- Mehring (Oberbayern)
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Wappen Deutschlandkarte 48.18333333333312.783333333333432Koordinaten: 48° 11′ N, 12° 47′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: Altötting Verwaltungs-
gemeinschaft:Emmerting Höhe: 432 m ü. NN Fläche: 23,37 km² Einwohner: 2.258 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner je km² Postleitzahl: 84561 Vorwahl: 08677 Kfz-Kennzeichen: AÖ Gemeindeschlüssel: 09 1 71 124 Adresse der Verbandsverwaltung: VG Emmerting
Untere Dorfstr. 3
84547 EmmertingWebpräsenz: Bürgermeister: Josef Wengbauer (CSU) Lage der Gemeinde Mehring im Landkreis Altötting Mehring ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Altötting und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Emmerting.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Nachbargemeinden
Gemeindeteile
Mehring teilt sich in folgende Gemeindebereiche auf, die zum Teil den ursprünglichen Kern der Gemeinde darstellen, welcher aus
- Mehring
- Hintermehring
besteht und Gemeindeteilen, die durch Eingemeindungen und Gemeindeauflösungen hinzukamen:
- Badhöring
- Brunn
- Eschlberg
- Gegend
- Hohenwart
- Lengthal
- Lettenthal
- Lindach
- Niederholz
- Öd
- Priessenthal
- Unghausen
- Winklhardt
Wappen
Die Gemeindekirche ist dem Hl. Martin von Tours geweiht, dessen Insignien der Bischofsstab sowie eine Gans sind, was sich im Wappen widerspiegelt. Der „Mohrenkopf“ rührt von der Namensgebung her (siehe Geschichte), wobei ungeklärt ist, ob der Name "Mehring" tatsächlich von "Mohr" abgeleitet ist (vergl. "Heimatbuch Mehring").
Auch wenn das Wappen deutlich älter ist, da es schon in frühen Dokumenten Verwendung fand, so wurde erst durch die Beurkundung der Regierung von Oberbayern am 16. Februar 1982 der Gemeinde offiziell die Zustimmung zur Führung des Wappens und einer Fahne erteilt.
Geschichte
vorchristliche Zeit und Antike
Die Ursprünge der Gemeinde liegen im Dunkeln, es lassen sich über die Besiedlung in der Zeit vor der ersten urkundlichen Erwähnung nur Mutmaßungen anstellen.
Da in der Umgebung von Mehring (z. B. in Burgkirchen und Dorfen) archäologische Funde eine Besiedlung der Region in vorchristlicher Zeit belegen, liegt die Vermutung nahe, dass auch Mehring selber besiedelt war. Die Lage nahe dem Fluss Alz, die dichte Bewaldung und die Anhöhe, auf der der Dorfkern von Mehring liegt, hätten für die damalige Zeit gute Voraussetzungen dargestellt, um eine Ansiedlung zu gründen. Im Wald nahe Mehring sind Strukturen zu erkennen, die auf archäologische Funde schließen lassen, wobei eine intensive Erforschung noch aussteht. Es ist aber denkbar, dass diese Strukturen neueren Datums sind und daher keinen Beweis für eine vorchristliche Besiedlung liefern. Ein allgemeines Problem für Artefakte aus vor- und frühgeschichtlicher Zeit ist jahrhundertelange landwirtschaftliche Nutzung und Besiedlung, so dass womöglich geschichtlich interessante potentielle Fundeorte irreparabel zerstört sind.
Spätantike und Frühmittelalter
Der Ortsname weist auf eine Entstehungszeit des Ortes im Zuge der bajuwarischen Landnahme im 6./7. Jht.: Wahrscheinlich ist, dass der Name „Moringen“ (die Endung -ing steht für einen germanischen Versammlungsplatz, siehe Thing) auf einen romanischen Personennamen (Maurus oder Morus) zurückgeht.
Erstmals urkundlich erwähnt wird Mehring im Jahr 788 unter dem Namen „Moringen“. Zur damaligen Zeit war der Ort Sitz eines Rittergeschlechtes, das sich nach dem Gemeindenamen „Moringer“ oder „Moeringer“ nannte.
Die Entstehung des Namens ist umstritten. Der auf dem Gemeindewappen abgebildete Mohrenkopf deutet als Namensursprung auf einen „Mohren“ hin. Andererseits ist es durchaus möglich, dass das Gemeindewappen nur eine sinnbildliche Abbildung des Namens widerspiegelt aber nicht dessen Ursprung, so liegt auch die Vermutung nahe (siehe "Heimatbuch Mehring") dass "Mehring" auf den romanischen Personennamen "Marus" oder "Morus" zurückzuführen ist.
Eine Mutmaßung geht dahin, dass ein arabischer Händler aus Nordafrika sich an der Stelle der heutigen Gemeinde niedergelassen haben könnte oder es im Zuge von vorchristlichen Völkerwanderungen eine Gruppe Menschen südländischen Ursprungs dorthin verschlagen haben könnte. Letztere Theorie scheint sich aber neueren Forschungen zufolge nicht halten zu können. Die Händlertheorie scheint fundierter zu sein, wobei Belege aus Quellen oder archäologischen Untersuchungen weiterhin fehlen. Untermauert werden könnte die Theorie allerdings dadurch, dass tatsächlich in dieser Zeit arabische Händler Handelsbeziehungen bis nach Europa unterhielten. Ob diese Beziehungen aber bis nach Südostbayern reichten, ist fraglich. Meist wurden Güter wie z.B. Stoffe über Zwischenhändler, vornehmlich fahrende Kaufleute, in die Provinzen jenseits der Alpen verbracht.
