- Bahnhof Niedernhausen
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Niedernhausen (Taunus) Daten Kategorie 4 Betriebsart Durchgangsbahnhof Bahnsteiggleise 5 Abkürzung FNSD Eröffnung 1877 Lage Ort Niedernhausen Land Hessen Staat Deutschland Koordinaten 50° 9′ 34,7″ N, 8° 18′ 46,3″ O50.1596416666678.3128638888889Koordinaten: 50° 9′ 34,7″ N, 8° 18′ 46,3″ O Eisenbahnstrecken - Main-Lahn-Bahn (KBS 627, 645.2 (S-Bahn))
- Ländchesbahn (KBS 627)
Bahnhöfe in Hessen Der Bahnhof der Gemeinde Niedernhausen im Taunus ist der wichtigste Bahnhof an der Main-Lahn-Bahn zwischen den Bahnhöfen Frankfurt-Höchst und Eschhofen bei Limburg an der Lahn. Er ist Endpunkt der Ländchesbahn, die von Niedernhausen zum Hauptbahnhof der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden führt sowie Endstation der Linie S2 der S-Bahn Rhein-Main.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Bahnhof Niedernhausen entstand mit dem Bau der Main-Lahn-Bahn von Frankfurt am Main nach Limburg an der Lahn im Jahre 1877 durch die Hessische Ludwigsbahn. Am 15. Oktober wurde das letzte Teilstück der Strecke zwischen Frankfurt-Höchst und Idstein in Betrieb genommen. Die Verbindung zwischen dem Rhein-Main-Gebiet und dem Limburger Becken war damit sichergestellt. Mit der Eröffnung der Ländchesbahn von Niedernhausen nach Wiesbaden 1879 stieg Niedernhausen (Strecken-Kilometer: 31,80) zum wichtigsten Bahnhof zwischen Höchst und Eschhofen bei Limburg, wo die Main-Lahn-Bahn in die Lahntalbahn einmündete, auf. Als Eisenbahnknoten erhielt der Bahnhof von Niedernhausen einen – heute zu insgesamt sechs Lofts umgebauten – Lokschuppen mit Drehscheibe, einen Wasserturm, eine Kohlenbunkeranlage sowie Abstellgleise zum Betrieb der Dampflokomotiven. Lokschuppen und Wasserturm stehen heute unter Denkmalschutz.[1] 1880 entstand das erste Bahnhofsgebäude, welches am 1. Januar 1906 durch einen repräsentativen Neubau ersetzt wurde. Der Bahnhof trug maßgeblich zum Aufschwung des bis dahin kleinen Ortes sowie seiner Nachbargemeinden bei. Das ab der Jahrhundertwende zum Luftkurort erkorene Niedernhausen konnte nun seine Kurgäste bequem mit der Bahn anreisen lassen. 1913 wurde mit dem Bau des zweiten Gleises der Bahnübergang zur Nachbargemeinde Königshofen durch eine moderne Eisenbahnbrücke ersetzt.
Im Zweiten Weltkrieg war der Bahnhof Ziel mehrerer Luftangriffe. Beim schwersten von ihnen wurden am 22. Februar 1945 das Bahnhofsgebäude, große Teile der Gleisanlagen, rund 30 abgestellte Lokomotiven und Dutzende von Waggons zerstört. Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau. Es entstand ein neues Empfangsgebäude mit Stellwerk. Die Zahl der Bahnbediensteten stieg auf 100 Personen. Die Verlagerung von Gütertransporten auf Lastkraftwagen führte später zur Schließung der Güterabfertigung des Bahnhofs. Mit dem Ende der Dampflok-Ära im Oktober 1973 wurden die nicht mehr benötigten Einrichtungen zurückgebaut. Am 25. August 1975 nahm dann die S-Bahn Rhein-Main ihren Betrieb auf, dabei wurde Niedernhausen Endstation der Linie S2. Ab 1978 fuhr sie bis in den neuen Frankfurter S-Bahn-Tunnel zur Station Hauptwache. 1983 wurde der Frankfurter S-Bahn-Tunnel bis zur Konstablerwache verlängert, 1990 bis zum Südbahnhof. 1993 fuhr die S2 bis zur Station Mühlberg, bevor schließlich der Tunnel in Offenbach und 2003 die Rodgau-S-Bahn bis Dietzenbach eröffnet wurden. Die durchgängige Elektrifizierung der Strecke bis nach Limburg war 1988 abgeschlossen. Seit 2004 wird die Ländchesbahn von der vectus Verkehrsgesellschaft mbH bedient. Vor dem Empfangsgebäude befindet sich der zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) der Gemeinde.
