- A.I.
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Filmdaten Deutscher Titel A.I. – Künstliche Intelligenz Originaltitel AI – Artificial Intelligence[1] Produktionsland USA, Großbritannien Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 2001 Länge 146 Minuten Altersfreigabe FSK 12
JMK 14Stab Regie Steven Spielberg Drehbuch Steven Spielberg
Ian WatsonProduktion Steven Spielberg
Bonnie Curtis
Kathleen KennedyMusik John Williams Kamera Janusz Kamiński Schnitt Michael Kahn Besetzung - Haley Joel Osment: David
- Frances O’Connor: Monica Swinton
- Jude Law: Gigolo Joe
- Jake Thomas: Martin Swinton
- William Hurt: Prof. Allen Hobby
- Brendan Gleeson: Lord Johnson-Johnson
- Ben Kingsley: Erzähler
A.I. – Künstliche Intelligenz ist ein Science-Fiction-Film von Steven Spielberg nach der Kurzgeschichte Supertoys Last All Summer Long von Brian Aldiss. Ursprünglich war dies ein Filmprojekt von Stanley Kubrick, das er aber schon vor seinem Tod an Steven Spielberg übergeben hatte. Der Film stellt zugleich eine moderne Adaption des Pinocchio-Themas dar.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Mitte des 22. Jahrhunderts sind wegen umfassender Industrialisierung und Umweltverschmutzung die Polkappen geschmolzen. Um den Ressourcenverbrauch zu begrenzen wurde die Anzahl der Kinder beschränkt und Lizenzen für Geburten eingeführt. Es gibt inzwischen Roboter, die ein Bewusstsein haben – sogenannte „Mechas“. Ein Prototyp einer neuen Serie der Firma Cybertronics ist David. Er hat die Gestalt eines elfjährigen Jungen und ist in der Lage, emotionale Bindungen aufzubauen und Menschen zu lieben. Die Firmenleitung beschließt, den Prototyp ihrem Angestellten Henry Swinton zu überlassen, dessen eigener Sohn mit geringen Überlebenschancen im Koma liegt. Durch die Aufnahme von David erhofft sich Henry, dass seine Frau Monica über den Verlust des eigenen Sohnes Martin hinwegkommt.
Nach einer Art Probezeit beschließt Monica, David zu behalten. Daher aktiviert sie mit der so genannten Prägung (ein einmalig zu sprechender Code) die bedingungslose Liebe Davids zu ihr mit ganzer Hingabe. Eine einmal aktivierte Prägung kann nicht rückgängig gemacht werden, dieser Mecha kann auch nicht mehr an andere weitergegeben werden. Sollte die Familie ihn nicht mehr haben wollen, müsste er zu Cybertronics zurückgebracht werden, wo er zerstört wird.
Die Situation wird kompliziert, als Martin, der leibliche Sohn der Familie, aus dem Koma erwacht und gesundet. Es entwickelt sich eine eifersüchtige Rivalität zwischen David und Martin, in der Martin seine Machtposition bewusst ausnutzt. Die Familie ist emotional überfordert. Als David in einer Panikreaktion das Leben Martins gefährdet, beschließt Monica, dass David die Familie verlassen muss. Monica bringt es allerdings nicht fertig, David zum Hersteller zurückzubringen, wo er zerstört werden würde. Stattdessen entscheidet sie sich, David im Wald auszusetzen, um zumindest seine Zerstörung zu verhindern.
David gerät in die Fänge von Menschen, die ausgediente oder herrenlose Mechas zur Belustigung Anderer bei sogenannten Fleisch-Festen (im Original Flesh Fair) zerstören, kann aber entkommen, weil er so menschlich wirkt. David sucht die Schuld für den Liebesentzug bei sich selbst und führt sein Unglück darauf zurück, dass er im Gegensatz zu seinem Stiefbruder kein echter Mensch ist. Aufgrund der Gutenachtgeschichten seiner „Mutter“ ist er mit der Geschichte des Pinocchio vertraut, in der eine mystische „Blaue Fee“ die hölzerne Marionette am Ende in einen richtigen Jungen verwandelt. Er identifiziert sich mit Pinocchio und fasst den Entschluss, die „Blaue Fee“ zu suchen, um auch in einen „richtigen Jungen“ verwandelt zu werden. Der Antrieb für seine hartnäckige Suche ist die Überzeugung, dass er so die Liebe seiner „Familie“, vor allem seiner Mutter, zurückgewinnen wird. Treuer Begleiter auf seiner Odyssee ist ihm ein „Supertoy“ namens Teddy (ein hochentwickelter Teddybär, der laufen, denken und sprechen kann). Auf einem Teil seiner Reise begleitete ihn auch der Liebesroboter Joe.
