- Sissach
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Sissach Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: Basel-Landschaft Bezirk: Sissach Gemeindenummer: 2861 Postleitzahl: 4450 UN/LOCODE: CH SSH Koordinaten: (628503 / 257390)47.4666687.816669376Koordinaten: 47° 28′ 0″ N, 7° 49′ 0″ O; CH1903: (628503 / 257390) Höhe: 376 m ü. M. Fläche: 8.87 km² Einwohner: 6275 (31. März 2011)[1] Website: www.sissach.ch Karte Sissach ist eine politische Gemeinde und zugleich Hauptort des gleichnamigen Bezirks des Kantons Basel-Landschaft in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Wappen
- Senkrecht in eine rote und eine silberne Hälfte geteilt, darin je ein erhobener Arm in der umgekehrten Farbe
Das Wappen wurde 1944 vom Familienwappen derer von Sissach übernommen. Die Flaggenfarben der Gemeinde sind rot-weiss.
Geographie
Sissach liegt eingebettet von stark bewaldeten Hügeln im Ergolztal. Von der Gemeindefläche sind 22.7% besiedelt, 29.6% dienen der Landwirtschaft, 47.3% sind bewaldet und 0.3% sind unproduktiv.
Bevölkerung
Die ständige Wohnbevölkerung hat durch Zuwanderung und Geburtenüberschuss seit 1992 um 7.1% zugenommen.
Politik
Die SVP gewann bei den letzten Wahlen 24.3%, die SP 21%, die FDP 20.7%, die Grünen 23.9%, die CVP 2.5% und die EVP 3.1% der Wählerstimmen. 4.5% der Stimmen gingen an andere Parteien.
Wirtschaft
Verkehr
Sissach liegt an der SBB-Linie 500 von Basel nach Olten, auch Hauensteinlinie genannt. Sissach wird zweimal stündlich von der Linie S3 der Regio S-Bahn Basel nach Basel bzw. Olten und zweimal von den Interregios nach Basel und Zürich-Chur bzw. Olten-Luzern bedient. Nicht vergessen werden darf die S9 mit stündlicher Verbindung via Läufelfingen nach Olten.
Die alte Hauensteinlinie der Centralbahn über Läufelfingen nach Olten zweigt im Bahnhof Sissach von der Stammlinie ab. Südlich des Bahnhofes kann man noch das alte Lokdepot mit Drehscheibe und Wasserturm entdecken.
Von 1891 bis 1916, vor der Inbetriebnahme des Hauensteinbasistunnels, verband die Trambahn Sissach-Gelterkinden-Bahn Sissach mit der Gemeinde Gelterkinden.
Sissach ist ein wichtiger Ausgangspunkt von verschiedenen oberbaselbieter Buslinien, welche die umliegenden Dörfer an den öffentlichen Verkehr anschliessen.
Sissach liegt an der Hauptstrasse 2, welche vom Kantonshauptort Liestal über den Unteren Hauenstein nach Olten führt. Daneben hat die Gemeinde auch etwas westlich einen eigenen Autobahnanschluss an die A2 und ist daher mit dem Auto gut zu erreichen.
Kultur
Zur Sissacher Kultur zählt vor allem die Sissecher Fasnecht. Diese nam ihren Ursprung im Jahre 1928, wo die, noch heute aktive, Nuggi-Clique Sissech das Dorf erstmals mit tratidionelle Basler-Märschen unterhielt. Seitdem ist die Fasnachtsgemeinschaft stetig gewachsen, so dass aktuell sogar Teilnehmer ausgeschlossen werden müssen, damit der Umzug nicht zu langatmig wird.
Die Sissecher Fasnecht hat dabei einige Verbindungen zur Basler Fasnacht: In Sissach wird am Montag um 4.00 Uhr ebenfalls der Morgenstraich vollzogen, anders als in Basel gestaltet sich dieser aber mehr als ein "gässlä" als ein Umzug. Zudem hat in Sissach die Fasnecht da bereits begonnen (Start am Sonntag 14.00 Uhr). Ebenfalls wie in Basel werden am Montag Abdend die Restaurants und Beizen mit Schnitzelbänken unterhalten.
Eine weiter Verbindung wurde zu Liestal vermutet, da in Sissach am Montagabend ebenfalls Kienbäsen verbrennt werden. Jedoch wird die Differenz durch die Lampionwägen sichtbar. Während in Liestal das Feuer im Mittelpunkt steht, wird in Sissach die Farbenbracht fokussiert.
Der Abschluss der Sissecher-Fasnecht bildet die "Chluri"-Verbrennung. Dies ist eine reine Sissacher Tradition.
Eine örtliche Ländlerkapelle ist die Sissecher Holzmusig.
Geschichte
Im Jahr 1226 wurde Sissach als Sissaho erstmals urkundlich erwähnt.
Erste Spuren von Wohnstätten auf dem Burgenrain konnten in die Jungsteinzeit datiert werden. Für die Bronzezeit sind nördlich der Sissacher Flue Siedlungsreste zutage getreten. 600-100 v. Chr. siedelten die Kelten im Burgenrain. Bei der Bützenen konnte ein römischer Gutshof festgestellt werden.
Der Sisgau wurde 835 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 1041 übertrug der nachmaliger Kaiser Heinrich III. (HRR) den Sisgau dem Bischof von Basel. Die Herren von Eptingen -- als Lehensnehmer des Bischofs von Basel -- bauten die Burg Bischofstein (unmittelbar neben der Burg Itkon), welche durch das Basler Erdbeben 1356 zerstört wurde. Die Stadt Basel kaufte in den Jahren 1461 und 1465 die Rechte und das Dorf Sissach.
Seit 1601 ist in Sissach eine Dorfschule dokumentiert, der Peter Zweibrucker als erster Lehrer vorstand.
Durch den Bau der Eisenbahnlinie 1855 erlebte Sissach einen wirtschaftlichen Aufschwung.
Sehenswürdigkeiten
Das Schloss Ebenrain wurde in den Jahren 1774/75 für den Basler Fabrikanten Martin Bachofen-Heitz erbaut. Es ist heutzutage im Besitz des Kantons Basel-Landschaft und wird für Kunstausstellungen, Konzerte und Vorträge benutzt.
Das Warenhaus Cheesmeyer ist ein gut erhaltenes Beispiel für die Kaufhausarchitektur des frühen 20. Jahrhunderts. Der Bau aus dem Jahr 1901 wurde in das kantonale Inventar der geschützten Kulturdenkmäler aufgenommen.
Das Henkermuseum ist eine reichhaltige Sammlung von Originalgeräten aus der dunklen Seite der Justiz. Die Ruine Sissacherfluh ist eine weitere Sehenswürdigkeit.
Persönlichkeiten
- Maya Graf (*1962), Nationalrätin
Literatur
- Hans-Rudolf Heyer: Schloss Ebenrain in Sissach. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 1992, ISBN 3-85782-513-8, (Schweizerische Kunstführer Bd. 513, Serie 52).
- Brigitte Frei-Heitz: Das Warenhaus „Cheesmeier“ in Sissach. Kanton Basel-Landschaft. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2004, ISBN 3-85782-743-2, (Schweizerische Kunstführer Bd. 743, Serie 75).
Weblinks
Commons: Sissach – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Canton of Basel-Land Statistics, Wohnbevölkerung nach Nationalität und Konfession per 31. März 2011
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