- Stéphane Lambiel
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Stéphane Lambiel Nation Schweiz Geburtstag 2. April 1985 Geburtsort Martigny, Schweiz Größe 174 cm Gewicht 61 kg Karriere Verein Patineurs de Genève Trainer Peter Grütter,
Wiktor Petrenko,
Halyna SmijewskaChoreograf Salomé Brunner,
Antonio NajarroStatus zurückgetreten Karriereende 2010 Medaillenspiegel Olympische Medaillen 0 × 1 × 0 × WM-Medaillen 2 × 0 × 1 × EM-Medaillen 0 × 3 × 0 × Olympische Winterspiele Silber Turin 2006 Herren Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften Gold Moskau 2005 Herren Gold Calgary 2006 Herren Bronze Tokio 2007 Herren Eiskunstlauf-Europameisterschaften Silber Lyon 2006 Herren Silber Zagreb 2008 Herren Silber Tallinn 2010 Herren Persönliche Bestleistungen Gesamtpunkte 246,72 Olympia 2010 Kür 162,09 Olympia 2010 Kurzprogramm 84,63 Olympia 2010 Platzierungen im Eiskunstlauf Grand Prix Podiumsplatzierungen 1. 2. 3. Grand-Prix-Finale 2 0 0 Grand-Prix-Wettbewerbe 1 3 1 Stéphane Lambiel (* 2. April 1985 in Martigny) ist ein ehemaliger Schweizer Eiskunstläufer, der im Einzellauf startete. Er ist der Weltmeister von 2005 und 2006.
Inhaltsverzeichnis
Persönliches
Lambiel wuchs in Saxon auf. Sein Vater ist Schweizer, seine Mutter stammt aus Portugal. Er hat zwei Geschwister, Silvia (* 1982) und Christophe (* 1989). Lambiel spricht fließend Französisch, Deutsch, Englisch und Portugiesisch.
Karriere
Lambiel begann 1992 mit dem Eiskunstlauf. Sein Trainer war ab 1995 Peter Grütter und seine Choreografin seit 1996 Salomé Brunner. Lambiel entwarf und zeichnete seine Kostüme oft selbst. 1998 und 1999 wurde er Schweizer Juniorenmeister. Bei den Juniorenweltmeisterschaften wurde er 2000 Zehnter und 2001 Fünfter. Bereits 2001 hatte Lambiel auch sein Debüt bei den Schweizer Seniorenmeisterschaften, die er auf Anhieb gewann. Bei seinem Europameisterschaftsdebüt 2001 in Bratislava gelang ihm mit Platz Neun der Sprung unter die besten Zehn. Im darauffolgenden Jahr bestritt Lambiel in Salt Lake City seine ersten Olympischen Spiele und in Nagano seine erste Weltmeisterschaft und beendete sie auf dem 15. bzw. 18. Platz. Bei der Europameisterschaft verbesserte er sich auf den vierten Platz, ein Ergebnis, das er erst vier Jahre später unterbieten sollte. 2004 erreichte Lambiel mit dem vierten Platz erstmals die Top Ten bei Weltmeisterschaften.
Der Durchbruch gelang Lambiel im Jahr 2005. Obwohl er verletzungsbedingt an keinem Grand-Prix-Wettbewerb teilnehmen konnte und bei der Europameisterschaft als Vierter wieder eine Medaille verpasst hatte, wurde er am 17. März in Moskau Weltmeister. Es war der erste WM-Titel in der Herrenkonkurrenz für die Schweiz seit 1947, als Hans Gerschwiler siegreich war. Es war Lambiels erste Medaille bei einer internationalen Meisterschaft der Eliteklasse. Er war der einzige Läufer der Männerkonkurrenz, dem zwei fehlerfreie vierfache Toeloops in der Kür gelangen. Dabei profitierte er von der verletzungsbedingten Aufgabe Jewgeni Pljuschtschenkos nach dem Kurzprogramm, der die Titelkämpfe in den beiden Vorjahren gewonnen hatte. Allerdings hatte Lambiel bereits die Qualifikation wie auch das Kurzprogramm für sich entschieden. In der Kür lief Lambiel zum Soundtrack von King Arthur von Hans Zimmer.
