- Bustamit
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Bustamit Rosa Bustamit aus der Grube Meldon bei Okehampton, Devon, England
(Größe: 7 x 5 cm)Chemische Formel Ca3(Mn,Ca)3[Si3O9]2[1] Mineralklasse Ketten- und Bandsilicate
9.DG.05 (8. Auflage: VIII/F.18-40) (nach Strunz)
65.02.01.02 (nach Dana)Kristallsystem triklin Kristallklasse triklin-pinakoidal [2] Farbe rosa bis rotbraun Strichfarbe weiß Mohshärte 5,5 bis 6,5 Dichte (g/cm3) gemessen: 3,32 bis 3,43 ; berechnet: 3,421[3] Glanz Glasglanz bis matt Transparenz durchsichtig bis durchscheinend Bruch uneben bis muschelig Spaltbarkeit vollkommen nach
gut nach und
undeutlich nach [3]Habitus prismatische, tafelige, nadelige Kristalle; faserige, massige Aggregate Kristalloptik Brechungsindex nα = 1,640 bis 1,695 nβ = 1,651 bis 1,708 nγ = 1,653 bis 1,710[4] Doppelbrechung
(optische Orientierung)δ = 0,013 bis 0,015[4] ; zweiachsig negativ Pleochroismus sichtbar: X = Z= Orange ; Y= Rosa[4] Weitere Eigenschaften Ähnliche Minerale Wollastonit Besondere Kennzeichen rosa- bis magentarote Fluoreszenz nach UV-Licht-Bestrahlung Bustamit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Silikate und Germanate“. Es kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ca3(Mn,Ca)3[Si3O9]2[1] und entwickelt meist prismatische bis tafelige oder nadelige Kristalle, aber auch faserige bis massige Mineral-Aggregate von rosa bis rotbrauner Farbe bei weißer Strichfarbe.
Inhaltsverzeichnis
Besondere Eigenschaften
Unter langwelligem UV-Licht zeigen manche Bustamite eine rosa- bis magentarote Fluoreszenz[4][2], ähnlich der von neonfarbenen Textmarkern.
Etymologie und Geschichte
Erstmals entdeckt wurde Bustamit in der „Franklin Mine“ im Sussex County des US-Bundesstaates New Jersey und beschrieben 1826 von Alexandre Brongniart, der das Mineral nach dem mexikanischen General Anastasio Bustamante (1780-1853) benannte.
Klassifikation
In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Bustamit zur Mineralklasse der „Silikate und Germanate“ und dort zur Abteilung der „Kettensilikate und Bandsilikate (Inosilikate)“, wo er zusammen mit Cascandit, Denisovit, Ferrobustamit, Foshagit, Jennit, Pektolith, Serandit, Vistepit, Wollastonit-1A und Wollastonit-2M eine eigenständige Gruppe bildete.
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Bustamit ebenfalls in die Klasse der „Silikate und Germanate“ und dort in die Abteilung der „Ketten- und Bandsilikate (Inosilikate)“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Art der Kettenbildung, so dass das Mineral entsprechend seiner strukturellen Aufbaus in der Unterabteilung „Ketten- und Bandsilikate mit 3-periodischen Einfach- und Mehrfachketten“ zu finden ist, wo es zusammen mit Cascandit, Ferrobustamit, Pektolith, Sérandit, Tanohatait, Wollastonit-1A, Wollastonit-2M in der „Wollastonitgruppe“ mit der System-Nr. 9.DG.05 bildet.
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Bustamit in die Klasse der „Silikate und Germanate“ und dort in die Abteilung der „Kettensilikatminerale“ ein. Hier ist er ebenfalls zusammen mit Wollastonit-1A, Wollastonit-2M, Wollastonit-3A-4A-5A-7A, Ferrobustamit, Pektolith, Serandit, Cascandit, Denisovit und Tanohatait in der „Wollastonitgruppe“ mit der System-Nr. 65.02.01 innerhalb der Unterabteilung „Kettensilikate: Einfache unverzweigte Ketten, W=1 mit Ketten P=3“ zu finden.
Bildung und Fundorte
Bustamit bildet sich in Skarn durch Metamorphose oder in manganreichen hydrothermalen Lösungen. Begleitminerale sind unter anderem Braunit, Calcit, Diopsid, Glaukochroit, Johannsenit, Rhodonit, Tephroit, Granate und Wollastonit.
Insgesamt konnte Bustamit bisher (Stand: 2011) an rund 75 Fundorten nachgewiesen werden.[4] Neben der Typlokalität „Franklin Mine“ fand sich das Mineral in den USA noch in der „Sterling Mine“ bei Ogdensburg (New Jersey); bei Agnew Meadows im Madera County und im Inyo County in Kalifornien; Terryall im Park County in Colorado; Hanover im Grant County (New Mexico) sowie am Lake Crescent und Mount Jupiter im Jefferson County (Washington).
In Deutschland fand sich das Mineral bei Mendig und Kruft in der Eifel (Rheinland-Pfalz) sowie bei Elbingerode im Harz (Sachsen-Anhalt).
In Österreich trat Bustamit bisher nur am Mooserboden im Kapruner Tal in Salzburg auf.
Weitere Fundorte sind Argentinien, Australien, Bulgarien, China, Frankreich, Honduras, Italien, Japan, Mexiko, Mongolei, Namibia, Neuseeland, Norwegen, Peru, Rumänien, Russland, Schweden, Spanien, Südafrika, Türkei und das Vereinigte Königreich (Großbritannien).
Kristallstruktur
Bustamit kristallisiert triklin in der Raumgruppe (Raumgruppen-Nr. 2) mit den Gitterparametern a = 7,74 Å; b = 7,16 Å; c = 13,82 Å; α = 90,5°; β = 94,6° und γ = 103,9° sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]
Verwendung
Bustamit enthält zwar mit einem Anteil von bis zu 32,4 % relativ viel Mangan, kommt aber zu selten vor um als Erz genutzt werden zu können. Gelegentlich wird er aber für interessierte Sammler zu Schmucksteinen geschliffen.[5]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b c Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 636.
- ↑ a b Webmineral - Bustamite (englisch)
- ↑ a b Handbook of Mineralogy - Bustamite (englisch, PDF 76 kB)
- ↑ a b c d e Mindat - Bustamite (englisch)
- ↑ Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten der Welt. 1600 Einzelstücke. 13. überarbeitete und erweiterte Auflage. BLV Verlags GmbH, München u. a. 2002, ISBN 3-405-16332-3, S. 238.
Literatur
- Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 242.
Weblinks
Commons: Bustamite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Mineralienatlas:Bustamit (Wiki)
- realgems.org - Bustamit (mit Bildbeispielen geschliffener Steine)
Kategorien:- Mineral
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