- Religion in der Türkei
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Die Türkei versteht sich als ein laizistischer Staat, dessen Bevölkerung sich überwiegend zum Islam bekennt. Anders als der französische Laizismus beinhaltet der türkische keine absolute Trennung von Religion und Staat, sondern eine staatliche Kontrolle der Religion. Eigenständige politische Einmischung der Religionsgemeinschaften ist unerwünscht. Daher stehen alle Religionen ebenso wie die Hauptreligion, der sunnitische Islam, unter staatlicher Aufsicht.[1]
Aus politisch-soziologischer Perspektive tritt der sunnitische Islam in drei Varianten auf: als Staatsislam, Volksislam sowie als politischer Islam (Islamismus).[2]
Der größte Teil der Muslime sind Sunniten, gefolgt von Aleviten, die jedoch in offiziellen Statistiken nicht eigens gezählt, sondern nominell als Muslime verzeichnet werden und deren Anteil unterschiedlich geschätzt wird (siehe unten). Zu den religiösen Minderheiten zählen weiterhin Christen verschiedener Konfessionen, Juden, Bahai, Jesiden u. a. Die Minderheitenpolitik der Türkei ist – gerade auch im Zusammenhang der Beitrittsverhandlungen der Türkei mit der Europäischen Union – politisch sehr umstritten.
Die Türkei zählt neben Albanien, Kosovo, Bosnien-Herzegowina und den ehemaligen muslimischen Sowjetrepubliken zu den wenigen mehrheitlich muslimischen Staaten, in denen das islamische Recht – die Scharia – nicht gilt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Region der heutigen Türkei blickt auf ca. 7000 Jahre Kultur- und Religionsgeschichte zurück. Als strategisch und wirtschaftlich bedeutsames Gebiet war sie vielfach Schauplatz von Völkerwanderungen, Eroberungen, politischen, wirtschaftlichen und religiösen Auseinandersetzungen, aber auch ein Zentrum von Philosophie, Theologie, Kunst und Kulturentwicklung.
Für das Christentum spielt sie historisch eine zentrale Rolle
- als erstes Missionsgebiet der Urkirche und Wirkungsstätte des Apostels Paulus – besonders bekannt ist seine Auseinandersetzung mit den Silberschmieden in Ephesos,[3]
- als Ort der Ökumenischen Konzilien in Nicea, Konstantinopel, Ephesos und Chalkedon,
- als Gebiet der altkirchlichen Patriarchate Konstantinopel und Antiochia,
- als Zentrum des christianisierten Oströmischen Reiches und der byzantinisch-orthodoxen Kirche.
Für den Islam spielt sie historisch eine zentrale Rolle
- als Zentrum des Osmanischen Reiches, dessen Sultane jahrhundertelang das Kalifat, die Herrschaft über die Gläubigen in der Nachfolge Mohammeds, innehatten,
- als Entstehungsort verschiedenster religiöser Orden und Bewegungen, etwa der Aleviten.
Für das Judentum spielte sie historisch eine wichtige Rolle
- als Zufluchtsort nach der Vertreibung der Juden aus Spanien
- als Transitland nach Palästina für jüdische Flüchtlinge während des Holocausts.
Frühe Hochkulturen
In unmittelbarer Nachbarschaft des Zweistromlandes, jedoch durch die Barriere des Antitaurusgebirges und seiner Ausläufer abgegrenzt, entwickelten sich in Kleinasien seit etwa 30.000 v. Chr. verschiedene eigenständige stein- und frühbronzezeitliche Kulturen, „die dann später von den um 2000 v. Chr. eingewanderten Hethitern zumindest in Zentral-Anatolien zu einer Einheit zusammengefasst worden sind.“[4] Der ausgeprägte Götterkult der Hethiter, der sich in den zahlreichen Tempelbezirken ihrer ausgegrabenen Hauptstadt Hattuša spiegelt, greift in seiner Ikonographie lokale Kulte des 3. Jahrtausends, unter anderem der Hattier, wieder auf. In Schreinen wurden Götter verehrt, dargestellt durch Symbole oder Stelen.[5][6]
Die beiden wichtigsten Mythen hattischer Herkunft sind die kultischen Legenden von dem Fruchtbarkeitsgott Telipinu, der sich im Ärger in die Unterwelt zurückzieht und so das Land verdorren lässt, bis die Göttin Kamrušepa ihn besänftigt und wieder hervorholt; sowie von dem Kampf des Wettergottes mit dem Drachen Illuyanka, in dem dieser unterliegt und von anderen Göttern gerettet werden muss. Es gibt Hinweise darauf, dass diese Göttermythen in kultischen Riten schauspielerisch dargestellt wurden, indem die Menschen die Rolle der helfenden Gottheiten übernahmen.[5]
Frühes Christentum
Nach der Apostelgeschichte (Apg), einem Buch des Neuen Testaments, wurden die ersten christlichen Gemeinden auf dem Gebiet der heutigen Türkei von Gläubigen gegründet, die vor der Verfolgung durch Saulus bzw. Paulus aus Judäa flohen. Die Stadt Antiochia am Orontes (heute Antakya) wird ausdrücklich genannt.[7] Dort hin wurde Paulus gerufen, nachdem er sich nach seiner Bekehrung eine Zeitlang in seiner Geburtsstadt Tarsus aufgehalten hatte, die ebenfalls in der heutigen Türkei liegt.[8]
Mission des Apostels Paulus
Über den Apostel Paulus und seine Tätigkeit als Wanderprediger bzw. Missionar sind wir ausschließlich durch das Neue Testament (NT) unterrichtet, und zwar einerseits durch die Apostelgeschichte (Apg), deren zweite Hälfte sich fast ausschließlich mit Paulus beschäftigt, und durch die Briefe des Paulus, die im NT enthalten sind.
