- Wiesenbach (Baden)
-
Wappen Deutschlandkarte 49.3613888888898.8027777777778138Koordinaten: 49° 22′ N, 8° 48′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Karlsruhe Landkreis: Rhein-Neckar-Kreis Höhe: 138 m ü. NN Fläche: 11,13 km² Einwohner: 3.071 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 276 Einwohner je km² Postleitzahl: 69257 Vorwahl: 06223 Kfz-Kennzeichen: HD Gemeindeschlüssel: 08 2 26 097 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstraße 26
69257 WiesenbachWebpräsenz: Bürgermeister: Eric Grabenbauer Lage der Gemeinde Wiesenbach im Rhein-Neckar-Kreis Wiesenbach ist eine Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Der Ort liegt an der L 532/ B 45, landschaftlich reizvoll zwischen den Höhen des Odenwalds und dem Kraichgauer Hügelland in 127 bis 327 Meter Höhe, 15 km östlich von Heidelberg gelegen. Durch das Dorf fließt der Biddersbach. Es wird auch Tor vom Kleinen Odenwald zum Kraichgau genannt.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Norden an die Stadt Neckargemünd, im Osten an Lobbach, im Süden an Mauer und im Westen an Bammental.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Wiesenbach gehören Schloss und Gehöft Langenzell.[2]
Geschichte
Wiesenbach
Wiesenbach wurde Mitte des 12. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Eine ehemalige Burg (Burg Kühberg) südöstlich des Ortes war im Besitz der Lauffener Grafen, die um 1140 auf die Burg Dilsberg zogen und ihren Besitz in Wiesenbach dem Kloster Ellwangen überließen, das dort eine Propstei mit Klosterkirche errichtete. Zusammen mit Dilsberg gelangte der Ort Wiesenbach zu Beginn des 14. Jahrhunderts zur Kurpfalz. Der Ellwanger Klosterbesitz kam in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhundert an das Kloster Schönau und nach Aufhebung der Klöster im Zuge der Reformation um 1560 ebenfalls an die Kurpfalz, bei deren Auflösung 1803 der Ort an Baden fiel.
Langenzell
Das um 1300 erstmals erwähnte, ursprünglich größere Dorf Langenzell, mit dem Wiesenbach eine Gemeinde bildete, wurde durch den Dreißigjährigen Krieg verlassen. Als Hofgut blieb es in adeligem Besitz, abgetrennt von Wiesenbach. 1803 kam Langenzell wie Wiesenbach zu Baden. 1925 wurde Langenzell wieder mit Wiesenbach vereinigt. Der Ort besteht im Wesentlichen nur aus dem Schloss und dem zugehörigen Wirtschaftshof, an den sich nach Nordosten und Nordwesten jeweils einige wenige Häuser anschließen.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerentwicklung von Wiesenbach entspricht im Wesentlichen derjenigen des gesamten nördlichen Kraichgau. Ein starkes Wachstum ist erstmals im 18. Jahrhundert zu vermerken, um 1850 führte Armut zu Ab- und Auswanderung, danach kam es unterbrochen von einzelnen Krisen zu einem langsamen Wachstum bis zum Zweiten Weltkrieg. Die Zuwächse der Nachkriegszeit sind durch niedergelassene Vertriebene in den Nachkriegsjahren und durch die Ausweisung von großen Baugebieten und die Ansiedlung von Pendlern begründet.
Jahr Einwohner[3] 1439 75 1577 105 1727 157 1777 230 1818 450 1850 650 Jahr Einwohner 1905 750 1925 820 1965 1360 2000 3066 2005 3155 Politik
Kommunalwahl 2009Wahlbeteiligung: 66,1 %%40302010027,2%27,0%27,0%18,7%Gewinne und VerlusteGemeinderat
Gemeinderatswahl 2009 Partei Sitze Freie Wähler 4 Grüne 3 CDU 3 SPD 2 Bürgermeister
Der Bürgermeister wird alle acht Jahre direkt gewählt. Seit 2003 amtiert Eric Grabenbauer.
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: In Grün ein erniedrigter silberner Wellenbalken, darüber schwebend der schwarze lateinische Großbuchstabe W.
