C. Ronaldo

C. Ronaldo
Cristiano Ronaldo
Spielerinformationen
Voller Name Cristiano Ronaldo
dos Santos Aveiro
Geburtstag 5. Februar 1985
Geburtsort FunchalPortugal
Position Flügelspieler, Stürmer
Vereine in der Jugend
1993–1995
1995–1997
1997–2001
CF Andorinha
Nacional Funchal
Sporting Lissabon
Vereine als Aktiver1
Jahre Verein Spiele (Tore)
2001–2003
2003–
Sporting Lissabon
Manchester United
25 0(3)
193 (83)
Nationalmannschaft2
2003– Portugal 62 (22)

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
 Stand: 2. Mai 2009
2Stand: 23. Februar 2009

Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro [kɾiʃˈtiɐnu ʁuˈnaɫðu] (* 5. Februar 1985 in Funchal, Madeira, Portugal) ist ein portugiesischer Fußballspieler. Er steht derzeit bei Manchester United unter Vertrag und ist zudem aktueller Nationalspieler seines Landes. In seinem Verein agiert er vornehmlich als Flügelstürmer auf der rechten Seite[1], kommt aber zeitweilig auch im Angriffszentrum oder als zweiter Stürmer in vorderster Linie zum Einsatz.[2] Cristiano Ronaldo wurde sowohl zu Europas Fußballer des Jahres als auch zum Weltfußballer des Jahres 2008 gewählt.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Im Verein

Die ersten Schritte

Bereits im Alter von drei Jahren trat Cristiano Ronaldo erstmals gegen den Ball und als er sechsjährig die Grundschule besuchte, war seine Leidenschaft für den Fußballsport offensichtlich. Er entwickelte Sympathien für Benfica Lissabon, obwohl er sich später für dessen Lokalrivalen Sporting Lissabon entscheiden sollte. Sein erster Verein war aber der Amateurklub CF Andorinha. In dem Klub, bei dem sein Vater als Zeugwart arbeitete, spielte Ronaldo ab dem Alter von acht Jahren und im Laufe der nun folgenden zwei Jahre begann er sich landesweit einen Namen zu machen. Mit Nacional Funchal und Marítimo Funchal zeigten sich 1995 die beiden führenden Vereine auf Madeira an einer Verpflichtung des jungen Talents interessiert. Die Wahl fiel schließlich auf den kleineren Verein von Nacional, nachdem Vertreter von Marítimo ein Treffen mit dem Berater Ronaldos bei Adorinha hatten platzen lassen.

Bei seinem neuen Verein gewann er eine Jugendmeisterschaft und absolvierte 1997 ein dreitägiges Probetraining bei Sporting Lissabon. Für eine nicht bekannte Ablösesumme (bzw. „Ausbildungsentschädigung“) wechselte Ronaldo später schließlich zu dem Hauptstadtverein.[3]

Sporting Lissabon

In der Kaderschmiede von Sporting Lissabon trainierte Ronaldo fortan in Alcochete mit anderen Jugendspielern des Vereins unter professioneller Führung. Dabei hatte er anfänglich Akzeptanzprobleme bei den Kameraden, die zumeist aus der näheren Umgebung Lissabons entstammten und sich über Ronaldos spezifischen Dialekt aus Madeira lustig machten. Zur persönlichen Unterstützung sollte sich schließlich seine Mutter um den jungen Teenager vor Ort kümmern. Auch ein extremer Wachstumsschub stand seiner weiteren sportlichen Entwicklung zunächst einmal im Wege. Dennoch sollte Ronaldo später der erste Jugendliche in der Vereinsgeschichte von Sporting Lissabon sein, der binnen einer Saison für die U-16-, U-17-, U-18-, die Reserveauswahl und für das Profiteam zum Einsatz kam.[4] Dabei debütierte er am 29. September 2002 gegen Sporting Braga und schoss bereits bei seinem zweiten Spiel für die A-Mannschaft am 7. Oktober 2002 gegen den Moreirense FC zwei Tore zum 3:0-Sieg. Zudem stand Ronaldo im portugiesischen Kader zur U-17-Europameisterschaft 2002 in Dänemark.[5]