In der sogenannten „ersten Missionsreise“ besuchte Paulus zunächst Zypern, die Heimat seines Begleiters Apostel Barnabas.[9]
Nach der Bekehrung des Statthalters der Insel, L. Sergius Paul(l)us, der sich historisch durch eine oder gar mehrere Inschriften nachweisen lässt,[10][11][12][13] reiste Paulus in dessen damals phrygische Heimatstadt,[14] Antiochia.[15] Seine dortige Predigt führte –wie oft in der Apostelgeschichte – zur Polarisierung und zur Verfolgung der Christen, weshalb Barnabas und Paulus nach Ikonium (heute Konya), Lystra und schließlich Derbe flohen und dort ebenfalls Gemeinden gründeten, bevor sie über Antiochia bei Pisidien nach Antiochia am Orontes zurückkehrten.
Im weiteren Verlauf der Apg wird das Wirken von Paulus im Inneren Kleinasiens nur summarisch geschildert.[16] Umstritten ist, wie der dabei benutzte Ausdruck „Galatien“ zu verstehen ist: Während die meisten Theologen im deutschsprachigen Raum dies auf die Landschaft Galatien beziehen, macht Breytenbach[17] darauf aufmerksam, dass im angelsächsischen Raum die meisten Forscher davon ausgehen, dass damit die auf der „ersten Missionsreise“ besuchten Gebiete gemeint sind, die in der Provinz Galatien lagen. Ein Argument für die „Provinzhypothese“ ist, dass sich nach ihr ergibt, dass Paulus in Apg 16,6-11 von Gott auf dem kürzesten Weg vom phrygischen Teil Galatiens (d. h. Antiochia bei Pisidien) nach Makedonien (Philippi) geführt wird, während sich nach der „Landschaftshypothese“ ein merkwürdiger Zickzackkurs ergibt. – Auf jeden Fall kommt Paulus dabei auch nach Troas (Troja)[18], wo später[19] eine christliche Gemeinde erwähnt wird.
Nach der Apostelgeschichte hat Paulus – was das Gebiet der heutigen Türkei betrifft – vor allem in Ephesus gewirkt[20], insgesamt „drei Jahre“ (was nach der damaligen Zählmethode 1-3 Jahren entspricht). Nach dem (unvermeidlichen) Konflikt mit den Juden predigte er in einem angemieteten Saal, und war so erfolgreich, dass er auch heidnische Reaktionen hervorrief: Die Silberschmiede, die vor allem silberne Abbilder des Tempels der Artemis verkauften, organisierten eine „Demonstration“, die in tumultartigen Ausschreitungen und einer chaotischen „Volksversammlung“ endete.
Das Wirken des Paulus in Ephesus (bzw. in der Provinz „Asia“, deren Hauptstadt Ephesus war,) ist auch in seinen Briefen bezeugt: es wird mehrmals erwähnt,[21] außerdem gibt es einen Brief an die Epheser und einen Brief nach Kolossä, der an eine Gemeinde gerichtet ist, die wohl von Ephesus aus gegründet wurde.
Byzantinisches Reich
Im Byzantinischen Reich (auch Oströmisches Reich) hatte das Christentum des Byzantinischen Ritus auf heutigem türkischen Territorium seinen Höhepunkt. Die Region der heutigen Türkei war Zentrum der orthodoxen Kirche im Oströmischen Reich. Nach der zunehmenden Einnahme des Landes durch die muslimischen Seldschuken wurde das Christentum in der Region jedoch stark zurückgedrängt.
Osmanisches Reich
→ Hauptartikel: Religion im Osmanischen ReichStaatsreligion im Osmanischen Reich war der Islam. Im Verhältnis zwischen offiziellem Islam und dem im Volk verbreiteten Glaubensformen des Sufismus kam es gelegentlich zu Spannungen. Der Sufismus in der Türkei verbreitete sich etwa ab dem 10. Jahrhundert, bis zum 15. Jahrhundert waren mystische Praktiken von Sufi-Orden im gesamten Reichsgebiet verbreitet. Am bekanntesten wurde der Mevlevi-Orden von Konya.
Im Osmanischen Reich war die Religionsfreiheit für Christen und Juden anfangs gewährleistet, besonders in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dem Millet-System nach durften sie ihre Angelegenheiten selber regeln. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde im Zuge der Tanzimat-Reformen das Millet-System nach und nach aufgelöst und die Gleichstellung der Religionen durchgesetzt, wenn auch gegen den Widerstand des muslimischen Klerus, welche eine Verringerung seiner Macht befürchtete. Mit der Amtsübernahme von Abdülhamid II., dem sogenannten Roten Sultan, und der Rückgängigmachung des Demokratisierungsprozesses – die Osmanische Verfassung von 1876 wurde 1878 de facto ausgesetzt – begann sich ein stetig steigender Nationalismus in Hass und Gewalt auf die Minderheiten niederzuschlagen. Eine Ursache wird dabei in der geopolitischen Einflussnahme diverser europäischer Mächte auf die nichtmuslimischen Minderheiten im Osmanischen Reich gesehen. Erste größere Massaker gegen die armenisch-apostolischen Christen geschahen zwischen 1894 und 1897/98. Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts kam es schließlich zum Völkermord an den Armeniern und Aramäern, welche gleichfalls christlich getauft waren.[22]
Die Republik
Das Verhältnis des Staates zur islamischen Religion hat sich unter dem ersten türkischen Präsidenten Mustafa Kemal Atatürk grundlegend geändert. Es erfolgte eine strikte Trennung von Religion und Staat und der Laizismus (türkisch laîklik) wurde eingeführt. Allerdings kontrollierten die Kemalisten unter Mustafa Kemal Atatürk den Islam. Die Reformen Atatürks gewährleisteten den Aleviten Religionsfreiheit, die Sufi-Orden jedoch wurden verboten. Ebenso erging es den Bektaschi, deren heutiges Zentrum nun in Albanien liegt. Zum ersten Mal jedoch wurde explizit jeder türkische Staatsbürger unabhängig seiner Religion als gleichwertiger Türke betrachtet.