Das Wappen geht zurück auf ein Gerichtssiegel aus dem Jahr 1752, damals noch mit den Buchstaben „WB“. Wiesenbach nahm es 1900 auf Vorschlag des Generallandesarchivs an.
Die Flagge ist Weiß-Grün und wurde 1970 vom Innenministerium verliehen.
Städtepartnerschaften
Wiesenbach unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu Donnery in Frankreich (seit 1988), Deszk in Ungarn und Smiltene in Lettland.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Die Evangelische Kirche wurde 1370 erstmals erwähnt und war einst dem Heiligen Ägidius geweiht. Der älteste Teil der Kirche ist der Chorbereich im um 1200 errichteten Turmsockel, das Kirchengebäude wurde um 1750 erneuert und 1846 zu seiner heutigen Gestalt erweitert.
Die katholische Kirche St. Michael gegenüber der evangelischen Kirche wurde um 1740 auf den Grundmauern der einstigen Klosterkirche St. Georg aus dem 12. Jahrhundert errichtet. Ein baulicher Überrest der Klosterkirche ist die mit Kies verfüllte Krypta unter dem Chor. Das längs der Hauptstraße stehende alte Hauptschiff stammt wie das benachbarte Pfarrhaus im Wesentlichen aus der Zeit des Barock und wurde 1977/81 um einen größeren seitlichen Anbau und ein Gemeindehaus ergänzt.
Der Rathausplatz bildet mit der Dorflinde, dem Brunnen und dem Rathaus, das früher auch als Schulhaus diente, ein sehenswertes Ensemble. Im Dachgeschoss des Rathauses befindet sich das Heimatmuseum.
Die ehemalige Ziegelei in der Poststraße wurde zur Gemeindegalerie umgenutzt.
Im nördlich des Ortes gelegenen Herrenwald finden sich die Ruinen der Villa Rustica (Wiesenbach/Baden), eines römischen Gutshofes. Zu ihm gehört auch ein nach Ausgrabungen im 20. Jahrhundert restaurierter römischer Holzbrunnen.
Das Neue Langenzeller Schloss mit englischem Landschaftsgarten wurde um 1914 fertiggestellt und gilt als Deutschlands jüngstes Schloss. Es ist in Privatbesitz und nicht zu besichtigen. In Langenzell ist seit 1990 ein Künstlerdorf entstanden. Aktuell leben und arbeiten neun Künstler und Kunsthandwerker hier. Einige davon mit internationaler Reputation. Hier besonders sehenswert: Die Kunstwerkstube Langenzell, die in der ehemaligen Brennerei untergebracht ist.
Theater
Die Theatergruppe „Lambefiewa“ erarbeitet regelmäßig neue Stücke, die in der Biddersbachhalle zur Uraufführung gelangen.
Museen
Im Rathaus befindet sich ein Heimatmuseum. Die ehemalige Ziegelei in der Poststraße wurde 2008 zur Gemeindegalerie und zeigt in wechselnden Ausstellungen Kunst und Kunsthandwerk lokaler Künstler.
Naturdenkmäler
Teile der Gemarkung befinden sich auf dem Areal der prähistorischen Neckarschleife, die um den „Hollmuth“ genannten Teil des Kleinen Odenwalds floss. Der Ort wird von zahlreichen Streuobstwiesen eingerahmt. Im Ortsteil Langenzell gibt es ausgewiesene 24a Biotope.
Sport
- Seit 1980: Reiterverein Wiesenbach e.V., jährliches Reiterfest an Himmelfahrt mit Bewirtung.
- Seit 1905: SG 05 Wiesenbach
- Seit 1975: Turnverein Germania
- Seit 1984: Tennisclub Wiesenbach
Um den Tanzsport kümmert sich der Wiesenbacher Karnevalsverein WCS „Die Schisselhocker“ sowie der TV Germania Wiesenbach.
Regelmäßige Veranstaltungen
- „Wissebacher Kerwe“ - veranstaltet von den Wiesenbacher Kerweborscht
- „Most und Weinfest“ mit Handwerkermarkt - veranstaltet von der Kulturgemeinschaft mit Biedermeiergruppe
- „Musikfest mit Rock-Night“ - veranstaltet von dem Wiesenbacher Musikverein
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildung
In Wiesenbach befindet sich die Panoramagrundschule.