Durch seine Leistung bei der U-17-EM fiel er auch der internationalen Fußballwelt auf. Zunächst entdeckte mit Gérard Houllier der damalige Trainer des FC Liverpool den 17-jährigen Spieler. Verpflichtungspläne sollten aber schließlich daran scheitern, dass Ronaldo als noch zu jung eingestuft wurde und nach Meinung der Verantwortlichen noch Zeit benötigte, um sich zu einem Spitzenfußballspieler zu entwickeln.[6] Im Sommer 2003 kam es dann jedoch zur Begegnung mit Alex Ferguson und dessen Verein Manchester United, als Sporting den englischen Großverein anlässlich der Eröffnungsfeierlichkeiten des José-Alvalade-Stadions in Lissabon mit 3:1 besiegte. Dabei demonstrierte Ronaldo auf beiden Außenpositionen seine Leistungsfähigkeit und beeindruckte seine Gegenspieler durch ein trickreiches Spiel derart, dass diese ihren Trainer auf einen möglichen Transfer des jungen Portugiesen ansprachen.[7]

Manchester United

Im August 2003 wechselte Ronaldo zu Manchester United. Da Ferguson primär nach dem Wechsel von David Beckham zu Real Madrid auf der Suche nach einem Nachfolger auf der rechten Mittelfeldposition war, entschied er sich schließlich zur Verpflichtung von Cristiano Ronaldo, der damit auch zum ersten Portugiesen in der Vereinsgeschichte von Manchester United wurde. Der 17,5-Millionen-Euro-Kauf erhielt bei seiner Ankunft das renommierte Trikot mit der Rückennummer 7, das zuvor von Vereinslegenden wie George Best, Bryan Robson, Éric Cantona und Beckham getragen worden war. Um diesem Druck zu entgehen, hatte Ronaldo ursprünglich mit der 28 die gleiche Trikotnummer wie bei Sporting gewählt. Ferguson bestand jedoch darauf, dass sein neuer Spieler künftig mit der geschichtsbeladenen Nummer 7 auflaufen sollte.

Cristiano Ronaldo als Spieler von Manchester United.

Am 16. August 2003 kam Ronaldo in der 60. Minute zu seinem ersten Spiel für Manchester United, als er in Old Trafford mit 4:0 gegen die Bolton Wanderers siegreich blieb. In seinen ersten beiden Spielzeiten belegte er mit United jeweils den dritten Platz in der Meisterschaft und gewann 2004 mit dem FA Cup seinen ersten englischen Titel. In der Anfangsphase der Saison 2005/06 erzielte er bei der 1:4-Niederlage gegen den FC Middlesbrough den 1.000 Premier-League-Treffer des Vereins und ließ im Februar jeweils einen „Doppelpack“ gegen den FC Fulham und beim FC Portsmouth im Fratton Park folgen. Am Ende der Saison hatte Ronaldo mit neun Toren so viele Treffer erzielt, wie in den beiden Spielzeiten zuvor gemeinsam. Eine erste namhafte Ehrung war 2005 die Auszeichnung zum besten Jungprofi der FIFPro, die er im anschließenden Jahr verteidigen sollte. Bei der Weltfußballer-Wahl 2005 belegte er den 20. Platz.

