsumfahrung Bad Gandersheim Engelade (bei Seesen) Die Bundesstraße 64 (B 64) verläuft von Telgte im Münsterland über Warendorf, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg, Delbrück, Paderborn, Höxter, Holzminden, Bad Gandersheim nach Seesen am Rande des Harzes.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Bundesstraße 64 folgt der alten Postkutschen-Verbindung von Münster über Paderborn nach Kassel, die 1665 eingeführt wurde und im 18. Jahrhundert eine der wichtigsten Postverbindungen im westfälischen Raum darstellte. Zur Erleichterung des Postverkehrs wurden im 18. Jahrhundert einige Postdämme gebaut, deren Überreste später durch Flurbereinigung zerstört wurden.
Der endgültige Ausbau der heutigen Straße wurde 1834 begonnen und 1836 auf der Teilstrecke von Münster nach Wiedenbrück vollendet. Zwischen 1850 und 1856 wurde auch die weiterführende Trasse von Wiedenbrück nach Paderborn zur Kunststraße ausgebaut.
Seit 1886/87 verläuft die Warendorfer Bahn auf dem Streckenabschnitt Telgte-Rheda-Wiedenbrück direkt neben der Bundesstraße.
Der östliche Teil dieser Bundesstraße wurde 1821–24 als Ost-West-Verbindung durch das Herzogtum Braunschweig erbaut und als Holzminder Chaussee bezeichnet.
Aktueller Ausbauzustand
Telgte bis Paderborn
Der Beginn der B 64 in Telgte an der Kreuzung mit der B 51 ist Teil der dortigen 1986 gebauten Umgehungsstraße. Vom Beginn der Straße bis nach Rheda-Wiedenbrück ist die Strecke teilweise mit breitem Randstreifen ausgebaut. Engere Abschnitte sind über mehrere Kilometer hinweg jedoch mit einem Tempolimit versehen. Keine Umgehungsstraßen gibt es in Warendorf, Beelen und Herzebrock-Clarholz. Die Umgehungsstraße von Rheda-Wiedenbrück ist teilweise autobahnähnlich ausgebaut und stellt eine Vorleistung der in den 1970er-Jahren geplanten und mittlerweile verworfenen A 47 dar. Hier trifft die B 64 im Rahmen eines großzügigen Autobahnkreuzes als gelbe Autobahn auf die A 2, die B 61 und die B 55. Nach dem Kreuz ist die Strecke durchgängig mit einem breiten Randstreifen ausgebaut. Die beiden früher durchquerten Orte Rietberg und Delbrück haben Umgehungsstraßen. Trotz des durchgängig guten Ausbauzustandes gibt es immer wieder Tempolimits. Anschließend führt die Strecke an Sande vorbei und trifft kurz vor Paderborn auf die A 33 und teilt sich ihren Verlauf ab hier mit dieser Autobahn. Nach ca. 5 Kilometern hat die B 64 wieder ihren eigenen Verlauf und geht in die Südumgehung von Paderborn über. Hier ist Trasse autobahnähnlich ausgebaut, allerdings ohne Standstreifen. In diesem Bereich ist die B 64 als gelbe Autobahn als Kraftfahrstraße ausgewiesen. Es gilt die Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Der frühere Verlauf der B 64 in Paderborn vor dem Bau der Südumgehung führte quer durch die Innenstadt.
Paderborn bis Höxter
Nach Paderborn schließt sich seit 2007 ein dreispuriger Ausbau bis nach Bad Driburg an. Die letzten Lücken, die noch nicht dreispurig sind, werden derzeit (2008-2009) im Rahmen einer Fahrbahnsanierung geschlossen. Der als Kraftfahrstraße ausgewiesene Streckenteil über den Stellberg bei Bad Driburg wird im Winter bei starkem Glatteis komplett gesperrt (eine entsprechende Umleitung ist dauerhaft ausgeschildert). Ab der Umgehung Bad Driburg folgt ein großzügiger zweistreifer Ausbau mit breitem Randstreifen mit zahlreichen Umgehungsstraßen (Herste seit 1995, Istrup, Riesel, Brakel, Hembsen seit Ende der 80er Jahre). Die Umgehungsstraßen sind auch alle als Kraftstraßen ausgewiesen. Direkt neben der Neubaustrecke verläuft hier teilweise noch die ehemalige und sehr schmale B 64 aus Zeiten vor dem Ausbau, die mit Freigabe der neuen Strecke zur Kreisstraße K 50 herabgestuft wurde. Nach der Ortsumgehung Hembsen und der dortigen großen Talbrücke liegt das Ende der gut ausgebauten Neubaustrecke. In der umfangreich mit Warnschildern ausgestatteten engen Kurve wechselt die Straße wieder auf ihren alten Verlauf. Ab hier soll sich einmal übergangslos die weitere Neubaustrecke anschließen (siehe auch weiter unten bei den Ausbauplänen). Diese Lücke im Neubau erstreckt sich bis nach Höxter und die Strecke ist immer noch (wie oben erwähnt) sehr schmal und teilweise auch kurvig. In Godelheim trifft die B 83 in einer innerörtlichen Kreuzung auf die B 64 und verläuft bis vor Holzminden mit der B 64 gemeinsam auf einer identischen Strecke. In Höxter verläuft die B 64/B 83 nicht mehr auf ihrer ursprünglichen und sehr engen Strecke quer durch den Stadtkern über die Stummrigestraße und die Markstraße, sondern über eine Entlastungsstraße, die weiter westlich liegt. Trotz des großzügigen Ausbaus mit breitem Randstreifen und Abbiegespuren an den Kreuzungen ist der Verkehrsfluss aber dennoch sehr langsam. Auch diese Neubaustrecke verläuft durch die Stadt selbst und hat mehrere Ampelkreuzungen, an denen der Verkehr sich immer wieder staut. Eine dieser Kreuzungen ist auch der Beginn der B 239, die von hier aus weiter nach Detmold führt. Da es in Höxter eine direkte Auffahrt der Feuerwehr auf diese stark befahrene Straße gibt, gibt es hier Warntafeln, die im Einsatzfall den Verkehr vor den Einsatzfahrzeugen warnen.
