- Bahnhof Rangsdorf
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Rangsdorf Empfangsgebäude des Militärbahnhofs Daten Kategorie 4 Betriebsart Durchgangsbahnhof Bahnsteiggleise 3 Reisende/Tag < 2500 (2006)[1] Abkürzung BRSF Eröffnung 17. Juni 1875 Profil auf Bahnhof.de Nr. 5118 Lage Gemeinde Rangsdorf Land Brandenburg Staat Deutschland Koordinaten 52° 17′ 40,2″ N, 13° 25′ 50,3″ O52.2945113.43064Koordinaten: 52° 17′ 40,2″ N, 13° 25′ 50,3″ O Höhe 40 m ü. NHN Eisenbahnstrecken - Berlin–Dresden (km 24,3) (KBS 203 / 207 / 240 )
- Militärbahn Berlin–Jüterbog (km 22,0) (stillgelegt)
Bahnhöfe in Brandenburg Der Bahnhof Rangsdorf ist der Bahnhof der Gemeinde Rangsdorf im brandenburgischen Landkreis Teltow-Fläming. Er befindet sich am Streckenkilometer 24,3 der Dresdner Bahn. Bis 1919 diente der westliche Bahnhofsteil der Königlich Preußischen Militär-Eisenbahn.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Aufbau
Der Bahnhof befindet sich westlich des Rangsdorfer Dorfkerns am Fontaneplatz. Er liegt ebenerdig und umfasst drei Bahnsteige für den Personenverkehr. Das Empfangsgebäude der ehemaligen Militärbahn liegt westlich der Gleisanlagen, es dient heute als Wohngebäude. Das Empfangsgebäude der ehemaligen Berlin-Dresdener Eisenbahn befindet sich auf der Ostseite. Ein dritter Zugang wurde beim Ausbau des ehemaligen Militärbahnsteiges zum Vorortbahnsteig 1940 am Südende errichtet. Eine Fußgängerbrücke verbindet beide Seiten und die Bahnsteige miteinander.
Der Militärbahnhof, der später zum Vorortbahnhof ausgebaut wurde, ist als Bestandteil der Militärbahn in der Landesdenkmalliste des Landes Brandenburg aufgeführt.[2]
Geschichte
Der Bahnhof wurde zusammen mit der Strecke Berlin–Dresden der Berlin-Dresdener Eisenbahn-Gesellschaft am 17. Juni 1875 eröffnet.[3] Vier Monate später folgte die Militärbahn, die bis Zossen parallel zur Dresdner Bahn führte. Ab 1890 wurde der Militärbahnhof für den Personenverkehr freigegeben, zehn Jahre darauf erhielt der Militärbahnhof ein eigenes Empfangsgebäude.
Gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrags durfte das Königreich Preußen die Militärbahn nicht weiter betreiben. Die rund 30 Kilometer lange Strecke zwischen Berlin und Zossen wurde in der Folge abgebaut und die Personenzüge auf die Dresdner Bahn verlegt. Das westliche Empfangsgebäude wurde aufgegeben und als Wohngebäude weitergenutzt.[4]
Die Deutsche Reichsbahn (DRG) beabsichtigte bis zum 1. Oktober 1940 die Elektrifizierung der Dresdner Bahn zwischen Berlin Priesterweg und Wünsdorf.[5][6] Tatsächlich konnten die Züge ab dem 6. Oktober 1940 nur bis Rangsdorf verkehren. Der Militärbahnhof wurde hierfür mit einer zweiten Bahnsteigkante an der Westseite versehen, an der Ostseite hielten die dampfbetriebenen Anschlusszüge nach Wünsdorf.[3] Gleichzeitig wurde die Fußgängerbrücke zwischen beiden Seiten errichtet.[4] Der Hausbahnsteig der ehemaligen Dresdner Bahn wurde anschließend geschlossen.[4] Zur weiteren Elektrifizierung kam es kriegsbedingt nicht mehr. Die S-Bahnen verkehrten alle 20 Minuten, der Vorortverkehr nach Wünsdorf verkehrte im Anschluss.[6]
Der elektrische Zugverkehr ruhte ab April 1945 bis zum 1. Oktober 1945, er wurde zwischenzeitig mit Dampfzügen überbrückt.[3] Das zweite Streckengleis der Dresdner Bahn wurde als Reparationsleistung an die Sowjetunion abgebaut und der zuvor zweigleisige Mischverkehr zwischen dampfbetriebenen und elektrischen Zügen auf ein Gleis reduziert. 1952 wurde das zweite Gleis wieder errichtet, die Bedienung erfolgte jedoch ausschließlich durch die S-Bahn.[4] Die Züge verkehrten in einem 30-Minuten-Takt nach Berlin.[7] Mit dem Mauerbau am 13. August 1961 wurde die durchgehende S-Bahn-Verbindung nach Berlin unterbrochen. Die Züge verkehrten zunächst bis Mahlow als Insellinie. Am 12. September 1961 wurde dieser Inselbetrieb jedoch wegen fehlender Wagenhallen an der Strecke eingestellt und auf Dampfbetrieb umgestellt.[3] Die Dampfzüge nutzten fortan beide Streckengleise, die Stromschiene des westlichen Gleises wurde demontiert. Die westliche Bahnsteigkante des Vorortbahnsteigs wurde nicht weiter genutzt.
