Tittmoning

Tittmoning
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Tittmoning
Tittmoning
Deutschlandkarte, Position der Stadt Tittmoning hervorgehoben
48.06194444444412.766111111111388
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Traunstein
Höhe: 388 m ü. NN
Fläche: 72,04 km²
Einwohner:

6.009 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 83 Einwohner je km²
Postleitzahl: 84529
Vorwahl: 08683
Kfz-Kennzeichen: TS
Gemeindeschlüssel: 09 1 89 152
Stadtgliederung: 121 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Stadtplatz 1
84529 Tittmoning
Webpräsenz: www.tittmoning.de
Bürgermeister: Konrad Schupfner (CSU)
Lage der Stadt Tittmoning im Landkreis Traunstein
Chiemsee Landkreis Berchtesgadener Land Landkreis Rosenheim Landkreis Altötting Landkreis Mühldorf am Inn Waginger See Wonneberg Waging am See Vachendorf Unterwössen Übersee (Chiemgau) Trostberg Traunstein Traunreut Tittmoning Taching am See Tacherting Surberg Staudach-Egerndach Siegsdorf Seeon-Seebruck Schnaitsee Schleching Ruhpolding Reit im Winkl Pittenhart Petting (Gemeinde) Palling Obing Nußdorf (Chiemgau) Marquartstein Kirchanschöring Kienberg (Oberbayern) Inzell Grassau Grabenstätt Fridolfing Engelsberg Chieming Bergen (Chiemgau) Altenmarkt an der Alz Österreich Österreich ÖsterreichKarte
Über dieses Bild

Tittmoning ist eine Stadt im oberbayerischen Landkreis Traunstein. Die Stadt liegt an der Salzach, welche die Grenze zu Österreich bildet, und an der Bundesstraße 20 etwa 30 km nördlich von Salzburg im „Rupertiwinkel“. Sie ist Mitgliedsgemeinde der EuRegio Salzburg-Berchtesgadener Land-Traunstein.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Gemeindegliederung

Die politische Gemeinde Tittmoning hat 121 amtlich benannte Ortsteile[2]:

  • Abtenham
  • Allmoning
  • Alterfing
  • Asten
  • Ausang
  • Berg
  • Bergham
  • Biering
  • Brunn
  • Burg
  • Dandlberg
  • Deisenberg
  • Diepling
  • Dunsting
  • Dürnberg
  • Elsenloh
  • Enichham
  • Enzelsberg
  • Esbach
  • Ettenau
  • Falting
  • Feldhub
  • Froschham
  • Furth
  • Furtmühl
  • Gramsam
  • Grassach
  • Großmühlthal
  • Guggenberg
  • Gunzenberg
  • Hainach
  • Harmoning
  • Hausmoning
  • Hechenberg
  • Helmberg
  • Herrneich
  • Himmelreich
  • Hinterhofen
  • Hirschreit
  • Hochhaus
  • Hof
  • Holzen
  • Holzhausen
  • Holzschnell
  • Holzweber
  • Hörzing
  • Hüttenau
  • Inzing
  • Kaholz
  • Kay
  • Kettenberg
  • Kirchheim
  • Klaffmühle
  • Knappen
  • Kobeln
  • Krötzing
  • Kugelthal
  • Kutterau
  • Laiming
  • Langwied
  • Lanzing
  • Laufing
  • Ledern
  • Leitgering
  • Lindach
  • Linerding
  • Lobing
  • Lohen
  • Manetsberg
  • Mayerhofen
  • Meggenthal
  • Miesweidach
  • Mittereich
  • Moos
  • Moosburg
  • Moosen
  • Mooswinkeln
  • Mühlham
  • Münichham
  • Murschall
  • Niederham
  • Niederstockham
  • Nonnreit
  • Oberöd
  • Oberried
  • Öllerberg
  • Ollerding
  • Peterwinkeln
  • Pfaffing
  • Piesenberg
  • Ponlach
  • Ramsdorf
  • Ranharting
  • Reit
  • Roibach
  • Rothkampeln
  • Saag
  • Salling
  • Schelleneck
  • Schlaffen
  • Schlichten
  • Schmerbach
  • Stackendorf
  • Steinleich
  • Stetten
  • Stockham
  • Tittmoning
  • Törring
  • Traßmiething
  • Untergunzenberg
  • Untermeggenthal
  • Unteröd
  • Unterried
  • Walchen
  • Waldering
  • Wallmoning
  • Weilham
  • Wies
  • Wiesmühl bei Tittmoning
  • Wilgering
  • Wimm