Durch den Vertrag von Lausanne von 1923 erhielten auch die griechisch-orthodoxen und armenisch-apostolischen Christen sowie die Juden in der Türkischen Republik gewisse Kollektivrechte. 1928 ließ Atatürk die Stellung des Islam als Staatsreligion aus der Verfassung streichen und den Laizismus als politischen Grundsatz des türkischen Staates einführen. Im Zuge des Modernisierungsprozesses wurden nach und nach religiöse Kleidung (Kopftuch, Turban, Fès und Schleier) aus dem Alltag verbannt und europäische Kleidung propagiert (siehe auch Hutreform). Auch wurden Mann und Frau rechtlich gleichgestellt, was auf die Zurückdrängung des starken religiösen Einflusses auf Staat und Gesellschaft abzielte. Bereits 1925 wurde die Scharia, das islamische Recht, in der Türkei vollständig abgeschafft.
Nach dem Tode Atatürks wurden einige gesellschaftspolitische Reformen rückgängig gemacht. Nach mehreren Gewaltakten gegen Christen in der Türkei (siehe Christenverfolgung), wie dem Pogrom von Istanbul, sowie der Auswanderung der Juden nach Israel, kam hingegen das kulturell einst reiche christliche und jüdische Leben in der Türkei praktisch bis heute zum erliegen.
Religionen in der Türkei
Religiöse Zusammensetzung
Rund 99 Prozent der türkischen Bevölkerung sind – zumindest nominell – Muslime, darunter ein Anteil Aleviten, über den es unterschiedliche Schätzungen gibt. Diese reichen von 15 % bis zu einem Drittel der türkischen Muslime, meist zwischen 15 und 25 %.[23] Außerdem leben in der Türkei ca. 0,2 % Christen (100.000[24]) und etwa 0,04 % Juden (25.000). Die größte Gruppe unter den Christen bilden die etwa 65.000 Angehörigen der Armenischen Apostolischen Kirche und der Armenisch-Katholischen Kirche. Dazu kommen ungefähr 2000 griechisch-orthodoxe Christen (die überwiegend in Istanbul leben) und schätzungsweise 2000 syrisch-orthodoxe, syrisch-katholische und chaldäisch-katholische Christen (siehe auch: Aramäer in der Türkei). Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebten noch etwa 20% Christen auf dem Gebiet der heutigen Türkei.
Istanbul ist Sitz des ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel, das den ersten Ehrenrang innerhalb der orthodoxen Kirche einnimmt, von der türkischen Regierung in dieser Position aber nicht anerkannt wird. Ferner residiert in Istanbul der Patriarch von Konstantinopel der armenisch-apostolischen Kirche.
Jeder Einwohner der Türkei gilt automatisch als Muslim, sofern er nicht explizit einer anderen Religion zugeordnet wird. Einen formalen Austritt aus der muslimischen Gemeinde gibt es nicht, so dass auch Konfessionslose offiziell als Muslime geführt werden. Die Zahl der Atheisten und Agnostiker in der Türkei ist daher nicht bekannt.
Nicht anerkannte Religionen
Siehe auch: Georgisch-Orthodoxe Kirche in der TürkeiAleviten
Die Aleviten sind eine Glaubensgemeinschaft in Anatolien, deren Anhänger sich selbst nicht immer der muslimischen Glaubensgemeinschaft zurechnen. Sie lehnen das islamische Recht ab, betrachten Wallfahrt, Almosensteuer, Fasten und Ritualgebet nicht als religiöse Hauptpflichten und ergänzen das Glaubensbekenntnis mit einer auf Ali bezogenen Wendung. Die Aleviten wurden im Osmanischen Reich zum Teil blutig verfolgt, da sie sich, ermutigt durch die Schiiten aus dem benachbarten Iran, gegen den osmanischen Staat auflehnten. Die Aleviten wurden mehrfach Opfer von islamischen Fundamentalisten und türkischen Nationalisten wie beim Brand des Madimak-Hotels oder beim Pogrom von Maraş.[25][26][27][28]
Die Rechtssituation der Aleviten ist in der Türkei noch immer mangelhaft. So sind sie immer noch keine anerkannte religiöse Minderheit, ihre Gebetshäuser werden nicht als solche respektiert und sie bekommen keine staatliche Unterstützung. Ein weiterer Problempunkt ist, dass alevitische Kinder am sunnitisch geprägten Religionsunterricht teilnehmen müssen.