Auf seiner Suche findet er schließlich eine Figur in einem ehemaligen (und aufgrund der Polschmelze versunkenen) Vergnügungspark auf Coney Island, die seiner Auffassung nach die blaue Fee sein sollte. Er bittet sie immer wieder, ihn in einen echten Jungen zu verwandeln. Durch herabstürzende Metallteile wird er in seinem Unterwassergefährt gefangen, doch es kümmert ihn nicht. So vergehen 2000 Jahre, in denen eine Eiszeit stattfindet und die Menschheit ausstirbt. Schließlich wird er von hochentwickelten Wesen entdeckt, die archäologische Ausgrabungen im Eis vornehmen. Sie sind an Davids Erfahrungen interessiert, weil er der einzige aktive Mecha ist, der Menschen noch direkt gekannt hat. David berührt die auftauende blaue Fee, die daraufhin in viele Teile zerbricht. Kurz danach findet sich David in seinem alten Zuhause wieder, wo er eine holographische Version der blauen Fee vorfindet. Erneut äußert David seinen Wunsch, in einen Menschen verwandelt zu werden. Die Fee kann diesen Wunsch nicht erfüllen und bietet ihm an, stattdessen mithilfe von DNA-Überresten einige Menschen wieder zum Leben zu erwecken. David ist aber nur an Monica interessiert. In diesem Moment holt Teddy eine Locke hervor, die David einst von Monicas Haar abgeschnitten hat. Teddy hatte sie sich damals angenäht. Eines der Wesen erklärt David kurz danach, dass die Wiederbelebung von Menschen aus DNA nur einen Tag lang funktioniert, da die Menschen sterben, sobald sie eingeschlafen sind. David will trotzdem seine Mutter wiedersehen und das Wesen erfüllt ihm den Wunsch. David und seine Mutter verbringen den ganzen Tag zusammen und am Ende erklärt sie ihm, dass sie ihn immer geliebt hat. Am Ende des Filmes legt sich David neben seine einschlafende Mutter, schließt die Augen und erreicht zum ersten Mal „den Ort, wo die Träume geboren werden“.
Filmmusik
Die Filmmusik schrieb der amerikanische Komponist John Williams. Für A.I. erschuf Williams eine Welt der elektronischen und auch weltfremden Klänge, was laut Steven Spielberg perfekt zum Filmgeschehen passt. Zusätzlich komponierte Williams ein emotionales Thema, welches die Liebe von David zu seiner Mutter beschreibt. Diese Komposition ist im Abspann des Filmes mit einer textlosen Frauenstimme zu hören. Im Booklet der Soundtrackausgabe schreibt Steven Spielberg: „John Williams ist der größte musikalische Geschichtenerzähler aller Zeiten.“ Dies ist auch der Grund, warum Williams der bevorzugte Komponist von Spielberg ist. Seit Jahrzehnten pflegen sie eine enge Freundschaft.
Synchronisation
Die deutsche Synchronisation entstand im Auftrag der Interopa Film GmbH in Berlin.[2] Die in Klammern angegebenen Schauspieler liehen den Figuren in der Originalfassung des Films nur ihre Stimme, waren selbst jedoch nicht zu sehen.
Rollenname Schauspieler Synchronsprecher[2] David Haley Joel Osment Filipe Pirl Monica Swinton Frances O’Connor Ulrike Stürzbecher Henry Swinton Sam Robards Uwe Büschken Gigolo Joe Jude Law Dietmar Wunder Professor Hobby, der Visionär William Hurt Jürgen Heinrich Blaue Fee (Meryl Streep) Dagmar Dempe Comedian (Chris Rock) Jan Odle Kollegin April Grace Claudia Urbschat-Mingues Lord Johnson-Johnson Brendan Gleeson Frank-Otto Schenk Martin Swinton Jake Thomas Gabriel Wanka Syatyoo-Sama Ken Leung Peter Flechtner Teddy (Jack Angel) Klaus Sonnenschein Dr. Know (Robin Williams) Peer Augustinski Erzähler (Ben Kingsley) Peter Matić Kritik
Das Lexikon des Internationalen Films urteilt: „Steven Spielberg hat den Film als eine Hommage auf Stanley Kubrick inszeniert, ohne einen homogenen Stil oder eine mehr als an den Nahtstellen deckungsfähige Perspektive zu erreichen. Auch wenn er bei den Anhängern beider Regisseure Ratlosigkeit und Widerspruch auslösen dürfte, verdienen seine überdenkenswerten existensphilosophischen Ansätze Respekt und die Auseinandersetzung.“[3]
Auszeichnungen
- Nominierung in der Kategorie Musik (Original Score) für John Williams
- Nominierung in der Kategorie Visuelle Effekte für Dennis Muren, Scott Farrar, Stan Winston und Michael Lantieri
Golden Globe Award 2002
- Nominierung in der Kategorie Beste Regie für Steven Spielberg
- Nominierung in der Kategorie Bester Nebendarsteller für Jude Law
- Nominierung in der Kategorie Beste Filmmusik für John Williams
Hintergrund
Mit Bezug zur realen Welt
- Der Film sollte ursprünglich nur „A.I.“ heißen, man fand jedoch heraus, dass Menschen im angelsächsischen Raum den Namen mit der dort bekannten Marke A1 (einer Steak-Sauce) in Verbindung brachten. Daraufhin wurde zum Titel Artificial Intelligence hinzugefügt.
