- Gaiberg
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Wappen Deutschlandkarte 49.3658333333338.7502777777778293Koordinaten: 49° 22′ N, 8° 45′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Karlsruhe Landkreis: Rhein-Neckar-Kreis Höhe: 293 m ü. NN Fläche: 4,15 km² Einwohner: 2.704 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 652 Einwohner je km² Postleitzahl: 69251 Vorwahl: 06223 Kfz-Kennzeichen: HD Gemeindeschlüssel: 08 2 26 022 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstraße 44
69251 GaibergWebpräsenz: Bürgermeister: Klaus Gärtner Lage der Gemeinde Gaiberg im Rhein-Neckar-Kreis Gaiberg ist eine Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg mit rund 2.500 Einwohnern.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Der staatlich anerkannte Luftkurort liegt in 200 bis 445 Meter Höhe an der Grenze zum Odenwald und zum Kraichgau im Naturpark Neckartal-Odenwald, rund zehn Kilometer südlich von Heidelberg. Der Ort ist ein ursprüngliches Straßendorf an einem nach Südosten geneigten Hang.
Nachbargemeinden
Gaiberg grenzt im Osten an Bammental, im Süden an die Leimener Ortsteile Gauangelloch und Lingental und im Westen und Norden an Heidelberg.
Historische Geografie
Im Gemeindegebiet Gaibergs liegen die Wüstungen Waldolfeshusen und die in einer gefälschten Urkunde aus dem 12. Jahrhundert auf das Jahr 1016 datierte abgegangene Ortschaft Gowenkirchen, die jedoch wahrscheinlich nicht in Gaiberg liegt.[2]
Geschichte
Gaiberg entstand vermutlich im Hochmittelalter als Rodungssiedlung von Gauangelloch aus und wurde 1312 erstmals als Gauberg erwähnt. Der Ort gehörte ursprünglich dem Bistum Worms und wurde 1419 von der Kurpfalz gekauft. Dort gehörte Gaiberg zur Meckesheimer Zent und vom 15. Jahrhundert an zu den Eigendörfern der Kellerei Dilsberg. Das Ackerland befand sich überwiegend im Besitz der Einwohner. 1803 gelangte Gaiberg zu Baden und wurde dem Amt Neckargemünd unterstellt, mit dem es 1857 zum Bezirksamt Eberbach kam, das 1863 im Bezirksamt Heidelberg, dem späteren Landkreis Heidelberg, aufging. 1967 wurde Gaiberg staatlich anerkannter Erholungsort. Mit Auflösung des Landkreises Heidelberg 1973 kam Gaiberg zum Rhein-Neckar-Kreis.
Der Ort war bis in die jüngste Vergangenheit rein landwirtschaftlich geprägt, wobei insbesondere der Forstwirtschaft mit starker Nutzung des Waldes für Viehweide und Hackwaldbetrieb große Bedeutung zukam. Auch die Tagelöhner des Ortes fanden zumeist in der Forstwirtschaft des Heidelberger Stadtwaldes ihr Auskommen. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg war außerdem der Anbau von Kirschen, später von Himbeeren eine wichtige Erwerbsquelle. Der erste Industriebetrieb in Gaiberg siedelte sich erst 1957 mit einer Kraftfahrzeuggummiteile herstellenden Firma an, die rund 200 Arbeitsplätze bot. 1968 waren mehr als die Hälfte der Erwerbspersonen des Ortes Auspendler in die umliegenden Städte, der größte Teil (261 von 385 Pendlern) war dabei in Heidelberg beschäftigt.
Jahr 1439 1577 1727 1818 1852 1905 1939 1965 Einwohner 90 100 97 433 467 742 880 1564 Politik
Gaiberg gehört zum Gemeindeverwaltungsverband Neckargemünd mit Sitz in Neckargemünd.