Yeziden
Die Yeziden (kurdisch: Êzîdî) sind Angehörige einer synkretistischen Religionsgemeinschaft mit Elementen aus allen orientalischen Religionen wie dem Zoroastrismus, Mithraismus, Manichäismus, Judentum und dem Islam. Ethnisch sind die Yeziden den Kurden zuzurechnen. Sie sprechen Kurmandschi und bewohnen noch einige Dutzend Dörfer in Südostanatolien. Ihre Hauptsiedlungsgebiete liegen heute im Norden Iraks (Südkurdistan) mit ihrem religiösem Zentrum Lalisch. Außerdem gibt es in Armenien, Georgien, Russland und Syrien kleinere yezidische Gemeinden. Bedingt durch ihre Religionszugehörigkeit waren die Yeziden in ihrer Geschichte vielfach Verfolgungen durch ihre muslimischen Nachbarn ausgesetzt. In der heutigen Türkei nehmen sie durch ihre ethnische und religiöse Zugehörigkeit eine doppelte Außenseiterposition ein und hatten und haben mit Diskriminierungen zu kämpfen. Vielfach werden die Yeziden irrtümlich (oder als Nichtmuslime) auch als Teufelsanbeter (Şeytana tapan) bezeichnet. Eine staatlich gelenkte Verfolgung findet heute nicht mehr statt, da sie in ihren Herkunftsländern zahlenmäßig keine Rolle mehr spielen. Die meisten Yeziden aus der Türkei sind in den letzten Jahrzehnten nach Europa, vor allem nach Deutschland, ausgewandert.
Islam und Gesellschaft
In der Türkei selbst nimmt seit den 1970er und 1980er Jahren der Einfluss von konservativen Muslimen zu. Es bekennt sich ein immer größerer Teil der Bevölkerung zu ihrer islamischen Identität. So nahm in nur vier Jahren (zwischen 2003 und 2007) die Zahl der Kopftuch-tragenden Frauen von etwa 64,2 auf 69,4 % zu.[29] Auch die hohen Wahlerfolge der islamisch-konservativen Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung gelten als Zeichen einer sich neu ausrichtenden türkischen Gesellschaft.
Verhältnis von Staat und Religion
Laizismus
Staatsgründer Atatürk machte den Laizismus zu einer der sechs Säulen der modernen Türkei. Dieses Prinzip schreibt eine strenge Trennung von Religion und Staat vor. Artikel 24 der Verfassung von 1982 beschränkt die Glaubensfreiheit auf das Individuum. Religionsgemeinschaften können aus diesem Abschnitt der Verfassung keine Rechte geltend machen.
Einen starken Rückhalt hatte der Laizismus tradtitionsgemäßg beim türkischen Militär.[30]
Im politischen Gefüge der Türkei ist seit den 1980er Jahren ein Machtverlust der laizistischen Kräfte zugunsten islamistisch und nationalistisch orientierter Parteien zu verzeichnen. Mit der Zurückdrängung des Militärs erfolgte ein Wiederaufleben des Religiösen in der Öffentlichkeit und eine Re-Islamisierung.[31] Konsequente Vertreter des Laizismus werfen ihren Gegnern diesbezüglich İrtica vor. Insbesondere wird der Bewegung um Fethullah Gülen eine Unterminierung des Laizismus angelastet.
Die unter Erdogan beschlossene Aufhebung des Kopftuchverbots an türkischen Hochschulen wurde durch das Verfassungsgericht mit Verweis auf den Laizismus gekippt.
Präsidium für Religionsangelegenheiten
Die privilegierte Religion der Türkei ist der sunnitische Staatsislam. Die sunnitischen Einrichtungen werden vom staatlichen Diyanet İşleri Başkanlığı, dem Präsidium für Religionsangelegenheiten, verwaltet. Es beschäftigt ca. 88.000 Angestellte – Vorbeter, Prediger, Gebetsrufer und islamische Rechtsgelehrte und regelt deren Ausbildung, bezahlt und erhält über 70.000 Moscheen, überwacht die religiöse Literatur und gibt landesweit den Inhalt der zu haltenden Predigten vor.[2] Ebenso ist es zuständig für die knapp 900 sogenannten Religionsbeauftragten (Imame) an den DITIB-Moscheen in Deutschland. Das „Diyanet“ kümmert sich jedoch nur um die Entsendung von Vorbetern und Religionsbeauftragten an die Moscheen. Es errichtet keine Moscheen, ebenso wenig wie alevitische Cem-Gebetshäuser. Letztere sind nicht gleichgestellt mit den herkömmlichen Moscheen, sondern entsprechen den christlichen Ordenshäusern, die ihre Leitungsstrukturen selbst organisieren.
Politischer Islam und Islamismus
Der politische Islam in der Türkei bildet eine Gegenbewegung zum kemalistischen Staatsislam und ist historisch mit den Namen Mehmet Zahid Kotku und Necmettin Erbakan verbunden. Er hat verschiedene politische Parteien hervorgebracht, die den Laizismus in Frage stellten und daher z. T. verboten wurden. Zunächst war er eher eine religiös-traditionalistische Bewegung, die einen stärkeren Einfluss des Islam auf Politik und Gesellschaft forderte. In jüngerer Zeit besetzte ein Reformflügel zunehmend soziale und wirtschaftliche Themen und konnte so große Teile der Bevölkerung für sich gewinnen.[2] Eine gemäßigte Variante des politischen Islam vertritt der derzeit regierende Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan.
Noch immer findet jedoch ein gesellschaftlicher Machtkampf zwischen Kemalismus und politischem Islam statt, der sich u. a. in Symboldiskussionen äußert: „Ihren sichtbaren Ausdruck findet die Auseinandersetzung um die Rolle des Islam in der türkischen Gesellschaft heutzutage in der Diskussion um das Tragen des Kopftuchs.“[2] Weitere Konfliktlinien in Sachen Laizismus zeigen sich zwischen der Armeeführung und der Regierung unter Ministerpräsident Erdoğan.
