Burg Strahlegg (Fideris)

Burg Strahlegg (Fideris)
Burg Strahlegg
Ruine Strahlegg

Ruine Strahlegg

Entstehungszeit: 13. Jahrhundert
Erhaltungszustand: Ruine
Ort: Fideris
Geographische Lage 46° 54′ 58,5″ N, 9° 45′ 19″ O46.916259.7552777777778870Koordinaten: 46° 54′ 58,5″ N, 9° 45′ 19″ O; CH1903: (776445 / 198732)
Höhe: 870 m
Burg Strahlegg (Schweiz)
Burg Strahlegg

Die Ruinen der Burg Strahlegg (auch Stralegg) liegen am alten Prättigauer Weg im Weiler Strahlegg auf dem Gemeindegebiet von Fideris im schweizerischen Kanton Graubünden. Der Ortsteil Strahlegg liegt östlich von Fideris und ist von diesem durch das Arieschtobel abgetrennt. Die Ruine steht auf einem kleinen Hügel am Ende einer Geländeterrasse. Das Burggelände ist mit dem Garten des angrenzenden Privathauses verbunden.

Inhaltsverzeichnis

Anlage

Durch den Bau eines südlich an die Burg angrenzenden Privathauses wurden 1965 Notgrabungen durchgeführt. Dadurch konnte die baugeschichtliche Untersuchung der Anlage nur unvollständig erfolgen. Zum älteren Teil gehören der Turm und die angrenzenden Ringmauern, Wohntrakt und der Ausbau des Turms sind jünger. Über das Alter der Vorburg herrscht Unklarheit.

Die Anlage war ursprünglich in eine Vor- und eine Hauptburg gegliedert. Ruinen haben sich nur von der Hauptburg erhalten; von der Vorburg sind nur noch geringe Mauerspuren erhalten. Am Turm mit quadratischem Grundriss finden sich Reste eines Verputzes sowie Eckbossen sind mit deutlichem Kantenschlag. Die Ringmauer reichte bis zum 1. Geschoss des Turmes. Ein Hocheingang fehlt. Im 2. Geschoss finden sich Schmalscharten mit Tuffgewänden, darüber ist ein hölzerner Obergaden anzunehmen. Nördlich des Turmes lag an der Ecke der Ringmauer ein rechteckiger Wohntrakt. Eine Stossfuge zeigt, dass er jünger ist als die Mauer.

Geschichte

Strahlegg und Castels (im Hintergrund), vor 1799
Ansicht 1892 von Nordosten. Darstellung von J.R. Rahn

Urkundliche Nachrichten über den Bau der Burg fehlen. Die Grabungen von 1965 brachten verschiedene Kleinfunde aus der Zeit zwischen dem 13. bis 15. Jahrhundert zutage. Im 14. Jahrhundert gehörte die Burg der Familie Straiff [1], gemäss Castelmur wurde die Familie von den Freiherren von Vaz damit belehnt. Nach dem Tod von Ursula von Straiff wurde sie 1403 vom Gericht in Fideris dem Grafen Friedrich von Toggenburg zugesprochen., nachdem sie widerrechtlich von Einheimischen übernommen worden war. Ob der Toggenburger die Burg je beanspruchte, wird nicht gesagt. 1474 wird noch ein Gut Strahlegg erwähnt, nachher fehlen die Nachrichten. Ulrich Campbell fand die Burg um 1550 Strahlegg bereits als Ruine.

Sicherungsarbeiten

Da die Ruine offenbar nie als Steinbruch genützt wurde, hat sich viel originale Bausubstanz erhalten. Seit 2006 wurden in drei Etappen umfangreiche Sicherungsarbeiten durchgeführt. So wurden die wurzelduchwachsenen Mauerkronen abgetragen und in wasserabweisender Bruchsteintechnik wieder ergänzt. Die Wände wurden in Rasa-Pietra-Technik mit Mörtel gefestigt. Verwendet wurde ein Fertigmörtel, der eigens für den Schweizerischen Burgenverein entwickelt wurde und auch bei der Restauration der La Tur in Zillis angewendet wurde. Auch die Balken- und Fensteröffnungen wurden sorgfältig gesichert. 2009 werden die noch nicht bearbeiteten Teile der Westmauer gesichert werden und ab 2010 die obersten Mauerpartien des Turms. [2]

Literatur

  • Otto P. Clavadetscher, Werner Meyer: Das Burgenbuch von Graubünden. Zürich 1984, ISBN 3-280-01319-4
  • Burgenkarte der Schweiz, Bundesamt für Landestopografie, Ausgabe 2007
  • Anton von Castelmur: "Die Burgen und Schlösser des Kantons Graubünden", Band I, Birkhäuser-Verlag, Basel 1940
  • Fritz Hauswirth: Burgen und Schlösser in der Schweiz. Band 8. Neptun Verlag. Kreuzlingen, 1972

Einzelnachweis

  1. Straiff
  2. Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins, 2008/4

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