In der Saison 2006/07 spielte Ronaldo besser denn je, obwohl nach der WM 2006 infolge der Ereignisse des Spiels gegen England viele Wechselgerüchte auftraten und er in den anfänglichen Spielen von den eigenen wie gegnerischen Fans bei eigenem Ballkontakt ausgepfiffen wurde. Durch seine beständig guten Leistungen ließen die Unmutsbekundungen im United-Anhang jedoch schnell wieder nach und Ronaldo konnte in dieser Spielzeit endgültig seinen Durchbruch zu einem der besten Spieler der Premier League feiern. Mit insgesamt 17 Ligatreffern entwickelte er sich zudem immer mehr zu einem Torjäger. Im November 2006 wurde er zum „Spieler des Monats“ gewählt und im Monat darauf sorgten sechs Tore in drei Spielen dafür, dass er mit bis dato 12 Toren der einflussreichste United-Spieler in der laufenden Saison war (die Auszeichnung zum besten Spieler des Monats verteidigte er folgerichtig im Dezember[8]). Auch seine Spielanlage innerhalb der Mannschaft hatte mittlerweile an Reife zugelegt und seine vormals noch egozentrische Spielweise hatte sich in ein gutes Passspiel gewandelt.[9] Am 5. Mai 2007 sorgte er mit seinem insgesamt 50. Pflichtspieltor für Manchester United für den entscheidenden Treffer zum 1:0-Sieg gegen Manchester City, der die erste Meisterschaft für United nach vier Jahren sicherstellte. Am 10. April 2007 hatte er zuvor während des Champions-League-Viertelfinalspieles gegen den AS Rom seine ersten beiden Tore in der „Königsklasse“ (von insgesamt dreien in dieser Spielzeit) erzielt. Auch persönliche Auszeichnungen hatte er während der Spielzeit gesammelt. Dazu zählte seine Wahl von der Spielervereinigung PFA zum besten Spieler des Jahres und zum besten Jungprofi im April 2007. Diesen doppelten Titel hatte zuletzt Andy Gray 30 Jahre zuvor einfahren können.[10] Gemeinsam mit gleich sieben Mannschaftskameraden von United wurde er schließlich in das „Team der Saison“ gewählt und gewann mit der Fan-Auszeichnung („PFA Fans' Player of the Year“) auch die dritte von der PFA durchgeführte Wahl. Auch die einheimischen Journalisten standen dieser Meinung nicht nach und wählten Ronaldo im Mai 2007 ebenfalls zu Englands Fußballer des Jahres 2007.

Wie bereits im Jahr zuvor, mehrten sich auch gegen Ende der Saison 2006/07 Wechselgerüchte in Verbindung mit der Person von Cristiano Ronaldo - darunter war vor allem die schlagzeilenträchtige Offerte von Real Madrid in Höhe von angeblich 80 Millionen Euro.[11] Dessen ungeachtet bestätigte Ronaldo im März 2007 jedoch die laufenden Vertragsverlängerungsverhandlungen bei Manchester United, die schließlich darin endeten, dass er am 13. April 2007 einen neuen Fünf-Jahres-Vertrag unterzeichnete. Mit diesem neuen Kontrakt, der Ronaldo mutmaßlich 120.000 Pfund pro Woche einbringt[12], wurde der Portugiese zum bestbezahlten Spieler in der Geschichte von Manchester United.

Die Spielzeit 2007/08 begann nach einer Unsportlichkeit mit einer roten Karte im Spiel gegen den FC Portsmouth. Im Anschluss an die folgende Sperre stand Ronaldo in der Champions League seinem ehemaligen Verein Sporting Lissabon gegenüber. Dabei schoss er in der 60. Minute den einzigen Treffer zum 1:0-Sieg und erhielt für seine demonstrative Verweigerung einer Jubelgeste stehende Ovationen seines ehemaligen Anhangs. Sowohl in dem europäischen Vereinswettbewerb als auch in der Premier League wusste Ronaldo fortwährend durch seine bereits in der Vorsaison gezeigten Torjägerqualitäten zu überzeugen. Mit insgesamt fünf Toren in der Gruppenphase war Ronaldo letztlich maßgeblich am Gruppensieg seiner Mannschaft und dem daraus resultierenden Einzug in das Achtelfinale der Königsklasse beteiligt.[13] Am 2. Dezember 2007 landete der Portugiese bei der Wahl zu Europas Fußballer des Jahres mit 277 Punkten hinter Kaká (444) auf dem zweiten Platz.[14] Nur zwei Wochen später - am 17. Dezember - verpasste er bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres als Drittplatzierter hinter Kaká und Lionel Messi erneut eine Auszeichnung.[15] Mit seinem bereits 23. Ligatreffer am 19. Januar 2008 beim 2:0-Sieg gegen den FC Reading konnte er seine Torausbeute der gesamten Vorsaison in Bezug auf alle Pflichtspiele bereits vorzeitig einstellen.[16] Am 4. März 2008 sicherte er seinem Team mit seinem 1:0 Siegtreffer im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Olympique Lyon den Einzug ins Viertelfinale. Am 11. Mai 2008 konnte er mit Manchester United durch einen Sieg am letzten Spieltag die erfolgreiche Titelverteidigung der englischen Meisterschaft feiern. 10 Tage später erzielte Ronaldo den ersten Treffer im Finale der UEFA Champions League gegen den FC Chelsea. Als das Spiel nach dem Ausgleich von Lampard in die Verlängerung und schließlich ins Elfmeterschießen ging, versagten dem Portugiesen ausgerechnet hier die Nerven. Dennoch konnte Manchester United den Fußball-Krimi am Ende für sich entscheiden und Ronaldo den ersten europäischen Vereinspokal seiner Karriere emporheben.