- Zur Filmmusik machte Stanley Kubrick nur wenige Vorgaben, er wollte jedoch unbedingt „Der Rosenkavalier“ von Richard Strauss im Film haben. Das Musikstück wurde dann auch für die Ankunftsszene in Rouge City verwendet.
- Im Film stehen die „Twin Towers“ des World Trade Center auch noch in der fernen Zukunft. Diese stürzten wenige Wochen nach Fertigstellung des Films ein. Steven Spielberg wollte jedoch ganz bewusst (auch für die spätere DVD-Veröffentlichung) diese nicht mehr entfernen oder retuschieren lassen.
- Im Film sind Roboter zu sehen, denen Gliedmaßen fehlen. Einige davon wurden tatsächlich von Schauspielern mit amputierten Armen gespielt.
- Die Figur des Dr. Know im Film hat Ähnlichkeit mit Albert Einstein, im englischen Original wird seine Stimme von Robin Williams auch mit einem leichten deutschen Akzent gesprochen.
- Der im Meer versunkene Vergnügungspark auf Coney Island wurde mit verkleinerten Modellen in einer Dry-for-wet-Technik gedreht: Das heißt, die Szenen wurden in einem mit leichtem Nebel bzw. Rauch gefüllten Raum im Trockenen gefilmt. Luftblasen oder Fische wurden dann später als Computer-Effekte hinzugefügt.
Rein fiktionaler Hintergrund
- Der Erzähler zu Beginn des Films ist der Anführer der futuristischen „Super-Mechas“ aus der Zukunft, im Abspann auch „Specialist“ genannt. Man hört ihn zum Ende des Films auch im Gespräch mit David. Der Film wird somit aus der Sicht dieser Wesen erzählt.
- Der Code des offiziellen „Imprinting-Protocols“ mit den sieben Prägewörtern lautet „Cirrus, Socrates, Particle, Decibel, Hurricane, Dolphin, Tulip“, gefolgt vom eigenen Namen, dem Namen des Kindes und nochmal dem eigenen Namen, also „Monica, David, Monica“. Die Wortreihe wurde von Stanley Kubrick geschrieben und unverändert von Steven Spielberg für den Film übernommen.
- Professor Hobby hat den Mecha David nach dem Abbild seines verstorbenen Sohnes erschaffen. Dies wird klar, wenn man Fotos des Sohnes auf seinem Schreibtisch sieht und er am Schluss nochmal mit David redet.
- Der Film erklärt nicht, ob die fremdartig aussehenden Wesen der Zukunft Aliens oder eine späte Mecha-Entwicklung darstellen. Erst das Bonusmaterial auf der DVD liefert die Erklärung, dass es weiterentwickelte Mechas sind, die Ausgrabungen auf der Erde durchführen, um ihre eigene Vergangenheit zu erforschen.
Einzelnachweise
- ↑ www.warnerbros.de/video/ai/, Titelzeile (abgerufen am 15. Februar 2010)
- ↑ a b Deutsche Synchronkartei: Film-Detailansicht A.I. – Künstliche Intelligenz. In: synchronkartei.de. Abgerufen am 23. Januar 2010.
- ↑ Lexikon des Internationalen Films
Weblinks
- Homepage A.I. – Künstliche Intelligenz
- A.I. – Künstliche Intelligenz in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Kritiken
- Sammlung von Kritiken zu A.I. – Künstliche Intelligenz bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Artechock-Filmkritik
- Filmkritik auf Filmszene.de
- Filmkritik von David Walsh
- Merten Worthmann: Verführungsmodul „A.I.“ – Wie uns Spielberg mit nichtmenschlichen Helden rührt in Die Zeit (37/2001)
- „A.I. - Künstliche Intelligenz“ auf epilog.de
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