- Belle Isle (Virginia)
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Richmond Spitzname: River City, Cap City
Skyline Richmonds hinter dem James River
FlaggeLage in Virginia Basisdaten Gründung: 1737 Staat: Vereinigte Staaten Bundesstaat: Virginia County: Unabhängige Stadt Koordinaten: 37° 33′ N, 77° 27′ W37.548869444444-77.447405555556Koordinaten: 37° 33′ N, 77° 27′ W Zeitzone: Eastern Standard Time (UTC−5) Einwohner:
- Metropolregion:193.777 (Stand: 2005)
1.126.262Bevölkerungsdichte: 1.245,4 Einwohner je km² Fläche: 162 km²
davon 155,6 km² LandHöhe: 45 m Vorwahl: +1 804 FIPS: 51-67000 GNIS-ID: 1499957 Webpräsenz: www.ci.richmond.va.us Bürgermeister: L. Douglas Wilder (D) Richmond ist die Hauptstadt des US-Bundesstaates Virginia in den USA und ist Sitz der Virginia Commonwealth University.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
17. und 18. Jahrhundert
Kapitän Christopher Newport setzte den ersten englischen Erkundigungstrupp 1607 in der Umgebung ab, die später nach einem Vorort Londons benannt werden sollte. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Gebiet im Besitz von Indianern, die zur Powhatan Konföderation gehörten.
Nach zwei erfolglosen Versuchen, an diesem natürlichen und vorzüglichen Platz für Handel und Verkehr eine Niederlassung zu gründen, hatten die Siedler schließlich mehr Glück. Um 1644 zog das neu erbaute Fort Charles als Sicherheitsfaktor mehr Siedler an. Schon bald prosperierte die Gemeinde als Handelsposten für Pelze, Tierhäute und Tabak.
Die eigentliche Stadt wurde erst 1737 durch Oberst William Byrd II. begründet. Dieser hatte die zwei Parzellen auf den Seiten des James River von seinem Vater geerbt und wurde somit zum Gründungsvater Richmonds. Sein Freund William Mayo kartographierte Richmond und die ersten Grundstücke fanden ihre Käufer.
Lediglich 250 Einwohner bevölkerten Richmond 1742, als es seine Stadtrechte erhielt. Im Unabhängigkeitskrieg wurde die Stadt zweimal gebrandschatzt. 1788 wurde sie anstelle von Williamsburg Hauptstadt von Virginia.
19. Jahrhundert
Am 18. Dezember 1811 starb die Schauspielerin Elizabeth Poe in einem Richmonder Hotel und hinterließ neben zwei anderen Kindern den zweijährigen Edgar Poe, der als Pflegekind in die Familie des Tabakhändlers John Allan aufgenommen wurde. So wurde Richmond zur eigentlichen Heimatstadt von Amerikas größtem und unglücklichstem Dichter, der hierher immer wieder zurückkehrte.
Nach dem Unabhängigkeitskrieg erholte sich die Stadt schnell und wuchs bis Mitte des 19. Jahrhunderts auf ca. 100.000 Einwohner. Sie galt als Metropole des Südens und löste daher 1861 Montgomery als Hauptstadt der Konföderation ab. Zudem befanden sich hier mit den Tredegar Iron Works die wichtigsten eisenproduzierenden Firmen des Südens. Militärstragegisch gleichermaßen exponiert wie Washington war Richmond in den Kriegsjahren heftig umkämpft. Folgerichtig ergaben sich die Truppen der Südstaaten unter General Lee nur eine Woche nach dem Fall der Stadt am 3. April 1865. Richmond war fast vollständig durch einen verheerenden Brand im Zuge der Belagerung zerstört worden. Angeblich hatten konföderierte Soldaten der Union keine intakten Tabak- und Waffenvorräte hinterlassen wollen und daher die Lagerhäuser in Brand gesetzt.
Richmond benötigte wie ganz Virginia Jahrzehnte, um sich einigermaßen von dem politischen und wirtschaftlichen Zusammenbruch zu erholen. Doch auch heute noch ist Tabak der wichtigste Handelsfaktor.
20. Jahrhundert
Im Jahr 1888 ging in Richmond eine der ersten elektrischen Straßenbahnen der Vereinigten Staaten nach dem System von Frank Sprague in Betrieb. Die Straßenbahn wurde aufgrund der Stangenstromabnehmer von der Bevölkerung Broomstick-Train (Besenstielzug) genannt. Früher als in Europa begann sich der Individualverkehr in den USA bereits in den 1920er Jahren massenhaft auszubreiten. So wurde die Straßenbahn in Richmond, wie in vielen anderen Städten der USA auch, zunehmend vernachlässigt. Im Jahre 1949 wurde die letzte Straßenbahn durch eine Buslinie ersetzt. 1958 wurde schließlich die erste Autobahnstrecke von Virginia, der Richmond-Petersburg Turnpike fertiggestellt, der Richmond in der Nähe des Stadtzentrums und unmittelbar neben dem alten Hauptbahnhof, Main Street Station durchquert. Im Zuge des weiteren Ausbaus der Interstate Highways wurde die Strecke zu einer Teilstrecke des Interstate 95.