Im Anschluss an diesen Erfolg erhielt Ronaldo eine Reihe an Auszeichnungen: Er wurde sowohl von den Fans als auch von den Journalisten und Spielerkollegen zu Englands Fußballer des Jahres 2008 gewählt und sicherte sich mit 31 Treffern in der Premier League nicht nur den Titel des Torschützenkönigs, sondern auch den Goldenen Schuh der UEFA als bester Torschütze Europas. Darüber hinaus wurde Ronaldo von der UEFA zum besten Stürmer und letztlich auch zum besten Spieler der vergangenen Champions League-Saison gekürt. Addiert man die Tore, die der Portugiese im Verlauf der Saison 2007/08 in den verschiedenen Wettbewerben erzielte, so traf Ronaldo in 49 Spielen sagenhafte 42 Mal (31 Premier League-Tore, 8 Champions League-Tore, 3 Pokal-Tore), eine Quote, mit der er beinahe den internen Vereinsrekord von Manchester United eingestellt hätte, der 1964 mit 46 Toren von Denis Law aufgestellt wurde.

Zu Beginn der Saison 2008/09 war Ronaldo verletzungsbedingt zum Zuschauen verurteilt. Am 17. September 2008 feierte er sein Comeback in einem torlosen Gruppenspiel der Champions League gegen Villarreal. Sein erstes Tor in der neuen Spielzeit erzielte Ronaldo am 23. September bei einem 3:1-Sieg im Pokalspiel gegen den FC Middlesbrough. Am 15. November führte er Manchester United mit zwei Freistoßtoren gegen Stoke City zu einem 5:0-Erfolg, wobei er sein 100. und 101. Pflichtspieltor für den englischen Club erzielte. Am 2. Dezember 2008 erhielt er eine weitere Auszeichnung und wurde zu Europas Fußballer des Jahres ernannt.[17] Kurz vor Jahresende sicherte sich der Portugiese mit seiner Mannschaft den Gewinn der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft. Die endgültige Krönung folgte am 12. Januar 2009 in Zürich, als Ronaldo von der FIFA zum Weltfußballer des Jahres gekürt wurde.[18] Im März gewann Ronaldo mit Manchester United das Finale um den englischen Ligapokal gegen die Tottenham Hotspurs. Hierbei traf der Portugiese im spielentscheidenden Elfmeterschießen. Anfang April erzielte er beim 3:2-Sieg über Aston Villa mit den Saisontreffern 14 und 15 seinen bereits 20. Doppelpack in der Premier League. Zwei Wochen später sicherte er Manchester United mit einem Fernschusstor aus über 30 Metern gegen den FC Porto den Einzug ins Halbfinale der UEFA Champions League.

