Arnold von Winckler

Arnold von Winckler

Arnold Feodor Alois Maria Gustav von Winckler (* 17. Februar 1856 in Neiße; † 24. Juli 1937 in Bad Freienwalde) war ein preußischer Offizier, zuletzt General der Infanterie im Ersten Weltkrieg.

Leben

Winckler trat am 10. April 1873 als Fahnenjunker in das Jäger-Bataillon „von Neumann“ (1. Schlesisches) Nr. 5 in Hirschberg ein und erhielt dort am 12. November 1874 sein Leutnantspatent. Er befehligte ab 1906 das Infanterie-Regiment „Großherzog von Sachsen“ (5. Thüringisches) Nr. 94 in Weimar, anschließend als Generalmajor die 57. Infanterie-Brigade in Freiburg im Breisgau. 1911 wurde er zum Inspekteur der Infanterie-Schulen und im folgenden Jahr zum Kommandeur der 2. Garde-Division in Berlin ernannt, nachdem er bereits zuvor im preußischen Gardekorps als Bataillonskommandeur tätig gewesen war.

Erster Weltkrieg

Mit der 2. Garde-Division zog er im August 1914 als Teil des Gardekorps (2. Armee) an der Westfront ins Feld und nahm unter anderem an der Marneschlacht teil. Im Frühjahr 1915 wurde er mit seiner Division an die Ostfront verlegt, wo er an der Schlacht von Gorlice-Tarnów und den anschließenden Verfolgungskämpfen teilnahm. Im Juni 1915 übernahm er den Befehl über das XXXXI. Reserve-Korps, bevor er im September den Posten mit Hans von Gronau tauschte, um dessen bisheriges IV. Reserve-Korps im Feldzug gegen Serbien zu führen. Nach dem Abschluss dieses Feldzugs in Albanien, wofür ihm am 27. November der Orden Pour le Mérite verliehen wurde, folgte 1916 der Einsatz an der Salonikifront gegen die Entente. Im August 1916 übernahm Winckler hier den Befehl über die 11. Armee von seinem Vorgänger Max von Gallwitz. Mit dieser teilweise aus bulgarischen Divisionen gebildeten Armee war er für den Rest des Jahres mit der Abwehr einer alliierten Offensive gegen Monastir beschäftigt. Im Juni 1917 wurde Winckler, seit 22. März 1917 General der Infanterie, durch Kuno Arndt von Steuben abgelöst, am 15. Juni erhielt er für seinen Einsatz in Mazedonien das Eichenlaub zum Pour le Mérite.

Wincklers nächstes Kommando war formell das des I. Armee-Korps, tatsächlich befehligte er den südlichen Flügel der k.u.k. 2. Armee unter Eduard von Böhm-Ermolli, mit dem er an der Abwehr der russischen Kerenski-Offensive sowie dem folgenden Gegenangriff maßgeblich beteiligt war. Nach dem Waffenstillstand im Osten tauschte er im Februar 1918 den Posten mit Wilhelm Groener, dessen XXV. Reserve-Korps für die Teilnahme an der deutschen Frühjahrsoffensive an der Somme („Michael-Angriff“) vorgesehen war. Mit seinem Korps nahm Winckler auch am späteren „Blücher-Angriff“ Ende Mai/Anfang Juni von der Aisne zur Marne sowie bei der Abwehr der alliierten Gegenoffensive im Juli (Zweite Schlacht an der Marne) beteiligt. Nach dem Waffenstillstand nahm er Anfang 1919 seinen Abschied.

Literatur

  • Karl-Friedrich Hildebrand, Christian Zweng: Die Ritter des Ordens Pour le Mérite des I. Weltkriegs, Band 3: P-Z, Biblio Verlag, Bissendorf 2011, ISBN 3-7648-2586-3, S. 543-545

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