- Unterdigisheim
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Tübingen Landkreis: Zollernalbkreis Höhe: 907 m ü. NN Fläche: 76,82 km² Einwohner: 10.758 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 140 Einwohner je km² Postleitzahlen: 72465–72469 Vorwahlen: 07431, 07579, 07436 Kfz-Kennzeichen: BL Gemeindeschlüssel: 08 4 17 044 Stadtgliederung: 7 Stadtteile Adresse der Stadtverwaltung: Hauptstraße 9
72469 MeßstettenWebpräsenz: Bürgermeister: Lothar Mennig Meßstetten ist eine Stadt im Zollernalbkreis in Baden-Württemberg, Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Meßstetten liegt auf der Schwäbischen Alb am Heuberg in 737 bis 989 Meter Höhe. Es ist die höchstgelegene Stadt Baden-Württembergs und eine der höchstgelegenen Deutschlands. Der Teilort Heinstetten ist mit 917 Meter der höchstgelegene Ort der Schwäbischen Alb.
Stadtgliederung
Nach Meßstetten eingemeindet wurden die ehemals selbständigen Gemeinden Hartheim, Heinstetten, Hossingen, Oberdigisheim, Tieringen und Unterdigisheim.
Unterdigisheim liegt südwestlich von Meßstetten und hat etwa 650 Einwohner.
Wappen der Ortsteile
Hartheim
Heinstetten
Hossingen
Oberdigisheim
Unterdigisheim
TieringenGeschichte
Im Jahre 854 wird Meßstetten erstmals in einer Schenkungsurkunde eines hohen fränkischen Adligen namens Adelhard urkundlich erwähnt. Es gab aber schon wesentlich früher Siedlungen in diesem Bereich. Wie vorgeschichtliche Funde beweisen, ist die Umgebung von Meßstetten Durchgangs- und Siedlungsraum von Kelten und Römern gewesen, bis die Alamannen nach 260 in die Gegend eindrangen.
Der Teilname „-stetten“ deutet auf die alamannische Besiedlung hin. Wahrscheinlich sind die „stetten“-Orte auf dem Heuberg - wie Meßstetten, Heinstetten, Stetten am kalten Markt und Frohnstetten - von Ebingen aus als Hirtensiedlungen im 4. Jahrhundert gegründet worden. In den Jahren 1864 bis 1867 hat der Meßstetter Ortspfarrer Oetinger drei Alemannen-Friedhöfe gefunden, auf denen die heutige Siedlung Meßstetten steht.
Meßstetten gehörte im frühen Mittelalter zum Scherragau, der Name Scherra bedeutet Felsen. Dessen größter Teil befand sich im 12. Jahrhundert im Besitz der Grafen von Hohenberg, die auch Ortsherren von Meßstetten und einiger, heutiger Stadtteile waren. Die Herren von Meßstetten waren ein niederadliges Dienstmannengeschlecht und hatten den Sitz auf der Burg Hossingen, auf die heute noch der Straßenname „In der Burg“ in Meßstetten hindeutet.
Unterdigisheim war Teil der Herrschaft Werenwag, die ebenfalls zur Grafschaft Hohenberg gehörte.
Ebenso wie die Herren von Hohenstetten (Heinstetten) sind die Herren von Meßstetten im 13. Jahrhundert nach Ebingen abgewandert, um in der jungen Stadt eine militärische Führungsschicht zu bilden. Ihr Wappen, ein silberner Becher auf rotem Grund, ist das heutige Ortswappen von Meßstetten. Noch 1376 wurde es vom Ebinger Schultheiß „Hans von Meßstetten“ geführt.
In klerikaler Hinsicht gehörte der ganze Heuberg zur St. Martins-Pfarrgemeinde in Ebingen, bis Meßstetten im 12./13. Jahrhundert eine eigene Kirche erhielt, die St. Lamprechts-Kirche. Im 14. Jahrhundert wurden noch drei weitere Altäre mit je einem Kaplan gestiftet. Die Pfarrei war zudem noch mit den Patronatsrechten von Meßstetten und Frohnstetten ausgestattet und wurde mit seinen vier Geistlichen eine Art kleines Chorherren-Stift.