Wahl 2009 (vorl.)[3] 2004 [4] Partei Stimmen Sitze Stimmen Sitze SPD/Aktive Gaiberger 33,02 % 4 28,3 % 4 Freie Wähler 24,41 % 3 24,2 % 3 CDU 22,17 % 3 27,9 % 3 Grüne Liste 20,41 % 2 19,5 % 2 Wahlbeteiligung 68,60 % 69,44 % Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 12 Mitglieder, die alle fünf Jahre gewählt werden. Hinzu kommt der Bürgermeister als Gemeinderatsvorsitzender.
Bürgermeister
Der Bürgermeister wird für acht Jahre direkt gewählt. Seit 1994 amtiert Klaus Gärtner.
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: In Silber auf grünem Boden eine rote Steinsäule und ein grüner Laubbaum mit schwarzem Stamm.
Das Wappen geht zurück auf ein Gerichtssiegel aus dem Jahr 1751. Es zeigte bereits eine Säule neben einem Baum. 1900 wurde das Wappen auf Vorschlag vom Generallandesarchiv von der Gemeinde angenommen. Der Stein steht heute noch neben einer Linde vor der evangelischen Peterskirche. Die Bedeutung des Steins ist ungeklärt. Vermutungen reichen von einem alten Grab bis zu den Überresten eines Kreuzes.
Die Flagge ist Grün-Weiß und wurde 1956 vom Innenministerium verliehen.[5]
Partnerschaften
Gaiberg unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu La Canourgue im Département Lozère, Region Languedoc-Roussillon, im Süden Frankreichs.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Das Rathaus von Gaiberg wurde 1857 als Schulhaus erbaut und wird seit einem Schulhausneubau von 1905 als Rathaus genutzt.
Der Turm der evangelischen Peterskirche geht vermutlich auf das 13. Jahrhundert zurück. Die Kirche wurde 1556 im Zuge der Reformation evangelisch, fiel jedoch in der Zeit der pfälzer Kirchenteilung vorübergehend wieder den Katholiken zu, die sie 1707 gegen die Kirche in Dilsberg tauschten. 1737/38 wurde das Langhaus erneuert, um 1850 erhielt der Turm eine neue Glockenstube. 1957 wurde die Kirche umfassend saniert.
Die katholische St. Michaelskirche wurde 1955/56 anstelle einer älteren Kapelle errichtet. Ihr Chorturm wurde äußerlich dem der evangelischen Kirche angepasst. Die Kirche wurde 2007 umfassend saniert.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Gemeinde ist über Landesstraßen und die acht Kilometer entfernte Anschlussstelle Heidelberg/Schwetzingen der A 5 an das überregionale Straßennetz angebunden.
Gaiberg verfügt auch über eine Anbindung des Öffentlichen Personennahverkehrs. Buslinien der BRN führen nach Leimen, Heidelberg und Schatthausen, sowie nach Bammental und Wiesenbach. Gaiberg gehört zum Tarifgebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar.
Bildung
In Gaiberg gibt es eine Grundschule. Weiterführende Schulen befinden sich in Leimen, Heidelberg, Neckargemünd und Bammental. Für die jüngsten Einwohner gibt es einen gemeindlichen Kindergarten. Die Gemeinde betreibt eine Bücherei.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Friedrich Klingmann (1874–1947), Önologe
- Hermann Rieder (1928–2009), Sportwissenschaftler
Literatur
- Staatl. Archivverwaltung Baden-Württemberg in Verbindung mit d. Städten u.d. Landkreisen Heidelberg u. Mannheim (Hg.): Die Stadt- und die Landkreise Heidelberg und Mannheim: Amtliche Kreisbeschreibung.
- Bd 1: Allgemeiner Teil. Karlsruhe 1966
- Bd 2: Die Stadt Heidelberg und die Gemeinden des Landkreises Heidelberg. Karlsruhe 1968
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 385
- ↑ Mitteilungsblatt Bammental Gaiberg Wiesenbach, Nr. 24, 9. Juni 2009, Seite 6
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
- ↑ Herwig John, Gabriele Wüst: Wappenbuch Rhein-Neckar-Kreis. Ubstadt-Weiher 1996, ISBN 3-929366-27-4, S. 57
Weblinks
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