- Vollmerz
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Vollmerz Stadt SchlüchternKoordinaten: 50° 20′ N, 9° 36′ O50.3394444444449.5980555555556287Koordinaten: 50° 20′ 22″ N, 9° 35′ 53″ O Höhe: 287 m ü. NN Einwohner: 872 (30. Juni 2008) Eingemeindung: 1969 Postleitzahl: 36381 Vorwahl: 06664 Vollmerz ist ein Stadtteil von Schlüchtern im Main-Kinzig-Kreis in Osthessen im Bundesland Hessen in der Bundesrepublik Deutschland. Zu Vollmerz gehören die beiden Weiler Hinkelhof und Ramholz.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Vollmerz liegt im Nordosten des Main-Kinzig-Kreises etwa 8 km östlich von Schlüchtern entfernt.
Nachbarorte
Vollmerz grenzt im Norden an den Ort Gundhelm, im Südosten an den Ort Sterbfritz, im Süden an den Ort Sannerz, im Westen an den Ort Herolz und im Nordwesten an den Ort Elm.
Geschichte
Erstmal urkundlich erwähnt wurde Vollmerz im Jahr 1226 als Volmundis. Nachfolgend wurden die Namensformen
- Volmutz (1355)
- Volmuntz (1356)
- Vollmandts (1366)
- Folmonds (1375)
- Volmacz (1384)
- Fulmuntz (1392)
- Folmelcz (1494)
- Volmerz (1563)
verwendet. Friedrich von Hutten trug 1303 ein Gut in Vollmerz vom Bischof von Würzburg zu Lehen. Historisch gehörte der Ort zum Amt Schwarzenfels, das 1333 als Reichslehen aus einer Erbschaft vom Haus Rieneck an die Herrschaft Hanau kam. Vollmerz gehörte damit zum Gericht Altengronau der späteren Grafschaft Hanau und folgend der Grafschaft Hanau-Münzenberg. 1375 vergab der Herr von Hanau der Familie Hutten den „Neuen Bau“ zu Lehen. Die Güter derer von Herolz waren 1392 dagegen ein Lehen des Klosters Fulda. Der Bischof von Würzburg verfügte 1355 über den Zehenten in Vollmerz.
1643 wurde das Amt Schwarzenfels – und damit auch Vollmerz – als Pfand für die Rückzahlung von Schulden zusammen mit anderen Sicherheiten der Landgrafschaft Hessen-Kassel übergeben und sollte für Hanauer Schulden bürgen, die im Zusammenhang mit der Befreiung der Stadt Hanau von der Belagerung durch kaiserliche Truppen 1636 gegenüber Hessen-Kassel entstanden waren. Es gelang den Grafen von Hanau nicht mehr, dieses Pfand von Hessen-Kassel zu lösen. Formal war Vollmerz nach wie vor ein von den Grafen von Hanau zu vergebendes Lehen. Der ortsansässige Kleinadel konnte aber in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts die Reichsunmittelbarkeit durchsetzten. 1698 übernahmen die Herren von Degenfeld-Schonburg Vollmerz.
Im Kurfürstentum Hessen gehörte das Gebiet nach der Verwaltungsreform von 1821 zum Landkreis Schlüchtern. Mit der Hessischen Gebietsreform kam die Gemeinde am 1. Dezember 1969 zur Stadt Schlüchtern und durch die Auflösung des Kreises Schlüchtern zum Main-Kinzig-Kreis.
Die Entwicklung der Einwohnerzahl stellt sich wie folgt dar:
- 1895: 800
- 1939: 769
- 1961: 977
- 1970: 876
Vollmerz besaß eine Dorfmühle an der sogenannten Ramholzer Kinzig, auch Zimpertsmühle genannt, die im Ortsbereich lag-.
Politik
Im Ortsbeirat sind die CDU und die SPD vertreten. Bei den Kommunalwahlen 2006 erlangte die CDU die Mehrheit der Stimmen und verfügt so über die Mehrheit im Ortsbeirat. Ortsvorsteher ist Bruno Friedrich (CDU).
Sehenswürdigkeiten
- Schloss Ramholz, eine Historistische Schloss- und Parkanlage
- Burg Steckelberg, eine mittelalterliche Burgruine
Verkehr
Durch Vollmerz führen die Landesstraße 3207 und die Bahnstrecke Flieden–Gemünden.
Persönlichkeiten
- Ulrich von Hutten (1488–1523), deutscher Dichter und Humanist, geboren auf Burg Steckelberg
- Theodore Levitt (1925–2006), Wirtschaftswissenschaftler, geboren in Vollmerz
Weblinks
Literatur
- Willi Klein: Zur Geschichte des Mühlenwesens im Main-Kinzig-Kreis = Hanauer Geschichtsblätter 40. Hanau 2003, S. 73f.
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen : 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. Gudensberg-Gleichen 1995. ISBN 3-86134-228-6, S. 377.
- Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 14, 1926, S. 486.
Stadtteile von SchlüchternAhlersbach | Breitenbach | Elm | Gundhelm | Herolz | Hohenzell | Hutten | Klosterhöfe | Kressenbach | Niederzell | Schlüchtern-Innenstadt | Vollmerz | Wallroth
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