Rechte der religiösen Minderheiten
Die Auseinandersetzung zwischen Staatsislam und politischem Islam beeinflusst auch die Situation der religiösen Minderheiten in der Türkei. Aus Angst vor islamistischem Machtzuwachs zögert der Staat, den nichtmuslimischen Religionsgemeinschaften institutionelle Rechte zuzugestehen.[32]
Den Juden sowie den orthodoxen und den armenischen Christen wird nach dem Vertrag von Lausanne Minderheitenschutz gewährt. Christlichen Gemeinden ist es erlaubt, eigene Schulen zu betreiben. Sie dürfen jedoch keinen Priesternachwuchs für die Betreuung und Seelsorge der christlichen Türken ausbilden. Zudem bleiben die vor über 35 Jahren durch den türkischen Staat geschlossenen christlichen Seminare weiterhin geschlossen.
Nicht unter die Bestimmungen des Lausanner Vertrags fallen allerdings die syrisch-orthodoxen Christen Südostanatoliens (Tur Abdin). Die fast ausschließlich aus Ausländern bestehenden protestantischen und katholischen Gemeinschaften dürfen kein Eigentum erwerben, wurden in den letzten Jahren zunehmend enteignet und dürfen genau wie Sekten und verschiedene islamische Gruppierungen keine offiziellen Gemeinden bilden.
In der Türkei ist zumindest die freie Religionswahl erlaubt. Christen werden allerdings trotzdem weiterhin diskriminiert. In den EU-Beitrittsgesprächen ist dieses Problem gegenüber Ankara wiederholt angesprochen worden. Eine Lösung aber ist nicht in Sicht. So besitzen Kirchen in der Türkei keinen Rechtsstatus, können also keine Rechtsgeschäfte tätigen. Kirchen dürfen ihr Personal nicht selbst ausbilden, und immer wieder wird ihr Eigentum entschädigungslos enteignet.[33]
Die desolate Lage der Christen und Juden wird von Menschrechtsorganisationen wie Amnesty International und der Gesellschaft für bedrohte Völker bestätigt. Die EU drängt die Türkei auf rasche Verbesserungen.[34][35][36]
In Alanya ist jedoch vor kurzem die Einrichtung offizieller katholischer und evangelischer Seelsorge gestattet worden, um dem Bedarf der Urlauber entgegenzukommen. Vor allem seit sich europäische Rentner teilweise dort dauerhaft oder doch für mehrere Monate im Jahr niederlassen, entstand hier ein Bedarf, der sich mit den bisher üblichen rechtlichen Konstrukten (Seelsorger sind offiziell Botschaftsangehörige, Firmenteilhaber etc.) nicht mehr decken ließ.
Im Personalausweis gibt es eine Rubrik für die Religionszugehörigkeit, die Eintragung darin ist jedoch freiwillig, frei wählbar und jederzeit änderbar, falls der Inhaber dies möchte.
Schwierigkeiten der religiösen Minderheiten
Historische Verbrechen
Völkermord an Minderheiten
Während des Zerfallprozesses des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg kam es im Zuge nationalistischer Auseinandersetzungen zum Völkermord an den (christlichen) Armeniern/Aramäern. Diese belastende Vergangenheit ist bis heute in der öffentlichen Wahrnehmung nur unzureichend aufgearbeitet und erschwert das Zusammenleben der ethnischen und religiösen Gruppen in der Türkei (vgl. die Ermordung des armenischen Journalisten Hrant Dink im Januar 2007).
Das Pogrom von Istanbul
Ein bekanntes Beispiel für Pogrome gegen nichtmuslimische Minderheiten in der Türkei fand 1955 statt. In der Nacht vom 6. auf den 7. September 1955 wurde das Pogrom von Istanbul entfacht, in deren Folge nahezu 100.000 Christen das Land verließen[37], und denen wie in der Vergangenheit auch Juden, Armenier und Aramäer zum Opfer fielen. Ein fanatisierter Mob setzte allein in Istanbul 72 orthodoxe Kirchen und mehr als 30 christliche Schulen in Brand. Danach schändete er christliche Friedhöfe und verwüstete rund 3.500 Wohnhäuser und mehr als 4.000 Geschäfte. Mord, Vergewaltigung und schwerste Menschenrechtsverletzungen kamen hinzu. Die türkische Polizei sah tatenlos zu.[38][39]
Thrakien-Pogrom von 1934
Im Jahre 1934 gab es ein Pogrom gegen die jüdische Minderheit in Thrakien.
Defizite bei der Gewährung der Religionsfreiheit
Im Oktober 1997 erließ der Gouverneur der Provinz Mardin ein Verbot gegen die christlichen Klöster Zafaran und Mor Gabriel, ausländische Gäste zu beherbergen und Religions- sowie muttersprachlichen Unterricht zu erteilen. Internationale Proteste bewirkten, dass zumindest das Beherbergungsverbot wieder aufgehoben wurde. Sprachunterricht in Aramäisch ist aber weiterhin untersagt.[40] Bereits 1979 war das Internat des Klosters bei Mardin aufgrund staatlicher Verfügung geschlossen worden.[41]
Für die EU-Kommissionen und europäischen Regierungen ist die alarmierende Situation der christlichen Minderheiten vorrangig, da diese durch die „Jungtürken" (1914/15) sowie während der Zypern-Krise 1955 von 25 % auf etwa zwischen 0,1 und 0,15 % der türkischen Bevölkerung reduziert worden waren. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) geht von „etwa 150.000 Christen armenischer, syrisch-orthodoxer und griechisch-orthodoxer Herkunft" aus, während Missio, das Katholische Missionswerk, die Zahl der Christen mit rund 100.000 angibt. Die Gesellschaft für bedrohte Völker wiederum geht davon aus, dass die Zahl etwa zwischen den beiden liegt.
