- Speckjause
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Eine Zwischenmahlzeit ist eine kleine Mahlzeit zwischen den Hauptmahlzeiten Frühstück, Mittagessen oder Abendessen. Im deutschen Sprachraum existieren für solch eine Mahlzeit zahlreiche verschiedene Ausdrücke. Diese lauten, je nach Region und Tageszeit Vesper, Brotzeit, Frühstück, Jause, Marend/Marende, Znüni und Zvieri, Imbs, Unternessen, Gabelfrühstück und Neinerln. Auch die Bestandteile einer Zwischenmahlzeit sind regional verschieden, wie in den jeweiligen Absätzen näher erläutert wird.
Im Deutschen wird auch der englische Begriff Snack verwendet, ebenso wie der deutsche Ausdruck Imbiss. Diese Begriffe sind keine exakten Synonyme, da ein Snack oder Imbiss auch ein Ersatz für eine der drei Hauptmahlzeiten des Tages sein kann und traditionell an keine bestimmte Tageszeit gebunden ist.
Inhaltsverzeichnis
Brotzeit
Die Bezeichnung Brotzeit kommt ursprünglich aus dem bayerischen Sprachraum. Sie wurde früher von Bauern, Almhirten, Handwerkern und Wandersleuten als Zwischenmahlzeit verzehrt und ist auch heute noch beliebt. Eine Brotzeit besteht aus einigen Scheiben Brot, meist würzigem Natursauerteig-Brot, verschiedenen Käse- und deftigen Wurstsorten, Pressack, Geselchtem und/oder Schinken. Gerne isst man dazu auch den Obazdn, Kartoffelkas, Radieschen und Radi. Diese Speise wird typischerweise auf einem großen Holzteller serviert, und am besten soll dazu ein Bier aus dem Keferloher, dem traditionellen Bierkrug aus Steinzeug, schmecken.
In Münchner Biergärten dürfen zu den Getränken selbst mitgebrachte Brotzeiten verzehrt werden.
Brunch
Als Brunch wird eine Mahlzeit bezeichnet, die aus Komponenten des Frühstücks und des Mittagessens zusammengestellt wird. Die Wortkreuzung Brunch stammt aus dem Englischen und setzt sich aus breakfast (»Frühstück«) und lunch (»Mittagessen«) zusammen.
Ein Brunch beginnt häufig am Vormittag und wird teilweise bis in den frühen Nachmittag ausgedehnt. Hotels und Restaurants bieten teilweise am Wochenende ein Brunch an, das als kalt-warmes Buffet zu einem Pauschalpreis angeboten wird.
Die Auswahl beim Brunch reicht von Brötchen, Brot, Croissants mit Marmelade, Honig, Käse und Wurst über Salate und Suppen zu kleinen warmen Gerichten.
Gabelfrühstück
Das Gabelfrühstück ist ein zweites Frühstück in der Art eines kalten oder kalt-warmen Büfetts, besonders bei festlichen Anlässen. Das Wort ist eine Lehnübersetzung aus dem Französischen: déjeuner à la fourchette. Es wird so genannt, da man im Stehen einzelne Häppchen mit der Gabel aufnahm.
Jause
Eine Jause (auch Jausenbrot, aus dem Slowenischen južina für Mittagessen bzw. mala južina für Zwischenmahlzeit) bedeutet in Österreich eine kleine Zwischenmahlzeit – ähnlich der Brotzeit in Bayern, dem Vesper in Schwaben, der Marende in Südtirol und dem schweizerischen Znüni. Doch bieten auch Restaurants kleine Mahlzeiten unter diesem Titel an. Im Wiener Raum versteht man darunter auch das Einnehmen sog. süßer Mahlzeiten (Kaffee, Tee, Kuchen...) am Nachmittag.
„Jausenzeit“ ist die zugehörige Zeitspanne, kann aber auch – regional verschieden – ein Zeitpunkt zwischen etwa 9 und 15 Uhr sein.
Der in die Schule oder Arbeit mitgenommene Proviant heißt ebenfalls Jause und gehört der Ordnung halber in ein „Jausensackerl“. In Ostösterreich wird am Vormittag statt dem Begriff Jause auch Gabelfrühstück verwendet.
