- Schleinitz (Adelsgeschlecht)
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Schleinitz ist der Name eines alten meißnischen Adelsgeschlechts. Die Namensform wechselte zwischen Schleunitz, Schlentz, Slynicz, Sleinicz, Schleynicz, Schleinitzky, Slinitzky und Schleinitz. Stammsitz des Geschlechts war die Wasserburg Schleinitz in der Gemeinde Leuben-Schleinitz bei Meißen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Geschlecht erscheint urkundlich erstmals am 28. Januar 1255 mit Johannes de Zlinicz [1] und beginnt seine Stammreihe um 1290 mit Hermann von Schleinitz.
Die von Schleinitz waren in den Orten Altoschatz, Bedra, Blankenburg, Bornitz, Canitz (Riesa), Dahlen (Sachsen), Eisenberg, Gnandstein, Grub(e)nitz, Hedersleben, Hof, Jahnishausen, Mautitz, Merseburg, Mosen, Mückenberg, Neudeck, Ochsensaal, Ottersitz, Ragewitz, Saathain, Seerhausen, Stauchitz, Steinbach, Tautenburg, Treben, Wendischbora, Zöschau ansässig. Die meißnische Linie erlosch 1891 mit dem Tod des Hermann Otto von Schleinitz. Eine weitere Linie existierte in Preußen.
Adelserhebungen bzw. Adelsbestätigungen
- Böhmische Freiherrnstandsbestätigung mit Namensführung „Freiherr zu Tollenstein und Schluckenau“ am 1. Mai 1532 in Regensburg für die Brüder Ernst und Georg von Schleinitz sowie ihre Vettern Hans und Simon Juda von Schleinitz.
- Reichsfreiherrnstandsbestätigung mit Namensführung „auf Tolnstein und Schluckenau“ am 20. Oktober 1560 in Wien für die Brüder und Vettern Georg, Hans und Christoph von Schleunitz.
- Reichsgrafenstand am 27. September 1562 in Prag für Georg Freiherr von Schleinitz, Gutsherr auf Tolenstein und Schluckenau in Böhmen.
- Erbländisch-österreichischer Freiherrnstand am 30. August 1590 für den kaiserlichen Rat Christoph von Schleinitz.
- Herzoglich braunschweigische Freiherrnstandsbestätigung am 20. Dezember 1853 in Braunschweig für den herzoglich braunschweigischen Staatsminister Wilhelm Freiherr von Schleinitz.
- Preußischer Grafenstand ad personam am 15. Juni 1879 in Berlin für Wilhelms Bruder Alexander Freiherr von Schleinitz, königlich preußischer Staatsminister und Minister des Königlichen Hauses.
Wappen
- Das Stammwappen (ältestes Siegel von 1350) zeigt im gespaltenen Schild rechts in Silber eine rote Rose, links in Rot pfahlweise zwei silberne Rosen. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein silbernes und ein rotes Büffelhorn.
- Das Wappen von 1879 hat den gleichen Schild. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken eine rote Rose zwischen einem silbernen und einem roten Büffelhorn. Schildhalter sind zwei widersehende königlich gekrönte, gold bewehrte und rot bezungte schwarze Adler, die Flügel jeweils belegt mit goldenen Kleestängeln, die Brust mit einem von Silber und Schwarz gevierten Schildchen. Wahlspruch: In Bereitschaft sein.
Namensträger
- Johann II. von Schleinitz († 30. November 1434), Bischof von Naumburg (1422–1434)
- Peter von Schleinitz († 26. August 1463), Bischof von Naumburg (1434–1463)
- Vincenz von Schleinitz-Eulau († 21. März 1535), ab 1505 Domherr und Kantor, Bischof von Merseburg (1526–1535)
- Johann von Schleinitz († 13. Oktober 1537), ab 1499 Domkantor zu Meißen und Domherr zu Naumburg, seit 1518 als Johann VII. Bischof von Meißen, war erbitterter Gegner Martin Luthers
- Hans Georg von Schleinitz (1599–1666), deutscher Verwaltungsbeamter und Gelegenheitsdichter
- Freiherr Maximilian Rudolf von Schleinitz (1606–1675), erster Bischof von Leitmeritz (1655–1675)
- Freiherr Carl Anton Wilhelm von Schleinitz (* 30. Dezember 1751; † 12. Februar 1807), Kammergerichts-Präsident
- Freiherr Wilhelm Karl Ferdinand von Schleinitz (1756–1837), braunschweigischer Staatsminister
- Freiherr Wilhelm von Schleinitz (1794–1856), Innen-, Justiz- und Außenminister im Herzogtum Braunschweig
- Freiherr Johann Eduard von Schleinitz (1798–1869), preußischer Verwaltungsbeamter, Oberpräsident der Provinz Schlesien (1848–1869)
- Freiherr Julius von Schleinitz (1806–1865), preußischer Beamter und Politiker
- Graf Alexander von Schleinitz (1807–1885), preußischer Staatsminister, Minister des Auswärtigen 1858–1861, ab Ende 1861 Minister des königlichen Hauses, Bruder des vorigen
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- Marie Gräfin von Schleinitz-Wolkenstein (1842–1912), Berliner Salonière, Frau des vorigen
- Freiherr Georg von Schleinitz (1834–1910), deutscher Vizeadmiral
- Freiherr Werner von Schleinitz (1842–1905), Landrat und Mitglied des Deutschen Reichstags
- Freiherr Kurt von Schleinitz (1859–1928), deutscher Offizier und Kolonialoffizier, zuletzt preußischer Generalmajor
Literatur
- Gustav Frh. von Schleinitz: Die Geschichte des Schleinitzschen Geschlechts, Verlag R. Eisenschmidt, Berlin 1897
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XII, Seite 466, Band 125 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2001, ISBN 3-7980-0825-6
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Band 8, Seite 195, Friedrich Voigt'sche Buchhandlung, Leipzig 1868 (Digitalisat)
- Hermann Knothe: Geschichte des Schleinitzer Ländchens, im „Neuen Lausitzer Magazin" XXXIX (1862)
- Schmidt: Die Lommatzscher Pflege und das Geschlecht derer von Schleinitz
- Hans-Jürgen Pohl: Aus der Geschichte der Familie von Schleinitz, Verlags-, Werbe- und Philaservice Robert Schmidt, Oschatz 2010
- Franz Menges: Schleinitz, v.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, S. 57 f. (Onlinefassung).
Weblinks
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Commons: Schleinitz (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Wappen der v.Schleinitz in Siebmachers Wappenbuch von 1605
- Wappen der v.Schleinitz im Wappenbuch des Heiligen Römischen Reiches, Nürnberg um 1554–1568
- Wappen der v.Schleinitz im Wappenbuch besonders deutscher Geschlechter Augsburg 1515
- Familie von Schleinitz im Schlossarchiv Wildenfels
Einzelnachweise
- ↑ sächsisches HauptStaatsArchiv Dresden
Kategorie:- Sächsisches Adelsgeschlecht
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