In der Nationalmannschaft

Cristiano Ronaldo hatte bereits im Jahre 2002 für die Auswahl Portugals bei der U-17-Europameisterschaft gespielt und war zudem Bestandteil der U-18- und U-21-Nationalmannschaft. Am 20. August 2003 debütierte er in der A-Nationalmannschaft als Einwechselspieler in der zweiten Halbzeit der Partie gegen Kasachstan. Während der Euro 2004 im eigenen Land war er der jüngste Spieler im Team und schoss im Eröffnungsspiel gegen Griechenland ein Tor bei der 1:2-Niederlage sowie im Halbfinale gegen die Niederlande einen Treffer zum 2:1-Sieg. Obwohl er mit dem portugiesischen Team im Finale dem Eröffnungsspielgegner Griechenland mit 0:1 unterlag und nur Vize-Europameister wurde, hatte er sich mit seiner Leistung in die „Mannschaft des Turniers“ gespielt.[19] Weiterhin nahm er an den Olympischen Spielen 2004 in Athen teil, kam dort in den Spielen gegen den Irak (2:4) und Marokko (2:1) zum Einsatz und schied trotz eines Treffers gegen die Nordafrikaner nach einer weiteren 2:4-Niederlage gegen Costa Rica mit seinem Team bereits in der Vorrunde aus.

Während der Qualifikation zur WM 2006 in Deutschland war Ronaldo mit sieben Treffern der zweitbeste Torschütze in der UEFA-Zone.[19] Im Weltmeisterschaftsturnier selbst erzielte er per Elfmeter sein erstes WM-Endrunden-Tor gegen den Iran.[20] Im Achtelfinale gegen die Niederlande schied er nach einem Zweikampf gegen Khalid Boulahrouz verletzt aus, kehrte im Anschluss an den 1:0-Sieg jedoch in der Runde der letzten acht Mannschaften gegen England zurück.[21] Dort gewann er mit seinem Team nach Elfmeterschießen, nachdem sein Team zuvor aufgrund einer roten Karte für Ronaldos United-Mannschaftskamerad Wayne Rooney in Überzahl gespielt hatte. Besondere Brisanz erhielt diese Hinausstellung deswegen, weil Rooney eine Tätlichkeit an Ricardo Carvalho begangen hatte und Ronaldo ein unsportliches Verhalten wegen angeblicher Beeinflussung des Schiedsrichters in seiner Entscheidung attestiert wurde. Dies führte dazu, dass sich Ronaldo auch noch nach dem Turnier bei seiner Rückkehr nach Manchester weitgehenden Anfeindungen aus den britischen Boulevardmedien konfrontiert sah.[22] Die Weltmeisterschaft selbst beendete Ronaldo nach zwei Niederlagen gegen Frankreich (0:1) und Deutschland (1:3) auf dem vierten Platz. Bei der Wahl zum besten Jungspieler des Turniers gehörte Ronaldo zu den fünf nominierten Akteuren und unterlag anschließend dem deutschen Stürmer Lukas Podolski. Auch hier wirkte sich das angeblich unsportliche Verhalten des Portugiesen negativ auf seine Wahlchancen aus; die zuständige FIFA-Kommission bezeichnete eine gewisse „Anständigkeit“ als Kriterium bei der Entscheidungsfindung.[23]

Nur einen Tag nach seinem 22. Geburtstag führte Cristiano Ronaldo am 6. Februar 2007 erstmalig Portugal als Kapitän aufs Spielfeld. Anlass war ein Freundschaftsspiel gegen Brasilien; die Ernennung geschah auf ausdrücklichen Wunsch des portugiesischen Verbandspräsidenten Carlos Silva, der zwei Tage zuvor verstorben war. Portugals Trainer Luiz Felipe Scolari äußerte zwar, dass er Ronaldo als zu jung für dieses Amt ansah, aber Silva diesen Gefallen zu tun bereit war. Zur erfolgreichen Qualifikation für die EM 2008 steuerte Ronaldo erneut insgesamt acht Treffer bei.[24]