Geschichte

„Titamanninga“ wird erstmals in einem salzburgischen Güterverzeichnis, den „Notitia Arnonis“ im Jahr 788 genannt. Ab 1234 ließ der salzburgische Erzbischof Eberhard von Regensberg den Burgberg befestigen, erhob Tittmoning zur Stadt und gewährte Handelsprivilegien. Tittmoning ist als salzburgische Stadt mit dem Sitz eines Pfleggerichtes gegen die bayerischen Städte Burghausen und Neuötting ausgebaut worden. Der Ort lebte vorwiegend vom Handel mit dem bäuerlichen Umland. Im 17.-18. Jh. entwickelte sich ein kleines Kunstzentrum mit weiter Ausstrahlung. Es wirkten bedeutende Baumeister, Bildhauer, Maler, Dichter, Musiker, Wachsbossierer und Goldschmiede.

Tittmoning kam 1810 vorläufig und 1816 nach dem Wiener Kongress zusammen mit dem „Rupertiwinkel“ endgültig zu Bayern. Nach 1816 sank durch die neue Grenzziehung die wirtschaftliche Bedeutung Tittmonings. 1862 wurde das Landgericht aufgelöst. Damals wurde der Grundstein für den Landkreis Laufen als Verwaltungseinheit gelegt, die den ganzen Rupertiwinkel umfasste.

Vom 11. Juli 1929 bis zum 5. Dezember 1932 lebte Joseph Ratzinger, der später Kardinal wurde und nun als Papst Benedikt XVI. bekannt ist, in Tittmoning. Berufsbedingt veränderte der Vater seinen Wohnsitz nach Aschau bei Kraiburg am Inn, und die Familie zog mit; Joseph Ratzinger war damals fünf Jahre alt, als er Tittmoning verließ.

1972 kam im Zuge der Gebietsreform der nördliche Teil des Landkreises Laufen und damit Tittmoning zum Landkreis Traunstein.

In der Zeit von 1971-1978 kamen die ehemaligen Gemeinden Kay, Asten, Kirchheim und Törring zum Stadtgebiet hinzu.

Die Stadt erhielt verschiedene Auszeichnungen, so unter anderem 1997 die Europa-Nostra-Medaille oder den Deutschen Städtebaupreis des Jahres 1998.

Einwohnerentwicklung

Datum Bevölkerung
01.12.1871 4.010
01.12.1900 4.235
16.06.1925 4.579
17.05.1939 4.269
13.09.1950 6.661
06.06.1961 5.254
27.05.1970 5.222
25.05.1987 4.947
31.12.2000 6.062
31.12.2008 6.073

Wappen

Das Wappen zeigt in Rot eine silberne Burg- oder Stadtmauer mit offenem Tor und zwei spitzbedachten Türmen, zwischen ihnen wachsend ein goldgekleideter Bischof einen silbernen Krummstab in der Linken, die Rechte zum Segen erhoben.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Das bedeutendste und markanteste Bauwerk Tittmonings ist wohl die Burg Tittmoning, die bereits im 12. Jahrhundert als Sitz eines Rittergeschlechts Erwähnung fand. Die erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahre 1234, als Erzbischof Eberhard II von Salzburg die Burg ausbauen lässt. Bereits im frühen 17. Jahrhundert verliert sie ihren militärischen Charakter und wird - wenig genutzte − Sommerresidenz der Salzburger Erzbischöfe. Sie enthält die Schlosskapelle St. Michael von 1693/94.

Burg

Weitere Kirchen sind die spätgotische Kollegiatkirche St. Laurentius, die 1810 nach einem Brand verändert wieder aufgebaut wurde, die Allerheiligenkirche des ehemaligen Klosters der Augustiner-Eremiten aus dem späten 17. Jahrhundert und die Wallfahrtskirche Maria Brunn in Ponlach von 1715.

Klosterkirche
Stadtplatz

Ein bemerkenswertes Kleinod des Inn-Salzach-Stils ist der Stadtplatz mit seiner für die Salzachstädte typischen Bebauung mit aufgezogenen horizontalen Giebelwandabschlüssen, den sogenannten Blendfassaden, die ein besonders einheitliches, harmonisches Stadtbild ergeben. Die barocken bis klassizistischen Fassaden entstanden zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert. Auf dem Stadtplatz befinden sich an Denkmälern des 18. Jahrhundert der Floriansbrunnen, die Mariensäule sowie eine Statue des Heiligen Johann von Nepomuk.