Neuzeit
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts war Mehring zudem der Sitz des landesgerichtlichen Außenamtes, "Ampt Mehring", genannt. Die Zuständigkeit umfasste:
- Burgkirchen
- Asten
- Mehring
- Haiming
- Samarienberg (= Marienberg)
Mehring wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern nach Napoléon Bonaparte 1818 eine politisch selbstständige Gemeinde.
Eingemeindungen
Seit 1818 hat die politische Gemeinde Mehring mehrere Gebietsänderungen erfahren:
- Am 1. Januar 1921 kamen die Gemeindeteile Niederholz und Öd der aufgelösten Gemeinde Holzfeld hinzu.[2]
- 1969 wurde der Gemeindeteil Hechenberg in die Stadt Burghausen umgegliedert
- 1978 wurde ein Teil des Gemeindebereichs Lindach sowie ein Teil des Gemeindeteils Badhöring ebenfalls in die Stadt Burghausen umgemeindet. Mehring bildet seit 1978 eine Verwaltungsgemeinschaft mit Emmerting.
- 2001 wurden Teile des Holzfelder Forstes in die Gemeinde Mehring eingegliedert.
Einwohnerentwicklung
Mehring hat zur Zeit 2343 Einwohner (Stand: 30. Juni 2005) lt. Einwohnermeldeamt. Die Entwicklung der Bevölkerung verzeichnet seit den 60er Jahren einen stetigen Zuwachs, vor allem in den Gemeindeteilen Öd und Unghausen, da hier genug Bauland ausgewiesen ist und die Lage nahe Burghausen günstig für viele Pendler ist.
Kirchengeschichte
Die Pfarrei Mehring bestand bis 1399 und schloss Burghausen mit ein, um 1400 wurde Mehring der Pfarrgemeinde Raitenhaslach, danach Burghausen untergliedert. Erst seit dem Jahr 1901 besitzt Mehring wieder eine eigenständige Pfarrei. Mehring ist somit eine der ältesten Pfarrgemeinden im Bistum Passau
Die aus dem 15. Jahrhundert stammende Ortskirche, 1445 erbaut und 1965 den Gegebenheiten einer größer werdenden Gemeinde angepasst, ist dem Hl. Martin von Tours geweiht.
Politik
Gemeinderat
Nach der letzten Kommunalwahl am 2. März 2008 hat der Gemeinderat 14 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 67,2%. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:
CSU/Unabhängige 8 Sitze (55,3%) SPD 3 Sitze (22,9%) Freie Wähler 3 Sitze (21,8%) Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist der Bürgermeister.
Wirtschaft
Im Gewerbegebiet Hohenwart haben sich dank der guten Verkehrsanbindung an die B12 einige Dienstleistungs- und Produktionsbetriebe angesiedelt. Bedingt ist dies auch durch die Nähe zu Burghausen und den dortigen Industrieunternehmen wie Wacker-Chemie AG und der Raffinerie OMV Deutschland GmbH sowie zum Werk Gendorf, ehemals Hoechst AG.
Verkehr
Mehring verfügt über keine Bahnanbindung und die Alz ist nicht schiffbar. Direkt zwischen Mehring und Öd verläuft die Staatsstraße zwischen Burghausen und Altötting, wo sie in die B12 bzw. B20 und A94 übergeht.
Öffentliche Einrichtungen
Bildungseinrichtungen
Mehring verfügt sowohl über eine Grundschule (Mehring) als auch über einen Kindergarten (Öd). Weiterführende Schulen sind in der Gemeinde nicht vorhanden. Hauptschule, Realschule sowie Gymnasium befinden sich in den Nachbargemeinden Emmerting und Burghausen
Ämter
Einzig das Bürgermeisteramt ist in Mehring selbst untergebracht (Scheibelbergstr. 2) sämtliche anderen Amtseinrichtungen befinden sich in Emmerting, dem Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Emmerting-Mehring.
Freizeit- und Sportanlagen
Mehring verfügt über einen neu gestalteten Sportpark mit 3 Fußballplätzen (2xGroßfeld, 1xKleinfeld), einem DFB-Minispielfeld, einer Tennisanlage mit 3 Sandplätzen, einer Stockschützenhalle, sowie der im Jahr 2009 neu errichteten Sporthalle (Turnhalle, Gymnastikraum, vier Kegelbahnen und Schießanlage der Wildschützen) und dem Sportheim des SV Mehring.
Weiter befindet sich in Hohenwart die an der Alz gelegene Schießsportanlage (Lang- und Kurzwaffen; 25/50/100m) mit Vereinslokal der Kgl. priv. Feuerschützengesellschaft Burghausen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Im Priessenthal befindet sich der Theaterhof von Martin Lüttge (ehem. Tatort-Kommissar). Ausgehend davon finden regelmäßig im Sommer Freilichtaufführungen statt.
Bauwerke
Historische Bauwerke stellen die Kirche von Mehring, erbaut 1445, sowie die Kirche von Hohenwart mit angeschlossenem Friedhof dar.
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 417
Weblinks
Commons: Mehring (Bayern) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Landkreis AltöttingAltötting | Burghausen | Burgkirchen a.d.Alz | Emmerting | Erlbach | Feichten a.d.Alz | Garching a.d.Alz | Haiming | Halsbach | Kastl | Kirchweidach | Marktl | Mehring | Neuötting | Perach | Pleiskirchen | Reischach | Stammham | Teising | Töging a.Inn | Tüßling | Tyrlaching | Unterneukirchen | Winhöring
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