Jugendarbeit
Wiesenbach verfügt über ein kleines Jugend-Café.
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 385–386
- ↑ Bis 1905 ohne Langenzell, danach mit Langenzell
Weblinks
Commons: Wiesenbach – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Wisenbach in der Topographia Palatinatus Rheni (Matthäus Merian) – Quellen und VolltexteStädte und Gemeinden im Rhein-Neckar-KreisAltlußheim | Angelbachtal | Bammental | Brühl | Dielheim | Dossenheim | Eberbach | Edingen-Neckarhausen | Epfenbach | Eppelheim | Eschelbronn | Gaiberg | Heddesbach | Heddesheim | Heiligkreuzsteinach | Helmstadt-Bargen | Hemsbach | Hirschberg an der Bergstraße | Hockenheim | Ilvesheim | Ketsch | Ladenburg | Laudenbach | Leimen | Lobbach | Malsch | Mauer | Meckesheim | Mühlhausen | Neckarbischofsheim | Neckargemünd | Neidenstein | Neulußheim | Nußloch | Oftersheim | Plankstadt | Rauenberg | Reichartshausen | Reilingen | Sandhausen | Schönau | Schönbrunn | Schriesheim | Schwetzingen | Sinsheim | Spechbach | St. Leon-Rot | Waibstadt | Walldorf | Weinheim | Wiesenbach | Wiesloch | Wilhelmsfeld | Zuzenhausen
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Villa Rustica (Wiesenbach/Baden) — Die Villa Rustica, ein ehemaliger römischer Gutshof und heutiges Bodendenkmal, liegt nördlich von Wiesenbach, einer Gemeinde des Rhein Neckar Kreises in Baden Württemberg. Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Befunde … Deutsch Wikipedia
Wiesenbach — ist ein Name von Gemeinden, ehemaligen Gemeinden und Orten: Wiesenbach (Baden), Gemeinde im Rhein Neckar Kreis, Baden Württemberg Wiesenbach (Blaufelden), Dorf der Gemeinde Blaufelden im Landkreis Schwäbisch Hall und ehemalige Gemeinde, Baden… … Deutsch Wikipedia
Wiesenbach (Rhein-Neckar) — Infobox German Location Name = Wiesenbach Wappen = Wappen Wiesenbach Baden.png lat deg = 49 |lat min = 21 |lat sec = 41 lon deg = 08 |lon min = 48 |lon sec = 10 Lageplan = Bundesland = Baden Württemberg Regierungsbezirk = Karlsruhe Landkreis =… … Wikipedia
Wiesenbach (Bade-Wurtemberg) — Wiesenbach … Wikipédia en Français
Wiesenbach — may refer to several places: In Austria * Wiesenbach (Lower Austria) In Germany * Wiesenbach (Rhein Neckar), in Baden Württemberg * Wiesenbach, Bavaria, a town in the district of Günzburg in Bavaria … Wikipedia
Wiesenbach (Blaufelden) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Liste der Burgen und Schlösser in Baden-Württemberg — Auf dem Gebiet des deutschen Bundeslandes Baden Württemberg befindet sich eine Vielzahl von Schlössern und Burgen. Diese zum Teil auf eine 1000 jährige Geschichte zurückblickenden Bauten waren Schauplatz historischer Ereignisse, Wirkungsstätte… … Deutsch Wikipedia
St. Michael (Wiesenbach) — Katholische Kirche St. Michael in Wiesenbach (Baden) Die Kirche St. Michael in Wiesenbach im Rhein Neckar Kreis im nördlichen Baden Württemberg ist eine katholische Kirche. Das Gebäude wurde um 1740 auf den Grundmauern der älteren Klosterkirche… … Deutsch Wikipedia
Liste der Dörfer und Ortsteile in Baden-Württemberg/W — Dörfer und Ortsteile in Baden Württemberg A B C D E F G H … Deutsch Wikipedia
Liste der Museen in Baden-Württemberg — Nach Orten sortiert Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A Aalen, Ostalbkreis … Deutsch Wikipedia