Besonders sehenswert in diesem Ensemble ist das im 15. Jahrhundert erbaute Rathaus mit der Prunkfassade von 1711, in deren Nischen unterhalb dachförmiger Fensteraufsätze nach italienischem Vorbild goldgefasste Porträtbüsten römischer Imperatoren prangen. Zum Eingang des Königlich Bayerischen Amtsgerichts umdekoriert, war dieser Teil des Gebäudeensembles im Vorspann der beliebten gleichnamigen volkstümlichen Fernsehserie regelmäßig zu sehen. Weitere sehenswerte Fassaden befinden sich am Khuenburghaus, am Gasthaus „Zur Post“ (Stuckfassade 19. Jh.) und am Wagnerhaus, das zusätzlich einen reich verzierten Erker trägt (heute Sparkasse).

Auch die Form des 300 Meter langen, vom Stadtbach etwa in der Mitte quergeteilten viereckigen Stadtplatzes ist ungewöhnlich und nirgendwo sonst in der Form zu finden: während die Breite am südlichen Tor nur 30 m beträgt, erweitert er sich trapezförmig zum Nordtor auf das Doppelte von 60 Metern, also ziemich genau 120 Metern. Der Zugang zum Stadtplatz, der baulich sehr geschlossen wirkt, ist von außen nur durch zwei Tortürme möglich, deren Namen die Richtung zur nächsten Stadt angeben: im Norden steht das im Volksmund so genannte Burghauser Tor (korrekt: Burghausener Tor) mit einem in Stein gemeißelten Wappen des Erzbischofs Markus Sittikus, im Süden regelt der Laufener oder auch Salzburger Tor genannte - von der Straße inzwischen unterquerte - Wehrturm mit dem gemalten Wappen des Erzbischofs Antonius von Harrach die Zufahrt.

Tittmoning von der Au

Regelmäßige Veranstaltungen

Seit dem Jahr 2001 fand auf der Burg und dem umgebenden Burggelände jährlich ein viertägiges „historisches Burgfest“ statt. Wegen einer Klage vor Gericht wurde es 2008 abgesagt und seitdem nicht mehr wiederholt.

Persönlichkeiten und Ehrenbürger

  • Ortolph Fuchsperger (* um 1490 in Tittmoning; † nach 1541) war ein deutscher Jurist. Fuchsperger ist Urheber der ersten Topik in deutscher Sprache.
Tittmoning und Umgebung in den 1930er-Jahren (Aufnahmeblatt der 3. österreichischen Landesaufnahme)
  • Bartholomäus Holzhauser (*24. August 1613 in Laugna, Bayern, † 20. Mai 1658 in Bingen, Rheinland-Pfalz) hat 1640 in Tittmoning die erste Weltpriestergemeinschaft „Bartholomäer“ gegründet.
  • Joseph Ernst von Koch-Sternfeld (1778–1866), war ein salzburgisch-bayrischer Beamter, Geograph, Historiker und Schriftsteller, der in Tittmoning gestorben ist und von 1847 bis zu seinem Tod dort ein Haus für seine Bibliothek samt Archiv unterhielt.
  • Papst Benedikt XVI. (* 16. April 1927) lebte zwischen 1929 und 1932 in Tittmoning und ist seit dem 24. Januar 2007 Ehrenbürger.[3]. Vor dem damaligen Wohnhaus der Familie Ratzinger erinnert eine gedrechselte Ahornskulptur in Form einer bischöflichen Caerulea mit einer bronzenen Gedenktafel an diese Zeit.

Quellen

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111109/193340&attr=OBJ&val=575
  3. Radio Vatikan: Vatikan: Papst wird Ehrenbürger von Tittmoning 24. Januar 2007

Literatur

  • Dieter Goerge: Tittmoning, Castrum - Schloß - Burg, 900 Jahre Geschichte. Tittmoning, 2004
  • Erwin Keller: Tittmoning in römischer Zeit (Führer zu archäologischen Denkmälern in Bayern / Oberbayern, 1). Tittmoning, 1984
  • Helmut Perseis: Liebenswertes Tittmoning. Burghausen, 1984. ISBN 3-923735-04-9
  • Hanno Rink (Red.): Tittmoning - Die Sanierung einer Stadt (Städtebauförderung in Oberbayern).
    • Heft 1 - Das Rathaus. Tittmoning, 1993
    • Heft 2 - Plätze, Straßen, Gassen und Häuser. Tittmoning, 1995
    • Heft 3 - Der Stadtsaal und das Leben in einer alten Stadt. Tittmoning, 2001
  • Richard Ruhland (Red.): Tittmoning - Burg, Stadt, Vorstadt; Stadtgeschichte um 1800; die Stadt auf alten Ansichten; 100 Jahre Historischer Verein. Tittmoning, 2000
  • Stadt Tittmoning 1234 - 1984, Festschrift zur 750-Jahrfeier am 15./16. September 1984. Tittmoning, 1984

Weblinks

 Commons: Tittmoning – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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