- Mario Cipollini
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Mario Cipollini Mario Cipollini Personendaten Geburtsdatum 22. März 1967 Nation Italien Radsportspezifische Informationen Aktuelles Team Karriereende Disziplin Straße Fahrertyp Sprinter Profiteam(s) 1989–1991
1992–1993
1994–1995
1996–2001
2002
2003–2004
2005
2008Del Tongo
GB-MG Maglificio
Mercatone Uno
Saeco
Acqua & Sapone
Domina Vacanze
Liquigas
Rock RacingWichtigste Erfolge Weltmeister im Straßenrennen 2002
Mailand–Sanremo 2002Infobox zuletzt aktualisiert: 28. Februar 2009 Mario Cipollini (* 22. März 1967 in San Giusto di Compito, Capannori, Provinz Lucca), italienischer Radrennfahrer, gilt als einer der besten Sprinter der 90er Jahre. In seiner Karriere hat er 189 Siege errungen.
Der exzentrische Medienstar, der sich selbst gerne als "Re Leone" (König der Löwen) bezeichnete, galt als der Prototyp eines "reinen Sprinters", der nur auf völlig flachen Etappen aus einem Massensprint heraus gewinnen kann. Den größten Teil seiner Erfolge erzielte der aus der Toskana stammende "schöne Mario" dementsprechend bei großen Rundfahrten.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Cipollini trat 1989 mit seinem ersten Etappensieg beim Giro d’Italia erstmals ins Rampenlicht der Öffentlichkeit. Seitdem sammelte Cipollini (mit Ausnahme von 1993 und 1994) in jedem Jahr weitere Tageserfolge, bis er 2003 mit seinem insgesamt 42. Sieg den uralten Giro-Rekord von Alfredo Binda einstellte. Außerdem gewann er dreimal die Punktewertung des Giro.
Auch bei der Tour de France war Cipollini erfolgreich und gewann zwischen 1993 und 1999 insgesamt zwölf Etappen, darunter 1999 vier Etappen in Folge. Im gleichen Jahr absolvierte er mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 50,355 km/h die schnellste Tour-Etappe aller Zeiten. Er fuhr das bekannteste Radrennen der Welt jedoch kein einziges Mal zu Ende. Unter anderem aufgrund dieser von der Tour-Organisation als respektlos empfundenen Praxis, jeweils vor den ersten Bergetappen aus der Tour auszusteigen, wurden Cipollinis Teams in den folgenden Jahren nicht mehr zur Tour eingeladen. Bei seinem letzten Tour-Start 2004 musste er verletzungsbedingt aufgeben.
Sein erfolgreichstes Jahr hatte "Super Mario" zweifellos 2002. Im fortgeschrittenen Alter von 35 Jahren entschied er zunächst bei Mailand-San Remo erstmals das wichtigste - und keineswegs ausschließlich flache - klassische Eintagesrennen Italiens für sich. Nach einem überraschenden Sieg aus einer Ausreißergruppe bei Gent-Wevelgem und sechs Giro-Etappenerfolgen (persönlicher Rekord) triumphierte er im Herbst schließlich als erster Italiener seit zehn Jahren bei der Straßenrad-Weltmeisterschaft.
Im April 2005 beendete der mittlerweile 38-jährige Cipollini kurz vor dem Giro d’Italia vorläufig seine Karriere. Im Februar 2008 startete er beginnend mit der Teilnahme bei der Tour of California beim US-amerikanischen Continental Team Rock Racing ein Comeback. Im März 2008 wurde der Vertrag jedoch wieder gelöst. Am 1. August 2008 belegte Cipollini beim Kriterium Nacht von Hannover den zweiten Platz.
Cipollinis „Sprinterzug“
Cipollini gilt als der erste Sprinter, der konsequent einen auf ihn zugeschnittenen Sprinterzug aufgebaut hat. Sein Team kaufte gezielt Fahrer mit starken Sprintfähigkeiten ein. Dieser „Zug“ seiner Teamkollegen - vor allem in seiner Zeit bei Saeco - setzte sich während der letzten Kilometer an die Spitze des Pelotons und hielt das Tempo möglichst hoch, um Ausreißversuche zu vereiteln und Cipollini in eine maßgeschneiderte Sprintposition zu bringen. Seine wichtigsten „Anfahrer“ waren Mario Scirea und Gian Matteo Fagnini. Dieses Konzept hat die taktische Situation von Massensprints gravierend verändert. Inzwischen wurde der Sprinterzug von anderen Fahrern – vor allem Alessandro Petacchi – übernommen und perfektioniert.
Weitere Karriere
Seit der Saison 2009 gehört Mario Cipollini zum Leitungsstab der ukrainisch-italienischen Mannschaft ISD Cycling Team. Er fungiert als technischer Berater und Marketingexperte.[1] Ferner hat Cipollini angekündigt, eine Radsportbekleidungslinie mit dem Namen "Cipollini" auf den Markt zu bringen.[2] 2010 hat Mario Cipollini eine eigene Rennradmarke mit dem Namen MCipollini auf den Markt gebracht. Das ISD Cycling Team, bei dem Cipollini als Berater tätig ist, fährt schon in der Saison 2010 Rennräder dieser Marke.[3] 2011 wird der Italiener das Frauen-Radteam Cipollini-Giordana sponsern.[4]
Privatleben
Mario Cipollini stammt aus einer Radsportfamilie. Sein Vater Vivaldo war ein erfolgreicher Amateur. Cipollinis ältere Schwester Tiziana war eine starke Radrennfahrerin, und sein Bruder Cesare war ebenfalls als Radprofi aktiv, wenn auch nicht so erfolgreich wie Mario.[5]
Cipollini ist seit 1993 mit Sabrina Landucci, Schwester des ehemaligen Fußballprofis Marco Landucci (u.a. Inter Mailand, AC Florenz), verheiratet. Das Ehepaar hat zwei Töchter. und Wohnsitze in Monte Carlo (Monaco) und Monte San Quirico bei Lucca.