Da die Vorortzüge nun nicht mehr in Rangsdorf endeten, sondern nach Norden verlängert wurden, kreuzten diese mehrmals das Streckengleis um den Vorortbahnsteig anzufahren. Der östliche Hausbahnsteig wurde daher 1970 wieder in Betrieb genommen.[4] 1982 erfolgte die Elektrifizierung der Dresdner Bahn mit Wechselstrom und Abnahme über Oberleitung. Die Wiederinbetriebnahme der S-Bahn wurde dadurch erschwert, ist seit 1990 jedoch vorgesehen.
Anbindung
Der Bahnhof wird jeweils stündlich von den Regional-Express-Linien RE3 und RE7 der DB Regio bedient, wodurch sich ein annähernder 30-Minuten-Takt in Richtung Berlin und Wünsdorf ergibt. Es bestehen Umsteigeverbindungen zu den Buslinien der Verkehrsgesellschaft Teltow-Fläming.
Linie Verlauf RE 3 Stralsund – Greifswald – Züssow – Anklam – Jatznick – Pasewalk – Prenzlau – Angermünde – Eberswalde Hbf – Bernau (b Berlin) – Berlin Gesundbrunnen – Berlin Hbf – Berlin Potsdamer Platz – Berlin Südkreuz – Berlin-Lichterfelde Ost – Blankenfelde (Kr Teltow-Fläming) – Rangsdorf – Zossen – Wünsdorf-Waldstadt – Doberlug-Kirchhain – Elsterwerda Schwedt (Oder) – RE 7 Dessau Hbf – Roßlau (Elbe) – Wiesenburg (Mark) – Seddin – Michendorf – Berlin-Wannsee – Berlin-Charlottenburg – Berlin Zoologischer Garten – Berlin Hbf – Berlin Friedrichstraße – Berlin-Schönefeld Flughafen – Blankenfelde (Kr Teltow-Fläming) – Rangsdorf – Zossen – Wünsdorf-Waldstadt Literatur
- Peter Bley: 125 Jahre Berlin–Dresdener Eisenbahn. Alba Publikation, Düsseldorf 1999, ISBN 3-87094-360-2.
- Bernd Kuhlmann: Eisenbahn-Größenwahn in Berlin. Die Planungen von 1933 bis 1945 und deren Realisierung. 2. Auflage. Verlag GVE, Berlin 2008, ISBN 3-89218-093-8.
- Bernhard Strowitzki: S-Bahn Berlin. Geschichte(n) für unterwegs. 2. Auflage. Verlag GVE, Berlin 2004, ISBN 3-89218-073-3.
Weblinks
- Detlef Hoge, Mike Straschewski: Rangsdorf. 24. August 2008, abgerufen am 6. Juni 2011.
Einzelnachweise
- ↑ Bahnhofsentwicklungsprogramm Brandenburg. Aktueller Stand und Konzeption 2006. November 2006, S. 25, abgerufen am 5. Juni 2011 (PDF).
- ↑ Denkmalliste des Landes Brandenburg. Landkreis Teltow-Fläming. Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum, 31. Dezember 2010, S. 26f., abgerufen am 6. Juni 2011 (PDF).
- ↑ a b c d Detlef Hoge, Mike Straschewski: Rangsdorf. 24. August 2008, abgerufen am 6. Juni 2011.
- ↑ a b c d e Detlef Hoge: Die Dresdener Bahn zwischen Krbw "Dresd. B." und Rangsdorf. 16. Dezember 2007, abgerufen am 6. Juni 2011.
- ↑ Kuhlmann: Eisenbahn-Größenwahn in Berlin. 2008, S. 72.
- ↑ a b Strowitzki: S-Bahn Berlin. 2004, S. 198.
- ↑ Strowitzki: S-Bahn Berlin. 2004, S. 200.
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