In der Bauphase der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main führte ein Gleis aus dem Bahnhof zeitweise auf die Schnellfahrstrecke. Diese vorübergehende Verbindung wurde für den Gleisbau auf der Strecke genutzt. Dabei waren Steigungen von bis zu 55 Promille zu überwinden.[2]
Gleisbelegung
- Gleis 1 (Hausbahnsteig): nicht regelmäßig bedient (Bahnsteighöhe: 38 cm, Bahnsteiglänge: 231 m)
- Gleis 2: ehemaliges Abstellgleis, meist für Güterwaggons; heute stillgelegt
- Gleis 3 (Bahnsteig Gleis 3/4): Regionalbahn/Regional-Express/Vectus nach Limburg an der Lahn (Bahnsteighöhe: 76 cm, Bahnsteiglänge: 285 m)
- Gleis 4 (Bahnsteig Gleis 3/4): Züge der vectus Verkehrsgesellschaft nach Wiesbaden Hauptbahnhof (aus Wiesbaden kommend) (Bahnsteighöhe: 76 cm, Bahnsteiglänge: 285 m)
- Gleis 5 (Bahnsteig Gleis 5/6): S-Bahn-Linie 2 Richtung Dietzenbach über Frankfurt-Höchst und Frankfurt Hauptbahnhof (Bahnsteighöhe: 76 cm, Bahnsteiglänge: 259 m)
- Gleis 6 (Bahnsteig Gleis 5/6): Regionalbahn/Regional-Express Richtung Frankfurt Hauptbahnhof; vectus Richtung Wiesbaden (aus Limburg kommend) (Bahnsteighöhe: 76 cm, Bahnsteiglänge: 259 m)
- Gleise 7 bis 10: Abstellgleise, hauptsächlich genutzt von der Vectus Verkehrsgesellschaft und der S-Bahn Rhein-Main
←Linien →Idstein 20
Main-Lahn-BahnHofheim Idstein 21
LändchesbahnAuringen-Medenbach Beginn S2
S-Bahn Rhein-MainNiederjosbach Busbahnhof
Niedernhausen Bahnhof ist einer der zentralen Knotenpunkte im Idsteiner Land und wird vom Wiesbadener Stadtverkehr und zwei regionalen Buslinien bedient:
- 22: Ndh.-Oberjosbach–Niedernhausen–Wi-Naurod–Wiesbaden Pl. der dt. Einheit (ESWE)
- 231: Niedernhausen–Waldems-Wüstems (RTV) – Diese Linie schließt die Gemeinde Waldems an die S-Bahn Rhein-Main an.
- 240: Niedernhausen–Tsst.-Neuhof–Tsst.-Hahn–(Wiesbaden) (RTV)
Die Fahrten der Regionalbuslinien werden durch die ORN Omnibusverkehr Rhein-Nahe GmbH bedient bzw. im Auftrag durch die Omnibus Mester GmbH. Zusätzlich fährt einmal täglich an Schulfahrten ein Bus der Linie 220 Idstein–Niedernhausen–Ndh.-Oberjosbach nach Engenhahn.
Literatur
- Heinz Hirt: 1877-2002: 125 Jahre Main-Lahn-Bahn Höchst-Limburg. Eppstein (Taunus), 2002, ISBN 3-00-010714-2.
- Adolf Tham: Heimatgeschichte Niedernhausen, Heft 5, 1991.
Einzelnachweise
- ↑ Denkmalschutz Hessen
- ↑ In 120 Meter-Schritten in Richtung Taunus – Schienenverlegung im Baulos C. In: Zum Thema, ZDB-ID 2115698-0, Ausgabe 2/2001, April 2001, S. 10 f.
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