- Burg Hochjuvalt
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Burg Hochjuvalt Hochjuvalt oberhalb Rothenburg
Entstehungszeit: um 1100 bis 1140 Burgentyp: Höhenburg, Spornlage Erhaltungszustand: Ruine Bauweise: Quader, Bruchstein Ort: Rothenbrunnen Geographische Lage 46° 46′ 40″ N, 9° 25′ 15″ O46.7777777777789.4208333333333805Koordinaten: 46° 46′ 40″ N, 9° 25′ 15″ O; CH1903: (751368 / 182645) Höhe: 805 m Hochjuvalt (häufig fälschlicherweise als Niederjuvalt bezeichnet) war mit Innerjuvalt eine der beiden Burgen auf dem Gebiet der Gemeinde Rothenbrunnen im schweizerischen Kanton Graubünden. Der Name leitet sich ab von ‚Jugum altum’ (= hohes Joch).
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Ruine liegt gut sichtbar auf einer schmalen Felsnase etwa 200 Meter hoch über dem Hinterrhein. Der ursprüngliche Burgweg ist verschüttet. Heute erreicht man sie in etwa einer halben Stunde über einen sehr steil ansteigenden, mit blauen Kreuzen markierten schmalen Pfad von der geteerten Waldstrasse aus. Die Abzweigung liegt nach den Panzersperren kurz vor der zweiten Weggabelung, ist jedoch schwer zu finden. Auf den letzten Höhenmetern ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit geboten.
Anlage
Vom einst fünfgeschossigen Turm der Fest Hochjuvalt hat sich nur die Westecke erhalten, mit Ecksteinen mit Kantenschlag ohne Bossen und Mauern mit Rasa-Pietra Verputz mit Fugenstrich; auch finden sich Reste eines Glattverputzes. Im dritten Stockwerk war eine Aussenlaube angebracht und im Geschoss darüber ist ein Fenster mit Sitznische erhalten geblieben. Auf dem höchsten Punkt der Anlage, oben auf dem schmalen Felskopf, finden sich Reste eines zweiteiligen Gebäudes. Von einem jüngeren rechteckigen Gebäude auf dem südwestlichen Vorgelände sind nur noch wenige Mauerreste erhalten. Der einstige Zugang war in den Fels geschlagen und erfolgte von Nordwesten her. Am Fuss des gewaltigen Felsens an der alten Talstrasse von Chur nach Splügen lag als Vorburg eine Strassensperre mit Zollstätte; einzelne Mauerreste und Balkenlöcher zweier Tore sind noch erhalten. Diese Anlage am Eingang des Domleschgs bestand aus einem ummauerten Hof mit zwei quadratischen Türmen, durch die die Strasse führte. Die Reste dieser Bauten sind durch den Bau einer neuen Strasse, durch militärische Anlagen und durch Steinschlag stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Gegenwärtig (Frühling/Sommer 2011) werden die Ruine der Vorburg umfassend restauriert.
Geschichte
Hochjuvalt gilt als die ältere der beiden Burgen Rothenburgs und wurde wohl im 12. Jahrhundert als Sitz der Herren von Juvalt errichtet. Die Familie stand nach anfänglicher Unabhängigkeit im Dienst des Bischofs von Chur und wurde erstmal um 1140 und später im Jahr 1149 genannt. Dabei ging es um einen Rechtsstreit der Kirche von Chur mit denen von Castrisch um die Leibeigene Guta von Zizers, bei dem ein Siegfried von Juvalta und seine Söhne als Vermittler auftraten.
In den folgenden Jahrhunderten erscheinen die Herren von Juvalt noch mehrere Male in den Urkunden. So war zum Beispiel 1219 beim Friedensvertrag zwischen dem Churer Bischof und den Stadtstaat Como ein Ulrich von Juvalta zugegen. 1342 stritten sich die beiden Brüder Albert und Bartholomäus von Juvalt und ein fünfköpfiges Schiedsgericht beschloss, dass die Burg mit Lüt und Gütern dem Albertus gehöre, dem Bartholomäus aber die Zehnte und die Gülten. Bei einer Erbteilung erhielt Egloff von Juvalt 1372 die vesti genannt Jufalt.
Wie Hochjuvalt in den Besitz der Herren von Rietberg gelangte ist nicht bekannt. Johann, der Rietberger, gestorben am 5. September 1349, übergab all seine Lehen und Güter seinen Onkeln von Landenberg, wobei neben Rietberg Hochjuvalt besonders erwähnt wurde. Nach einem Erbstreit verzichteten die Landenberg zu Gunsten des Bischofs auf die Burg. Im 15. Jahrhundert wechselte die Burg als Pfandobjekt mehrere Male den Besitzer. Ob und wie stark Hochjuvalt in der Schamserfehde von 1451 beschädigt wurde, ist unklar. Um 1500 wurde Hochjuvalt wohl verlassen und um 1550 wurde sie als Ruine erwähnt.
Galerie
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Zeichnung der Vorburg nach Johann Rudolf Rahn, 1894
Literatur
- Fritz Hauswirth: Burgen und Schlösser in der Schweiz. Band 8. Neptun Verlag, Kreuzlingen 1972.
- Otto P. Clavadetscher, Werner Meyer: Das Burgenbuch von Graubünden. Orell Füssli, Zürich 1984, ISBN 3-280-01319-4.
Weblinks
Commons: Burg Hochjuvalt – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienBischöfliches Schloss Fürstenau | Alt-Aspermont | Alt-Süns | Balcun At | Baldenstein | Bärenburg | Belfort | Belmont | Bernegg | Brandis | Cagliatscha | Calanca | Campell | Canaschal | Cartatscha | Castelberg | Castelmur | Castels | Castrisch | Crap Sogn Parcazi | Ehrenfels | Fracstein | Falkenstein | Frauenberg | Friberg (Siat) | Friberg (Trun) | Friedau | Grafenberg | Greifenstein | Grottenstein | Grüneck | Grünenfels | Guardaval | Burg Haldenstein | Schloss Haldenstein | Hasensprung | Heidenberg | Heinzenberg | Hochjuvalt | Hohenbalken | Hohen Rätien | Innerjuvalt | Jörgenberg | Burg Kapfenstein | Klingenhorn | Kropfenstein | Lagenberg | Talsperre La Serra | La Tur | Lichtenstein | Löwenberg | Löwenstein | Marmels | Marschlins | Mesocco | Moregg | Neu-Aspermont | Neu-Süns | Neuburg | Nivagl | Norantola | Ober-Ruchenberg | Obertagstein | Ortenstein | Paspels | Pontaningen | Rappenstein | Rhäzüns | Rietberg | Ringgenberg | Rohan | Salons | Saxenstein | Schauenstein Schiedberg | Turm Schlans | Schwarzenstein | Serviezel | Solavers | Spaniola | Spliatsch | Splügen | Sta. Maria in Calanca | Steinsberg | Strahlegg | Strassberg | Surcasti | Tarasp | Tschanüff | Tuor | Turraccia | Valendas | Vogelberg | Wackenau | Wildenberg (Falera) | Wildenberg (Zernez) | Wynegg
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