Höxter bis Eschershausen
Nach der Durchfahrt durch Höxter folgt wieder ein Ausbaustand mit breitem Randstreifen und führt als Umgehungsstraße an Albaxen, Stahle, Holzminden, Allersheim, Bevern und Lobach vorbei, wobei sie ab der Landesgrenze NRW Niedersachsen als dreispurige Kraftfahrstraße ausgebaut ist. In Negenborn (Landkreis Holzminden) führt die B 64 mit einem engen Verlauf direkt durch den Ort. Bis nach Eschershausen folgen teilweise weitere Abschnitte in dreispuriger Form.
Eschershausen bis Seesen
Ab Eschershausen ist die Strecke teilweise mit Randstreifen ausgebaut. Engere Abschnitte sind über mehrere Kilometer hinweg jedoch mit einem Tempolimit versehen. In Vorwohle, Eimen, Wenzen, Brunsen, Greene und Kreiensen gibt es keine Umgehungsstraßen. Die Umgehungsstraße von Bad Gandersheim ist Kreuzungsfrei, jedoch ohne Randstreifen ausgebaut. Ab deren Ende ist die B 64 wieder mit Randstreifen versehen führt durch Seboldshausen und an Dannhausen vorbei, ab hier ist sie wieder dreistreifig ausgebaut, unterquert noch die A 7, wo die B 64 dann wenige Meter weiter, etwa 5 Kilometer vor Seesen (im Seesener Ortsteil Engelade) auf die gemeinsame Bundesstraße (B 243/B 248), die B 243 Hildesheim-Nordhausen und die B 248 Northeim-Dannenberg mündet.
Planungen für zukünftige Ausbauten
Raum Warendorf/Rheda-Wiedenbrück
Im Raum Warendorf/Rheda-Wiedenbrück wird ein Ausbau der B 64 gefordert, um eine leistungsfähige Verbindung Münster–Bielefeld zu schaffen. Dazu sollen Warendorf, Beelen und Herzebrock-Clarholz umgangen werden. Unter dem Dach der IHK Nord Westfalen und der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld haben sich die Befürworter zur Initiative B64 plus zusammengeschlossen. Zahlreiche Bürgerinitiativen stemmen sich gegen die Ausbaupläne. Bis in die 1970er-Jahre war für diesen Bereich zwischen Münster und Rheda-Wiedenbrück sogar eine komplett neue Strecke in Form einer Verlängerung der A 43 ab dem Autobahnkreuz Münster-Süd in Planung, die aber aufgrund zahlreicher Proteste nicht mehr realisiert werden wird. Diese Autobahn sollte bis zum geplanten Autobahnkreuz bei Rheda-Wiedenbrück gehen (siehe oben).
Hembsen bis Höxter
Schon seit den 1980er Jahren wird über den Ausbau der B 64, speziell zwischen Hembsen und Höxter, diskutiert.[1] Problematisch ist dabei das Naturschutzgebiet Taubenborn, vor allem aufgrund der dortigen Population von Kammmolchen. Mehrere Alternativtrassen stehen zur Zeit zur Diskussion, die auch eine neue Brücke über die Weser miteinschließen. In Höxter selbst soll die B 64 auf 4 Spuren erweitert werden.
Negenborn
Um Negenborn (Landkreis Holzminden) soll die B 64 zukünftig mit einer Ortsumgehung herumgeführt werden, für die auch schon die entsprechenden Gelder genehmigt worden sind.[2]
Einzelnachweise
Weblinks
- b64plus.de Website der IHK Nord Westfalen und der IHK Ostwestfalen mit Ausbauforderungen zur B 64
- b64n-nein.de Internetauftritt der Interessengemeinschaft Warendorf-Süd e.V., die sich gegen den Ausbau um Warendorf ausspricht.
- Westfalen regional - Beitrag über die B 64n zwischen Münster und Bielefeld
Siehe auch
51.8338689.439831Koordinaten: 51° 50′ 2″ N, 9° 26′ 23″ O
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