Die Jausenstation ist eine Gaststätte zur kurzen Einkehr. Im Gebirge wird sie manchmal „Jausenhütte“ genannt. Man bekommt dort unter anderem die Brettljause - eine kräftige Brotmahlzeit mit Jausenwurst oder Schinken. Kaltes Schweinernes (= gepökeltes (gesurtes) und gebratenes Schweinefleisch), Kren (= Meerrettich), Käse, Gurken etc. werden auf einem Holzteller serviert. Die Brettljause gibt es auch als "Speckjause" – meistens ergänzt um ein "Schnapserl" oder ein Krügel (1/2 Liter) Bier.
Schweiz
z'Nüni wird in der Schweiz, Vorarlberg und im alemannischen Süddeutschland die morgendliche Zwischenmahlzeit genannt. Die Bezeichnung ist von der Zahl Neun (im Alemannischen: nüün) abgeleitet, da die Pause meistens gegen neun Uhr gemacht wird. Analog dazu ist das z'Vieri von der Vier abgeleitet. Die Bezeichnung z'Nüni wird aber auch dann verwendet, wenn die Pause zu einer anderen Zeit gemacht wird, beispielsweise erst um zehn Uhr.
Zum z'Nüni wird meistens nur ein kleiner einfacher Snack gegessen. So zum Beispiel ein Apfel, ein Butterbrot oder nur ein Kaffee mit Rahm (Sahne) und Zucker, bzw. ein Tee. Typisch in der deutschsprachigen Schweiz ist auch das „Weggli und Schoggistängeli“, eine Art Milchbrötchen, in welches ein Schokoladenstengel gedrückt wird. Beliebt sind auch Croissants (auch Gipfeli genannt). Bisweilen werden auch Brot, Aufschnitt, Käse gegessen (oft als Sandwich). Unter Umständen wird sogar ein Bier getrunken (in der Schweiz unüblich). Eine mit dem Znüni zusammenhängende Sitte ist das Znüni-Lotto, ein einfaches Marketing-Instrument von Cafés, Tea-Rooms, Restaurants etc. in der Deutschschweiz: Die Gäste erhalten mit der Bestellung ihres Frühstücks eine Nummer; wird diese später vom Wirt oder der Wirtin gezogen, dann muss der oder die Glückliche sein Frühstück nicht bezahlen.
Im Schwarzwald werden zum z'Nüni traditionell herzhafte Speisen wie der Schwarzwälder Speck, die geräucherte Schwarzwälder Blutwurst und Roggenbrot gegessen, zu denen gelegentlich auch schon Kirschwasser oder ein anderer Obstbrand getrunken werden.
Der nachmittägliche Bruder des z'Nünis ist der z'Vieri, die Zwischenmahlzeit um vier Uhr. Zuweilen auch Vesper genannt.
Vesper bezeichnet den kleinen z'Nacht (Abendessen) vor dem Stall (Melken und Misten). Vor dem ins Bett gehen (Nachtessen) gabs in der Schweiz traditionell noch ein leichtverdauliches Müesli complet (auch Bettmümpfeli genannt) mit Butterbrot und Milchkaffee.
Im Westen Österreichs (Tirol, teilw. Salzburg) entspricht Obengenanntem der Begriff „Neinerln“ (auch hier von der Zahl „neini“, 9). Die nachmittägliche Jause trägt in Tirol die Bezeichnung „Marend“ (vgl. spanisch „merienda“), im Salzburger Pinzgau „Unternessen“ (Dialekt für „zwischen den Mahlzeiten“).
Fofftein
Ebenfalls von einem Zahlenwort abgeleitet ist die norddeutsche Bezeichnung Fofftein für eine meist morgendliche Brotzeit, kann aber auch eine verzehrlose Pause bedeuten. Die plattdeutsche Zahl „Fünfzehn“ bezieht sich dabei auf die nach der ehemaligen Arbeitszeitordnung bzw. dem heutigen Arbeitszeitgesetz vorgesehenen 15 Minuten Frühstückspause.
