Hutten (Schlüchtern)

Hutten (Schlüchtern)
Hutten
Koordinaten: 50° 23′ N, 9° 37′ O50.3771444444449.6085027777778458Koordinaten: 50° 22′ 38″ N, 9° 36′ 31″ O
Höhe: 458–488 m ü. NN
Einwohner: 898 (30. Juni 2008)
Eingemeindung: 1974
Postleitzahl: 36381
Vorwahl: 06661

Hutten ist ein Stadtteil von Schlüchtern im Main-Kinzig-Kreis Hessen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Hutten-Panorama-Blick.JPG


Lage

Hutten liegt auf einer Höhe von 455 m über NN und ist damit der höchstgelegene Stadtteil von Schlüchtern. Es liegt 7 km nordöstlich des Stadtzentrums. Das Dorf liegt auf dem Landrücken, dem verbindenden Höhenzug zwischen Rhön und Vogelsberg.

Hutten grenzt im Nordwesten an den Ort Rückers, im Norden an den Ort Schweben, im Nordosten an den Ort Mittelkalbach, im Osten an den Ort Veitsteinbach, im Südosten an den Ort Gundhelm und im Südwesten an den Ort Elm.

Hutten liegt weiter im Naturpark „Hessischer Spessart“, der im Norden der Gemarkung an den Naturpark „Hessische Rhön“ angrenzt.

Gewässer

Hutten liegt am Elmbach. Im Nordwesten der Gemarkung Hutten entspringt auf dem Landrücken, der Wasserscheide zwischen Weser und Main, in einem Quellgebiet nahe der Grenze zur Gemarkung Rückers der Quellfluss Hermannswasser[1]. Das Hermannswasser fließt durch die Gemarkung Rückers und mündet in das Kautzer Wasser.

Geschichte

Mittelalter

Die älteste erhaltene Erwähnung des Dorfes stammt aus dem Jahr 1167. 1274 beginnt die Reihe der Ritter von Hutten mit einem Erkenbert. Einer seiner Nachkommen war Ulrich von Hutten "ex buchonia". Das Dorf gehörte zum Amt Brandenstein der Herrschaft und späteren Grafschaft Hanau. Es war als Lehen an die Herren von Hutten vergeben.

Historische Namensformen

Der Ortsname leitet sich von dem Personennamen Huoto ab.[2] Ältere Schreibweisen waren:

  • Hutten (um 1137)
  • Huten (um 1150)
  • Hoten (1278)
  • Huthen (1311)

Neuzeit

In der Reformation wurde die Grafschaft Hanau-Münzenberg letztendlich reformiert, so auch Hutten. Bis 1537 gehörte das Dorf zur Pfarrei Oberkalbach, dann bis 1764 zu der von Gundhelm. Seitdem bildete der Ort eine eigene Gemeinde, die aber vom Pfarrer in Gundhelm mitbetreut wurde.

1717 wurde das Amt Brandenstein – und damit auch Hutten – von Hanau an den Landgrafen von Hessen-Kassel für ein Darlehen über 100.000 Gulden verpfändet. Da das Pfand nie mehr ausgelöst wurde und nach dem Tod des Grafen Johann Reinhard III. von Hanau 1736 Landgraf Friedrich von Hessen-Kassel die Grafschaft Hanau-Münzenberg und damit auch das Amt Brandenstein und somit das Dorf Hutten erbte, blieb der Ort bei Hessen-Kassel. 1803 wurde die Landgrafschaft zum Kurfürstentum Hessen erhoben. Während der napoleonischen Zeit stand das Amt Brandenstein und Hutten ab 1806 unter französischer Militärverwaltung und gehörte von 1810 bis 1813 zum Großherzogtum Frankfurt. Anschließend fiel es wieder an das Kurfürstentum Hessen zurück. Nach der Verwaltungsreform des Kurfürstentums Hessen von 1821, im Rahmen derer Kurhessen in vier Provinzen und 22 Kreise eingeteilt wurde, ging das Amt Brandenstein im neu gebildeten Kreis Schlüchtern auf. Seit dem 1.Dezember 1969 ist Hutten ein Ortsteil der Stadt Schlüchtern.

Am 4. August 1929 stürzte im Wald zwischen Elm und Hutten ein Passagierflugzeug der Lufthansa auf dem Linienflug von Frankfurt am Main nach Berlin-Tempelhof ab. Dabei kamen der Pilot und drei weitere Passagiere ums Leben. An den Absturz erinnert noch heute ein ca. zwei Meter hohes Kreuz an der Absturzstelle.[3]

Einwohnerentwicklung

  • 1587: 42 Schützen, 21 Spießer
  • 1632: 64 Dienstpflichtige
  • 1747: 52 Haushaltungen
  • 1895: 719 Einwohner
  • 1939: 674 Einwohner
  • 1961: 738 Einwohner
  • 1970: 760 Einwohner

Politik

Im Ortsbeirat ist nur die Bürgerliste Hutten (BL) vertreten. Bei den Kommunalwahlen 2006 erzielte die Bürgerliste Hutten 100 % der Stimmen und verfügt somit über alle Sitze im Ortsbeirat. Ortsvorsteher ist Uwe Teichert (BL).

Kirche

Im Ort steht die Kirche der Evangelischen Kirchengemeinde Hutten und Gundhelm.

Sonstiges

  • In Ortsnähe befindet sich ein Freizeitgelände mit einem Campingplatz und einem Freibad.
  • Im Ort wird ein kleiner Laden genossenschaftlich betrieben.
  • Der Kindergarten im Ort wird von der evangelischen Kirchengemeinde betrieben.
  • Durch den Ort führen die Landesstraßen 3329 und 3141.
  • Der Ort Hutten führt ein eigenes Wappen.

Literatur

  • Reimer, Heinrich: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Marburg 1926, S. 257.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wasserrahmenrichtlinie Hessen
  2. Georg-Wilhelm Hanna: „Die Ritteradligen von Hutten, ihre soziale Stellung in Kirche und Staat bis zum Ende des Alten Reiches“. Inaugural-Dissertation in der Fakultät Geschichts- und Geowissenschaften der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Bamberg, 3. April 2006
  3. Christoph Käppeler: "Tod im Elmer Loch – vor 75 Jahren" vom 12. Juni 2004



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