Erfolge/Titel

Als Nationalspieler

Mit dem Verein

Auszeichnungen

  • Weltfußballer des Jahres: 2008
  • Europas Fußballer des Jahres: 2008
  • Englands Fußballer des Jahres 2008 (in drei Kategorien)
    • Football Writers' Association Footballer of the Year (Journalistenwahl)
    • PFA Players' Player of the Year (Wahl der Spielergewerkschaft PFA)
    • PFA Fans' Player of the Year (Wahl der britischen Fußballanhänger)
  • Englands Fußballer des Jahres 2007 (in vier Kategorien)
    • Football Writers' Association Footballer of the Year (Journalistenwahl)
    • PFA Players' Player of the Year (Wahl der Spielergewerkschaft PFA)
    • PFA Young Player of the Year (Wahl der PFA zum besten Jungprofi unter 23 Jahren)
    • PFA Fans' Player of the Year (Wahl der britischen Fußballanhänger)
  • Englands Spieler des Monats: November 2006, Dezember 2006, Januar 2008, März 2008
  • Wahl in das Premier-League-Team der Saison (PFA): 2005/06, 2006/07
  • Portugals Fußballer des Jahres (im Ausland): 2007
  • Portugiesische Sportpersönlichkeit: 2006
  • UEFA Fußballer des Jahres: 2008
  • FIFPro Special Jungspieler des Jahres: 2005, 2006
  • FIFPro Weltfußballer des Jahres: 2008
  • Torschützenkönig der englischen Premier-League (31 Treffer): 2008
  • Torschützenkönig der UEFA Champions League (8 Treffer): 2008
  • Gewinner des Goldenen Schuhs der UEFA: 2008

Spielweise

Ronaldo ist ein beidfüßiger Spieler, erreicht also mit beiden Füßen eine in etwa gleiche Schusshärte und -präzision. Er kann in der Offensive sowohl auf dem linken wie auch auf dem rechten Flügel oder im Angriffszentrum eingesetzt werden. Durch diese Vielseitigkeit erlaubt dies vor allem ein taktisches Wechselspiel auf beiden Außenseiten mit einem Mitspieler auf dem anderen Flügel, das für Konfusion in der gegnerischen Abwehrformation sorgen kann.[25] Als große Stärke gilt vor allem seine außergewöhnlich gute Technik. Neben seinem Markenzeichen, dem mehrfachen „Übersteiger“, hat sich Ronaldo ein weitreichendes Repertoire an Offensivtricks und Finten angeeignet, das ihn zu einem der beim Gegner am meisten gefürchteten Flügelspieler in der Premier League gemacht hat.[26] Durch seine hohe Antrittsschnelligkeit ist er zudem häufig in Sprintduellen gegen die Verteidigung erfolgreich, wobei er diese sowohl in Laufduellen auf dem Flügel oder beim Zug in die Mitte demonstriert. Aufgrund des harten Schusses ist er von außerhalb des Strafraums ebenso torgefährlich, wie innerhalb des 16-Meter-Raums. Eine Reihe von Kopfballtoren demonstriert zudem, dass er auch in diesem - einem Flügelspieler zumeist etwas vernachlässigten - Bereich über Stärken verfügt. Aktuell führt er primär die Elfmeter von Manchester United aus. Zudem zeichnet er sich als überdurchschnittlich guter Freistoßschütze aus, wobei er mit seinen Freistößen vor allem aufgrund eines hohen Effets und einer individuellen Flugkurve gegnerische Torhüter vor schwierige Aufgaben stellt. Seine Spielweise kann vielleicht am besten als Mischung aus dem klassischen Flügelspieler früherer Tage und einem torgefährlichen Stürmer moderner Prägung beschrieben werden.[27]

Für Kontroversen sorgte Ronaldo häufiger dadurch, dass ihm ein Hang zu „Schwalben“ - also dem Vortäuschen eines gegnerischen Fouls durch theatralisches Verhalten - nachgesagt wurde. Zu seinen Kritikern zählten vor allem in der Saison 2006/07 mit Gareth Southgate der Trainer des FC Middlesbrough.[28] Auch der von Steed Malbranque an ihm verursachte Elfmeter gegen Tottenham Hotspur zog ein gleichlautendes Medienecho nach sich.[29] Ebenfalls problematisch wird sein zeitweise unkontrolliertes Temperament angesehen. Gegen Manchester City erhielt er am 14. Mai 2006 seine erste (glatte) rote Karte, nachdem er bereits zuvor von der UEFA eine Sperre auf internationaler Bühne für eine Partie hatte hinnehmen müssen - im Spiel gegen Benfica Lissabon hatte er dem gegnerischen Anhang den „Stinkefinger“ gezeigt.[30] Auch in einem Länderspiel gegen Luxemburg ließ sich Ronaldo nach einem Foul von Jeff Strasser zu einer Revancheaktion hinreißen, die mit einer gelben Karte geahndet wurde. Ronaldo erhielt daraufhin explizit von seinem Trainer Scolari eine ausdrückliche Warnung, sein Temperament bei der bevorstehenden Weltmeisterschaft im Zaum zu halten.[31] Zu Beginn der Saison 2007/08 erhielt Ronaldo nach einem angeblichen Kopfstoß gegen Richard Hughes vom FC Portsmouth erneut eine rote Karte und eine Sperre für drei Spiele. Sein Trainer Alex Ferguson „rehabilitierte“ seinen Spieler nach der Partie mit den entschuldigenden Worten, Ronaldo sei „in die Falle getappt“.[32] Ronaldo selbst zeigte sich nach diesem Vorfall geläutert und äußerte seine Zuversicht, dass er Gegenspielern zukünftig nicht mehr erlaube, ihn zu provozieren.[33]

