- Burg Löwenberg
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Burg Löwenberg Burghügel Löwenberg
Entstehungszeit: Mitte 12. Jahrhundert Burgentyp: Hügelburg Erhaltungszustand: wenige Mauerreste Ständische Stellung: Edelfreie Bauweise: Bruchsteine Ort: Schluein Geographische Lage 46° 47′ 17,3″ N, 9° 13′ 20″ O46.7881388888899.2222222222222820Koordinaten: 46° 47′ 17,3″ N, 9° 13′ 20″ O; CH1903: (736178 / 183433) Höhe: 820 m Die Ruine der Burg Löwenberg liegt auf dem Gemeindegebiet von Schluein im schweizerischen Kanton Graubünden.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die spärlichen Mauerreste der ehemaligen Burg Löwenberg liegen westlich oberhalb des Dorfes auf einem Felskopf und sind in wenigen Minuten zu Fuss gut erreichbar.
Anlage
Ausser der Mauerecke eines Fundaments ist von der Anlage nichts mehr erhalten; die Grundrisszusammenhänge sind nicht mehr erkennbar. Die wenigen Abbildungen aus dem 19. Jahrhundert sind widersprüchlich: DIe Darstellung der Burg Löwenberg auf dem Stich von Johann Caspar Ulinger um 1755 hat mit der Darstellung Kranecks von 1830 nicht viel gemein, wogegen dessen Stich mit einer Fotografie, die kurz nach dem Brand von 1886 aufgenommen wurde, grosse Ähnlichkeit aufweist. Ob die Burg zwischen 1755 (Darstellung von Ulinger) und 1830 (Darstellung von Kraneck) vollständig umgebaut worden ist, ist nicht bekannt.
Geschichte
Schriftliche Unterlagen über Entstehung und Geschichte der Burg fehlen. Die Entstehungszeit ist nicht bekannt, dürfte aber ins 12. Jahrhundert zu datieren sein. Die Burg war der Sitz der edelfreien Familie von Löwenberg; 1160 und 1257 werden je ein Walter von Löwenberg erwähnt. Die Löwenberg sind identisch mit den von Montalt: 1257 werden aufgeführt: Symon de Muntalt et Waltherus suus filius sowie Henrico de Wildemberc, Walthero de Muntalt nobilibus. Als Zeugen werden in der gleichen Angelegenheit aufgeführt: domini Waltheri de Lewenberc, domini Henrici de Wildemberc. Vater Symon sass demnach 1257 auf Montalt, sein Sohn Walther auf Löwenberg. Nach dem Tod Symons von Montalt um 1351 schloss Graf Rudolf von Werdenberg-Sargans ein Abkommen mit Heinrich von Rüssegg, vermutlich ein Schwiegersohn Symons über die vesti Lewenberg über dessen Inhalt jedoch nichts bekannt ist.
Nach dem Tod von Heinrich von Muntalt, dem letzten seines Geschlechts um 1378 kam die Burg nach einem Erbschaftsstreit zwischen Rüssegg und Haldenstein gegen eine Entschädigung an die Herren von Rüssegg. Elisabeth von Haldenstein, eine geborene Montalt, verkaufte gleichentags ihre Montalter Herrschaftsrechte an die Freiherren von Rhäzüns, wobei jedoch die Burg Löwenberg nicht erwähnt ist. Nach dem Verzicht der Haldensteiner gelangte die Burg 1383 an die Herren von Werdenberg-Sargans. 1383 urkundet Johann von Werdenberg-Sargans uff unserer vesti ze Lewenberg und 1395 trat er mit der Burg dem Ilanzer Bund bei, dem zukünftigen Grauen Bund.
Am 31. Juli 1428 sind die Werdenberger letztmals als Herren von Löwenberg erwähnt. 1428 verkauften sie Löwenberg an Heinrich von Lumerins, dem sie bereits verpfändet war. 1440 und 1455 werden die von Lumerins als Herren von Löwenberg genannt. Zwischen 1481 und 1589 ging die Burg an die von Mont aus Vella über und blieb in deren Besitz bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts. 1512 war Löwenberg Pfand für die Morgengabe des Gaudenz von Mont an seine Gemahlin Barbara von Marmels.
Zwischen 1551 und 1594 erlebte Löwenberg zahlreiche Besitzerwechsel; Besitzer waren unter anderen die Capol und die Planta. Nach einem Brand wurde die Burg 1685 teilweisen in barockem Stil umgebaut; dabei wurde der Hauptturm abgetragen. 1832-33 war sie Sitz einer Knabenschule und von 1838-50 Sitz der Missionare des Kostbaren Blutes.
Am 14. April 1889 brannte sie vollständig nieder. Die seit 1851 in der Burg ansässige bischöfliche Waisenanstalt zog in einen Neubau, der aus ihren Steinen an der Stelle des ursprünglichen Versorgungshofes 150 Meter südwestlich der Burg errichtet wurde. Dabei wurde das Mauerwerk der Ruine praktisch vollständig abgetragen. Die Waisenanstalt wurde 1972 geschlossen. Heute ist im Neubau ein Durchgangszentrum für Asylbewerber eingerichtet.
Literatur
- Otto P. Clavadetscher, Werner Meyer: Das Burgenbuch von Graubünden. Zürich 1984, ISBN 3-280-01319-4
- Anton von Castelmur; „Burgen und Schlösser der Schweiz“, Bd. II, Basel 1940.
Weblinks
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