In der Saison 2005/2006 gewann Lambiel bei jedem Wettbewerb, an dem er teilnahm, zumindest die Silbermedaille. Beim Cup of Russia und beim Cup of China wurde er Zweiter und gewann somit seine ersten Grand-Prix-Medaillen. Erstmals qualifizierte er sich damit für das Grand-Prix-Finale, bei dem er in Tokio siegte. Bei der Europameisterschaft in Lyon konnte Lambiel mit Silber hinter Jewgeni Pljuschtschenko endlich seine erste Medaille bei Europameisterschaften erringen. So ging er mit guten Medaillenchancen zu den Olympischen Spielen in Turin. Nach dem Kurzprogramm lag er auf dem dritten Platz, danach zeigte er die viertbeste Kür, dies reichte jedoch zur Silbermedaille hinter Pljuschtschenko, da andere größere Fehler machten. Er zeigte keinen dreifachen Axel bei den Olympischen Spielen, jedoch eine saubere Vierfach-Toeloop-Dreifach-Toeloop-Doppel-Rittberger-Kombination. Es war die dritte olympische Medaille für die Schweiz in der Herrenkonkurrenz nach Georges Gautschis Bronzemedaille 1924 und Hans Gerschwilers Silbermedaille 1948.
Nachdem Pljuschtschenko seine Teilnahme an der folgenden Weltmeisterschaft in Calgary abgesagt hatte, galt Lambiel als Favorit auf den Titel. Er wurde Vierter im Kurzprogramm und gewann die Kür. Aufgrund seines Sieges in der Qualifikation konnte er Brian Joubert schlagen und somit seinen WM-Titel verteidigen. Damit gelang es Lambiel als erstem Schweizer Eiskunstläufer, zwei Weltmeistertitel zu erringen.2007 sagte Lambiel aufgrund fehlender Motivation die Teilnahme an der Europameisterschaft ab, nachdem er bereits im November wegen einer Grippe nicht an der NHK Trophy teilnehmen konnte und somit auch das Grand-Prix-Finale verpasste. Im März bestritt er deshalb nach Skate Canada, wo er gewonnen hatte, mit der Weltmeisterschaft den erst zweiten internationalen Wettbewerb der Saison. Nach verpatztem Kurzprogramm holte er sich in Tokio mit seiner lang erwarteten Flamencokür, choreographiert von Antonio Najarro, die Bronzemedaille hinter Brian Joubert und Daisuke Takahashi.
Die Saison 2007/08 begann für Lambiel mit einem dritten Platz beim Cup of China und einem zweiten Platz beim Cup of Russia. Damit qualifizierte er sich erneut für sein zweites Grand-Prix-Finale und konnte es abermals gewinnen, wenn auch äußerst knapp vor Daisuke Takahashi. Bei der Europameisterschaft in Zagreb gewann er die Silbermedaille hinter Tomáš Verner und bei der Weltmeisterschaft belegte er aufgrund mehrerer Fehler den fünften Platz.
2008 ging Lambiel in die USA, um bei Wiktor Petrenko und Halyna Smijewska in New Jersey zu trainieren. Im Oktober sagte er jedoch seine beiden geplanten Grand-Prix-Wettbewerbe ab und verkündete seinen Rücktritt aufgrund einer Adduktorenverletzung.
Zur olympischen Saison 2009/10 kehrte Lambiel wieder zurück, trainiert wurde er wieder von Peter Grütter. Mit einem Sieg bei der Nebelhorn Trophy qualifizierte er sich für die Olympischen Spiele. Er wurde zum insgesamt neuntenmal Schweizer Meister und gewann bei der Europameisterschaft in Tallinn hinter dem ebenfalls zurückgekehrten Jewgeni Pljuschtschenko seine dritte Silbermedaille bei Europameisterschaften. Zu den Olympischen Spielen in Vancouver ging er als Fahnenträger für die Schweiz. Er belegte den vierten Platz und verfehlte die Bronzemedaille nur um einen halben Punkt. Ein paar Wochen später erklärte Lambiel seinen endgültigen Rücktritt vom Wettkampfsport. Seitdem trat er bei zahlreichen Eisrevues und Show-Veranstaltungen auf.