2004 wurde die Main Street Station, nach zirka drei Jahrzehnten des Verfalls und Leerstandes, renoviert und dient nun wieder dem (lokalen und regionalen) Zugverkehr. Bei dem Gebäude, dessen Schicksal bis zuletzt ungewiss war, handelt es sich um eines der ältesten noch erhaltenen Bahnhofsgebäude der USA. Der Zugverkehr mit den Fernzügen der Amtrak wurde (und wird bis auf weiteres noch) seit 1975 über die in einem Vorort gelegene Staples Mill Road Station abgewickelt.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner[1] 1900 85.050 1910 127.628 1920 171.667 1930 182.929 1940 193.042 1950 230.310 1960 219.958 1970 249.621 1980 219.214 1990 202.798 2000 197.790 2007 200.123 Wirtschaft
- Firmenzentrale von Philip Morris
- Bedeutendes Bankenzentrum
- Halbleiterindustrie Qimonda
- Bedeutendes Finanzzentrum (u.a. Sitz einer Federal Reserve Bank)
- Traditionell Sitz vieler Anwaltskanzleien
Geographie
Richmond liegt am James River, ca. 150 Kilometer flussaufwärts von dessen Mündung in die Chesapeake Bay. Die Lage der Stadt ist geprägt vom Übergang des Atlantischen Tieflandes in das Hügelland des Piedmont, welches den Appalachen vorgelagert ist.
Belle Isle
Belle Isle ist eine kleine Insel im James River, sie gehört zur Stadt Richmond und dient als Stadtpark. Es ist ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänger und Fahrradfahrer. Während des Sezessionskrieges wurde auf der Insel ein Gefängnislager errichtet.
Sehenswürdigkeiten
- Virginia State Capitol (seit 1788 Regierungssitz, wurde von Thomas Jefferson, dem dritten Präsidenten der USA entworfen)
- Museum of the Confederacy (Bürgerkriegsmuseum) einschließlich dem White House of the Confederacy (Amtssitz des Präsidenten der Südstaaten während des Bürgerkrieges)
- Valentine Museum (Heimatmuseum)
- Tredgar Iron Works (modernes Industriemuseum)
- Edgar Allan Poe-Museum (Poe verbrachte einen Großteil seines Lebens in Richmond)
- St. Johns Church (1741)
- Monument Avenue (Prachtboulevard) mit aufwändigen Villen vom Ende des 19. Jahrhunderts
- Cathedral of the Sacred Heart (1903 - 1906)
- Statue des Tennisspielers Arthur Ashe in der Monument Avenue
- Virginia Holocaust Museum, Einsatzstelle des Österreichischen Gedenkdienstes
- Virginia Museum of Fine Art (u. a. bedeutende Impressionisten-Sammlung)
- Das Science Museum of Virginia im alten Bahnhof, ein interaktives Wissenschaftsmuseum
Partnerstädte
- Allenstein (Polen)
- Richmond, London (Großbritannien)
- Saitama (Japan)
- Uijeongbu (Südkorea)
- Windhoek (Namibia)
- Zhengzhou (China)
- Erlangen (Deutschland)
Söhne und Töchter der Stadt
- Caroline Aaron, Schauspielerin
- Arthur Ashe, ehemaliger Tennisspieler
- Avail, HC/Punkrock-Band
- David Baldacci, Bestseller-Autor
- Warren Beatty, Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor, Produzent
- Wes Borland, Musiker und Gitarrist bei der Rockband Limp Bizkit
- Eric Cantor, Politiker
- Tommy Ellis, Rennfahrer
- Mordecai Ezekiel, Agrarökonom
- Al Foster, Jazz-Schlagzeuger
- Vince Gilligan, Drehbuchautor, Filmproduzent und Regisseur
- Eddie Johnson, Autorennfahrer
- Shirley MacLaine, Schauspielerin
- John Otto, Rockmusiker
- James Spriggs Payne, Präsident von Liberia
- George Edward Pickett, Major-General in der Armee der Konföderierten Staaten
- John Powell, Pianist und Komponist
- Bill Robinson, afroamerikanischer Steptänzer
- Meghann Shaughnessy, Profi-Tennisspielerin
- Taylor St. Clair, Pornodarstellerin
- Edward Cary Walthall, Konföderiertengeneral und US-Senator für Mississippi
- Douglas Wilder, erster gewählter afro-amerikanischer Gouverneur eines US-Bundesstaats
- Stan Winston, Maskenbildner, Filmregisseur und -produzent
- Tom Wolfe, Schriftsteller, Journalist, Kunst- und Architekturkritiker und Illustrator
- Lamb of God, Progressive Metal-Band
- Strike Anywhere, HC/Punkrock-Band
- Hunter Parrish, Schauspieler
- Aimee Mann, Sängerin, Songwriterin, Gitarristin, Bassistin
Quellen
- ↑ 1980 - 2000: Volkszählungsergebnisse; 2005 : Fortschreibung des US Census Bureau
Weblinks
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