EU-Beobachter und Menschenrechtsorganisationen berichteten 1997 von vielen Erleichterungen für aramäische Christen vor allem im Tur Abdin.[42] Glaubensflüchtlingen und Vertriebenen war es möglich, in einige Dörfer zurückkehren und Unterricht in aramäischer Sprache abzuhalten, was bis vor kurzem noch behindert wurde. Dieser Unterricht wird jedoch nicht offiziell anerkannt, was auch für diese Volksgruppe als ganzes gilt.
2007 segnete Erzbischof Samuel Aktaş vom Kloster Mor Gabriel nach einem Gottesdienst in der noch zerstörten Marienkirche die bereits bewohnten Neubauhäuser im Dorf Kafro im Tur Abdin. Bis Ende September wird die 11. Rückkehrerfamilie in dem seit Mitte der 1990er Jahre leer stehenden Ort erwartet. Aus Sicherheitsgründen fand nur eine gemeindeinterne Eröffnungsfeier statt.[43] Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg hat mit einem Urteil die Eigentumsrechte nicht-muslimischer Minderheiten in der Türkei gestärkt, wie die „Wiener Zeitung“ berichtete. Die Türkei wurde unter Androhung einer Entschädigungszahlung zur Rückgabe von zwei Immobilien verurteilt, die der Istanbuler Stiftung einer griechisch-orthodoxen Schule des Ökumenischen Patriarchats in den 1950er-Jahren geschenkt und 1996 vom Staat beschlagnahmt worden waren.[44]
2010 absolvierte Bundespräsident Christian Wulff einen Staatsbesuch in der Türkei (Näheres hier). Dabei plädierte er für Religionsfreiheit und besuchte einen Gottesdienst. Im August 2011 - vor dem geplanten Gegenbesuch des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan - kündigte der Staat Türkei an, nicht-muslimischen Stiftungen Hunderte enteignete Immobilien zurückzugeben oder sie zu entschädigen.[45]
Islamistische und nationalistische Gewalt
Islamistischer und nationalistischer Extremismus führen immer wieder zu Gewalt gegen Christen und andere Minderheiten. Wie Amnesty International betonte, lagen Ende 2001 keine Erkenntnisse vor, dass von staatlicher Seite Christenverfolgungen stattfinden würden. Man wüsste aber um die Behinderung freier Religionsausübung in der Türkei.[46] In den vergangenen Jahren hat die türkische Regierung in Ankara mehrfach die Tätigkeit christlicher Missionswerke kritisiert.[47]
Attentate gegen Christen
Am 11. März 2006 wurde der Kapuziner Hanri Leylek in Mersin von einem jungen Mann mit einem Messer angegriffen, den kurz danach die Polizei in Gewahrsam nehmen konnte. Dies war in Mersin bereits der zweite Angriff auf einen Geistlichen binnen vier Monaten. In Mersin, das von 1993 bis 1999 katholischer Bischofssitz war, leben laut verschiedener Pressemeldungen rund 700 Christen, darunter rund 360 Gläubige aus verschiedenen katholischen Riten: Lateiner, Maroniten, griechische Katholiken, armenische Katholiken, syrische Katholiken und Chaldäer.[48]
2006 wurde der italienische Priester Andrea Santoro während des Gebetes in der Kirche von Trabzon durch einen türkischen Jugendlichen von hinten erschossen.[49] Am 19. Januar 2007 traf das gleiche Schicksal den als prominentestes Sprachrohr der Armenier bekannten Journalisten Hrant Dink in Istanbul.[50] Polizisten ließen sich zusammen mit dem Mörder des Journalisten und einer türkischen Fahne fotografieren und filmen. Die Beamten wurden vom Dienst suspendiert und strafrechtlich verfolgt. Diese Bilder lösten in der Türkei und weltweit Proteste aus. Der Täter, Ogün Samast, brüstete sich damit, einen Ungläubigen getötet zu haben[51], der die Türkei beleidigt hätte.[52] Da er aus derselben Stadt stammte, in der auch Don Santoro ermordet worden ist, sucht die türkische Polizei dort nach eventuellen Zusammenhängen.