Im April 2009 wurde Cipollini zunächst wegen Steuerhinterziehung vom Gericht zu 22 Monaten Haft und einer Geldstrafe von 1,9 Millionen Euro verurteilt.[6] Im Juni 2010 wurde Cipollini im Berufungsverfahren vom Vorwurf der Steuerhinterziehung freigesprochen. Das Gericht in Lucca stellte fest, dass er in der fraglichen Zeit - wie angegeben - in Monte Carlo (Monaco) gelebt habe. Die Anklage hatte dagegen behauptet, Cipollini habe nur zum Schein in Monaco gelebt und sei deshalb in Italien steuerpflichtig gewesen. Diese Behauptung wurde mit dem Berufungsurteil widerlegt. Wegen der in Italien herrschenden Amnestie hätte Cipollini aber selbst bei einer Verurteilung nicht ins Gefängnis gehen müssen.[7]
Wichtigste Erfolge
Eintagesrennen
- Straßenrad-Weltmeister 2002
- Mailand-San Remo 2002
- Gent-Wevelgem 1992, 1993, 2002
- italienischer Straßenmeister 1996
- E3-Preis Flandern 1993
- GP van Steenbergen 1993
- Trofeo Luis Puig 1995, 1999
- Giro dell'Etna 1991
- GP Costa degli Etruschi 1998 und 2000
- Giro della Provincia di Lucca 2005
Etappensiege bei Rundfahrten
- 12 Etappen Tour de France: 1/1993, 2/1995, 1/1996, 2/1997, 2/1998, 4/1999
- 42 Etappen Giro d’Italia: 1/1989, 2/1990, 3/1991, 4/1992, 2/1995, 4/1996, 5/1997, 4/1998, 4/1999, 1/2000, 4/2001, 6/2002, 2/2003
- 3 Etappen Vuelta a España: 3/2002
Auszeichnungen
- Vélo d’Or 2002
Einzelnachweise
- ↑ Gazzetta dello Sport v. 10. November 2008
- ↑ Corriere Fiorentino v. 12. Januar 2009
- ↑ Cyclingnews: ISD to ride Cipollini bikes in 2010, 19. Januar 2010
- ↑ Cipollini sponsert Frauen-Rennstall
- ↑ Sportlerfamilien - La Famiglia Cipollini auf cycling4fans.de
- ↑ Hamburger Abendblatt v. 20. April 2009
- ↑ Sport1: Cipollini freigesprochen, 9. Juni 2010
Weblinks
Commons: Mario Cipollini – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Mario Cipollini in der Datenbank der Tour de France (englisch)
- Mario Cipollini in der Datenbank von Radsportseiten.net
- Mario Cipollini in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
1927, 1930, 1932 Alfredo Binda | 1928, 1929 Georges Ronsse | 1931 Learco Guerra | 1933 Georges Speicher | 1934 Karel Kaers | 1935 Jean Aerts | 1936 Antonin Magne | 1937 Eloi Meulenberg | 1938 Marcel Kint | 1946 Hans Knecht | 1947 Theofiel Middelkamp | 1948, 1950 Briek Schotte | 1949, 1956, 1957 Rik Van Steenbergen | 1951 Ferdy Kübler | 1952 Heinz Müller | 1953 Fausto Coppi | 1954 Louison Bobet | 1955 Stan Ockers | 1958 Ercole Baldini | 1959 André Darrigade | 1960, 1961 Rik Van Looy | 1962 Jean Stablinski | 1963 Benoni Beheyt | 1964 Jan Janssen | 1965 Tom Simpson | 1966 Rudi Altig | 1967, 1971, 1974 Eddy Merckx | 1968 Vittorio Adorni | 1969 Harm Ottenbros | 1970 Jean-Pierre Monseré | 1972 Marino Basso | 1973 Felice Gimondi | 1975 Hennie Kuiper | 1976, 1981 Freddy Maertens | 1977 Francesco Moser | 1978 Gerrie Knetemann | 1979 Jan Raas | 1980 Bernard Hinault | 1982 Giuseppe Saronni | 1983, 1989 Greg LeMond | 1984 Claude Criquielion | 1985 Joop Zoetemelk | 1986 Moreno Argentin | 1987 Stephen Roche | 1988 Maurizio Fondriest | 1990 Rudy Dhaenens | 1991, 1992 Gianni Bugno | 1993 Lance Armstrong | 1994 Luc Leblanc | 1995 Abraham Olano | 1996 Johan Museeuw | 1997 Laurent Brochard | 1998 Oscar Camenzind | 1999, 2001, 2004 Óscar Freire | 2000 Romāns Vainšteins | 2002 Mario Cipollini | 2003 Igor Astarloa | 2005 Tom Boonen | 2006, 2007 Paolo Bettini | 2008 Alessandro Ballan | 2009 Cadel Evans | 2010 Thor Hushovd | 2011 Mark Cavendish
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