Der Schlachter

Der Schlachter
Filmdaten
Deutscher Titel Der Schlachter
Originaltitel Le boucher
Produktionsland Frankreich, Italien
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 1970
Länge 94 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Claude Chabrol
Drehbuch Claude Chabrol
Produktion André Génovès
Musik Pierre Jansen
Kamera Jean Rabier
Schnitt Jacques Gaillard
Besetzung
  • Stéphane Audran: Hélène
  • Jean Yanne: Popaul
  • Antonio Passalia: Angelo
  • Pascal Ferone: Père Cahrpy
  • Mario Beccara: Leon Hamel
  • William Guérault: Charles
  • Roger Rudel: Inspektor Grumbach

Der Schlachter (Originaltitel: Le boucher) ist ein 1970 erschienener Film des französischen Regisseurs Claude Chabrol.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Seit ihrer Scheidung arbeitet Hélène als Lehrerin in einer kleinen Stadt im Périgord. Auf einer Hochzeitsfeier verliebt sich der Schlachter Popaul in sie. Die beiden gehen aber nur eine platonische Beziehung ein, denn Hélène hat eine schwere Enttäuschung hinter sich. Popaul hat als Soldat im Indochinakrieg gekämpft und dort Grauenhaftes erlebt.

Als nicht weit vom Ort entfernt ein erstochenes Mädchen gefunden wird, wird die Gendarmerie aus der nächstgrößeren Stadt hinzugezogen. Bei einem Unterrichtsgang finden Hélène und ihre Klasse die Leiche der Braut von der Hochzeitsfeier, auf der sie Popaul kennengelernt hat. Das ist nun schon das zweite Mordopfer am Ort. Neben der Toten liegt das Feuerzeug, das Popaul von Hélène geschenkt wurde. Sie nimmt es mit und versteckt es bei sich zu Hause. Ihr Verdacht fällt auf den Schlachter, zugleich vereitelt sie aber die Spurensuche der Polizei, deckt also Popaul.

Später bietet er ihr Kirschen in Cognac an und gibt ihr Feuer, wobei Hélène das Feuerzeug vom Tatort in seiner Hand sieht. Sie weint in freudiger Erleichterung, weil sie nun annimmt, der Täter habe zufällig ein gleiches Feuerzeug besessen und bei der Leiche verloren, Popaul habe mit dem Mord also nichts zu tun.

Beim Streichen in Hélènes Wohnung entdeckt Popaul auf der Suche nach einem Lappen das Feuerzeug in einer Schublade und steckt es ein. Hélène bemerkt den Verlust und erfährt von einem Schüler, dass nur Popaul das Feuerzeug mitgenommen haben kann. Sie gerät, als der Schlachter sie nun dringend sprechen will, in Panik. Sie sagt ihm, er solle am Morgen darauf zu ihr kommen, und verriegelt alle Türen des Schulhauses, in dem sie wohnt. Allerdings schafft er es trotzdem, hereinzukommen, und zeigt ihr seine Tatwaffe, ein langes Messer. Er erklärt ihr den Grund seiner Morde: Wenn "es" über ihn komme, könne er nicht anders als die Mädchen erstechen. Nach dem Verlust des Feuerzeugs habe er sich eines gekauft, das genauso aussah. Dann rammt er sich das Messer in den Bauch. Hélène bringt ihn ins Krankenhaus, wo er sie sterbend bittet, ihn zu küssen. Das tut sie. Ein Sanitäter teilt ihr mit, dass er kurz darauf im Fahrstuhl gestorben sei. Sie fährt zurück, hält mit ihrem Auto an einem Fluss, lässt die Scheinwerfer an und geht ans Wasser. Fin.

Kritiken

Das Lexikon des internationalen Films ist der Ansicht, Claude Chabrol nutze „den Kriminalfall zu einer erschütternden Parabel über die Macht des Bösen und die Zerbrechlichkeit menschlicher Ordnung.“ Durch die vollkommene Balance von Form und Inhalt werde der Film „zu einem Höhepunkt des französischen Nachkriegsfilms.“[1] prisma bezeichnet den Film als „hervorragend umgesetzte[n] Psycho-Thriller […], der […] mit psychologischen Elementen spielt und einiges über die Macht des Bösen erklärt.“[2] Für TV Spielfilm ist es eines der „gelungensten Werke“ Claude Chabrols. Es sei ein „Porträt eines psychisch deformierten Menschen, der jedoch nie als Bestie diffamiert wird.“[3]

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der Schlachter im Lexikon des Internationalen Films
  2. http://www.prisma-online.de/tv/film.html?mid=1969_der_schlachter
  3. http://www.tvspielfilm.de/filmlexikon?type=filmdetail&film_id=10980

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