Im Jahr 2006 startete die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte einen internationalen Appell unter dem Motto „Türkei: Erst die Christen vertreiben, dann in die EU?“ Darin fordert die IGFM nochmals den EU-Ministerrat auf, „angesichts der negativen Entwicklung in der Türkei eine deutliche Klärung der Vorgänge in der Türkei zu verlangen und konsequent auf der Erfüllung der Kopenhagener Kriterien zu bestehen“. Der Patriarch Bartholomäus I., das Ehrenoberhaupt der rund 250 Millionen orthodoxen Christen, bestätigt, dass sich die Lage der Christen in der Türkei „vom Schlechten zum Schlechteren“ wende.[53]
Am 18. April 2007 ereigneten sich in Malatya die grausamsten Christenmorde der letzten Jahre. Drei Mitarbeitern des kleinen christlichen Zirve-Verlags, darunter einem Deutschen, wurden die Kehlen durchtrennt. Ein weiterer verletzte sich auf der Flucht sehr schwer. Schon in der Vergangenheit war der Verlag bedroht worden.[54][55]
Brandanschläge auf Aleviten
Bei einem alevitischen Kulturfestival zu Ehren des Dichters Pir Sultan Abdal im Sommer 1993 in Sivas erklärte der türkische Schriftsteller Aziz Nesin öffentlich, er halte einen Großteil der türkischen Bevölkerung für „feige und dumm“, da sie nicht den Mut hätten, für die Demokratie einzutreten. Dies und die Übersetzung und teilweise Veröffentlichung des für Muslime ketzerischen Romans „Die satanischen Verse“ von Salman Rushdie führten dazu, dass sich vor allem konservative sunnitische Kreise provoziert fühlten. Am 2. Juli versammelte sich eine aufgebrachte Menschenmenge nach dem Freitagsgebet vor dem Madımak-Hotel, in dem Aziz Nesin, aber auch alevitische Musiker, Schriftsteller, Dichter und Verleger logierten. Mitten aus der wütend protestierenden Menschenmenge wurden schließlich Brandsätze gegen das Hotel geworfen. Da das Hotel aus Holz gebaut war, breitete sich das Feuer schnell aus. Dabei verbrannten 35 Menschen; der Autor Aziz Nesin, dem laut einigen Angaben der Anschlag in erster Linie gegolten hatte, überlebte jedoch leicht verletzt. Wegen der wütenden Menschenmenge draußen vor dem Hotel konnten die Bewohner des Hotels nicht ins Freie, bis sie schließlich vom Feuer eingeschlossen waren. Obwohl Polizei und Feuerwehr frühzeitig alarmiert waren, griffen sie erst nach acht Stunden ein. Das Staatsicherheitsgericht in Ankara kam zu dem Urteil, dass die Menge die Feuerwehr bei den Rettungarbeiten behinderte. Andererseits belegen Zeugenaussagen sowie Videoaufnahmen, wie vereinzelte Polizisten der Menge halfen und eine anrückende Militäreinheit sich wieder zurückzog.
Bei diesem Brandanschlag kamen viele berühmte Aleviten ums Leben wie Nesimi Çimen, Edibe Sulari, Hasret Gültekin und Muhlis Akarsu.
Siehe auch
Literatur
- Cemal Karakaş: Türkei. Islam und Laizismus zwischen Staats-, Politik- und Gesellschaftsinteressen, HSFK-Report Nr. 1/2007: [9].
- Hüseyin Özcan; Cüneyd Dinc: Der Kemalismus als Konzept des laizistischen Staates, in: Atatürk Üniversitesi Erzincan Hukuk Fakültesi Dergisi, Vol. IX, No. 3-4, Apr. 2005, S. 201-233.
- Bassam Tibi: Aufbruch am Bosporus. Die Türkei zwischen Europa und dem Islamismus, München/Zürich 1998.
- Heidi Wedel: Der türkische Weg zwischen Laizismus und Islam. Zur Entwicklung des Laizismusverständnisses in der türkischen Republik (Studien und Arbeiten des Zentrum für Türkeistudien 6), Opladen 1991.
Einzelnachweise
- ↑ Ayse Nuhoğlu: Religionsfreiheit in der Türkei und das Strafrecht
- ↑ a b c d Vgl. Udo Steinbach: Islam in der Türkei. In: Informationen zur politischen Bildung, Heft 277 (4/2002).
- ↑ Apg 19 EU
- ↑ Barthel Hrouda: Handbuch der Archäologie. Vorderasien I: Mesopotamien, Babylonien, Iran und Anatolien, München 1971, 9f.
- ↑ a b Vgl. Jak Yakar: The later Prehistory of Anatolia. The Late Chalcolithic and Early Bronze Age, Oxford 1985, 417-429.
- ↑ Ein hethitischer Text beschreibt die Verschönerung eines Heiligtums namens Marash, in dem vier Gottheiten dargestellt wurden: ein Wettergott als Stier, ein Berggott als Keule, ein dritter durch fünf Kupferdolche, ein vierter in Form einer Stele mit der Abbildung einer stillenden Mutter. Der hethitische Großkönig ersetzte die Darstellungen durch einen silbernen Stier, eine Keule, geschmückt mit Darstellungen von Sonnenscheibe und Mondsichel und überragt von einer eisernen Männerfigur, eine silberne Männerstatuette mit goldenen Augen und einem Kupferdolch, sowie eine stillende Frau.
- ↑ Apg 11,19-26
- ↑ Apg 11,25-26
- ↑ Apg 13,4-12
- ↑ CIL 06, 01803
- ↑ CIL 06, 31545
- ↑ CIL 06, 00253
- ↑ Cilliers Breytenbach: Paulus und Barnabas in der Provinz Galatien. E.J. Brill. Leiden, New York, Köln 1996. ISBN 90-04-10693-6. S. 45.
- ↑ Auf diesen Zusammenhang soll zuerst (?) Ramsay hingewiesen haben.
- ↑ Die in späteren Handschriften der Apostelgeschichte benutzte Bezeichnung „Antiochia in Pisidien“ trifft auf die Zeit des Paulus nicht zu.