Sonstiges
Lambiel war vor allem für seine Pirouetten bekannt. Im Gegensatz zu den meisten Eiskunstläufern konnte er im und gegen den Uhrzeigersinn springen und Pirouetten drehen. Alexei Mischin bezeichnete ihn als herausragenden Künstler und als Pirouettengenie und bemerkte, dass er vom modernen Reglement erdrückt worden sei.[1]
Er ist nur einer von fünf europäischen Weltmeistern in der Geschichte, die nie Europameister wurden und nur einer von drei europäischen Eiskunstläufern, die mindestens zwei WM-Titel gewannen ohne jemals einen EM-Titel zu gewinnen. Der letzte Weltmeister vor Lambiel, der nie Europameister wurde, war Sergei Wolkow.
Lambiel entwarf ein eigenes Uhrmodell, genannt Spin Master.[2]
Er arbeitet vereinzelt als Choreograf, so u. a. für Denis Ten und Daisuke Takahashi.[3][4]
Ergebnisse
Wettbewerb / Jahr 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2010 Olympische Winterspiele 15. 2. 4. Weltmeisterschaften 18. 10. 4. 1. 1. 3. 5. Europameisterschaften 9. 4. 5. 6. 4. 2. 2. 2. Juniorenweltmeisterschaften 10. 5. Schweizer Meisterschaften 1. N 1. J 1. J 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. 1. - Grand-Prix-Wettbewerb / Saison 96/97 97/98 98/99 99/00 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 09/10 Grand-Prix-Finale 1. 1. Skate Canada 1. Trophée Lalique 6. Cup of Russia 5. 2. 2. Cup of China 2. 3. - Lambiel startete in der Saison 2008/2009 nicht
- N = Neulinge; J = Junioren
Andere Wettbewerbe
- 2001 – 11. Rang - Finlandia Trophy
- 2002 – 1. Rang - Les Etoiles de la Glace
- 2002 – 1. Rang - Ondrej-Nepela-Memorial
- 2009 – 1. Rang - Nebelhorn Trophy
Weblinks
Commons: Stéphane Lambiel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Webpräsenz von Stéphane Lambiel
- Stéphane Lambiel Biographieseite bei der International Skating Union
- Stéphane Lambiel in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.sovsport.ru/gazeta/article-item/309153
- ↑ http://www.121time.com/press-articles/letemps-about-121time.html
- ↑ http://absoluteskating.com/index.php?cat=interviews&id=2010takahashilambiel
- ↑ http://absoluteskating.com/index.php?cat=interviews&id=2010lambielcrystalice
1896: Gilbert Fuchs | 1897: Gustav Hügel | 1898: Henning Grenander | 1899-1900: Gustav Hügel | 1901-05: Ulrich Salchow | 1906: Gilbert Fuchs | 1907-11: Ulrich Salchow | 1912-13: Fritz Kachler | 1914: Gösta Sandahl | 1915–1921 nicht ausgetragen | 1922: Gillis Grafström | 1923: Fritz Kachler | 1924: Gillis Grafström | 1925-28: Willy Böckl | 1929: Gillis Grafström | 1930-36: Karl Schäfer | 1937-38: Felix Kaspar | 1939: Graham Sharp | 1940–1946 nicht ausgetragen | 1947: Hans Gerschwiler | 1948-52: Richard Button | 1953-56: Hayes Alan Jenkins | 1957-59: David Jenkins | 1960: Alain Giletti | 1961 nicht ausgetragen | 1962: Donald Jackson | 1963: Donald McPherson | 1964: Manfred Schnelldorfer | 1965: Alain Calmat | 1966-68: Emmerich Danzer | 1969-70: Tim Wood | 1971-73: Ondrej Nepela | 1974: Jan Hoffmann | 1975: Sergei Wolkow | 1976: John Curry | 1977: Wladimir Kowaljow | 1978: Charles Tickner | 1979: Wladimir Kowaljow | 1980: Jan Hoffmann | 1981-84: Scott Hamilton | 1985: Alexander Fadejew | 1986: Brian Boitano | 1987: Brian Orser | 1988: Brian Boitano | 1989-91: Kurt Browning | 1992: Wiktor Petrenko | 1993: Kurt Browning | 1994-95: Elvis Stojko | 1996: Todd Eldredge | 1997: Elvis Stojko | 1998-2000: Alexei Jagudin | 2001: Jewgeni Pljuschtschenko | 2002: Alexei Jagudin | 2003-04: Jewgeni Pljuschtschenko | 2005-06: Stéphane Lambiel | 2007: Brian Joubert | 2008: Jeffrey Buttle | 2009: Evan Lysacek | 2010: Daisuke Takahashi | 2011: Patrick Chan
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