Gundhelm

Gundhelm
Gundhelm
Koordinaten: 50° 22′ N, 9° 38′ O50.3661111111119.6305555555556400Koordinaten: 50° 21′ 58″ N, 9° 37′ 50″ O
Höhe: 400 m ü. NN
Einwohner: 610 (30. Juni 2008)
Eingemeindung: 1974
Postleitzahl: 36381
Vorwahl: 06664

Gundhelm ist ein Stadtteil von Schlüchtern im Main-Kinzig-Kreis in Osthessen im Bundesland Hessen in der Bundesrepublik Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Gundhelm liegt im Norden des Main-Kinzig-Kreises, auf dem Landrücken, dem verbindenden Höhenzug zwischen Rhön und Vogelsberg auf einer Höhe von 285 m über NN, 8 km nordöstlich der Innenstadt von Schlüchtern. Etwa 3,5 km nordöstlich des Ortes befindet sich die Wüstung des Dorfes Leibolds, das schon vor 1453 von seinen Bewohnern verlassen wurde.

Gundhelm grenzt im Norden an den Ort Veitsteinbach, im Nordosten an den Ort Heubach, im Osten an den Ort Oberzell, im Süden an die Orte Weichersbach, Sterbfritz und Vollmerz, im Südwesten an den Ort Elm und im Nordwesten an den Ort Hutten.

Geschichte

Mittelalter

Die älteste erhaltene Erwähnung des Dorfes findet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 1167. Damals gehörte das Dorf dem Kloster Schlüchtern. Den Herren von Hanau gelang es, den Besitz des Klosters Schlüchtern ihrer Landeshoheit einzugliedern. 1311 war das gelungen. Dem Kloster blieben aber wirtschaftliche Nutzungsrechte im Dorf. So besaß der Abt des Klosters 1331 noch den Zehnten in der Pfarrei Gundhelm. Das Dorf gehörte zum Amt Brandenstein der Herrschaft und späteren Grafschaft Hanau. 1423 wurde das Dorf als Wüstung bezeichnet und davon berichtet, dass es wieder besiedelt werden solle. Zu diesem Zeitpunkt war Gundhelm an die Herren von Eberstein verpfändet.

Am Südostausgang des Ortes lagen an einem aus den Wiesenquellen gespeisten Betriebsgraben die Obermühle, am westlichen Ortsrand an der Vereinigung von Schwarzbach und Weißbach die Johannesmühle (auch Waldmühle oder Hilbergsmühle genannt) und unterhalb der Obermühle an einem von der Weißbach abgeleiteten Betriebsgraben die Gaemühle.

Historische Namensformen

  • Gundhelmes (1167)
  • Gundhalms (1303)
  • Gonthalmes (1364)
  • Gonthelm (1596)

Neuzeit

In der Reformation wurde die Grafschaft Hanau-Münzenberg letztendlich reformiert, so auch Gundhelm. 1556 wurde die Kirchengemeinde vom Pfarrer in Sterbfritz mit betreut. 1593 war dann Oberkalbach eine Filiale von Gundhelm.

1717 wurde das Amt Brandenstein – und damit auch Gundhelm – von Hanau an den Landgrafen von Hessen-Kassel für ein Darlehen über 100.000 Gulden verpfändet. Da das Pfand nie mehr ausgelöst wurde und nach dem Tod des Grafen Johann Reinhard III. von Hanau 1736 Landgraf Friedrich von Hessen-Kassel die Grafschaft Hanau-Münzenberg und damit auch das Amt Brandenstein und Gundhelm erbte, blieb der Ort bei Hessen-Kassel. 1803 wurde die Landgrafschaft zum Kurfürstentum Hessen erhoben. Während der napoleonischen Zeit stand das Amt Brandenstein und Gundhelm ab 1806 unter französischer Militärverwaltung, gehörte 1807-1810 zum Fürstentum Hanau und von 1810 bis 1813 zum Großherzogtum Frankfurt. Anschließend fiel es wieder an das Kurfürstentum Hessen zurück. Nach der Verwaltungsreform des Kurfürstentums Hessen von 1821, im Rahmen derer Kurhessen in vier Provinzen und 22 Kreise eingeteilt wurde, ging das Amt Brandenstein im neu gebildeten Kreis Schlüchtern auf. Seit dem 1.Dezember 1969 ist Gundhelm ein Ortsteil der Stadt Schlüchtern

Einwohnerentwicklung

  • 1587: 11 Vollgerüstete, 40 Schützen, 19 Spießer
  • 1633: 78 Haushaltungen
  • 1747: 57 Haushaltungen
  • 1895: 771 Einwohner
  • 1939: 618 Einwohner
  • 1961: 626 Einwohner
  • 1970: 635 Einwohner

Politik

Im Ortsbeirat sind die SPD und die CDU vertreten. Bei den Kommunalwahlen 2006 erlangte die SPD die Mehrheit der Stimmen und verfügt so über die Mehrheit im Ortsbeirat. Ortsvorsteher ist Hans Siemon (SPD).

Kirche

Im Ort steht die Kirche der Evangelischen Kirchengemeinde Hutten und Gundhelm.

Literatur

  • Willi Klein: Zur Geschichte des Mühlenwesens im Main-Kinzig-Kreis = Hanauer Geschichtsblätter 40. Hanau 2003, S. 160-164.
  • Matthias Nistahl: Studien zur Geschichte des Klosters Schlüchtern im Mittelalter. Diss. Darmstadt u. Marburg, 1986, S. 94, 125, 165, 181, 184.
  • Reimer, Heinrich: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Marburg 1926, S. 189f.

Weblinks



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