- ↑ Apg 16,6-8; 19,23
- ↑ Cilliers Breytenbach: Paulus und Barnabas in der Provinz Galatien. Studien zu Apostelgeschichte 13f.; 16,6; 18,23 und den Adressaten des Galaterbriefes, AGJU 38, Leiden/New York/Köln 1996
- ↑ Apg 16,8-9
- ↑ Apg 20,6-12
- ↑ Apg 18,19-21; 19,1-40
- ↑ z.B. 1.Kor 15,32; 2.Kor 1,8
- ↑ Elcin Kürsat: Der Verwestlichungsprozeß des Osmanischen Reiches im 18. und 19. Jahrhundert, S.161
- ↑ Schätzungen zu Aleviten:
- 25 %: „Türkische Ausstrahlung“ von Wolfgang Günter Lerch, FAZ vom 30. November 2004
- 15-25 % seien ernstzunehmende Angaben: Otmar Oehring: Zur Lage der Menschenrechte in der Türkei – Laizismus = Religionsfreiheit? Fachstelle Menschenrechte, Internationales Katholisches Missionswerk 2001
- 20–25 %: Dursun Tan: Aleviten in Deutschland. Zwischen Selbstethnisierung und Emanzipation, in: Gerdien Jonker (Hg.): Kern und Rand. Religiöse Minderheiten aus der Türkei in Deutschland, Berlin 1999
- 15–20 %, da 7-10 Mio. um 1980: Heinz Halm: Die Schia, Darmstadt 1988. S. 172
- 20 %: Udo Steinbach: Islam in der Türkei, Bundeszentrale für politische Bildung, Informationen zur politischen Bildung (Heft 277), 2002
- ein Drittel: Konstanzer Schriften zur Sozialwissenschaft Band 58; Burak Gümüs: Türkische Aleviten 2001 ISBN 3-89649-752-9
- ↑ Oehring: Gutachterliche Stellungnahme, Seite 66, abgerufen am 16. Juli 2009. (PDF.)
- ↑ http://www.faz.net/s/Rub61EAD5BEA1EE41CF8EC898B14B05D8D6/Doc~E22428D0A6D564D79989C44C21C3E8D93~ATpl~Ecommon~Scontent.html
- ↑ http://www.daserste.de/weltspiegel/beitrag_dyn~uid,tbdv1d38oql7ha9h~cm.asp
- ↑ http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,563623,00.html
- ↑ http://forumamfreitag.zdf.de/ZDFde/inhalt/30/0,1872,5595294,00.html?dr=1
- ↑ Ali Çarkoglu, Rubin, Barry: Religion und Politik in der Türkei. Routledge (UK) 2004, ISBN 0-4153-4831-5
- ↑ Vgl. Anne Duncker: Menschenrechtsorganisationen in der Türkei, S. 190
- ↑ Vgl. Hasan Kaygisiz: Menschenrechte in der Türkei. Eine Analyse der Beziehungen zwischen der Türkei und der Europäischen Union von 1990-2005, S. 157ff
- ↑ So eine mündliche Aussage von Prof. Dr. Ahmet Mumcu, Jurist an der Başkent-Universität Ankara, während des Symposiums "Was ist Humanität?" an der Universität Bamberg (3. März 2007).
- ↑ http://www.welt.de/politik/article1203671/Hinrichtung_im_Namen_des_Propheten.html
- ↑ http://aidrupal.aspdienste.de/umleitung/2004/deu06/036?lang=de?mimetype=text/html
- ↑ http://www.gfbv.de/inhaltsDok.php?id=146&PHPSESSID=9154d915e1ea
- ↑ http://www.welt.de/politik/article1706413/Vorladung_fuer_Jesus_Christus.html
- ↑ Human Rights Watch-Dokument 1999, Seite 2, Fußnote
- ↑ Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) [1]
- ↑ Speros Vryonis, The Mechanism of Catastrophe: The Turkish Pogrom of September 6–7, 1955, and the Destruction of the Greek Community of Istanbul, New York: Greekworks.com 2005, ISBN 0-9747660-3-8
- ↑ Internationale Gesellschaft für Menschenrechte [2]
- ↑ amnesty international: Die Lage der syrisch-orthodoxe Christen 1997, Absatz a) Tur Abdin: [3]
- ↑ Amnesty international: Die Lage der syrisch-orthodoxe Christen 1997 [4]
- ↑ Kath.net: Türkei: Kein ausreichender Schutz für christliche Rückkehrer 7. September 2007
- ↑ Kath.net: Türkei muss konfiszierte kirchliche Häuser zurückgeben 11. Januar 2007
- ↑ Rheinische Post 31. August 2011: Türkei gibt Christen Kirchen zurück
- ↑ Amnesty International: [5] 24. Juni 2004
- ↑ Handelsblatt, 18. April 2007 [6]
- ↑ Apostolisches Vikariat von Anatolien: [7]
- ↑ AsiaNews: Fanatics filled Father Andrea's assassin with (wrong) ideas, 9. Februar 2006
- ↑ Internationale Gesellschaft für Menschenrechte, 18. April 2007, Pressemeldung: Rechtsruck in der Türkei? [8]
- ↑ Reuters (via Yahoo): Turkish-Armenian editor shot dead in Istanbul, 19. Januar 2007
- ↑ Die Presse: Jugendlicher gesteht Journalisten-Mord, 21. Januar 2007
- ↑ [Internationale Gesellschaft für Menschenrechte http://www.igfm.de/index.php?id=597]
- ↑ Die Welt: Hintergrundinformationen zum Mord an den Christen 27. April 2007
- ↑ NZZ: Türkei: Ermordet wegen des Glaubens 22. April 2007
Kategorien:- Religion (Türkei)
- Türkische Geschichte
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