Sonstiges

Ronaldos ältere Schwester Liliana Cátia ist, unter dem Künstlernamen Ronalda, eine in Portugal bekannte Sängerin.[34] Am 5. Oktober 2007 veröffentlichte er das Buch Moments[35] über seine bisherige Karriere, allerdings betonte er, dass es sich bei diesem Buch nicht um eine Autobiografie handle.[36]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Profilseite bei manutd.com (manutd.com)
  2. „Terry and PFA Chief commenting on Ronaldo“ (BBC Sport)
  3. Profilseite bei about.com
  4. „Clash of the titans“ (Manchester Evening News)
  5. „Famous players featured in U17 c'ships“ (uefau17.com)
  6. „Cristiano Ronaldo profile and biography“ (cristianoronaldo101.com)
  7. Profil bei world cup soccer |publisher
  8. „Ronaldo wins monthly award again“ (BBC Sport)
  9. „Sir Alex: Ron will win bet“ (Manutd.com)
  10. „Ronaldo secures PFA awards double“ (BBC)
  11. „Real ready to offer £54m to secure Ronaldo“ (The Guardian)
  12. „Der portugiesische Pele“ (Die Presse.com)
  13. „Man Utd 2-1 Sporting Lisbon“ (BBC Sport)
  14. „Kaká's year capped by Ballon d'Or“ (UEFA)
  15. „Ronaldo: Going the right way“ fifa.com)
  16. „Reading 0-2 Man Utd“ (BBC Sport)
  17. Cristiano Ronaldo Europas Fußballer des Jahres (focus.de)
  18. Cristiano Ronaldo Weltfußballer des Jahres (focus.de)
  19. a b Profilseite bei PakTribune
  20. „Portugal Vs Iran match“ (fifa.com)
  21. „Portugal Vs Netherlands match report“ (fifa.com)
  22. „Give Ron one in the eye“ (The Sun)
  23. „Podolski beats Ronaldo to award“ (BBC Sport)
  24. „Top scorers for Euro 2008 European Qualifying campaign“ (soccernet.com)
  25. „United's season“ (guardian.co.uk)
  26. „Cristiano Ronaldo“ (www.soccernet.com)
  27. „Ferguson fears Ronaldo burn-out“ (Daily Mail)
  28. „Ronaldo antics angers Southgate“ (BBC Sport)
  29. „Diving row reopens FA debate over retrospective punishment“ (The Guardian)
  30. „Ronaldo ban after finger gesture“ (BBC Sport)
  31. „Scolari wants Ronaldo to cool it“ (ESPN Soccernet)
  32. „Ronny fell into Pompey trap“ (Manchester United)
  33. „Ronaldo pledges to keep his cool“ (BBC Sport)
  34. ronaldaonline.com
  35. Sport Stars - Cristiano Ronaldo
  36. Vom Übersteiger zum Aufsteiger
Vorgänger Amt Nachfolger

Didier Drogba

Torschützenkönig der Premier League
Saison 2007/08

–––

Francesco Totti
Europäischer Torschützenkönig (Goldener Schuh)
2008
00
–––
00

Kaká
Europas Fußballer des Jahres
2008
000
–––
000

Kaká

Weltfußballer des Jahres
2008
0
–––
0

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