Boksitogorsk

Boksitogorsk
Stadt
Boksitogorsk
Бокситогорск
Wappen
Wappen
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Leningrad
Rajon Boksitogorsk
Bürgermeister Michail Katjuschtschenko
Gegründet 1929
Stadt seit 1950
Fläche 13 km²
Bevölkerung 16.593 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 1.276 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 100 m
Zeitzone UTC+4
Telefonvorwahl +7 (81366)
Postleitzahl 187650
Kfz-Kennzeichen 47
OKATO 41 403
Geographische Lage
Koordinaten 59° 28′ N, 33° 51′ O59.46666666666733.85100Koordinaten: 59° 28′ 0″ N, 33° 51′ 0″ O
Boksitogorsk (Russland)
Red pog.svg
Lage in Russland
Boksitogorsk (Oblast Leningrad)
Red pog.svg
Oblast Leningrad
Liste der Städte in Russland

Boksitogorsk (russisch Бокситого́рск; auch Bauxitogorsk) ist eine Stadt in der nordwestrussischen Oblast Leningrad. Sie hat 16.593 Einwohner (Stand: 2010)[1].

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Stadt liegt an der Flanke des Tichwiner Höhenzuges etwa 230 km östlich der Oblasthauptstadt Sankt Petersburg am Flüsschen Pjardomlja, einem Nebenfluss der Woloschba im Flusssystem der Newa.

Boksitogorsk ist der Oblast administrativ direkt unterstellt und zugleich Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons.

Geschichte

Aus dem Jahr 1869 stammen die ersten Hinweise auf das Vorkommen rötlicher Gesteine im Gebiet der heutigen Stadt. 1916 wurden von Ingenieur P.Timofejew aus Tichwin Gesteinsproben an das Geologische Komitee in Sankt Petersburg gesandt, welches diese analysierte und daraufhin die Tichwiner Bauxitlagerstätte erkundete.

1929 wurde mit der Abbau begonnen, und ein Bergarbeitersiedlung entstand. Diese erhielt 1935 unter dem heutigen Namen (боксит/boksit ist die russische Schreibweise von Bauxit) den Status einer Siedlung städtischen Typs und 1950 das Stadtrecht.

In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager 157 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[2] Schwer Erkrankte wurden im Kriegsgefangenenhospital 1114 versorgt.

Boksitogorsk unterhält Partnerschaften zu den finnischen Orten Harjavalta, Kiukainen und Nakkila.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohnerzahlen
1959 20.400 *
1979 23.200 *
1989 21.839 **
2002 18.128 **
2010 16.593 **

Anmerkung: * Volkszählung (gerundet) ** Volkszählung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Im 14 Kilometer von der Stadt entfernten Dorf Listwenka des Rajons Boksitogorsk steht die Gottesmutter-Geburts-Kirche (церковь Рождества Богородицы/zerkow Roschdestwa Bogorodizy) aus dem 16. Jahrhundert.

Beim 30 Kilometer entfernten Dorf Rudnaja Gorka liegt das zum Naturdenkmal erklärte Flüsschen Raguscha, welches in Karsttrichtern verschwindet und etwa zwei Kilometer unterirdisch verläuft.

Wirtschaft und Infrastruktur

Stadtbildendes Unternehmen ist die zu RUSAL gehörende Boksitogorski glinosjom (Boksitogorsker Tonerde), welche hier Bauxit abbaut und zu Tonerdekonzentrat weiterverarbeitet. Die Fabrik Boksitogorski polimer stellt medizintechnische Kunststofferzeugnisse her. Daneben gibt es Betriebe der Bau- und Baumaterialienwirtschaft sowie der Lebensmittelindustrie.

Nächstgelegene Personenverkehrsstation ist Bolschoi Dwor 20 Kilometer nördlich der Stadt an der 1906 eröffneten Eisenbahnstrecke Sankt Petersburg–WologdaKirow (Streckenkilometer 225). Von dort zweigt eine Güterstrecke nach Boksitogorsk und zu den südlicher gelegenen Bauxittagebauen ab.

Die Fernstraße A114 Sankt Petersburg–Wologda führt gut zehn Kilometer nördlich von Boksitogorsk vorbei.

Persönlichkeiten

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Predvaritel'nye itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Rosstat, Statistika Rossii, Moskau 2011, ISBN 978-5-902339-98-4 (Vorläufige Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010; russisch; Download).
  2. Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962-1977.

Weblinks

 Commons: Boksitogorsk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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