Zwipf
In der Schweizer Armee werden Zwischenverpflegungen inoffiziell als Zwipf bezeichnet. Zwipf erhält die Mannschaft in den Pausen und besteht je nach Gusto des Küchenchefs meistens aus Tee oder Zitronenwasser, Getreideriegeln, Armeeschokolade, Biscuit, Studentenfutter oder Obst. (Siehe auch: Wiktionary-Verzeichnis der Soldatensprache der Schweizer Armee)
Imbs
In Rheinhessen heißt der in den Weinberg mitgenommene Proviant Imbs. Der Begriff stammt, wie Imbiss, etymologisch aus dem Althochdeutschen imbizan – „entbeißen“ bzw. „essen“ ab. Das Imbs war entsprechend eine unkomplizierte rustikale Zwischenmahlzeit auf der Faust, welche in der Regel um die Mittagsstunde (Rheinhessischer Dialekt: im Unnere = unter Mittag) zwischen 11 und 13 Uhr oder Abends nach der Weinlese eingenommen wurde. Das Imbs wird meistens auf dem Boden hockend, auf umgedrehten Weinkisten oder auf dem umgekippten Leseeimer eingenommen und besteht aus Hausmacher Wurst (Leberwurst, Blutwurst, Schwartenmagen), Pellkartoffeln (Gequellte, Quellmänner) mit Weiche Käs und Weck, Worscht un Woi, die auf einem auf der Erde liegenden Tischtuch ausgebreitet sind.
Pausenbrot
Vorbereitete Zwischenmahlzeit i. d. R. aus einem belegten Brot mit ggf. weiteren Snacks, die vor allem Schüler oder auch Arbeitende verpackt mit in die Schule/zum Arbeitsplatz nehmen, um es in einer Pause als Zwischenmahlzeit zu sich zu nehmen. Näheres siehe unter Pausenbrot.
Kaffee
Kaffee und Kuchen oder Kaffeetrinken ist eine traditionelle Mahlzeit zwischen Mittagessen und Abendessen in Deutschland und anderen Ländern (z. B. Österreich, Finnland, Luxemburg). Heute ist diese Mahlzeit wegen häufiger Berufstätigkeit und Zeitmangels oft ein für den Sonntag reserviertes Ereignis mit sorgfältig gedecktem Tisch (Kaffeetafel mit Kaffeegedeck) und Gästen (Kaffeeklatsch). In Deutschland wird zum Sonntagskaffee in der Regel Kuchen, Torte oder Gebäck gereicht.
Tea Time
Tea Time, zu Deutsch „Teezeit“, ist eine Tradition in Großbritannien.
Traditionell in der Zeit zwischen vier und fünf Uhr Nachmittags, wird in England Tee getrunken (der Five-o-clock-tea heißt so, weil er bis fünf Uhr beendet sein sollte). Der „Tee“ ist in der englischen Küche in Wahrheit eine Zwischenmahlzeit. Auch ein leichtes, meist nur aus kalten Speisen bestehendes Abendessen wird als „tea“ bezeichnet. Zum Schwarztee (der in England in der Regel mit Milch und Zucker, selten auch mit Zitronensaft getrunken wird) werden verschiedene Gebäcke (Scones, Shortbread, Cookies,...) sowie Toast mit Butter und Marmelade gereicht. Traditionell beliebt sind zu diesem Anlass Ei- oder Gurkensandwiches, die mit Toastbrot zubereitet werden.
Das etwas spätere Dinner wird gegen acht Uhr eingenommen, das späte Abendessen (Supper) kurz vor dem Zubettgehen.
In Ostfriesland wird um elf Uhr vormittags („Elführtje“) und am Nachmittag meist zwischen drei und vier Uhr der schwarze herb-kräftige Ostfriesentee getrunken. Der Tee wird auf Kandis (sogenannte „Kluntjes“) in die Tasse gegossen, danach wird ein Teelöffel voll Sahne hinzugefügt. Häufig wird der Nachmittagstee als Anlass genutzt, um Besuch zu empfangen oder Teepartys zu feiern.
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