Graf Heinrich von Hohenberg verkaufte im Jahr 1347 das Dorf an Heinrich von Tierberg, der mit dem gleichzeitig erworbenen Hossingen, dem bereits 1345 ebenfalls von Hohenberg gekauften Tieringen und dem Einzelbesitz in anderen Orten eine eigene Herrschaft Meßstetten bildete. Die drei Linien der Tierberger starben im 14. und 15. Jahrhundert aus und der Ehemann der letzten Erbtochter, Konrad von Hölnstein, verkaufte die Herrschaft Meßstetten an Württemberg. Die vereinigte sie mit der 1403 erworbenen Herrschaft Schalksburg zum Amt Balingen.
Als Herzog Ulrich von Württemberg im Jahr 1534 in der Schlacht bei Lauffen am Neckar sein Land zurück erobert hatte, führte er noch im gleichen Jahr im ganzen Herzogtum die Reformation ein. Damit änderte sich auch in Meßstetten vieles. Die Kaplaneien wurden aufgehoben, die Patronatsrechte fielen dem Herzog von Württemberg zu. Das große Vermögen des Stifts kam, wie alle Kirchengüter, an die württembergisch geistliche Verwaltung in Balingen. Obwohl Hossingen als Filiale dazu kam, verlor die Pfarrei ihre Bedeutung.
Im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 wurde der Ort zu einem großen Teil zerstört. Hatte Meßstetten 1630 noch 82 Häuser, so zählte man 1655, also sieben Jahre nach Beendigung des Krieges, erst wieder 27 Gebäude. Die Einwohnerzahl verringerte sich von 350 Einwohner im Jahre 1602 auf 149 Einwohner im Jahre 1654. Der Wiederaufbau dauerte länger als in den benachbarten Orten: selbst 1810 waren es immer noch erst 152 Wohngebäude. Dies blieb bis 1840 so. Erst dann wuchs der Ort rasch an.
Seit Ende des 18. Jahrhunderts suchten die Menschen ihren Lebensunterhalt außer in der Landwirtschaft auch in der Weberei. Seit Ende des 19. Jahrhunderts kam die neue Strick- und Wirkwarenindustrie dazu.
Politik
Gemeinderat
Bei der Gemeinderatswahl am 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:
- Wählervereinigung Meßstetten 13
- CDU 10
Städtepartnerschaft
Seit 1984 besteht eine Städtepartnerschaft mit den Gemeinden Savigné-sur-Lathan und Luynes im Département Indre-et-Loire in Frankreich.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Meßstetten liegt an der Hohenzollernstraße.
In Meßstetten auf dem Weichenwang steht auf 989 Meter eine Radaranlage der Bundeswehr, die „Radarkugel“.
Sport
Meßstetten besitzt mehrere Skilifte, darunter der Skilift Meßstetten mit 400 Meter Länge, den Skilift Täle mit 600 Meter und Flutlicht, sowie im Teilort Tieringen den Skilift Oberstocken mit 400 Meter und Flutlicht.[2] Des Weiteren hat Meßstetten drei Sprungschanzen (K 60, Sprungweiten bis zu 70 Meter), eine Sommermattenschanze (K 40, Ganzjahresschanze für die Jugend, Anlauf mit Keramikspur) und eine Schülerschanze (K 20, Sprünge bis 20 Meter Weite erlaubt). Sie liegt eingebunden neben der 40-Meter-Schanze und ist mit Mattenbelag belegt; somit steht sie ganzjährig zur Verfügung.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 335. Für die Stadt selbst gilt der Stadttarif 35. Meßstetten liegt an der Schwäbischen Albstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.
Öffentliche Einrichtungen
- Bundeswehr (zum weitaus größten Teil Luftwaffe mit einer der wenigen verbleibenden militärischen Luftraumüberwachungszentralen in Deutschland, aber auch einer Kompanie des Heeres) - Zollernalbkaserne und Truppenübungsplatz Heuberg
- Haus Bittenhalde, eine Tagungsstätte für Musik- und Gesangsvereine, Kirchenchöre, Familien, Senioren, Fortbildungsgruppen und andere
- Feriendorf Tieringen, ganzjährig geöffnet
Bildung
In Meßstetten gibt es vier Schulen, ein allgemeinbildendes Gymnasium, eine Realschule, eine Hauptschule, sowie eine Förderschule für lernschwache Schüler.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Friedrich Göhring (1876–1948) geboren im Stadtteil Hossingen, Publizist und Politiker, Landtagsabgeordneter
- Alfred Quellmalz (1899–1979), Musikwissenschaftler
- Pascal Bodmer (* 1991), Skispringer
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Dennis Knappe: Wintersport. Skilifte der Region nehmen Betrieb auf. In: Schwäbische Zeitung vom 28. November 2008
Weblinks
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