- Violette Nozière
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Filmdaten Deutscher Titel Violette Nozière Produktionsland Frankreich/Kanada Originalsprache Französisch Erscheinungsjahr 1978 Länge 122 Minuten Altersfreigabe FSK - Stab Regie Claude Chabrol Drehbuch Odile Barski, Hervé Bromberger, Frédéric Grendel Produktion Eugène Lépicier, Denis Héroux Musik Pierre Jansen Kamera Jean Rabier Schnitt Yves Langlois Besetzung - Isabelle Huppert: Violette Nozière
- Stéphane Audran: Germaine Nozière
- Jean Carmet: Baptiste Nozière
- Jean-François Garreaud: Jean Dabin
- Guy Hoffman: Der Richter
- Jean Dalmain: Émile
- Lisa Langlois: Maddy
- Henri-Jacques Huet: Kommissar Guilleaume
- Bernard Alane: Pinguet
- Bernadette Lafont: Mitgefangene
- Dominique Zardi: Junge im Kaffee
- Dora Doll: Madame Mayeul
Violette Nozière ist ein Film von Claude Chabrol aus dem Jahr 1978.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Den Teenager Violette (Isabelle Huppert) ödet das langweilige Kleinbürgermilieu in der Pariser Vorstadt am Ende der 1920er Jahre an. Mutter Germaine (Stéphane Audran) ist ebenfalls unzufrieden, denn ihr Mann Baptiste (Jean Carmet) ist nur Lokomotivführer und nicht Ingenieur, was gelegentlich Anlass zu Sticheleien gibt. Der biedere Baptiste ist nicht Violettes wirklicher Vater; dieses Geheimnis teilen Mutter und Tochter. Germaine stellt sich für die Tochter ein besseres Leben vor und hält sie deshalb zu Tugenden wie Fleiß, Sauberkeit und Ordnung an. Aber Violette arbeitet heimlich als Gelegenheitsprostituierte. Das ermöglicht ihr, modisch gekleidet, etwas älter zu wirken. Der Hausarzt stellt fest, dass sich Violette mit Syphilis infiziert hat und teilt dies ihren Eltern mit. Ein Freier, Medizinstudent, vermutet, dass die Krankheit bei ihr erblich sei. Sie macht deshalb ihren Eltern weis, noch Jungfrau zu sein.
Violette verliebt sich im Quartier Latin in einen Taugenichts und will ihn an sich binden, damit er sie in ein aufregenderes Leben entführt. Dazu unterstützt sie ihn massiv mit Geld aus ihrer Tätigkeit als Prostituierte und bestiehlt die Eltern. Unter der Drohung, seine Vaterschaft auffliegen zu lassen, erpresst Violette auch ihren prominenten wahren Vater, um an Geld zu kommen. Besonders Baptiste machen Violettes ständige Ausreden allmählich stutzig. Er ahnt, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Schließlich versucht Violette, ihre Eltern aus dem Weg zu räumen. Sie täuscht einen Besuch der Eltern ihres Geliebten vor und gibt das Gift als vom Arzt verordnete Medizin gegen Syphilis aus. Vor dem Essen nehmen es die Eltern ein. Der Vater stirbt sofort, doch Germaine Nozière überlebt. Im Polizeiverhör bezichtigt Violette ihren Vater des sexuellen Mißbrauchs. Die Mutter verwahrt sich gegen diesen Vorwurf. Violettes Diebereien fliegen auf. In einem von der aufgebrachten Öffentlichkeit verfolgten Sensationsprozeß wird Violette zum Tode verurteilt und später begnadigt. Die Schlussansage informiert noch darüber, dass sie nach 1945, aus dem Gefängnis entlassen, Mutter von fünf Kindern wurde.
Kritiken
- Prisma Online: „Mit diesem Krimi-Melodram verfilmte Claude Chabrol in freier Form einen spektakulären Kriminalfall, der 1934 in Frankreich für Schlagzeilen und heftige Diskussionen sorgte. Chabrol begnügt sich nicht mit einer simplen Wiedergabe der Fakten, sondern inszeniert das als raffiniert verschachtelte Lehrstunde in Sachen Filmregie. Und wie immer ist er auch an einer ausführlichen Beleuchtung des Milieus interessiert. Ausgezeichnet sind auch die Darsteller, allen voran Isabelle Huppert in der Titelrolle.“[1]
- film.at: „Die hervorragend gespielte und virtuos inszenierte Charakterstudie einer Undurchdringlichen: Keines der möglichen Motive - sexuelle Repression, soziale Ambition, Durchbrennen mit dem Liebhaber, sogar schiere Langeweile - scheint ausreichend. Der meistgerühmte Film Chabrols in den späten 70er Jahren ist ein frühes Beispiel für den zurückhaltend-klassizistischen Modus in seinem Werk.“[2]
„Virtuos inszeniert und gespielt, doch vordergründig in der Beschreibung des Kleinbürgermilieus und oberflächlich in der Charakterzeichnung, so daß der Film nicht mehr als ein unverbindliches Melodram ist, das obendrein den Hang zur opportunistischen Spekulation aufweist.“
Hintergründe
Der Film entstand nach einer realen Begebenheit aus dem Paris der 1930er Jahre, die damals Frankreich in Aufruhr versetzte. Insbesondere die Surrealisten haben sich sehr intensiv mit dem Fall auseinandergesetzt.
Auszeichnungen
Isabelle Huppert wurde bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1978 mit dem Darstellerpreis ausgezeichnet. Stéphane Audran erhielt einen César für die beste weibliche Nebenrolle.
Weblinks
- Violette Nozière in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- ausführliche Inhaltsangabe
Quellen
- ↑ Prisma Online: Violette Nozière-Kritik
- ↑ film.at: Violette Nozière-Kritik
Filme von Claude ChabrolDie Enttäuschten | Schrei, wenn du kannst | Schritte ohne Spur | Die Unbefriedigten | Speisekarte der Liebe | Das Auge des Bösen | Der Frauenmörder von Paris | Die Frauen sind an allem schuld | Der Tiger liebt nur frisches Fleisch | M.C. contra Dr. KHA | Der Tiger parfümiert sich mit Dynamit | Champagner-Mörder | Die Straße von Korinth | Zwei Freundinnen | Die untreue Frau | Das Biest muß sterben | Der Schlachter | Der Riß | Vor Einbruch der Nacht | Der zehnte Tag | Der Halunke | Blutige Hochzeit | Nada | Ein lustiges Leben | Die Unschuldigen mit den schmutzigen Händen | Die Schuldigen mit den sauberen Händen | Die verrückten Reichen | Alice | Blutsverwandte | Violette Nozière | Das Traumpferd | Die Wahlverwandtschaften | Die Fantome des Hutmachers | Das Blut der Anderen | Hühnchen in Essig | Inspektor Lavardin oder Die Gerechtigkeit | Masken | Der Schrei der Eule | Eine Frauensache | Stille Tage in Clichy | Dr. M | Madame Bovary | Betty | Das Auge von Vichy | Die Hölle | Biester | Das Leben ist ein Spiel | Die Farbe der Lüge | Chabrols süßes Gift | Die Blume des Bösen | Die Brautjungfer | Geheime Staatsaffären | Die zweigeteilte Frau | Kommissar Bellamy
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